[Foto: AdobeStock_Uwe J. Messer]

Voraussichtliche Lesedauer:  7 Minuten

Top 10 der Terrassenpflanzen

Von Elke Pirsch

Als wir den Inhalt für eine Sommerausgabe der GartenFlora planten, ging es fröhlich durcheinander. Welche Terrassenpflanzen wollen wir vorstellen? Eine schöner als die andere. Am Ende einigte sich die Redaktion darauf, dass jeder von seinem Liebling erzählen darf. Ist Ihr Favorit auch dabei?

1. Agapanthus: Die Schmucklilie

„Eine Zeit lang habe ich schon so manche schöne Terrassenpflanze gepflegt. Doch nur von einer habe ich mich nie trennen wollen: Meine Schmucklilie hat allerhand Vernachlässigung verziehen, jeden Umzug mitgemacht, wurde dennoch immer prächtiger. 

Vor Jahren brachte ich mir dann aus England noch besondere Sorten mit, die es heute auch hierzulande gibt: ‘Tarka’ mit fliederlila Blüten, die zwergige ‘Peter Pan’ oder die extravagante ‘Graskop’. Alle robust, wie meine alten Recken. Auch weil ich weiß, was ich ihnen auf keinen Fall zumuten darf: Staunässe im Topf. Das würden sie nicht verzeihen!

ELKE PIRSCH

2. Passiflora

„Meine Blaue Passionsblume (Passiflora caerulea) ist ein Selbstläufer: Im Frühjahr etwas zurückgestutzt und mit einem Depotdünger versehen, muss ich sie nur gießen und ab und an ihre langen Triebe um die Rankpyramide winden. Über Wochen, ach was, über Monate zeigt sie dann ihre schmucken Blüten!

Blühende Passiflora im Garten. Foto: AdobeStock_Valeriia
[Foto: AdobeStock_Valeriia]

Werden ab Spätsommer vermehrt Blätter gelb, gibt es zusätzlich Flüssigdünger. Alle zwei bis drei Jahre wird zudem umgetopft. Dabei kappe ich die Triebe radikal auf Kniehöhe. Das verträgt die Passionsblume problemlos. Überwintert wird sie in der hellen, frostfreien Garage.“ 

SASKIA RICHTER

3. Hibiskus

„Zum Einzug bekam ich einen Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) geschenkt. Ein nur 25 cm hohes Prachtstück voller Riesenblüten. Da bleibt Platz auf dem Balkon, dachte ich. Doch im Handel erhältlicher Roseneibisch ist durch Hormone oft künstlich gestaucht … 

Mittlerweile nimmt das Zwei-Meter-Gewächs den besten Sonnenplatz ein. Der Standort ist auch ideal: Im Sommer sonnig, aber nicht heiß, die Erde gleichmäßig feucht, Dünger gibt’s satt. Im Winter hell bei 15 °C im Treppenhaus, mit Teppich für einen warmen Fuß. Wenn ich den Balkon gern teile, dann mit diesem Dauerblüher!“

Hier erfahren Sie mehr über den Hibiskus.

KERSTIN ACKERMANN

4. Olivenbaum

„Ich mag den knorrigen Wuchs alter Ölbäume. Diesen altehrwürdigen Zustand wird mein Olivenbäumchen vielleicht nicht erreichen. Eine kleine Ernte dagegen ist ein realistisches Ziel. Die bitteren Früchte lege ich dann ein und verwandle sie in ein leckeres Antipasto. Bis dahin gebe ich der kleinen Olive alles, was sie zum Gedeihen braucht. Das ist zum Glück nicht viel: Sie steckt leichte Minustemperaturen weg, ohne gleich die Blätter hängen zu lassen.

Olivenbaum Pflege – kleine Olivenbäumchen in Terracotta. Foto: AdobeStock_Redzen
[Foto: AdobeStock_Redzen]

Wird sie erst ab November eingeräumt und darf schon ab März ins Freie, lässt sie sich sogar dunkel und kühl überwintern. Der graublau belaubte Strauch verträgt Schnitt und ist noch nicht einmal so sonnenhungrig, wie häufig angenommen wird. Gelegentliche Trockenheit erträgt er, aber er hasst nasse Füße! Ich muss also nur selten gießen – perfekt!“

ACHIM WERNER

5. Wandelröschen

„Auf das bezaubernde Wandelröschen bin ich gekommen, als ich eine Kübelpflanze suchte, die mit der puren Hitze und dem prallen Sonnenschein auf meinem Südbalkon zurechtkommt. Denn das halten nicht viele aus! Doch der Dauerblüher mit seinem fast magischen Blütenfarbenspiel liebt genau das und gehört jetzt schon seit Jahren zu meiner eingeschworenen Südbalkon-Belegschaft. 

Damit die Blütenpracht den gesamten Sommer über andauert, bekommt das Wandelröschen von mir reichlich Wasser und Dünger. Und ich entferne regelmäßig Verblühtes. Im Winter stelle ich den Topf auf ein helles Fensterbrett im rund 15 °C kühlen Flur. Vorher wird kräftig zurückgeschnitten. Übrigens ist das Wandelröschen das GartenFlora-Patenkind im Botanischen Garten Berlin.“

NATALIE FASSMANN

6. Citrus

Zitruspflanzen sind echte Allrounder: reicher Blütenflor, intensiver Duft und erfrischender Geschmack! Meine Früchte aus eigener Ernte sind garantiert unbehandelt. So wandern die Zitronen in kühle Sommerdrinks. Die vielen Mini-Orangen der Calamondin, mitsamt Schale zu Achteln geschnitten und mit Ingwer kurz aufgekocht, ergeben eine süßsäuerliche Marmelade. 

Im Sommer verleihen die Mittelmeergewächse unserer Terrasse Urlaubsflair, über die Wintermonate beduften ihre Blüten – oft zeitgleich mit den Früchten an den Zweigen – den kalten Wintergarten. Mehr geht nicht!“

Hier: Orangenbaum. Er zählt zu den sonnenliebenden Balkonpflanzen [Foto: AdobeStock_Cora Müller]
[Foto: AdobeStock_Cora Müller]

KARIN WACHSMUTH

7. Bleiwurz

„Ein Sommer ohne Bleiwurz? Kaum vorstellbar! Der sonnenhungrige Plumbago auriculata aus Südafrika ist ein Muss auf meiner Terrasse, gerade wenn er bei Kerzenschein in die blaue Stunde überleitet. Als Stämmchen macht er viel Schnittarbeit, Strauchformen sind bequemer. 

Schädlinge treten kaum auf. Es gibt ihn auch in Weiß. Weil er stets feuchte Erde braucht, gieße ich morgens reichlich. Einmal wöchentlich kommt Flüssigdünger dazu. Ein weiterer Pluspunkt: Im Herbst lässt er seine Blätter fallen und kann daher im dunklen Keller überwintern!“

ARNE JANSSEN

8. Engelstrompete

„Das Nachtschattengewächs mit den imposanten Blüten hatte es mir schon lange Zeit sehr angetan. Da es aber so viel Wasser und Dünger benötigt, durfte es nicht auf meine Terrasse – bis ein netter Kollege mir ein Exemplar aus seiner Sammlung vermachte. Mittlerweile ist er in Rente gegangen. Seine Engelstrompete erfreut mich aber immer noch mit ihrem schönen Duft.“

MARITA FUCHS

9. Zylinderputzer

„Vor einiger Zeit kaufte sich meine jüngere Schwester einen karminroten Zylinderputzer (Callistemon citrinus). Sie konnte seinen kuriosen Puscheln nicht widerstehen. Kein Wunder, spielte sie doch jahrelang Flöte, und die pinken Blütenwalzen erinnerten sehr an einen Flötenreiniger. Leider hatte meine Schwester kein Glück mit dem Myrtengewächs, sie konnte ihm nicht den passenden Standort bieten.

Rote Blüten des Zylinderputzers. Foto: AdobeStock_Cristina Ionescu
[Foto: AdobeStock_Cristina Ionescu]

Jetzt steht der Zylinderputzer bei mir: im Sommer auf meinem Südbalkon und im Winter im kühlen, hellen Schlafzimmer. Bin ich im Urlaub, kümmert sie sich gern um ihren Liebling. Und sie kennt sich aus: Leicht feucht halten, aber nie ganz austrocknen lassen!“

MONICA LIETZAU

10. Oleander

„Ich liebe den Süden. Im Frühling reise ich immer nach Spanien, Portugal oder Griechenland, um das Meer, die Sonne, das köstliche Essen und den leckeren Wein zu genießen. Besonders angetan hat es mir aber der Oleander. Überall diese herrlich blühenden Sträucher. Sie begleiten sogar die Autobahnen. 

Meine Pflanze zu Hause in Hamburg blüht nicht ganz so üppig, so viel Sonne wie der Oleander gerne hätte, kann ich ihm nicht bieten. Mein Fernweh besänftigt er dennoch.“

CHRISTINE ALBRECHT

Schöne Terrassenpflanzen, die es leider nicht in unsere Top 10 geschafft haben:

Extra-Tipp, wenn’s schattig ist …

Unter unseren 10 Lieblings-Terrassenpflanzen waren die Fuchsien nicht, jedoch möchten wir sie hier nicht unerwähnt lassen. Die meisten Sorten sind zwar nicht winterhart, jedoch lassen sich die Pflanzen leicht überwintern. Da Fuchsien ihr Laub abwerfen, können sie problemlos dunkel gestellt werden, zum Beispiel in den Keller oder die Garage. Ideal sind Temperaturen zwischen 5–10 °C. Der Aufwand lohnt sich. Denn Fuchsien werden mit der Zeit immer schöner. Schneidet man sie richtig zurück, bekommen sie irgendwann herrlich knorrige, dicke Stämme.  

Die meisten Fuchsien möchten am liebsten halbschattig stehen. Also ideal für alle, die weder Sonnenbalkon noch Sonnenterasse haben. Übrigens machen verregnete Sommer den Pflanzen gar nichts aus, sie gefallen ihnen sogar. Fuchsien lassen sich übrigens leicht über Stecklinge vermehren. Aber seien sie gewarnt, aus Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse wird schneller ein Fuchsien-Dschungel als gedacht. 

Unsere aktuelle Ausgabe

Das sind die Top-Themen:

  • Garten-Chrysanthemen: So farbenfroh leuchtet der Herbst
  • GartenFlora unterwegs: Zeitreise ins Mittelalter
  • Blaumachen mit Rotkohl: Einstieg in die Kohlkultur
Zur aktuellen Ausgabe