Ob sonnig oder im Schatten – für jeden Balkon gibt es passende Lösungen für eine gelungene Bepflanzung. [Foto: AdobeStock_annanahabed]

Voraussichtliche Lesedauer:  5 Minuten

Balkonpflanzen: Ideen für Kasten, Topf und Kübel

Von GartenFlora

Balkonpflanzen bieten insbesondere Stadtbewohnern die Möglichkeit, auch auf kleinstem Raum zu gärtnern. Noch dazu hauchen Sommerblumen, Kräuter und Co. Ihrem Draußensitzplatz Wohlfühlatmosphäre ein. Hier verbringt man gern seinen Feierabend oder den Urlaub. Welche Pflanzen eignen sich jedoch am besten? Das kommt auf die Lage des Balkons, den persönlichen Geschmack an und darauf, wie viel Zeit man investieren möchte. Mit unseren Balkon-Ideen helfen wir Ihnen, die passenden Pflanzen für Ihre grüne Stadt-Oase zu finden.

Balkon-Ideen – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten

Balkon-Ideen für sonnige Lage: Welche Blumen und Pflanzen eignen sich?

Ein Balkon in vollsonniger Lage stellt extreme Ansprüche an die Balkonpflanzen, da es hier sehr warm und trocken wird. Unter den typischen Balkonblumen gibt es viele, die der prallen Mittagssonne, mit ausreichender Wasserversorgung, trotzen können.

Die Balkon- und Fensterkästen eines Holzhauses im Bregenzerwald sind mit üppig blühenden Petunien in satten Pink-, Lila und Coralletönen sowie Weiß geschmückt.
Petunien mögen es sonnig – und schmücken Südbalkone mit üppiger und farbenprächtiger Blüte. [Foto: AdobeStock_vulkanismus]

Petunien (Petunia) und ihre nahen Verwandten die Zauberglöckchen (Calibrachoa), die auch Million Bells genannt werden, eignen sich perfekt für Standorte mit viel Sonne und zeigen hier eine besonders üppige Blütenpracht. Auch Geranien (Pelargonien), die Klassiker unter den Balkonblumen, sind ideal für den Südbalkon, denn je heller sie stehen, desto mehr Blüten bilden sie aus. Die pflegeleichten Kapkörbchen (Osteospermum), Husarenknöpfchen (Sanvitalia procumbens), Fächerblumen (Scaevola aemula) und Verbenen (Verbena) eignen sich ebenfalls hervorragend für den Sonnenbalkon.

Ideen für Schatten-Balkone

Vollschattige Standorte: Welche Pflanzen gedeihen trotzdem?

Schattige Balkone haben den Ruf, weniger bunt und abwechslungsreich zu sein als ihre Pendants in der Sonne. Doch die Auswahl geeigneter Balkonpflanzen für den Schatten ist größer als gedacht. Dabei unterscheidet man vollschattige und halbschattige Balkone. Bei Erstgenannten handelt es sich um Nordbalkone oder solche die dicht an andere Gebäude angrenzen, also mit keiner einzigen Sonnenstunde. Folgende Blüher eignen sich:

  • Fleißiges Lieschen (Impatiens walleriana)
  • Edellieschen (Impatiens-Neu-Guinea-Hybriden)
  • Knollen-Begonien (Begonia-Hybriden)

Dazu können Blattschmuckpflanzen kombiniert werden:

  • Efeu (Hedera)
  • Funkien (Hosta)
  • Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum), z. B. die Sorte ‘White Nancy’ und Gundermann (Glechoma hederacea), z. B. die Sorte ‘Variegata’

Halbschattige Balkone: Auf welche Pflanzen sollte man zurückgreifen?

Auf halbschattigen Balkonen kann man sich wenigstens über drei bis vier Stunden Sonne am Tag freuen, die übrige Zeit ist es schattig. Solche Verhältnisse findet man auf der Ostseite von Gebäuden oder auf Balkonen vor denen große Bäume stehen. Unsere Balkon-Ideen für Blumenkästen im Halbschatten:

  • Fuchsien (Fuchsia-Hybriden)
  • Schneeflockenblume (Sutera cordata)
  • Zauberglöckchen (Calibrachoa-Hybriden)
  • Buntnesseln (Solenostemon-scutellarioides-Hybriden)
Buntnessel mit auffällig gefärbten Blättern in Pink, Weiß und Grün mit zart-violetten Blütenständen wachsen in einem Balkonkasten.
Buntnesseln eignen sich gut für halbschattige Balkone. [Foto: AdobeStock_AstFreelancer]

Für größere Kübel kommen zudem Schneeball-Hortensien (Hydrangea arborescens) und Bauern-Hortensien (Hydrangea macrophylla) infrage.

Pflegetipps

Gießen: Wässern Sie die Balkonpflanzen möglichst morgens. Wird abends gegossen, muss man darauf achten, dass Blätter und Blüten möglichst trocken bleiben. An heißen Tagen im Sommer wird auf dem Sonnenbalkon morgens und abends gegossen, denn bei trockener Hitze verdunsten die Pflanzen viel Wasser und der Sommerwind trocknet die Erde zusätzlich aus.

Düngen: Balkonpflanzen sollten vier bis sechs Wochen nach der Pflanzung das erste Mal gedüngt werden. Geeignet ist flüssiger Blühpflanzendünger. Dieser wird alle 14 Tage über das Gießwasser verabreicht. Möchten Sie es sich einfacher machen, verwenden Sie Langzeitdünger. Diese geben die Nährstoffe im Verlauf von ca. 8 bis 12 Wochen an die Pflanzen ab. In der Regel reicht eine Gabe für die ganze Saison. 

Schneiden und Ausputzen: Damit ihre Balkonblumen laufend neue Blütenknospen schieben, muss man bei vielen Pflanzen nachhelfen, das heißt regelmäßig Verblühtes ausknipsen, ausbrechen bzw. abschneiden. Das betrifft z. B. Petunien, Knollenbegonien, Geranien und Strauchmargeriten.

Manche Balkonpflanzen werden ab Mitte des Sommers blühfauler. Dazu gehören u. a. Lobelien, Goldzweizahn (Bidens), Duftsteinreich (Lobularia) und Eisenkraut (Verbena). Schneidet man sie nach der Blüte kräftig zurück, bauen sich die Pflanzen nach kurzer Zeit mit neuen Blüten wieder auf. Darüber hinaus sollten welke Pflanzteile regelmäßig entfernt werden.

Balkon-Ideen mit mehrjährige Pflanzen: Wie schafft man langanhaltende Freude?

Wer nicht jedes Jahr aufs Neue seinen Balkon bepflanzen möchte, findet unter den mehrjährigen, winterharten Stauden, Kräutern und Gräsern eine große Auswahl für eine dauerhafte Balkonbepflanzung. Nelken (Dianthus) und Polsterphlox (Phlox subulata) sind beispielsweise ideale Balkonpflanzen für sonnige Standorte und passen auch in kleinere Balkonkästen und -kübel.

Perfekte Partner für die Dauerbepflanzung vom Sonnenbalkon sind Lavendel (Lavendula angustifolia), kleine Ziergräser wie Zwerg-Blau-Schwingel (Festuca Cinerea-Hybride) und Schopf-Segge (Carex albula) oder eben ein Klassiker wie Thymian (Thymus vulgaris). Auch etwas größere Stauden wie Mädchenauge (Coreopsis), Schafgarbe (Achillea) und Sonnenhüte (Rudbeckia) sind gut geeignet für Balkone in sonniger Lage. Sie lassen sich bestens, wie oben schon erwähnt, mit langjährigen Ziergräsern, etwa Federborstengras (Pennisetum), Seggen (Carex) und Schwingel (Festuca) kombinieren.

Zudem gibt es langlebige Stauden, Kräuter und Gräser für den Schattenbalkon. Funkien (Hosta), Efeu (Hedera helix) und Prachtspieren (Astilbe) beleben schattige Standorte. Ebenso brauchen heimische Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch nicht viel Licht und wachsen besonders gut im Halbschatten. Hier gedeihen zudem viele Ziergräser, darunter Pilzkopf-Segge (Carex Digitata-Hybride) und Einblütiges Perlgras (Melica uniflora ‘Variegata‘).

Nahaufnahme der Hände einer Frau, während sie mit einer Schere Schnittlauch schneidet. Am Rechten Bildrand krause Petersilie, der Hintergrund unscharf und verschwommen.
Schnittlauch und Petersilie zählen zu den langlebigen Kräutern. Sie fühlen sich auch auf halbschattigen Balkonen wohl. [Foto: AdobeStock_kay fochtmann]

Pflanz- und Pflegetipps für Balkonpflanzen: Einpflanzen

  • Die Pflanze zunächst gut wässern. Dafür den Pflanzballen solange unter Wasser tauchen, bis keine Blasen mehr aufsteigen. Das geht am besten in einem mit Wasser gefüllten Eimer.
  • Dann eine Tonscherbe über das Abflussloch des Pflanzgefäßes legen und darüber eine etwa handbreite Drainageschicht aus Blähton oder Kies einfüllen. Danach zu etwa zweidrittel mit Blumenerde auffüllen.
  • Den Wurzelballen der Pflanze mit den Fingern auflockern, die Pflanze einsetzen, rundherum gut mit Blumenerde auffüllen und diese festdrücken. Zum Schluss gießen.

Einjährige Balkonpflanzen: Wer sind die Stars für eine Saison?

Üppig-orange blühende Kapkörbchen im Kübel.
Das Kapkörbchen gehört eigentlich zu den mehrjährigen Stauden. Als klassische Balkonpflanze wird sie jedoch einjährig kultiviert. [Foto: AdobeStock_YuiYuize]

Die meisten klassischen Balkonpflanzen werden einjährig kultiviert, obwohl sie tatsächlich mehrjährig sind. Dazu gehören u. a. Geranie (Pelargonium), Petunie (Petunia), Kapkörbchen (Osteospermum) und Fleißiges Lieschen (Impatiens-Walleriana-Hybriden). Sie stammen jedoch aus wärmeren Gefilden und überstehen ohne unser Zutun den Winter nicht.

Da es sich meist nicht lohnt bzw. es oft auch nicht möglich ist, die Pflanzen entsprechend ihrer Bedürfnisse zu überwintern, werden sie zum Saisonende entsorgt. Der Vorteil: Man kann sich jedes Jahr an neuen Kombinationen und Sorten ausprobieren.

Echte Einjährige sind dagegen Ringelblumen (Calendula officinialis), Schmuckkörbchen (Cosmos bipinnatus) und Zinnien (Zinnia elegans). Sie sterben nach Blüten- und Samenbildung im Herbst ab und werden im Frühjahr wieder neu ausgesät. Satt immer neues Saatgut zu kaufen, kann man im Herbst eigene Samen ernten und für die Aussaat im Folgejahr verwenden. 

Sie benötigen noch mehr Inspiration? Hier finden Sie weitere wertvolle Anregungen und Gestaltungsideen mit Balkonpflanzen.

MONICA LIETZAU und CAROLA MAACK

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Das sind die Top-Themen:

  • Blauregen in neuen Sorten
  • Bühne frei für Pelargonien
  • Zucchini: Kürbis für den Sommer
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