Nicht nur lecker – Dill ist auch ein Genuss für das Auge. [Foto: AdobeStock_trotzolga]

Voraussichtliche Lesedauer:  5 Minuten

Dill säen und aromatische Kräuter ernten

Von GartenFlora

Dill (Anethum graveolens) ist ein würziges Kraut aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Er verfeinert zum Beispiel Gurken, Kartoffelgerichte und allerlei Salate. Auch bei den Wildbienen und Hummeln ist die einjährige Pflanze begehrt, Blütenpollen und -nektar werden gerne gesammelt. Und das Beste: Dill säen ist gar nicht schwierig – ob im März auf der Fensterbank oder lieber ab April direkt ins Kräuterbeet.

Wann kann man Dill aussäen?

Dill säen Foto: AdobeStock_OLGA RA
Dill ist ein Lichtkeimer. Foto: AdobeStock_OLGA RA

Dill lässt sich je nach Witterung ab April im Garten säen oder zuvor schon ab März im Frühbeet beziehungsweise im Haus auf der Fensterbank vorziehen. In beiden Fällen ist die Richtlinie, dass die Temperaturen zum Zeitpunkt der Aussaat und in den ersten Wochen der Keimphase etwa zwischen 15 und 20 Grad Celsius betragen sollten.

Dill säen: Wie funktioniert es?

Dill bereits im März zu säen und vorzuziehen hat den Vorteil, dass schneller geerntet werden kann. Allerdings ist Dill beim Umpflanzen recht empfindlich, weshalb man unbedingt behutsam vorgehen sollte. Ins Freiland sollten die vorgezogenen Pflanzen erst kommen, wenn sie schon eine gewisse Größe erreicht haben und das Umsetzen besser überstehen können.

Dill säen und vorziehen ab März

Ab März lässt sich Dill im Haus vorziehen. Säen Sie in kleine Töpfe oder Anzuchtplatten. Je nachdem, wie dicht Sie die Samen verteilen, kann es nötig werden, die Sämlinge nach einigen Wochen zu pikieren. Hier ist aber besondere Vorsicht geboten, da Dill mitunter empfindlich auf Manipulation an den Wurzeln reagiert. Bis die Dillpflanzen gekeimt sind, dauert es meist zwischen drei bis vier Wochen. Nach dem Aussäen wird angegossen. Achten Sie dabei darauf, die kleinen Samen nicht mit einem zu groben Wasserstrahl wegzuschwemmen. Ein Gießaufsatz mit feiner Brause eignet sich besser.

Die Jungpflanzen können Sie dann ab Mai ins Freiland auspflanzen – auch hier muss behutsam mit dem Wurzelballen umgegangen werden – oder aber weiterhin in Töpfen kultivieren, am besten in einer Substratmischung mit Humus- und Sandanteilen.

Dill säen Foto: AdobeStock_BarTa
Die Sämlinge bilden zunächst zwei lange Keimblätter. Foto: AdobeStock_BarTa

Dill im Freiland säen

Im Freiland können Sie Dill ab April aussäen, sofern die Temperaturen konstant zwischen 15 und 20 Grad Celsius liegen. Die Freilandaussaat verlangt einen zuvor gut aufgelockerten Boden. Sehr lehmige oder dichte Böden können durch das Einarbeiten von Sand verbessert werden, so minimiert sich auch die Gefahr von Staunässe. Bei einer Reihenaussaat sollte der Abstand innerhalb der Reihe 25 bis 30 Zentimeter und zwischen den Reihen etwa 50 Zentimeter betragen. Damit auch an jeder Stelle mindestens ein Samen keimt, können Sie jeweils zwei bis drei Samen auf einem Fleck platzieren. Bedecken sie die in Rillen oder flächig ausgebrachten Samen anschließend mit einer dünnen Schicht Erde, damit die Leichtgewichte nicht vom Winde verweht werden.

Nachpflege

In den ersten Wochen ist es ganz besonders wichtig, Unkraut regelmäßig zu jäten, da Dill sich im Anfangsstadium nur schwerlich durchsetzen kann. Außerdem gilt auch hier: Nach der Aussaat und in den nächsten Wochen gießen. Eine Mulchschicht kann zusätzlich gegen Austrocknung und Beikräuter helfen, sollte allerdings erst ausgebracht werden, wenn der Dill schon etwa 15 Zentimeter hoch gewachsen ist.

Dill säen Foto: AdobeStock_kwanchaichaiudom
Dill kann recht ausufernd wachsen – in der Höhe erreicht er teilweise sogar bis zu einem Meter. Foto: AdobeStock_kwanchaichaiudom

Selbstaussaat

Die Blütezeit des Dills beginnt je nach Aussaattermin zwischen Juni und Oktober. An den filigranen Blütentrauben bilden sich im Anschluss die Samen aus. Dill ist einjährig, das heißt, dass die Pflanzen den Winter nicht überstehen, dafür aber auf die Selbstaussaat ausgelegt sind und im nächsten Jahr wiederkommen. Sie könnten der Natur und Ihrem Dill also freien Lauf lassen und schauen, was passiert. Am richtigen Standort etabliert er sich ganz von selbst im Garten. Auf der anderen Seite besteht hier aber das Problem der Fusarium-Fäule, die verschiedene Doldenblütler befällt. Sicherer ist es darum, den Dill im nächsten Jahr an einer anderen Stelle auszusäen. Wenn sie die Samen nicht selbst ernten möchten, können Sie daher den gesamten Dill auch vor der Blütezeit abernten und trocknen oder einlagern.

Samen selbst ernten und Dill säen

Die Samen des Dills kann man auch selbst ernten, trocknen und im nächsten Jahr erneut säen. Die ersten Dillsamen lassen sich ernten, sobald sie braun geworden sind. Zum Trocknen werden die Blüten in kleine Sträuße zusammengebunden und kopfüber an einem gut durchlüfteten Platz aufgehängt. Damit die Samen mit fortschreitender Reife nicht auf den Boden fallen, können Sie eine Papiertüte über die Sträuße stülpen, in welche die Samen dann fallen. Bis zum nächsten Frühjahr können sie trocken und dunkel gelagert werden. Auch die Dillsamen sind aromatisch und angenehm würzig, sie haben vielerlei Verwendungsmöglichkeiten in der Küche, zum Beispiel beim Einlegen von Gurken.

Nach einigen Wochen sind die Blüten vertrocknet und die Samen ausgereift. Foto: © GartenFlora/Ina Volmer

Welche Pflanzen passen zu Dill?

Nicht alle Pflanzen sind geeignete Beetnachbarn und eignen sich für eine Mischkultur. Während einige zum Beispiel gegenseitig ihr Wachstum fördern können, kommen andere einfach nicht miteinander aus. Dill verträgt sich unter anderem gut mit anderen Kräutern wie Borretsch, Petersilie, Kamille, Kerbel und Majoran. Außerdem harmoniert Dill hervorragend mit vielen Gemüsesorten wie zum Beispiel Erbsen, Gurken, Kopfsalaten, Zwiebeln, Karotten, Rote Beete oder Buschbohnen. Ein Lavendelstrauch in der Nähe des Dills kann Blattlausbefälle verhindern oder eindämmen.

Dill und Estragon machen sich das Leben schwer. Verzichten Sie darum lieber auf ein Mischbeet mit diesen beiden Pflanzen. Auch sollten sie nicht kurz hintereinander im selben Beet kultiviert werden.

LUISA ROTH

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