Voraussichtliche Lesedauer:  5 Minuten

Mohn Ein- und mehrjährige Arten

Von GartenFlora

Seidenzarte Blüten in Tiefrot, Reinweiß, Purpur, Goldgelb und sogar Blau – die Farbvielfalt und Leuchtkraft des Mohns ist einzigartig. Wer kann diesen wundervollen Geschöpfen schon widerstehen?

Mohnarten – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten

Klatschmohn – Sinnbild für einen schönen Sommertag

Die Luft ist frisch, und die Sonne lacht. Mit dem Fahrrad geht es an Obstwiesen und Feldern vorbei. Und da leuchtet er wieder, der rote Klatschmohn – schöner kann ein Sommertag kaum beginnen.

Wer ein paar Stunden später hier vorbeikommt, wird nur noch vereinzelte Blütentupfer sehen, denn der Klatschmohn (Papaver rhoeas) hat die Angewohnheit, in den frühen Morgenstunden zu blühen. Dann sind auch die Bienen unterwegs und sammeln fleißig Pollen. Gegen zehn Uhr haben sie ihre Arbeit meist erledigt, und der Mohn blüht langsam ab.

Eine hübsche Alternative zum Klatschmohn ist der einjährige Marienkäfer-Mohn (Papaver commutatum), auch Zwergmohn genannt. Mit seinen tiefroten Schalenblüten und den pechschwarzen Basalflecken zieht er alle Blicke auf sich. Dieser Zwergmohn bleibt, wie sein Name schon vermuten lässt, mit 30 Zentimeter Höhe recht kompakt.

Papaver commutatum
Quelle: Papaver commutatum – Flickr – peganum (2).jpg“, peganum, Small Dole, England, CC BY-SA 2.0, bearbeitet von GartenFlora

Eine Staudenschönheit: Der Türkische Mohn

Die Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) bietet eine Vielzahl wunderschöner, gartentauglicher Arten und Sorten.

Vor allem der sortenreiche Türkische Mohn (Papaver orientale) schmückt ab Ende Mai die Beete. Es gibt Varianten in Schneeweiß mit dunklem Schlundfleck, in Lachsrosa oder Feuerrot, mit einfachen, gefransten, gewellten oder gefüllten Blüten.

Damit sich die Prachtstauden richtig entfalten können, sollten sie in der vollen Sonne auf eher trockenem Boden stehen. Leider erfreuen uns die Schönheiten nur etwa vier Wochen mit ihrem Anblick. Der Orientalische Mohn zieht nach der Blüte ein und treibt erst im Herbst wieder frisches Laub aus. Stellen Sie ihnen deshalb Beetpartner zur Seite, die entstehende Lücken schnell füllen, beispielsweise Katzenminze oder Mädchenauge.

Türkischer Mohn
Türkischer Mohn – Foto: Pixabay/Bruno

Dauerblüher im Garten: Der Island-Mohn

Ein längeres Blütenvergnügen bietet der Island-Mohn (Papaver nudicaule). Von Mai bis September strahlen sein Blüten in unzähligen Farben. Dass er zweijährig bzw. kurzlebig ist, stört nicht, denn Island-Mohn sät sich gern selbst aus.

Auch er mag die volle Sonne und fühlt sich auf durchlässigen, kalkhaltigen und sandigen Böden wohl. Im sonnigen Steingarten und auch am Beetrand ist er bestens aufgehoben.

Der Schlafmohn – ganz schön verführerisch

Papaver somniferum
Quelle: Papaver somniferum (2943650739).jpg“, Alex Lomas, CC BY 2.0, bearbeitet von GartenFlora

Obwohl der Anbau von Schlaf-Mohn (Papaver somniferum) in Deutschland verboten ist, sieht man ihn in so manchem Garten. Nur für zwei morphinarme, nicht sehr attraktive Sorten erhält man eine Genehmigung. Die Versuchung, das Gesetz zu umgehen, ist groß, denn Schlaf-Mohn ist zudem fast ebenso langstielig und großblütig wie der der Türkische Mohn. Zudem bieten die Saatgutshops viele schöne Sorten an. Besonders beliebt sind päonienblütige Schlaf-Mohn-Varianten.

Kalifornischer Mohn: Zarte Blüten in Blau oder Gelb

Auch der einjährige Kalifornische Mohn (Eschscholzia californica) eignet sich für die Gartenkultur. Er blüht von Mai bis Oktober im schönsten Goldgelb und liebt die Sonne sowie durchlässige, trockene, sandige Böden. Gut für den Steingarten. Empfehlenswert ist es, den Kalifornischen Mohn ab Mai direkt ins Beet zu säen. Eine Nachsaat kann die Blüte bis in den Herbst hinein verlängern.

Weitaus anspruchsvoller in der Kultur ist der Scheinmohn. Im Handel wird meist der Tibet-Scheinmohn (Meconopsis betonicifolia) angeboten. Die großen, schalenförmigen Blüten des aus dem Himalaya stammenden Scheinmohns erscheinen in einem reinen Blau, das in der Pflanzenwelt seinesgleichen sucht. Er möchte kühl und luftfeucht, auf durchlässigem, sauren, kalkfreien Boden stehen.

Der Federmohn: Imposante Staude

Zur großen Familie der Mohngewächse gehört auch der winterharte Federmohn (Macleaya cordata). Er entspricht so gar nicht unserer Vorstellung eines typischen Mohns. Auffallend sind seine großen, tiefgebuchteten Blätter. In Zurückhaltung üben sich dagegen die kleinen weißen bis ockerfarbigen Blüten, die in luftiger Höhe schweben.

Der robuste und pflegeleichte Federmohn kann locker zwei Meter hoch und ebenso breit werden. Er macht sich in Einzelstellung gut, als Hintergrundpflanze im Staudenbeet oder als Sichtschutz und eignet sich für nahezu jeden Standort.

Doch Vorsicht: Die mächtige Staude ist äußerst ausbreitungsfreudig. Verwenden Sie Wurzelsperren oder große Pflanzkübel, um das Wuchern zu unterbinden.

Für welche der Mohnarten Sie sich auch entscheiden, wir haben für Sie hier zusammengefasst, was von der Aussaat bis zur Pflege beachten sollten.

Die Top-Themen der Mai-Ausgabe:

1. Blauregen in neuen Sorten

Wisterien – auch Blauregen oder Glyzinien genannt – sind kostbare Kletterer, die unsere Gärten mit edlen Blütenkaskaden schmücken. Bisher kaum gekannte Sorten erweitern nun das Sortiment.

2. Bühne frei für Pelargonien

In Kübeln, Körben und Kisten zeigen Pelargonien ihr Deko-Talent – und das ganz ohne Allüren. Die schönen Dauerblüher, auch als Geranien bekannt, sind robust und pflegeleicht.

3. Zucchini: Kürbis für den Sommer

Wer Zucchini kennt, weiß um deren Schwemme ab Juli. Ganz vermeiden lässt sich die „grüne Welle“ nicht, aber gut in den Griff bekommen: Einfach öfter ernten – und genießen!

 

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