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Voraussichtliche Lesedauer:  18 Minuten

Der Garten im September: Einpflanzen, Stauden teilen und Zwiebeln setzen

Von GartenFlora

Gerade eben war noch Sommer, jetzt winkt schon der Herbst. Im September wandern einerseits die ersten kälteempfindlichen Pflanzen schon wieder ins Haus, andererseits bleibt es tagsüber warm, wir müssen weiterhin fleißig gießen und auch die sommerliche Blütenpracht ist noch nicht gänzlich versiegt. Daneben stehen typische Herbstaufgaben an: Es ist Pflanzzeit für Gehölze, Stauden können geteilt werden und die ersten Blumenzwiebeln kommen in den Boden. Hier gibt es einen Überblick zum Garten im September.

Nutzgarten im September

Was im Nutzgarten zu tun ist

  • Gründüngung aussäen
  • Fallobst und Fruchtmumien entfernen
  • Herbstaussaat (z.B. Salate, Rettich oder Spinat)
  • Kürbisse mit Stroh unterlegen, um Fäulnis vorzubeugen
  • Tomaten- und Paprikablüten entfernen, damit die übrigen Früchte noch ausreifen
  • Durstige Gemüsepflanzen wie Gurke und Co. weiterhin wässern
  • Sanddorn und Quitten rechtzeitig ernten

Gartenarbeit im September: Gründüngung ausbringen

Im Garten im September gibt es immer noch einige Möglichkeiten fürs Gemüsebeet. Wenn das meiste schon abgeerntet ist und Sie Ihrem Boden eine Erholungsphase gönnen möchten, bietet sich das Aussäen einer Gründüngung im Herbst an. Denn früher oder später sollten dem Erdreich die durch die Nutzkulturen entzogenen Nährstoffe zurückgeführt werden. Die Gründüngung bietet im Vergleich zu herkömmlichen Düngemitteln auch den Vorteil, dass sie die Bodenbeschaffenheit zusätzlich verbessert, vor Austrocknung schützt und das Bodenleben anregt. Leerstehenden Beeten ist diese ökologische Art der Düngung also definitiv vorzuziehen.

Fallobst liegen lassen oder faule Früchte entsorgen?

Fallobst sollten Sie nicht zu lange liegen lassen, denn dort können sich Schädlinge vermehren und anschließend im Garten ausbreiten. Viele der heruntergefallenen Früchte sind ohnehin fast unversehrt oder sie haben nur kleine Macken und können noch problemlos verzehrt beziehungsweise in der Küche weiterverarbeitet werden. Bereits faulende oder von Schädlingen befallene Früchte sollten Sie hingegen umgehend entsorgen – allerdings nicht auf dem Kompost, um mögliche Erreger nicht weiter im Garten zu verbreiten.

Garten im September. Fallobst auf dem Rasen. Foto: AdobeStock_Karoline Thalhofer
Fallobst mit Druckstellen sollte schnell verarbeitet werden. [Foto: AdobeStock_Karoline Thalhofer]

Auch Fruchtmumien, die noch am Baum hängen, entfernt man besser zeitnah. Denn auch diese können von Pflanzenkrankheiten, beispielsweise den Monilia-Pilzsporen, befallen sein. Verbleiben sie im Winter am Baum, können sich die Sporen weiter am Baum vermehren und auf andere Pflanzen ausbreiten.

Herbstaussaat

Im September kann es im Nutzgarten immer noch geschäftig zugehen – die Saison ist noch nicht vorbei. Einiges darf schon beziehungsweise noch ausgesät werden, sogar direkt ins Beet: Endivie, Winterrettich, Feldsalat, Mangold, Radieschen, Pak Choi, Rucola, Spinat, Winterpostelein oder Pflücksalat.

Ziergarten im September

Was im Ziergarten zu tun ist

  • Blumenzwiebeln pflanzen
  • Stauden teilen
  • Rasen jetzt neu ansäen
  • Laub vom Rasen entfernen – auf den Beeten darf es als Winterschutz liegenbleiben
  • Rosen mit einem Kalium-Magnesium-Dünger (Patentkali) versorgen
  • Dahlien weiterhin ausputzen, bei Trockenheit gießen und die schweren Blütenstängel stützen
  • Winterharte Einjährige wie Kornblume oder Klatschmohn direkt ins Beet säen – sie blühen dann besonders früh
  • Saatgut ernten (z.B. von Ringelblume und Rittersporn)

Blumen im September: Wenn erste Blumenzwiebeln locken

Endlich füllen sich die Regale der Gartencenter und Gärtnereien mit den bunt bedruckten Packungen frühlingsblühender Zwiebel- und Knollenpflanzen. Kaum möglich, unbeeindruckt daran vorbeizugehen! Landet also die eine oder andere Portion Krokusse, Narzissen oder Tulpen in Ihrem Korb, bewahren Sie die braunen Kraftpakete bis zum Pflanzen dunkel, trocken, luftig und kühl (um 15 bis 18 Grad) auf. Ab Mitte September dürfen Sie in den Garten gepflanzt werden.

Dicht verschlossene Folienbeutel sollten Sie zuvor öffnen. Durch falsche oder zu lange Lagerung büßen Zwiebeln und Knollen viel Energie ein und ihre Triebkraft sinkt. Zudem können sich Pilzkrankheiten breit machen.

Vitalitätsschub für Stauden

Bereits verblühte Beetstauden, die mittlerweile weniger vital oder etwas blühfaul geworden sind, lassen sich im September teilen. Die geteilten Stauden wurzeln dann bis zum Winter noch gut ein und starten im Frühjahr gleich umso besser durch.

Garten im September: Orangefarbene Pompondahlienblüten. Foto: AdobeStock_hcast
Im September steht die Dahlie in voller Pracht. [Foto: AdobeStock_hcast]

Dafür alle oberirdischen Teile auf ungefähr eine Handbreit zurückschneiden. Den Wurzelballen dann mit der Grabegabel vorsichtig aus dem Gartenboden heben und anschließend mit einem Messer oder dem Spaten in etwa faustgroße Stücke teilen.

Eingenistete Unkräuter dabei sorgfältig entfernen. Kürzen Sie die Wurzeln um etwa die Hälfte, damit sie beim Pflanzen nicht umknicken, sondern senkrecht in die Erde kommen.

Die Teilstücke werden dann an neuer Stelle so tief in den gut gelockerten, mit Kompost verbesserten Boden gesetzt, wie sie zuvor standen. Zuletzt andrücken und angießen.

Garten im September: Die Pflanzzeit für Immergrüne

Der Spätsommer, beziehungsweise frühe Herbst, ist der beste Termin fürs Pflanzen: Immergrüne Laub- und Nadelgehölze dürfen im September in den Garten. Schließlich verdunsten sie über ihre ganzjährig grünen Blätter auch in der kalten Jahreszeit Wasser. Und das kann nur nachgeliefert werden, wenn die Gehölze vor dem Winter Gelegenheit hatten, gut einzuwurzeln.

Was kann man im September pflanzen? Ab Anfang September, solange der Boden noch warm ist, kommen Stechpalme, Eibe, Lorbeer-Kirsche und Co. ins gemachte Beet. Auch das Umsetzen älterer immergrüner Gehölze gelingt jetzt am sichersten, allen voran bei solchen mit dichtem, fein verzweigtem Wurzelwerk wie Rhododendron und Buchsbaum. Gepflanzt wird am besten an einem bedeckten Tag. Die neu gesetzten Sträucher sollten Sie unbedingt auch nach dem erstmaligen Angießen bei längerer Trockenheit durchdringend wässern. Eine Mulchschicht von etwa fünf Zentimeter Höhe hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

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Mit Ballen oder wurzelnackt?

Immergrüne werden gewöhnlich als Containerware oder mit Ballen angeboten. Nur einige Hecken-Jungpflanzen sind gelegentlich wurzelnackt, also ohne Erdballen zu haben, zum Beispiel Eibe, Thuja, Buchs und Lorbeer-Kirsche. Ihr Vorteil: Sie kosten deutlich weniger und wachsen bei fachgerechter Herbstpflanzung meist tadellos an. Allerdings gibt es wurzelnackte Immergrüne nur bis zu einer bestimmten Größe. Und der Umgang mit ihnen verlangt etwas Fingerspitzengefühl. In Containern gewachsene Gehölze trocknen nicht so leicht aus, verlangen keinen besonderen Schnitt und wachsen ohne „Pflanzschock“ problemlos an. Achten Sie beim Kauf auf einen gut durchwurzelten, aber keinesfalls verfilzten Ballen. Sehr dichtes Wurzelgeflecht lediglich etwas anritzen.

Garten im September – Kiefern mit Wurzelballen. Foto: AdobeStock_Светлана Монякова
Jute hält den Wurzelballen mitsamt Erde zusammen – so bleiben die Feinwurzeln erhalten. [Foto: AdobeStock_Светлана Монякова]

So geht bei wurzelnackten Pflanzen nichts schief

Wie der Name schon sagt, sind die Wurzeln nackt, also gänzlich ungeschützt. Austrocknender Wind und Sonne führen rasch zu irreparablen Schäden. Die Gehölze sollte man daher sofort pflanzen oder, falls das nicht möglich ist, im Gartenboden einschlagen. Kurzfristige Lagerzeiten lassen sich durch Abdecken mit feuchten Tüchern überbrücken. Wurzeln, die beim Ausgraben der Gehölze abgerissen oder verletzt wurden, schneidet man sauber nach und überlange Wurzeln werden etwas eingekürzt (die feinen Faserwurzeln aber schonen). Zum Ausgleich für verlorene Wurzelmasse schneidet man auch die oberirdischen Triebe um etwa ein Drittel zurück. Eine Ausnahme: Bei Nadelgehölzen wie Scheinzypresse und Thuja wird der Mitteltrieb zunächst nicht eingekürzt. Die Wurzeln der Gehölze werden am besten vor dem Pflanzen für etwa eine Stunde in einen Eimer mit Wasser gestellt. So können sie eventuell vorhandenen Wassermangel zügig ausgleichen.

Garten im September: Gefahr durch schöne Beeren?

Schönfrucht (Callicarpa bodinieri ’Profusion’), Skimmie, Eibe, Pfaffenhütchen oder Schneebeere – allesamt dekorative Sträucher, allerdings mehr oder weniger giftig. Viele Früchte von Ziergehölzen finden sich im September im Garten. Zwar wird wohl eher selten ein kleiner Entdecker auf Blättern oder Nadeln herumkauen. Anders sieht es mit den verführerisch leuchtenden Früchten aus. Daher ist hier etwas Vorsicht geboten.

  • Tipp: Statt sich aus Vorsicht ganz von diesen Gehölzen zu trennen, können Sie die Fruchttriebe einfach für die Vase abschneiden, beziehungsweise die Früchte auspflücken. Zumindest so lange kleine Kinder in der Nähe sind. Wenn dies kein Problem darstellt, können Sie die kleinen Beeren aber auch einfach den Vögeln überlassen – für sie sind die für Menschen giftigen Beeren nämlich ein Genuss.

Balkon & Terrasse im September

Was auf Balkon und Terrasse zu tun ist

  • Tulpen und andere Zwiebelblüher in Töpfe setzen
  • Balkon und Terrasse sturmsicher machen
  • Kälteempfindliche Pflanzen zurück ins Haus bringen
  • Balkonkästen herbstlich bepflanzen, z.B. mit Heidepflanzen
  • Töpfe und Gefäße, die nicht mehr benötigt werden, reinigen
  • Gießen weiterhin nicht vergessen

Balkonkästen im September bestücken

Tulpenzwiebeln und andere Frühjahrsblüher sind nicht nur etwas für das Gartenbeet, sondern lassen sich auch wunderbar in Pflanzgefäße für Balkon oder Terrasse setzen. Da der Kältereiz für die Blütenpracht im Frühjahr entscheidend ist, ist es sinnvoll, die Zwiebeln schon im Herbst in Töpfe zu pflanzen. Unabdingbar bei der Pflanzung sind Wasserabzugslöcher und eine gute Drainage, denn Staunässe vertragen die Zwiebeln gar nicht. Als Substrat eignet sich gewöhnliche Blumenerde, die man mit etwas Sand vermengt. Achten Sie auch bei der Topfkultur darauf, die Tulpenzwiebeln tief genug zu pflanzen – am besten doppelt so tief wie die Höhe der Zwiebel.

Balkon und Terrasse sturmsicher machen

Kaum ist Herbstbeginn, geht es wieder stürmisch zu. Um keine abgeknickten Gewächse oder zerstörte Tontöpfe zu riskieren, stellt man freistehende Pflanzen nun besser an einen geschützten Platz, zum Beispiel an die Hauswand. Kleinere Töpfe lassen sich etwas zusammenrücken, damit sie weniger leicht umkippen. Denken Sie dabei auch an Gartenmöbel oder -dekoration.

Kälteempfindliche Topfpflanzen frühzeitig wieder einräumen

So manche Zimmerpflanze durfte im Sommer die vielen Sonnenstunden auf Balkon oder Terrasse genießen. Gegen Ende September wird es jedoch meist schon wieder Zeit, sie zurück ins Haus zu räumen. Gründe dafür sind zum einen die sinkenden Temperaturen in der Nacht und zum anderen sollten die Pflanzen vor dem Winter genügend Zeit bekommen, sich an die trockenen Luftverhältnisse im Zimmer zu gewöhnen.

Extra: Hortensien trocknen

Die Hortensie ist eine unverzichtbare Spätsommerschöne mit geradezu barocken Blütenbällen, die selbst im Vergehen noch bezaubern. Im Abblühen sind sie außerdem genau richtig, um für Herbst und Winter ein paar Stängel zu konservieren. Ganz besonders groß sind die runden Blütenbälle der Schneeball-Hortensie (Hydrangea arborescens).

Garten im September: Kleiner Trockenblumenstrauß mit Hortensien. [Foto: AdobeStock_DoraZett]
Wunderschönes Blütenmaterial für Trockensträuße bietet der Garten im September. [Foto: AdobeStock_DoraZett]

Dazu werden die Blüten mit einem kurzen Stiel an einem regenlosen Tag abgeschnitten und anschließend kopfüber an einem luftigen, dunklen Ort aufgehängt. Dort trocknen sie rasch, werden dafür aber leider auch recht zerbrechlich.

Folgende Methode macht sie haltbarer und schont die Farben:

  1. Kleine Vasen 2–3 cm hoch mit einer Wasser-Glycerin-Mischung (2:1) befüllen
  2. Je einen Blütenstängel hineinstellen.
  3. Langsam austrocknen lassen.

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  • Wohlfühl-Oase: Der Garten als Entspannungsort
  • Romantischer Blütenzauber in Weiß
  • Erbsen: Klein, grün, wertvoll – und sooo lecker!
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