Bereits im Februar gibt es im Garten einiges zu tun. Wer jetzt milde, trockene Tage nutzt, um draußen aktiv zu werden, kann den Garten auch schon verschönern. Unsere besten Tipps für die Gartenpflege im Februar.
Auch wenn es im Februar sehr kalt werden kann, ist der Frühling langsam im Kommen: Die Tage werden spürbar länger, einige Stauden und vor allem kleine Zwiebelblumen trotzen der Kälte und mit den frühen Aussaaten steigt auch die Vorfreude auf die kommende Gartensaison.
Mit ihren aparten Blütenschalen in Weiß, vielen Rosa- und Rottönen sowie Grüngelb gehören sie zu den elegantesten Erscheinungen des Vorfrühlings. Zeit, die Bühne für ihren großen Auftritt zu bereiten.
Inzwischen ist das wintergrüne Laub der Helleborus-Orientalis-Hybriden, ebenso wie das der weißen Christrose (H. niger) meist ohnehin unansehnlich geworden, teils auch von der Schwarzfleckenkrankheit entstellt. Also weg damit! Pilzbefallenes Laub aber bitte nicht auf den Kompost, sondern in den Restmüll geben.
Die Blätter der Helleborus vorsichtig bis knapp über dem Boden zurückschneiden. Dabei keine Blütenknospen beschädigen.
Die Netzblatt-Iris (Iris reticulata) zeigt in milden Lagen bereits Mitte des Monats ihre zierlichen Blüten. Ihnen entströmt ein leichter Vanilleduft – so flüchtig, dass man sie am besten direkt an die Nase hält. Das geht am bequemsten mit Pflanzen im Topf.
Es wirkt wie ein Wunder, wenn im kalten, kahlen Februar die Zwerg-Iris ihre strahlenden, großen, aber zarten Blüten präsentieren. Die bekannteste Art ist die bereits erwähnte Iris reticulata. Je nach Sorte blüht sie in vielen Blau- und Violetttönen, auch in Purpur und Weiß.
Neben Iris reticulata gibt es einige ähnliche früh blühende Zwerg-Iris-Arten und -Sorten, die ebenfalls nur 8–15 cm hoch werden, großblütig sind und Zwiebeln mit netzähnlicher Hülle haben.
Zu diesen sogenannten Reticula-Iris gehören unter anderem I. danfordiae, I. histrioides, I. winogradowii sowie all deren Sorten und Kreuzungen. Übrigens führt die Mehrheit der Botaniker diese Gruppe heute als eigene Gattung mit dem Namen Iridodyctium, da ihre Vertreter nicht wie andere Iris-Arten Rhizome, sondern Zwiebeln ausbilden – ein wesentlicher Unterschied.
Zwerg-Iris werden ab Spätsommer gepflanzt, möglichst an sonniger Stelle, in durchlässigen, humusreichen und kalkhaltigen Boden. Die Blätter, die sich erst nach der sehr zeitigen Blüte richtig herausbilden, dürfen erst entfernt werden, wenn sie vergilbt sind.
Feuchte Sommer vertragen die Zwiebeln nur sehr schlecht. Deshalb empfiehlt es sich, bei Dauerregen die Pflanzungen mit einer Plane abzudecken.
Katharine Hodgkin’ ist eine Kreuzung aus Iris histrioides und Iris winogradowii. Sie fasziniert mit exotischer Blütenzeichnung. Auch ist sie robuster als die meisten Zwerg-Iris-Sorten. Zwerg-Iris wie die Sorte ‘Katharine Hodgkin’ sind zwar sehr klein, haben jedoch relativ große Blüten. Damit die schönen Zwiebelblumen auch aus der Ferne wirken, pflanzt man sie am besten in Tuffs oder Gruppen.
Ein sonniger Platz, durchlässiger, humus- und kalkreicher Boden – Idealbedingungen für die Zwerg-Iris, wie I. histrioides ‘George’. Als Begleiter eignen sich Vorfrühlingsblüher wie Schneeglöckchen und Winterling. Eine der schönste Gartenarbeiten im Februar ist das Pflanzen von Frühblühern: In Töpfen und Kübeln, im Beet und im Steingarten lassen die kleinen Zwiebelblumen jetzt schon den Frühling erahnen.
Wer im Herbst nicht selbst einige Zwiebelchen in ein Gefäß gesteckt hat, kauft jetzt ein paar vorgetriebene Pflanzen. Mit etwas Moos wird daraus ein stimmungsvolles Frühlingsarrangement. Man kann ihnen jetzt als unwiderstehlichem Frühlingsgruß im Topf beim Floristen begegnen.
Es lohnt sich, der Versuchung nachzugeben und ein paar Töpfchen zu erstehen, denn sie versüßen die Wartezeit auf den Gartenfrühling. Wer den kleinen Zwiebelgewächsen auch nach der Blütezeit etwas Aufmerksamkeit schenkt, kann sie später in den Garten setzen. Für das Frühlingserwachen im Jahr darauf.
Dicke Bohnen vertragen einige Grade Frost. Daher können die großen Samen schon ab Ende Februar in den Boden. Mit einer Pflanzweite von 15 cm mal 60 cm sind sie gut bedient und möchten etwa 4 cm tief ins Erdreich gesteckt werden.
Eine Abdeckung mit Vlies beschleunigt die Keimung. Die Bohnen werden dann noch früher blühen und tragen.
Mit der ersten Ernte ist schon ab Ende Mai zu rechnen. Wer noch zeitiger ernten möchte, sät die Bohnen schon Mitte Februar in Schalen aus, zum Beispiel im frostfreien bis 10 °C geheizten Frühbeet aus. Die Jungpflanzen sind mit 10 cm Größe reif zum Auspflanzen. Das Antreiben der Bohnen ermöglicht einen beachtlichen zeitlichen Vorsprung.
Vorgezogene Bohnen-Jungpflanzen bringen bis zu vier Wochen früher reife Früchte. Wichtig: Auch robuste Gemüsearten wie die Dicke Bohne (Vicia faba) langsam an das härtere Leben im Freiland gewöhnen.
Zu den Gartenarbeiten, die schon im Februar erledigt werden können, gehört das Vorbereiten des Bodens, wenn ein neues Staudenbeet angelegt oder Gehölze gepflanzt werden sollen. Allerdings nur, wenn der Boden nicht mehr gefroren und außerdem genügend abgetrocknet ist.
Wann es losgeht, hängt auch von der Bodenart ab: Sandboden trocknet und erwärmt sich schneller, schwerer Lehm braucht dafür deutlich länger. Bleibt er in dicken Klumpen am Stiefel hängen, ist er eindeutig noch zu nass. Eine Bearbeitung in diesem Zustand schadet dann mehr als sie nutzt.
Ansonsten gilt: Den Boden mit Grabegabel oder Sauzahn spatentief lockern, Wurzel- und Unkrautreste sorgfältig entfernen und reifen Kompost, gegebenenfalls auch Sand einmischen. Nun hat der Boden rund vier Wochen Zeit, sich zu setzen.
Zweijährige Sommerblumen wie Stockrose, Hornveilchen, Bartnelke oder Island-Mohn werden gewöhnlich von Juni bis Juli ins Frühbeet oder auf Anzuchtbeete direkt ins Freiland gesät und blühen erst im folgenden Jahr.
Wer sie dagegen zeitig im Februar/März auf der hellen Fensterbank vorzieht, kann sich noch im selben Jahr an den Blüten erfreuen. Stockrosen und Bartnelken erreichen dann aber meist nicht ihre gewohnten Ausmaße. Ihre Hauptblüte erscheint im Folgejahr.
Ausführliche Gartentipps für Februar, speziell zum richtigen Schneiden von Gehölzen sowie zu den Arten, die (fast) ohne Schnitt auskommen, finden Sie im Artikel Der Ziergarten im Februar.