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Voraussichtliche Lesedauer:  7 Minuten

Studentenblume: Dauerblüher in strahlenden Farben

Von Luisa Roth

In feurigen Farben von Rot bis Gelb strahlen uns die Blütenköpfe der Studentenblume – ein- oder mehrfarbig – wie kleine Sonnen entgegen. Die Dauerblüher sind aber nicht nur robust, sondern auch langlebig. Im Garten oder auf dem Balkon sorgt ihre Leuchtkraft den ganzen Sommer lang für Heiterkeit. Wussten Sie außerdem, dass einige Arten sogar im Gemüsebeet hilfreich sein können? Wir verraten Ihnen, wie Sie Studentenblumen pflanzen und pflegen, um sich besonders lange an den Blüten zu erfreuen.

Herkunft der Studentenblume

Die an die 50 oder 60 Wildarten der Gattung Tagetes entspringen einem großen Gebiet von Zentral- bis Südamerika. Dieses Areal umfasst unter anderem Teile der heutigen USA und erstreckt sich über Mexiko bis ins südliche Argentinien. Auch auf den Inselstaaten Puerto Rico und Kuba finden sich dort heimische Exemplare. Die Gattung wird den Korbblütlern (Asteraceae) zugeordnet .

Tagetes-Arten

Zu den bekanntesten Vertretern der Gattung im Ziergartenbereich gehören die Schmalblättrige Studentenblume (Tagetes tenuifolia), die Aufrechte Studentenblume (Tagetes erecta) sowie die Niedrige Studentenblume (Tagetes patula).

Diverse Sortenzüchtungen haben außerdem das Farb- und Formspektrum der verschiedenen Arten noch erweitert. So gibt es neben den charakteristischen Rot- Orange- und Gelbtönen mittlerweile auch zitronengelbe, cremefarbene oder weiße Blüten (zum Beispiel die Sorte Tagetes x erecta ‘Arctic’).

Gewürztagetes (Tagetes tenuifolia)

Diese Wildart stammt ursprünglich aus Südamerika. Tagetes tenuifolia besitzt nicht nur schmale, fein geteilte Blätter, sondern auch zierliche Körbchenblüten (dafür zahlreich) und bleibt mit einer Wuchshöhe von bis zu 40 Zentimetern allgemein recht kompakt.

Sind Tagetes essbar?

Die Blüten einiger Studentenblumen-Arten sind essbar, sie schmecken frisch-säuerlich und erinnern an den Geschmack von Zitrusfrüchten – darunter fallen Gewürztagetes (Tagetes tenuifolia) und Zitronentagetes (Tagetes lemmonii)Über essbare, süß-herbe Blätter verfügen außerdem Winter-Estragon (Tagetes lucida), Lakritztagetes (Tagetes filifolia) und Mexikanische Gewürztagetes (Tagetes minuta).

Aufrechte Studentenblume (Tagetes erecta)

Die Aufrechte Studentenblume wird etwas höher, etwa zwischen 70 und 80 Zentimeter sind möglich. Da sie großblütig ist und sich gut in der Vase hält, ist sie auch eine beliebte Schnittblume. Zahlreiche hybride Sorten mit unterschiedlichsten Blütenfarben existieren – von orange und gelb bis rötlich oder purpurfarben.

Niedrige Studentenblume (Tagetes patula)

Ähnlich der Gewürztagetes bildet auch die Niedrige Studentenblume viele kleine Blüten und bleibt eher klein, zwischen 30 und 40 Zentimeter. Sie eignet sich gut für Topf- oder Balkonkübelpflanzungen.

Wuchs und Aussehen

Die Arten der Studentenblume unterscheiden sich in ihrer Wuchshöhe und Lebensdauer. So gibt es beispielsweise die krautig wachsenden, einjährigen Gewürztagetes (Tagetes tenuifolia). Sie bleiben klein und zierlich, mit Wuchshöhen von bis zu 25 Zentimetern.

Blühende Gewürztagetes  im Beet
Gewürztagetes (Tagetes tenuifolia). [Foto: © GartenFlora_Sabine Rübensaat]

Andere Arten sind mehrjährig und verholzen somit zunehmend. Sie wachsen zu Halbsträuchern (beispielsweise Tagetes lucida) oder Sträuchern heran (Strauchtagetes: Tagetes lemonii). Strauchtagetes wachsen stattlich und können sogar bis zu zwei Metern hoch werden.

Blätter und Blüten

Das Laub der Studentenblume ist sattgrün. Die meisten Arten tragen lanzettliche oder eiförmige Blätter, die sich gegenständig an den Stielen anordnen. Die unwahrscheinlich lange Blütezeit der Tagetes – mit etwas Glück und geeigneten Temperaturen von Mai bis Oktober – erklärt ihre große Beliebtheit als Sommerblume. In Gärtnereien gehören sie ganz klar zu den Klassikern des Sommerflor-Sortiments.

Ein Duft liegt in der Luft

Studentenblumen zeichnet unter anderem ihr intensiver Duft aus. Während einige den starken Geruch als unangenehm beschreiben, mögen andere ihn sehr gerne. Vor allem die Lakritz-Tagetes (Tagetes filifolia) macht ihrem Namen alle Ehre. Die Art duftet besonders aromatisch.

Aber ist die Studentenblume eigentlich bienenfreundlich? Ja! Auch auf der Liste insektenfreundlicher Blütenpflanzen steht die Studentenblume weit oben. Die ungefüllten Sorten bieten Schmetterlingen und Bienen reichlich Nahrung – und das über einen langen Zeitraum.

Schwarz-weißer Falter an Studentenblume. Foto: AdobeStock_Robbie Ross
Schmetterlinge und andere Insekten teilen unsere Vorliebe für die farbenfrohen Blüten der Studentenblume. [Foto: AdobeStock_Robbie Ross]

Welchen Standort brauchen Tagetes?

Die Studentenblume bevorzugt es sonnig, kommt aber auch im lichten Halbschatten noch gut zurecht. Bei Hitze ist sie hart im Nehmen, schließlich gedeiht sie selbst im meist glühend heißen Klima Südamerikas. Auch starken Winden und Regenschauern ist die Studentenblume in ihren heimatlichen Gefilden ausgesetzt, weshalb die zart wirkenden Pflänzchen selbst diesen Wetterextremen gegenüber abgehärtet sind.

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Die Bodenqualität hat maßgeblichen Einfluss auf die Blütenbildung der Tagetes. Vorteilhaft ist eine mittelschwere, humose und vor allem durchlässige Erde. Sind diese Bedingungen erfüllt, darf man mit einer üppigen Blütenfülle rechnen.

Studentenblume pflanzen und pflegen

Ist die Studentenblume winterhart? Studentenblumen sind typische Sommerblumen. Tagetes-Arten sind folglich nicht winterhart. Den Startschuss zur Pflanzung ins Freiland geben die Eisheiligen im Mai. Die meisten Arten müssen also jedes Jahr aufs Neue ausgepflanzt oder -gesät werden. Mehrjährige Arten können hingegen in Kübeln hell und frostfrei überwintert werden.

Studentenblume und Handschaufel an Blumenbeet. Foto: AdobeStock_iMarzi
Der ideale Pflanzabstand für Studentenblumen richtet sich nach der jeweiligen Endgröße. [Foto: AdobeStock_iMarzi]

Für eine optimale Entwicklung hält man die Studentenblume gleichmäßig leicht feucht. Im Balkonkasten kann erneut gegossen werden, sobald die oberste Schicht des Substrats angetrocknet ist. Düngen Sie im Freiland mit frischem Kompost, in Topf oder Kübel hingegen mit Flüssigdünger. Hier ist besonders während der Blütezeit regelmäßige Nährstoffzufuhr gefragt – alle zwei bis drei Wochen wird der flüssige Dünger über das Gießwasser zugeführt. Regelmäßiges Ausputzen verwelkter Blüten sorgt nicht nur für ein aufgeräumtes Erscheinungsbild, sondern beschleunigt auch die Bildung neuer Blüten.

Vermehrung

Die Aussaat der Studentenblume bietet eine unkomplizierte Form der generativen Vermehrung. Saatgut lässt sich auch einfach selbst sammeln. Dafür werden die letzten verwelkten Blütenköpfe im Herbst bei trockener Witterung eingesammelt. Die Tagetes-Samen lassen sich durch Schütteln der Blüten befreien. Über den Winter werden sie trocken und kühl gelagert. Im nächsten Frühjahr können Sie sich dann an die Aussaat machen – entweder ab Ende April direkt ins Beet oder schon ab März in der Vorkultur.

Krankheiten und Schädlinge

Die Studentenblume ist glücklicherweise wenig anfällig für Krankheiten. Die größte Gefahr für Tagetes-Arten stellen die gefürchteten Nacktschnecken dar. Denn schon die zarten Keimlinge der Studentenblume sind für die Vielfraße ein gefundenes Fressen. Hier ist gärtnerische Vorsorge gefragt.

Clevere Schneckenabwehr

Machen Sie sich die Beliebtheit der Studentenblume bei Schnecken zunutze: Als Einfassung oder Zwischenpflanzungen im Gemüsebeet fungieren Studentenblumen als gelungene Ablenkung und halten hungrige Nacktschnecken so von Bohnen, Salat & Co. fern. Der intensive Duft der Pflanzen vertreibt außerdem viele Fliegenarten.

Es kann beispielsweise schon helfen, nur morgens zu wässern. Außerdem halten gewisse Materialien die Tiere ab, in die Beete vorzudringen, zum Beispiel eine Schicht Splitt. Auch Schneckenzäune sind sehr wirksam, zählen aber eher zu den teureren Anschaffungen.

Verwendung der Studentenblume

Nicht nur als Schutzschild vor Schnecken, sondern auch zur Abwehr anderer Insekten dient eine besondere Eigenschaft der Studentenblume. Ihre Wurzeln enthalten eine bestimmte organische Verbindung, das sogenannte Terpen, welches im Boden Fadenwürmer (Nematoden), anlockt. Nematoden können, je nach Art, nützlich oder schädlich für Gartenpflanzen sein. Viele Arten befallen die Wurzeln einiger Gemüsepflanzen. Fressen diese nun von den Wurzeln der Studentenblume, sterben sie meist schon kurze Zeit danach ab. Die Arten Tagetes nana und Tagetes patula sind besonders vorteilhaft fürs Gemüsebeet.

Blühende Studentenblumen wachsen zu beiden Seiten eines Weißkohls im Gemüsebeet. Foto: AdobeStock_ams
Eine nützliche Partnerschaft: Die Studentenblume hält Kohlsorten die Weiße Fliege vom Leib. [Foto: AdobeStock_ams]

Essbare Studentenblumen können in Teemischungen oder zur Verfeinerung von Salaten verwendet werden. Die Blätter des Winter-Estragons (Tagetes lucida) erinnern, wie der Name schon sagt, geschmacklich an Estragon, und schmecken frisch zu Salaten oder Suppen.

Die vielen Sortenzüchtungen der Studentenblume beweisen zudem ihre Beliebtheit im Zierpflanzenbereich. Wer pflegeleichte Dauerblüher für Balkon oder Garten sucht, ist mit der Studentenblume bestens beraten.

Sie mögen es, wenn es in Ihren Beeten summt und brummt? In unserem Beitrag zu insektenfreundlichen Pflanzen haben wir noch mehr Inspiration für Sie gesammelt.

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