[Foto: © GartenFlora_Klaus-Dieter Röding]

Voraussichtliche Lesedauer:  7 Minuten

Studentenblume: Dauerblüher in strahlenden Farben

In feurigen Farben von Rot bis Gelb strahlen uns die Blütenköpfe der Studentenblume – ein- oder mehrfarbig – wie kleine Sonnen entgegen. Die Dauerblüher sind nicht nur robust, sondern auch langlebig. Im Garten oder auf dem Balkon sorgt ihre Leuchtkraft den ganzen Sommer lang für Heiterkeit. Wussten Sie, dass einige Arten sogar im Gemüsebeet hilfreich sein können? Wir verraten Ihnen, wie Sie Studentenblumen pflanzen und pflegen, um sich besonders lange an ihrer Blühkraft zu erfreuen.

Studentenblume – voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten

Herkunft der Studentenblume

Die an die 50 oder 60 Wildarten der Gattung Tagetes entspringen einem großen Gebiet von Zentral- bis Südamerika. Dieses Areal umfasst unter anderem Teile der heutigen USA und erstreckt sich über Mexiko bis ins südliche Argentinien. Auch auf den Inselstaaten Puerto Rico und Kuba finden sich dort heimische Exemplare. Die Gattung wird den Korbblütlern zugeordnet (Asteraceae).

Wuchs und Aussehen

Die Arten der Studentenblume unterscheiden sich in ihrer Wuchshöhe und Lebensdauer. So gibt es beispielsweise die krautig wachsenden, einjährigen Gewürztagetes (Tagetes tenuifolia). Sie bleiben klein und zierlich, mit Wuchshöhen von bis zu 25 Zentimetern.

Blühende Gewürztagetes  im Beet
Gewürztagetes (Tagetes tenuifolia) [Foto: © GartenFlora_Sabine Rübensaat]

Andere Arten sind mehrjährig und verholzen somit zunehmend. Sie wachsen zu Halbsträuchern (beispielsweise T. lucida) oder Sträuchern heran (Strauchtagetes: T. lemonii). Strauchtagetes wachsen stattlich und können sogar bis zu zwei Metern hoch werden.

Blätter und Blüten

Das Laub der Studentenblume ist sattgrün. Die meisten Arten tragen lanzettliche oder eiförmige Blätter, die sich gegenständig an den Stielen anordnen. Die unwahrscheinlich lange Blütezeit der Tagetes – mit etwas Glück und geeigneten Temperaturen von Mai bis Oktober – erklärt ihre große Beliebtheit als Sommerblume. In Gärtnereien gehören sie ganz klar zu den Klassikern des Sommerflor-Sortiments und ist auch bei Insekten beliebt.

Schwarz-weißer Falter an Studentenblume. Foto: AdobeStock_Robbie Ross
Schmetterlinge und andere Insekten teilen unsere Vorliebe für die farbenfrohen Blüten der Studentenblume. [Foto: AdobeStock_Robbie Ross]

Diverse Sortenzüchtungen haben außerdem das Farb- und Formspektrum der verschiedenen Arten noch erweitert. So gibt es neben den charakteristischen Rot- Orange- und Gelbtönen mittlerweile auch zitronengelbe, cremefarbene oder weiße Blüten (zum Beispiel die weiße Tagetes x erecta ‘Arctic’).

Ein Duft liegt in der Luft

Studentenblumen zeichnet unter anderem ihr intensiver Duft aus. Während einige den starken Geruch als unangenehm beschreiben, mögen andere ihn sehr gerne. Vor allem die Lakritz-Tagetes (Tagetes filifolia) macht ihrem Namen alle Ehre. Die Art duftet besonders aromatisch.

Standortbedingungen

Die Studentenblume bevorzugt es sonnig, kommt aber auch im lichten Halbschatten noch gut zurecht. Bei Hitze ist sie hart im Nehmen, schließlich gedeiht sie selbst im meist glühend heißen Klima Südamerikas. Auch starken Winden und Regenschauern ist die Studentenblume in ihren heimatlichen Gefilden ausgesetzt, weshalb die zart wirkenden Pflänzchen selbst diesen Wetterextremen gegenüber abgehärtet sind.

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Die Bodenqualität hat maßgeblichen Einfluss auf die Blütenbildung der Tagetes. Vorteilhaft ist eine mittelschwere, humose und vor allem durchlässige Erde. Sind diese Bedingungen erfüllt, darf man mit einer üppigen Blütenfülle rechnen.

Studentenblume pflanzen und pflegen

Den Startschuss zur Pflanzung ins Freiland geben die Eisheiligen im Mai. Studentenblumen sind typische Sommerblumen und folglich nicht winterhart. Die meisten Arten müssen darum jedes Jahr aufs Neue ausgepflanzt oder -gesät werden. Mehrjährige Arten können hingegen in Kübeln hell und frostfrei überwintert werden.

Studentenblume und Handschaufel an Blumenbeet. Foto: AdobeStock_iMarzi
Der ideale Pflanzabstand für Studentenblumen richtet sich nach der jeweiligen Endgröße. [Foto: AdobeStock_iMarzi]

Für eine optimale Entwicklung hält man die Studentenblume gleichmäßig leicht feucht. Im Balkonkasten kann erneut gegossen werden, sobald die oberste Schicht des Substrats angetrocknet ist. Düngen Sie im Freiland mit frischem Kompost, in Topf oder Kübel hingegen mit Flüssigdünger. Hier ist besonders während der Blütezeit regelmäßige Nährstoffzufuhr gefragt – alle zwei bis drei Wochen wird der flüssige Dünger über das Gießwasser zugeführt. Regelmäßiges Ausputzen verwelkter Blüten sorgt nicht nur für ein aufgeräumtes Erscheinungsbild, sondern beschleunigt auch die Bildung neuer Blüten.

Vermehrung

Die Aussaat der Studentenblume bietet eine unkomplizierte Form der generativen Vermehrung. Saatgut lässt sich auch einfach selbst sammeln. Dafür werden die letzten verwelkten Blütenköpfe im Herbst bei trockener Witterung eingesammelt. Die Samen lassen sich durch Schütteln der Blüten befreien. Über den Winter werden sie trocken und kühl gelagert. Im nächsten Frühjahr können Sie sich dann an die Aussaat machen – entweder ab Ende April direkt ins Beet oder schon ab März in der Vorkultur.

Krankheiten und Schädlinge

Die Studentenblume ist glücklicherweise wenig anfällig für Krankheiten. Die größte Gefahr für Tagetes-Arten stellen die gefürchteten Nacktschnecken dar. Bereits die zarten Keimlinge der Studentenblume stellen für die Vielfraße ausgesprochene Köstlichkeiten dar. Hier ist gärtnerische Vorsorge gefragt.

Clevere Schneckenabwehr

Machen Sie sich die Beliebtheit der Studentenblume bei Schnecken zunutze: Als Einfassung oder Zwischenpflanzungen im Gemüsebeet fungieren Studentenblumen als gelungene Ablenkung und halten hungrige Nacktschnecken so von Bohnen, Salat & Co. fern. Der intensive Duft der Pflanzen vertreibt außerdem viele Fliegenarten.

Es kann beispielsweise schon helfen, nur morgens zu wässern. Außerdem halten gewisse Materialien die Tiere ab, in die Beete vorzudringen, zum Beispiel eine Schicht Splitt. Auch Schneckenzäune sind sehr wirksam, zählen aber eher zu den teureren Anschaffungen.

Verwendung der Studentenblume

Rotkohl und Studentenblumen. Foto: © GartenFlora/Christian Gehler
Eine nützliche Partnerschaft: Die Studentenblume hält dem Rotkohl die Weiße Fliege vom Leib. [Foto: © GartenFlora_Christian Gehler]

Nicht nur als Schutzschild vor Schnecken, sondern auch zur Abwehr anderer Insekten dient eine besondere Eigenschaft der Studentenblume. Ihre Wurzeln enthalten eine bestimmte organische Verbindung, das sogenannte Terpen, welches im Boden Fadenwürmer (Nematoden), anlockt. Nematoden können, je nach Art, nützlich oder schädlich für Gartenpflanzen sein. Viele Arten befallen die Wurzeln einiger Gemüsepflanzen. Fressen diese nun von den Wurzeln der Studentenblume, sterben sie meist schon kurze Zeit danach ab. Die Arten Tagetes nana und T. patula sind besonders vorteilhaft fürs Gemüsebeet.

Und sogar essbare Arten hat die vielfältige Gattung zu bieten: Gewürz-Tagetes (Tagetes tenuifolia) schmeckt frisch und leicht herb. Diese Studentenblume kann in Teemischungen oder zur Verfeinerung von Salaten verwendet werden. Der Winter-Estragon (T. lucida) erinnert, wie der Name schon sagt, geschmacklich an Estragon und ist vor allem in der traditionellen mexikanischen Küche ein beliebtes Gewürzkraut.

Die vielen Sortenzüchtungen der Studentenblume beweisen zudem ihre Beliebtheit im Zierpflanzenbereich. Wer pflegeleichte Dauerblüher für Balkon oder Garten sucht, ist mit der Studentenblume bestens beraten. Nicht zuletzt stehen sie auch auf der Liste insektenfreundlicher Blütenpflanzen ganz weit oben. Die ungefüllten Sorten bieten Schmetterlingen und Bienen reichlich Nahrung über einen langen Zeitraum.

LUISA ROTH

Sie mögen es, wenn es in Ihren Beeten summt und brummt? In unserem Beitrag zu insektenfreundlichen Pflanzen haben wir noch mehr Inspiration für Sie gesammelt.

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