[Foto: AdobeStock_Uwe J. Messer]

Voraussichtliche Lesedauer:  12 Minuten

Top 10 der Terrassenpflanzen

Als wir den Inhalt für eine Sommerausgabe der GartenFlora planten, ging es fröhlich durcheinander. Welche Terrassenpflanzen wollen wir vorstellen? Eine schöner als die andere. Am Ende einigte sich die Redaktion darauf, dass jeder von seinem Liebling erzählen darf. Ist Ihr Favorit auch dabei?

Terrassenpflanzen – voraussichtliche Lesedauer: 12 Minuten

1. Agapanthus: Die Schmucklilie

„Eine Zeit lang habe ich schon so manche schöne Terrassenpflanze gepflegt. Doch nur von einer habe ich mich nie trennen wollen: Meine Schmucklilie hat allerhand Vernachlässigung verziehen, jeden Umzug mitgemacht, wurde dennoch immer prächtiger. 

Vor Jahren brachte ich mir dann aus England noch besondere Sorten mit, die es heute auch hierzulande gibt: ‘Tarka’ mit fliederlila Blüten, die zwergige ‘Peter Pan’ oder die extravagante ‘Graskop’. Alle robust, wie meine alten Recken. Auch weil ich weiß, was ich ihnen auf keinen Fall zumuten darf: Staunässe im Topf. Das würden sie nicht verzeihen!

ELKE PIRSCH

2. Passiflora

Die Passionsblume - Was für eine Blütenpracht!
Blüten, die man nicht überall zu Gesicht bekommt. Was für eine schöne Kübelpflanze.

„Meine Blaue Passionsblume (Passiflora caerulea) ist ein Selbstläufer: Im Frühjahr etwas zurückgestutzt und mit einem Depotdünger versehen, muss ich sie nur gießen und ab und an ihre langen Triebe um die Rankpyramide winden. Über Wochen, ach was, über Monate zeigt sie dann ihre schmucken Blüten! 

Werden ab Spätsommer vermehrt Blätter gelb, gibt es zusätzlich Flüssigdünger. Alle zwei bis drei Jahre wird zudem umgetopft. Dabei kappe ich die Triebe radikal auf Kniehöhe. Das verträgt die Passionsblume problemlos. Überwintert wird sie in der hellen, frostfreien Garage.“ 

SASKIA RICHTER

3. Hibiskus

„Zum Einzug bekam ich einen Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) geschenkt. Ein nur 25 cm hohes Prachtstück voller Riesenblüten. Da bleibt Platz auf dem Balkon, dachte ich. Doch im Handel erhältlicher Roseneibisch ist durch Hormone oft künstlich gestaucht … 

Mittlerweile nimmt das Zwei-Meter-Gewächs den besten Sonnenplatz ein. Der Standort ist auch ideal: Im Sommer sonnig, aber nicht heiß, die Erde gleichmäßig feucht, Dünger gibt’s satt. Im Winter hell bei 15 °C im Treppenhaus, mit Teppich für einen warmen Fuß. Wenn ich den Balkon gern teile, dann mit diesem Dauerblüher!“

Hier erfahren Sie mehr über den Hibiskus.

KERSTIN ACKERMANN

4. Wandelröschen

Das Wandelröschen - Die feurige Balkonpflanze
Das Wandelröschen leuchtet wie ein Feuer.

„Auf das bezaubernde Wandelröschen bin ich gekommen, als ich eine Kübelpflanze suchte, die mit der puren Hitze und dem prallen Sonnenschein auf meinem Südbalkon zurechtkommt. Denn das halten nicht viele aus! Doch der Dauerblüher mit seinem fast magischen Blütenfarbenspiel liebt genau das und gehört jetzt schon seit Jahren zu meiner eingeschworenen Südbalkon-Belegschaft. 

Damit die Blütenpracht den gesamten Sommer über andauert, bekommt das Wandelröschen von mir reichlich Wasser und Dünger. Und ich entferne regelmäßig Verblühtes. Im Winter stelle ich den Topf auf ein helles Fensterbrett im rund 15 °C kühlen Flur. Vorher wird kräftig zurückgeschnitten. Übrigens ist das Wandelröschen das GartenFlora-Patenkind im Botanischen Garten Berlin.“

NATALIE FASSMANN

5 Bleiwurz

„Ein Sommer ohne Bleiwurz? Kaum vorstellbar! Der sonnenhungrige Plumbago auriculata aus Südafrika ist ein Muss auf meiner Terrasse, gerade wenn er bei Kerzenschein in die blaue Stunde überleitet. Als Stämmchen macht er viel Schnittarbeit, Strauchformen sind bequemer. 

Schädlinge treten kaum auf. Es gibt ihn auch in Weiß. Weil er stets feuchte Erde braucht, gieße ich morgens reichlich. Einmal wöchentlich kommt Flüssigdünger dazu. Ein weiterer Pluspunkt: Im Herbst lässt er seine Blätter fallen und kann daher im dunklen Keller überwintern!“

ARNE JANSSEN

6. Engelstrompete

„Das Nachtschattengewächs mit den imposanten Blüten hatte es mir schon lange Zeit sehr angetan. Da es aber so viel Wasser und Dünger benötigt, durfte es nicht auf meine Terrasse – bis ein netter Kollege mir ein Exemplar aus seiner Sammlung vermachte. Mittlerweile ist er in Rente gegangen. Seine Engelstrompete erfreut mich aber immer noch mit ihrem schönen Duft.“

MARITA FUCHS

7. Olivenbaum

Zwei Olivenbäume - Wunderschöne Terrassenpflanzen
Die Olive ist ein Hingucker auf jeder Terrasse.

„Ich mag den knorrigen Wuchs alter Ölbäume. Diesen altehrwürdigen Zustand wird mein Olivenbäumchen vielleicht nicht erreichen. Eine kleine Ernte dagegen ist ein realistisches Ziel. Die bitteren Früchte lege ich dann ein und verwandle sie in ein leckeres Antipasto. Bis dahin gebe ich der kleinen Olive alles, was sie zum Gedeihen braucht. Das ist zum Glück nicht viel: Sie steckt leichte Minustemperaturen weg, ohne gleich die Blätter hängen zu lassen. 

Wird sie erst ab November eingeräumt und darf schon ab März ins Freie, lässt sie sich sogar dunkel und kühl überwintern. Der graublau belaubte Strauch verträgt Schnitt und ist noch nicht einmal so sonnenhungrig, wie häufig angenommen wird. Gelegentliche Trockenheit erträgt er, aber er hasst nasse Füße! Ich muss also nur selten gießen – perfekt!“ 

ACHIM WERNER

8. Citrus

Zitruspflanzen sind echte Allrounder: reicher Blütenflor, intensiver Duft und erfrischender Geschmack! Meine Früchte aus eigener Ernte sind garantiert unbehandelt. So wandern die Zitronen in kühle Sommerdrinks. Die vielen Mini-Orangen der Calamondin, mitsamt Schale zu Achteln geschnitten und mit Ingwer kurz aufgekocht, ergeben eine süßsäuerliche Marmelade. 

Im Sommer verleihen die Mittelmeergewächse unserer Terrasse Urlaubsflair, über die Wintermonate beduften ihre Blüten – oft zeitgleich mit den Früchten an den Zweigen – den kalten Wintergarten. Mehr geht nicht!“ 

KARIN WACHSMUTH

Die Blüte des Zylindermon
Der Zylindermon, oder auch Callistemon, hat eine auffallend schöne Blüte. Zu Recht in unserer Top 10!

9. Zylinderputzer

„Vor einiger Zeit kaufte sich meine jüngere Schwester einen karminroten Zylinderputzer (Callistemon citrinus). Sie konnte seinen kuriosen Puscheln nicht widerstehen. Kein Wunder, spielte sie doch jahrelang Flöte, und die pinken Blütenwalzen erinnerten sehr an einen Flötenreiniger. Leider hatte meine Schwester kein Glück mit dem Myrtengewächs, sie konnte ihm nicht den passenden Standort bieten. 

Jetzt steht der Zylinderputzer bei mir: im Sommer auf meinem Südbalkon und im Winter im kühlen, hellen Schlafzimmer. Bin ich im Urlaub, kümmert sie sich gern um ihren Liebling. Und sie kennt sich aus: Leicht feucht halten, aber nie ganz austrocknen lassen!“

MONICA LIETZAU

Die Oleanderblüte
Last but not least! Der Oleander mit seiner unglaublichen Blütenpracht.

10. Oleander

„Ich liebe den Süden. Im Frühling reise ich immer nach Spanien, Portugal oder Griechenland, um das Meer, die Sonne, das köstliche Essen und den leckeren Wein zu genießen. Besonders angetan hat es mir aber der Oleander. Überall diese herrlich blühenden Sträucher. Sie begleiten sogar die Autobahnen. 

Meine Pflanze zu Hause in Hamburg blüht nicht ganz so üppig, so viel Sonne wie der Oleander gerne hätte, kann ich ihm nicht bieten. Mein Fernweh besänftigt er dennoch.“

CHRISTINE ALBRECHT

Schöne Terrassenpflanzen, die es leider nicht in unsere Top 10 geschafft haben:

Und wenn’s schattig ist … Tipps zur Fuchsie 

Die Blüte der Fuchsie
Die Fuchsie ist nicht winterfest, aber es lohnt sich sie über den Winter zu bringen!

Unter unseren 10 Lieblings-Terrassenpflanzen waren die Fuchsien nicht, jedoch möchten wir sie hier nicht unerwähnt lassen. Die meisten Sorten sind zwar nicht winterhart, jedoch lassen sich die Pflanzen leicht überwintern. 

Da Fuchsien ihr Laub abwerfen, können sie problemlos dunkel gestellt werden, zum Beispiel in den Keller oder die Garage. Ideal sind Temperaturen zwischen 5–10 °C. Der Aufwand lohnt sich. Denn Fuchsien werden mit der Zeit immer schöner. Schneidet man sie richtig zurück, bekommen sie irgendwann herrlich knorrige, dicke Stämme. 

Die meisten Fuchsien möchten am liebsten halbschattig stehen. Also ideal für alle, die weder Sonnenbalkon noch Sonnenterasse haben. Übrigens machen verregnete Sommer den Pflanzen gar nichts aus, sie gefallen ihnen sogar. 

Tipp: Fuchsien lassen sich leicht über Stecklinge vermehren. Aber seien sie gewarnt, aus Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse wird schneller ein Fuchsien-Dschungel als gedacht.

Terrassenpflanzen-Special: Schmucklilien – Sommertraum in Blau

Sie ist prominent. Zudem von unschlagbarer Ausstrahlung: diese romantisch blauen Blüten! Doch immer wieder ist das Erstaunen groß, wenn plötzlich mehr als ein Dutzend verschiedene Spielarten der Schmucklilie ins Blickfeld geraten. Die prominente unbekannte Terrassenpflanze?

Es war wie ein Wettbewerb: Welcher der beiden riesigen Agapanthus bringt in diesem Sommer wohl mehr Blütenstängel hervor? Die beiden Töpfe schmückten die Sonnenterrasse meines Elternhauses. Und mit jedem Jahr wurden sie üppiger und brachten mehr von den beeindruckenden Blütenkugeln. 

Sogar jenseits der Blütezeit waren die Kübel mit dem eleganten grünen Blattbusch ein Blickfang. So patent sind die Schmucklilien. Keine Allüren, geringe Pflegeansprüche, unglaublich gesund und robust. 

Terrassenpflanzen für Faule, wird gelegentlich behauptet, und wenn’s nicht ganz die Wahrheit ist … es ist auch nicht gelogen. Viel Pflege gab es für die beiden Recken wirklich nicht: Regelmäßig eine Kanne voll Wasser, das durch die großen Abzugslöcher im Topf schleunigst den Weg zum Blumenbeet nahm, zweimal im Monat etwas Flüssigdünger, und gelegentlich wurden vertrocknete Blätter und Stängel entfernt.

Terrassenpflanzen: Was die Schmucklilie mag

Schmucklilien lieben Sonne. Und Wasser, das reichlich kommt und schnell wieder geht. Das mit dem schnellen Wasserabzug sei gewollt, meinte Vater, denn nichts bringt die Schmucklilie so zuverlässig um, wie Staunässe. Und Frost natürlich. Denn die wärmeliebende Schönheit aus Südafrika hat sich nie ganz an die Temperaturen in Europa gewöhnt. Dies ist eine Erkenntnis, zu der ich Jahre später kam. Da wusste ich längst, dass es mehr als Agapanthus blau und Agapanthus weiß gibt. Die Botaniker unterscheiden etwa ein halbes Dutzend Arten, teils das Laub im Winter einziehend und teils immergrün. 

Weil sie sich fröhlich miteinander kreuzen lassen, sind viele Sorten im Umlauf, die sich nicht mehr einer bestimmten Art zuordnen lassen. Und eben auch Hybriden, denen eine gewisse Winterhärte bescheinigt wird. Meist werden sie unter dem geheimnisvoll klingenden Namen Headburne-Hybriden gehandelt, und an eine solche Terrassenpflanze kam ich eines Tages. 

Zu dem Pflanzengeschenk gab es die Empfehlung: Auspflanzen ins Blumenbeet im späten Frühjahr, etwas tiefer als die Pflanze im Topf steht, im Winter mit etwas Reisig abdecken, das Laub zieht komplett ein. Gesagt, getan. Zum Phlox und zu den Lilien gesellte sich in jenem Sommer das umwerfende Blau des Agapanthus. Leider blieb es beim einmaligen Auftritt. So viel zur Winterhärte im mitteldeutschen Kontinentalklima.

In England und Holland mag das Auspflanzen möglich sein, vielleicht auch in den Weinbaulagen Süddeutschlands. Überall sonst nimmt man den möglichen Verlust in Kauf. Jedenfalls ist meine Verlustangst seit dieser Begebenheit größer als die Risikofreude: Alle meine Schmucklilien bekommen ein frostfreies Winterquartier. Noch reicht der Platz, ist die Sammlung überschaubar. 

Schmucklilien überwintern

Und die Wünsche ans Quartier sind nicht groß. Es ist wichtig zu wissen, welche Sorten immergrün sind und welche das Laub einziehen. Die immergrünen Sorten, vor allem Abkömmlinge von Agapanthus africanus und Agapanthus praecox, behalten auch im Winter ihre Blätter und vertragen überhaupt keinen Frost. Sie stehen deshalb gerne hell, bei Temperaturen um 4 bis 8 °C. 

Sorten, deren Laub im Winter einzieht (meist Sorten von Agapanthus inapertus und Agapanthus campanulatus) können völlig trocken und dunkel überwintert werden. Sie sind auch ein wenig frosthärter. Wenn sich der erste Frost ankündigt, räume ich deshalb zuerst die Immergrünen in den kalten Keller und gebe ihnen die raren Plätze dicht an einem Fenster. Später folgen die Töpfe mit dem vergilbenden Laub, die auch die dunkle Kellerecke akzeptieren. 

Nie mehr habe ich seither eine Schmucklilie verloren. Ach doch: Bis zu eigenen Aussaatversuchen hatte ich mich von meiner Begeisterung für die „Liebesblume“, wie die Schöne vom Kap auch heißt, bereits hinreißen lassen. Das gelingt ganz leicht, am besten klappt es gleich nach der Samenernte im Herbst. Die über zwei Jahre sorgsam gehüteten Zöglinge streckte noch vor dem ersten Erblühen schließlich ein einziger Frosthauch im Oktober nieder. Ein zweiter Versuch? Ganz sicher, denn: Wir Gärtner sind Optimisten, besonders wenn es um Terrassenpflanzen geht.

ELKE PIRSCH

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Das sind die Top-Themen:

  • Rosen im Kübel: Blütenwunder im Miniformat
  • Wellness im Garten: Spa-Oasen im Grünen
  • Knackige Möhren: So gelingt der Anbau
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