Wer liebt sie nicht? Frische Minze schmeckt in Tee, päppelt Salate auf und verleiht auch darüber hinaus unzähligen Rezepten eine frische und ätherische Note. Klar, dass das Kraut bei den meisten Gärtner*innen einen festen Platz im Balkonkasten oder Garten hat. Unter den richtigen Bedingungen wächst es schnell und blüht schön üppig. Somit eignet Minze sich sogar als Nektarquelle für Bienen und andere Insekten. Bei den vielen Kürzungen und Züchtungen findet sich zudem für jede Vorliebe etwas Besonderes. Wir teilen unsere Tipps zum beliebten Küchenkraut.
Minze – voraussichtliche Lesedauer: 9 Minuten
Wer den klassischen Geschmack von Pfefferminze nicht so gerne mag, wird unter den zahlreichen verschiedenen Exemplaren sicher trotzdem fündig. In der großen und faszinierenden Welt der Minzen aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) gibt es nämlich so viel zu entdecken.
Zwar umfasst die Gattung Mentha nur etwa 30 Arten, doch dazu gesellen sich auch noch viele natürliche Kreuzungen (Naturhybriden). Darüber hinaus gibt es eine überwältigende Zahl von Züchtungen. Das Duft- und Geschmackserlebnis reicht dabei von einer fruchtigen Note bis hin zu einem starken Mentholaroma, das bei einsetzendem Tau oder nach einem Regenschauer die Sinne ganz besonders verwöhnt.
Minzen werden aber nicht nur wegen ihres angenehmen Aromas geschätzt. Bereits im Altertum kannte man die beruhigenden und krampflösenden Eigenschaften der Pflanzen. Blätter und Blüten werden in der Pflanzenheilkunde innerlich (in der Form von Tee) sowie äußerlich angewendet.
Die mehrjährigen, krautig wachsenden Pflanzen eignen sich bestens für die Kultivierung im Garten oder in Töpfen auf dem Balkon und der Terrasse. Allerdings sind nicht alle im Handel angebotenen Minzen in unseren Breiten ausreichend winterhart – achten Sie daher auf die Sortenbeschreibungen.
In der Kräuterwelt gibt es übrigens noch eine ganze Reihe „minziger“ Pflanzen, die nicht zu der Gattung Mentha gehören, zum Beispiel die Katzenminze (Nepeta) oder die Koreaminze (Agastache).
Die Echte Pfefferminze
Die Echte Pfefferminze (Mentha x piperita) ist eine Naturhybride aus der Bachminze (Mentha aquatica) und der Grünen Minze (Mentha spicata). Beide Arten sind in Mitteleuropa heimisch. Sie ist meist purpurn getönt, entwickelt rosafarbene, unfruchtbare Blüten in endständigen, quirligen Blütenständen. Die glatten Blätter zeigen eine markante Nervatur. Typisch ist ihr mentholhaltiges Pfefferminz-Aroma, das aber mehreren Minzen eigen ist. Auch die Acker- oder Feldminze (Mentha arvensis) mit hellgrün behaarten Blättern entfaltet den beliebten Spearmint-Geschmack.
Die meisten Arten und Sorten der Gattung Mentha schätzen feuchte, humose und nährstoffreiche Substrate. Da sie recht feine Wurzeln ausbilden, ist ein lockerer Boden die Voraussetzung für ein gutes Wachstum. Der Gartenboden sollte daher ausreichend mit Sand durchmischt sein. Für den Topf eignet sich eine luftige Kräutererde mit einem hohen Humusanteil. Diese können Sie mit etwas Kompost und Sand vermengen.
Um Pilzkrankheiten vorzubeugen, ist ein luftiger Platz empfehlenswert. So können die Blätter nach einem Regenguss gut abtrocknen. Ein stundenweise besonnter Platz im Halbschatten ist ideal – pralle Sonne wird von Minze dagegen nicht so gut vertragen. Grundsätzlich gilt: Je sonniger und wärmer der Ort ausfällt, desto mehr ätherische Öle bildet die Pflanze.
Ein Kräutergarten ohne Minze gilt oft als unvollkommen. Allerdings sollte man ihren Ausbreitungsdrang nicht unterschätzen! Kaum eingepflanzt, wandert sie schon durch das Beet. Durch ihre Wurzelausläufer und die ausgeprägte Wuchskraft haben zartere Pflanznachbarn oft das Nachsehen. Stehen zudem mehrere Sorten auf einem Beet, ist das Durcheinander durch natürliche Kreuzungen programmiert.
Eine Minze im Garten können Sie wunderbar bändigen, wenn Sie sie in größere Töpfe pflanzen und diese in den Boden versenken. Dabei sollte der Topfrand einige Zentimeter aus dem Boden ragen. Auf diese Weise erkennt man „ausbrechende“ Wurzelrhizome und kann sie leichter wegschneiden. Tonscherben oder eine spezielle Schutz- und Speichermatte (Geovlies) am Topfgrund reduzieren die Gefahr, dass die langen Wurzeln nach unten wegwandern. Bewährt haben sich auch Wurzelsperren, wie man sie vom Bambus kennt.
Auf dem Balkon oder der Terrasse wählen Sie ein ausreichend großes Planzgefäß mit einem Abzugsloch, damit keine Staunässe entsteht. Geben Sie auf den Boden des Topfes eine Drainage aus Blähton.
Das Würz- und Heilkraut mag keine langanhaltende Trockenheit. Es benötigt daher regelmäßige Wassergaben – vor allem, wenn es im Kübel oder Topf steht. Im Garten freut Minze sich über eine Kompostgabe im Frühjahr. Eine Düngung mit Beinwelljauche hat sich bei der Kultivierung ebenfalls bewährt. Bei der Topfhaltung empfiehlt es sich, die Pflanze jedes Jahr in ein nährstoffreiches Substrat umzutopfen. Zusätzlich können Sie auf einen organischen Flüssigdünger in Bioqualität zurückgreifen.
Aber Vorsicht:
Erhält die Minze zu viele Nährstoffe, leidet häufig das Aroma, da die Pflanze schnell eine üppige Blattmasse bildet.
Über die zahlreichen unterirdischen Seitentriebe, die in einiger Entfernung zur Mutterpflanze ans Tageslicht stoßen, lassen sich Minzen sehr leicht vermehren. Durch das Abtrennen der Wurzelausläufer können Sie gleichzeitig den Ausbreitungsdrang der Pflanze stoppen. Eine Stecklingsvermehrung ist ebenfalls möglich. Führen Sie diese Maßnahmen am besten im Frühjahr durch.
Grundsätzlich können die würzigen Pflanzenteile einer Minze in der gesamten Saison geerntet und frisch verwendet werden. Kurz vor der Blütezeit (meist ab Juni/Juli) enthalten die Blätter allerdings eine besonders hohe Menge ätherischer Öle, denn damit sollen bestäubende Insekten angelockt werden. Steht die Staude schließlich in voller Blüte, fällt ihr Aroma weniger intensiv aus.
Weitere Ernte-Tipps:
Für einen buschigen und kompakten Wuchs sollten Sie neben dem klassischen Ernteschnitt auch einen Pflegeschnitt durchführen. Schneiden Sie Minze vor dem Austrieb im Frühjahr oder gleich im Herbst bodennah zurück. Eine Minze ist ein wichtiger Nektarlieferant für Hummeln und andere Insekten. Lassen Sie daher immer einen Teil der Triebe zur Blüte kommen.
Im Garten übersteht eine winterharte Minze die kalte Jahreszeit auch ohne Schutz. Bei Vertretern in Topfkultur sollten Sie dafür sorgen, dass der Wurzelballen nicht komplett durchfriert. Eine Isolierung des Pflanzgefäßes mit Vlies oder Noppenfolie ist daher ratsam. Zusätzlich können Sie die Erde mit Mulch, Laub oder Tannenreisig abdecken. Empfindliche Arten und Sorten sollten Sie allerdings im Haus überwintern. Dort sind sie in einem hellen Raum mit Temperaturen von acht bis zehn Grad Celsius gut aufgehoben.
Bei der Erdbeerminze (Mentha species) ist der Name Programm – ihre Blätter haben nämlich nur einen ganz leichten Minzgeschmack und liefern stattdessen das Aroma vollreifer Erdbeeren. Ihre grazilen Blütenquirle machen sich außerdem hübsch in der Blumenvase. Auch die winterharte Rote Raripalaminze (Mentha x smithiana) mit kühlem Mentholaroma oder die fruchtig-süße, gelbbunte Ingwerminze (Mentha x gracilis ‘Variegata’) stechen im Sortiment besonders hervor.
Mit der kriechenden Polei-Minze (Mentha pulegium ‘Repens‘) lässt sich ein wunderbarer Duftrasen anlegen. Die Art enthält allerdings neben Menthol das giftige Pulegon, weswegen sie nicht in der Küche verwendet werden sollte.
Tipp: Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte Minzen mit hohem Mentholgehalt meiden. Kein Menthol enthält beispielsweise die Wasser-Minze (Mentha aquatica), wenig Menthol ist bei Kreuzungen und Sorten der Rundblättrigen Minze (Mentha suaveolens) sowie der Grünen Minze (Mentha spicata) zu finden.
Beliebte Minz-Arten und -Sorten
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Zutaten:
Zubereitung:
Die Minze in unserem Mojito hat es Ihnen angetan und Sie möchten ein weiteres Rezept ausprobieren? Dann schmeckt Ihnen bestimmt unserer Erdbeerbowle mit Minze.
Wir freuen uns auf Sie!
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