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Voraussichtliche Lesedauer:  6 Minuten

Lenzrose: Einzigartige Schönheit im Frühlingsgarten

Luisa Roth
Online-Redakteurin

Eine Lenzrose in voller Blüte ist ein bezaubernder Anblick, der den Beginn des Frühlings ankündigt. Die Blütezeit der Lenzrose liegt in der Regel zwischen Februar und Mai, je nach Sorte und Klima. Gärtnereien bieten eine reiche Farbpalette, die von strahlendem Weiß über zartes Rosa und Hellgelb bis hin zu tiefem Purpur oder Schwarzrot reicht. In Kontrast zu dem tiefgrünen Laub leuchten diese Blütenfarben umso intensiver. Hier erhalten Sie wertvolle Tipps, wie Sie die Staude im eigenen Garten kultivieren können.

Steckbrief

Name

Helleborus orientalis

Frucht

Balgfrüchte

Lebenszyklus

mehrjährig

Bodenverhältnisse

humos, durchlässig, feucht

Wuchshöhe

30 bis 50 Zentimeter

Lichtverhältnisse

Halbschatten

Wuchsbreite

30 bis 60 Zentimeter

Verwendung

Staudenrabatte, Kübelpflanzung, Schnittblume

Wuchsform

Staude

Winterhärte

winterhart

Blüte

Schalenblüten

Giftigkeit

giftig

Blatt

handförmig geteilt

Woher stammt die Lenzrose?

Die Lenzrose (Helleborus orientalis) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Die Staude hat ihren Ursprung in den Bergregionen des Kaukasus und der Türkei. In ihrer natürlichen Umgebung wächst sie hauptsächlich in Wäldern, auf Kalkfelsen und Gebirgsregionen mit tiefgründigen, feuchten Böden. Heute kultiviert man die Lenzrose beinahe auf der ganzen Welt, sodass sie sich zum echten Frühlingsklassiker entwickelt hat.

Wo liegt der Unterschied zwischen Lenzrosen und Christrosen?

Lenz- und Christrose sind zwei Arten derselben botanischen Gattung. Äußerlich sind sie teilweise kaum unterscheidbar. Der wichtigste Unterschied liegt in der abweichenden Blütezeit. Wie die deutschen Namen schon vermuten lassen, blüht die Christrose bereits während des Winters – etwa zur Weihnachtszeit öffnet sie ihre Blüten –, die Lenzrose löst ihre Verwandte dann zwischen Februar und März ab.

Wuchs und Aussehen

Die Lenzrose ist eine mehrjährige und dabei auch äußerst langlebige Staude. Sie wächst vergleichsweise langsam, entwickelt sich im Laufe der Jahre aber zu einer üppig-ausladenden Schönheit und erreicht dabei Wuchshöhen von bis zu 50 Zentimetern.

Ist die Lenzrose giftig?

Ja, alle Pflanzenteile der Lenzrose sind giftig und können beim Verzehr Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Herzprobleme hervorrufen.

Blätter, Blüten und Früchte

Die Lenzrose zeigt zwischen Februar und Mai ihre eleganten Schalenblüten. Für Insekten stellen solche früh blühenden Pflanzen eine wichtige Nahrungsquelle dar. Dank zahlreicher Helleborus-Hybriden sind Lenzrosen zudem mit den verschiedensten Blütenfarben erhältlich: von Weiß, Hellgelb, Pink und Rosa bis Violett und Rot.

Hybride Sorten begeistern auch mit gesprenkelten …

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[Foto: AdobeStock_Weronika]

… oder gefüllten Blüten.

Der Großteil der handförmig geteilten Blätter entwickelt sich dann erst nach der Blüte. Das Laub ist dunkelgrün und glänzend. Nach der Blütezeit und der Bestäubung durch Insekten bilden die Stauden schließlich kleine Balgfrüchte aus, die im Herbst platzen und ihre Samen freigeben.

Lenzrose: Standort- und Bodenansprüche

Die Lenzrose ist relativ robust und kann sich an verschiedene Standorte anpassen. Eine starke Sonneneinstrahlung im Sommer kann aber zum Problem werden. Um Verbrennungen zu vermeiden, ist es daher sinnvoll, die Lenzrosen in den Schatten größerer Gehölze zu pflanzen, sodass sich die Stauden während der Mittagshitze im Schatten eines Blätterdachs befinden.

Der Boden sollte humusreich, durchlässig und feucht, aber nicht zu nass sein. Staunässe verträgt die Lenzrose nicht, da ihre Wurzeln sonst faulen können. Ideal ist ein lockerer, nährstoffreicher Boden mit einem alkalischen bis neutralen pH-Wert. Lenzrosen wachsen auf lehmigen Böden, diese sollten aber vor der Pflanzung mit Sand oder Kies aufgelockert werden, um ihre Durchlässigkeit zu erhöhen.

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Sind Lenzrosen winterhart?

Ja, Lenzrosen sind winterhart. Ein Winterschutz ist daher zwar nicht unbedingt nötig, für frisch im Herbst gepflanzte Exemplare kann es aber sinnvoll sein, als Schutz eine Schicht Mulch oder Laub im Beet auszubringen.

Lenzrosen in den Garten pflanzen

Lenzrosen können im Frühjahr (nach der Blüte) oder im Herbst in den Garten gepflanzt werden. Wichtig ist, dass der Boden frostfrei ist. Vor dem Pflanzen kann der Boden gelockert und anschließend mit Kompost oder Hornspänen angereichert werden, um damit die Nährstoffversorgung zu verbessern.

Setzen Sie die Staude bei der Pflanzung so ein, dass der Wurzelhals auf gleicher Höhe wie die Erdoberfläche liegt. Drücken Sie anschließend den Boden um die Wurzeln herum behutsam an und wässern Sie schließlich ausgiebig, damit alle Feinwurzeln Bodenkontakt erhalten und der Boden gut durchfeuchtet wird.

Die Pflanzen sollten in einem Abstand von etwa 15 bis 25 Zentimetern gesetzt werden, damit sie später auch genügend Platz für ihre Ausbreitung zu haben. Pflanzt man verschiedene Sorten in ein Beet, setzt man am besten die höheren Sorten nach hinten und die niedrigeren Sorten weiter vorne, um eine gute Sichtbarkeit der Blüten zu gewährleisten.

Die Lenzrose pflegen

Generell ist die Lenzrose eine robuste Staude, die auch ohne diverse Pflegemaßnahmen üppig gedeiht. Kürzere Trockenperioden übersteht die Lenzrose meist problemlos. Prinzipiell benötigt die Lenzrose jedoch ausreichend Wasser, ganz besonders während ihrer Blüten- und Wachstumsphasen. Fällt wenig Niederschlag, muss daher manchmal nachgeholfen werden. Dabei gilt: Je durchlässiger der Boden, desto öfter sollte man wässern. Wer der Staude etwas Gutes tun möchte, kann die Lenzrose düngen. Dazu gibt man ihr am besten im Frühjahr etwas reifen Kompost.

Fruchtkapseln einer Lenzrose. Foto: AdobeStock_Adriana
Werden die Samenkapseln entfernt, wirkt sich das für die Lenzrose kraftsparend aus. [Foto: AdobeStock_Adriana]

Muss man die Lenzrose schneiden?

Es ist zwar kein Muss, doch es empfiehlt sich, verwelktes Laub beziehungsweise abgestorbene Triebe im Frühjahr bodennah zu entfernen. So bleibt die Lenzrose vital und kann Jahr für Jahr wieder kräftig austreiben.

Wer zudem die Selbstaussaat verhindern möchte, kann die Samenstände der Lenzrose direkt nach der Blüte zurückschneiden. Zwingend notwendig ist auch dies aber nicht.

Kann man Helleborus selbst vermehren?

Für eine sortenreine Vermehrung kann man Lenzrosen im Frühjahr nach der Blüte teilen und neu verpflanzen. Dafür sollten die Stauden aber bereits einige Jahre in Ihrem Garten angewachsen sein, um die Teilung gut zu überstehen.

Krankheiten und Schädlinge

Feucht-warmes Wetter macht einen Befall von Pilzkrankheiten an der Lenzrose wahrscheinlicher, beispielsweise der Echte und der Falsche Mehltau. Auch Schwarzfäule kann zum Problem werden, man erkennt sie an dunklen Flecken auf Blättern oder Blüten. Am besten können Sie die Krankheiten eindämmen, indem Sie die betroffenen Stellen frühzeitig entfernen. Bei lang anhaltender Staunässe besteht zudem die Gefahr von Wurzelfäule.

Verwendung im Garten

Lenzrosen sind eine wunderschöne Ergänzung für jeden Garten. Zu Beginn der Blütezeit eignen sich Frühjahrsblüher wie Tulpen, aber auch Narzissen und Krokusse als Begleitpflanzen. Auch Hornveilchen, Schaumblüten oder Anemonen bieten sich an.

Sowohl Christ- als auch Lenzrosen machen sich auch gut als Schnittblumen. So muss selbst im Winter nicht auf tolle Blumenarrangements in der Vase verzichtet werden.

Wir freuen uns auf Sie!

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