Obwohl nun schon die ersten Pflanzen ihr Wachstum verlangsamen, hält der Garten im August uns nicht weniger auf Trab. Dabei kommen auch einige Fragen auf: Darf man im Sommer noch pflanzen? Welche Wildobstarten tragen im August Früchte? Und was muss weiterhin auf Balkon und Terrasse erledigt werden? Diese und viele weitere Themen rund um die Gartenpflege beantworten wir Ihnen hier, in unseren Gartentipps für den August.
Garten im August – voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten
Was im Nutzgarten zu tun ist
Sie haben das Gemüsebeet oder Teile davon bereits vollständig abgeerntet? Dann sollten Sie diese dennoch nicht unbeachtet oder gar bis zur nächsten Saison brachliegen lassen. Stattdessen können Sie beispielsweise eine Mulchschicht ausbringen, die den Boden bedeckt und ihn vor Austrocknung und Erosion bewahrt. Mulchen ist aber auch schon während der Kultivierung sinnvoll, zum Beispiel zwischen Reihen. So nutzen Sie Gießwasser effizient. Noch mehr Gutes können Sie dem Gartenboden mit einer Gründüngung tun. Dabei sät man bestimmte Pflanzen (zum Beispiel Wicken oder Lupinen) im Spätsommer oder Frühherbst aus und arbeitet sie im nächsten Jahr in den Boden ein. So erhält die Gartenerde wichtige Nährstoffe zurück und ist bereit für die Folgekultur.
Für einige Obstbaumarten kommt ein Sommerschnitt in Frage. Um das Wachstum zu hemmen, können im August beispielsweise besonders lange, steile und querwachsende Triebe an Apfel– und Birnenbäumen ausgelichtet werden. Auch Sauer-, Süßkirschen, Zwetschgen und Pflaumen bekommen ihren Erhaltungsschnitt im Sommer nach der Ernte, am besten zwischen Juli und September. Für die zum Ausbluten neigende Walnuss ist der August der beste Zeitpunkt für einen Schnitt, da Schnittwunden bis zum Winter noch verheilen können, der Saftfluss aber bereits schwächer ist.
Zwischen Juli und Oktober reift eine ganze Reihe saurer, dafür ausgesprochen Vitamin-C-reicher Wildobstarten heran. Mit Ausnahme der Scheinquitte schmecken alle auch frisch vom Strauch. Als Marmelade, auch gemischt mit süßen Früchten der Saison, ist ihr Geschmack unschlagbar. Die Sträucher schmücken sich über Wochen mit gelben, orangen und roten Früchten, die auch von Singvögeln gern angenommen werden. Für kleine Gärten eignen sich die selbstfruchtbaren Scheinquitten, die kaum größer als 1,50 Meter werden. Ihre Früchte lassen sich genauso verarbeiten wie echte Quitten, sind aber um einiges saurer. Interessant ist auch die Kornelkirsche, die wegen ihrer frühen Blütezeit auch eine wertvolle Bienenweide ist.
Deutlich mehr Platz beanspruchen Ölweiden und ihre Verwandten Büffelbeere und Sanddorn. Die dekorativen, olivenähnlichen Gehölze sind schnittverträglich und lassen sich zum Beispiel gut in eine hohe, undurchdringliche Wildobsthecke integrieren. Wer ausreichend Platz hat, kann etwa die Vielblütige Ölweide auch als Solitär kultivieren. Im freien Stand bildet sie kleine, charmante, grau belaubte Bäumchen mit mediterranem Charme. Außer dieser Art, von der selbstfruchtbare Exemplare bekannt sind, brauchen alle mindestens eine zweite Pflanze zur Befruchtung.
Ansonsten sind die Wildgehölze relativ anspruchslos, denn sie vertragen Trockenheit und nehmen mit jedem Boden vorlieb. Lediglich kalte, staunasse Standorte behagen ihnen nicht. Ab und an etwas Kompost – mehr brauchen die Gehölze nicht zum Glück.
Was im Ziergarten zu tun ist
Idealerweise werden Stauden und Gehölze im Frühjahr oder Herbst gepflanzt. Das ist die beste Zeit dafür. Dennoch lockt der Fachhandel auch mitten in der Saison mit Rosen, Prachtstauden oder Clematis in voller Blüte. Schwierig, daran vorbeizugehen! Und gut, dass solche Containerware tatsächlich fast ganzjährig gepflanzt werden kann, denn ihre Wurzeln werden dabei kaum gestört. Für das Anwachsen spielt aber die weitere Pflege eine entscheidende Rolle.
Beim Pflanzen im Hochsommer braucht es etwas mehr Sorgfalt. Im August setzen den frisch gesetzten Pflanzen die starke Sonneneinstrahlung und Trockenheit stark zu. Doch mit folgenden Tipps klappt es trotzdem:
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Hecken aus Nadelgehölzen wie Thuja, Scheinzypresse und Eibe können Sie im August schneiden. Nehmen Sie einzelne, stärker herausragende Äste zunächst mit der Gartenschere einige Zentimeter bis ins Heckeninnere zurück. Achten Sie beim anschließenden Schnitt mit der Heckenschere darauf, dass sich die grüne Wand nach oben hin verjüngt, die Hecke also einen leicht trapezförmigen Querschnitt aufweist. Andernfalls drohen untere Partien aus Lichtmangel zu verkahlen.
Einfassungshecken aus Buchs, ebenso wie Formschnittgehölze, können Ende August einen letzten Pflegeschnitt erhalten. Dann präsentieren sie bis zum folgenden Frühjahr eine akkurate Silhouette. Der noch folgende Austrieb bleibt schwach und stört die Optik kaum. Schneiden Sie möglichst bei bedecktem Himmel, dann gibt’s keine verbräunten Schnittränder oder Sonnenbrandschäden auf den Blättern. Weiches Schnittgut lässt sich einfach durch Überfahren mit dem Rasenmäher zerkleinern, bereits verholzende Triebe werden besser geschreddert. Das Material eignet sich gut zum Mulchen in Gehölzpflanzungen oder zum Vermischen mit anderen Abfällen für den Kompost.
Auch Laubgehölzhecken können bis Ende des Monats nochmals nachgeschnitten werden. Jedoch nicht später, sonst reifen die Neutriebe oft nicht mehr richtig aus und erleiden im Winter Frostschäden.
Was auf Balkon und Terrasse zu tun ist
Einjährig kultivierte Balkonblumen werden im August weiterhin regelmäßig ausgeputzt und gepflegt. Damit sie noch bis zum Ende der Saison Blüten bilden, bietet es sich auch an, flüssig nachzudüngen. Viele blühen dann bis zum Herbst. Bei mehrjährigen Balkonpflanzen sieht es allerdings etwas anders aus. Bei Kübel- und Topfpflanzen, die überwintert werden sollen (zum Beispiel Pelargonien, Fuchsien) wird stattdessen das Düngen zur besseren Ausreife ab Ende August eingestellt.
Das Gießen darf natürlich auch im August nicht vernachlässigt werden – auf Balkon und Terrasse umso mehr. Augenmerk gilt den ganz besonders durstigen, die schnell die Köpfe hängen lassen, wie Oleander, Engelstrompete oder auch prächtig blühende Hortensien. Auch die Temperaturen sind nicht zu unterschätzen. Viele Kübelpflanzen freuen sich daher über eine kleine Abkühlung, indem man Sie mit etwas fein zerstäubtem Wasser besprüht.
So schön der Garten im Spätsommer auch ist – Stechmücken machen einem das Leben im August immer noch schwer. Neben oft hautreizenden Mückensprays gibt es glücklicherweise auch Pflanzen gegen Mücken, die die Plagegeister auf natürliche Weise vertreiben. Und wenn es doch schon zu spät ist, können bestimmte Kräuter den Juckreiz lindern.
Das sind die Top-Themen: