Ein abwechslungsreich bepflanzter Nutzgarten kombiniert die positiven Eigenschaften einer Mischkultur von Gemüse und Kräutern. Die Idee der Mischkultur entstammt nicht etwa einem klugen Gartenkopf – sondern findet sich vielfältig in der Natur. Wie bei Menschen gibt es im Pflanzenreich gute und schlechte Nachbarn. Was zusammenpasst, sich gut verträgt und im Idealfall noch gegenseitig unterstützt, findet hier im Beitrag zueinander.
Aufatmen: Zum Glück ist die Anzahl schlechter Nachbarn in der Mischkultur mit Gemüse gering. Meiden Sie Kombinationen von Erbsen mit Zwiebeln, Gurken und Radieschen sowie Tomaten oder Kartoffeln und Kopfsalat mit Sellerie.
Gute Nachbarn gibt es hingegen weitaus mehr. Wer sie nebeneinander anbaut, kann sich zum Beispiel Pflanzenschutzmittel sparen und aromatisches Gemüse ernten. Sind Sie bisher wenig erfahren mit nachbarlichen Beziehungen zwischen Gemüsepflanzen, richten Sie sich zunächst nach ein paar äußeren Merkmalen. Denn das Risiko, zwei schlechte Nachbarn zu erwischen, ist gering.
Folgende grundlegende Tipps helfen Ihnen dabei, im Gemüsebeet in die richtige Mischkultur zu bringen und gezielt die richtigen Pflanzen miteinander zu kombinieren.
● Bauen Sie tiefwurzelndes Gemüse (Möhren, Schwarzwurzeln, Rettich) gemeinsam mit Flachwurzlern (z. B. Salat, Mangold, Schnittlauch) an.
● Kurzlebiges (Gartenkresse, Spinat, Salat) kombinieren Sie am besten mit langsam wachsenden Kohlarten, Gurken, Möhren oder Tomaten. Auch Radieschen sind als kurzfristige Lückenfüller gerne willkommen. Sie passen besonders gut zwischen Reihen mit Möhren, Pastinaken oder Lauch. Gurken, Kohl, Rettich und Zwiebeln sind für Radieschen hingegen keine guten Partner.
Wenn viele verschiedene Pflanzenarten nebeneinander gedeihen, bieten sich Krankheiten und Schädlinge weniger Chancen. Pflanzen Sie bunte Kapuzinerkresse auf die Baumscheiben von Obstbäumen, denn für die Blutläuse ist diese schmackhafte Zierpflanze (oder eher zierende Nutzpflanze?) viel attraktiver als der Apfelbaum. In direkter Nachbarschaft von Radieschen oder Rettich soll Kapuzinerkresse hingegen deren würzig-scharfes Aroma verstärken.
Anbauversuche lassen vermuten, dass Erbsen neben Kartoffeln den Kartoffelkäfer eindämmen. Kamille gepflanzt neben Lauch und Zwiebeln soll bei der Abwehr von Lauchmotten helfen. Kohl bekommt in Gesellschaft von Tomaten hingegen weniger Besuch vom Kohlweißlings-Schmetterling. Mischkultur im Gemüsebeet bietet Vorteile für alle Beteiligten.
Ein weiterer Pluspunkt: Viele Kräuter locken mit ihren Blüten nicht nur Bienen an, die über jede Nahrung dankbar sind, sondern geben Substanzen ab, die förderlich auf Boden und Pflanzen wirken.
Ausdauernde Kräuter wie Lavendel, Minze oder Salbei bekommen im folgenden Jahr einen neuen, passenden Gemüsebeet-Nachbarn. Alternativ ziehen diese ebenso wie die Kultur in ein neues Beet um.
Diese ein- und mehrjährigen Kräuter lassen sich gerne in einer Mischkultur zum passenden Gemüsenachbarn setzen:
1. Probleme abwehren: Der Mix aus verschiedenen Gemüsesorten in Kombination mit Blumen und Kräutern kann Krankheiten und Schädlinge wirksam abwehren. So können Studentenblumen (Tagetes) langfristig Fadenwürmer aus dem Boden vertreiben. Die kleinen Dauerblüher machen sogar rosenmüde Böden wieder munter! Knoblauch hingegen verringert die Gefahr von Grauschimmel und Mehltau. Sie sind somit ein guter Partner im Erdbeer- und Rosenbeet!
2. Wachstum verbessern: Dill kann die Keimfähigkeit seiner Pflanzennachbarn begünstigen. Nicht nur als Markiersaat passt das Würzkräutlein deshalb prima zu Bohnen und Möhren. Ebenfalls positiv können Spinat und Mangold wirken. Dementsprechend lohnt es sich, sie regelmäßig auf verschiedenen Flächen anzubuen, schließlich fördern ihre vitalisierenden Pflanzeninhaltsstoffe langfristig die Bodenfruchtbarkeit.
3. Geschmack intensivieren: Gärten mit Kräutern verzaubern das Auge und die Nase. Sie beeindrucken uns mit Düften von herb-würzig bis lieblich-fein. Für unsere Nasen das reinste Fest! Auch die Pflanzen profitieren von ihren Kräuter-Nachbarn: Lavendel und Dill pflanzt oder sät man zum Beispiel gerne zu Kartoffeln. Dadurch sollen die Knollen an Geschmack gewinnen.
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