Voraussichtliche Lesedauer:  5 Minuten

Der Herbst ist Pflanzzeit für Blumenzwiebeln

Von GartenFlora

Wer sich einen farbenfrohen Frühling wünscht, muss oft schon im Herbst an die Arbeit. Nicht anders verhält es sich mit Zwiebelblumen, die schon ab Mitte September in den Gartenboden oder in hübsche Pflanzgefäße dürfen. Das vielfältige Sortiment hält für jeden Geschmack und Anspruch eine passende Zwiebelblume bereit. Finden Sie heraus, wie Sie Blumenzwiebeln pflanzen müssen, damit der Blütenpracht im nächsten Jahr nichts mehr im Wege steht.

Blumenzwiebeln pflanzen – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten

Blumenzwiebeln pflanzen: Die Vorfreude wirkt mit

Knollenpflanzen und Blumenzwiebeln sind einfach und schnell zu pflanzen und finden sogar in kleinen Gärten Platz. Erst einige Monate nach der Pflanzung zeigen die kleinen Kraftpakete, was in ihnen steckt. Blumenzwiebeln werden darum üblicherweise in Verpackungen mit Foto der blühenden Pflanze sowie Angaben unter anderem zur Größe, Pflanztiefe und Blütezeit angeboten. Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff Blumenzwiebeln oft auch Knollen und Rhizome, die ebenfalls jetzt im Herbst gepflanzt werden und zum Blumenzwiebelsortiment gehören. Aus botanischer Sicht sind sie jedoch unterschiedlich.

Pflanzzeit für Blumenzwiebeln. Foto: AdobeStock_iMarzi
Der Herbst ist die ideale Pflanzzeit für Blumenzwiebeln, die im Frühjahr blühen. [Foto: AdobeStock_iMarzi|

Das Pflanzen von Blumenzwiebeln ist mit viel Vorfreude auf die Frühlingszeit verbunden. Die zarten Blüten der Schneeglöckchen, Krokusse und anderer Frühblüher zeigen an, dass der Winter endlich zu Ende geht. So können kreative Ideen ausprobiert werden, und im Frühling ist die Freude groß, wenn die Zwiebelblumen auf fast magische Weise auf einmal blühen.

  • Tipp: Wenn die Pflanzzeit für Blumenzwiebeln zu Ende geht und es draußen schon nass und ungemütlich ist, kann man Töpfe noch problemlos bestücken. Mancher steckt auch einfach einige Blumenzwiebeln oder Knollen zwischen andere Pflanzen in die Balkonkästen und lässt sich im Frühling überraschen.

Warum sollte man Blumenzwiebeln im Herbst pflanzen?

Blumenzwiebeln haben die Anlagen für die künftige Pflanze schon in sich gespeichert. Sie bringen also auch die Nährstoffe mit, die sie für ihre Entwicklung brauchen. Daher wachsen sie nach dem Winter recht zügig.

Es mag seltsam wirken, dass Tulpen, Narzissen und Co. vor dem Winter gepflanzt werden. Doch das entspricht ihrem natürlichen Rhythmus: Sie brauchen die winterliche Kälte und die anschließend steigenden Temperaturen als Signal dafür, dass es Frühling wird.

In der Natur ist es für viele Arten wichtig, dass sie schnell wachsen, blühen und Samen bilden, bevor die sommergrünen Gehölze austreiben. Durch den frühen Austrieb können viele Zwiebelblumen Photosynthese betreiben. So sichern sie ihren Fortbestand, ohne dass sie dabei mit Sträuchern und Bäumen um Licht konkurrieren.

Blumenzwiebeln pflanzen – auf die Art kommt es an

Wie wichtig niedrige Temperaturen sind, wird auch dann deutlich, wenn man Zwerg-Iris, Tulpen und andere Frühlingsblüher in Töpfen für die Wohnung kultiviert. Denn die Blumenzwiebeln müssen über einen längeren Zeitraum niedrigen Temperaturen ausgesetzt sein. Nur wenn man ihnen also den Winter vorgaukelt, blühen sie später so schön und üppig, wie es ihrer Art entspricht.

Pflanzzeit für Blumenzwiebeln. Foto: AdobeStock_Denira
Auch im Topfgarten machen sich die Blumenzwiebeln gut. [Foto: AdobeStock_Denira]

Sommerblüher im Frühjahr pflanzen

Ganz anders ist es bei Dahlien, Gladiolen und vielen weiteren im Sommer blühenden Zwiebel- und Knollenblumen. Sie benötigen aufgrund ihrer Herkunft aus klimatisch milden Regionen wie Mexiko oder Südafrika keinen winterlichen Kältereiz – ganz im Gegenteil. Viele von ihnen sind frostempfindlich. Die Pflanzzeit reicht deshalb, je nach Art, von März bis Mai.

Blumenzwiebeln pflanzen: Schritt für Schritt erklärt

Das benötigen Sie:

  • Hochwertige, frühjahrsblühende Blumenzwiebeln oder -knollen (es sollten keine braunen oder faulen Stellen sichtbar sein).
  • Pflanzholz oder -hacke
  • ggf. Grabegabel zur Bodenlockerung
  • ggf. Wühlmauskörbe aus verzinktem Draht

So funktioniert das Pflanzen der Blumenzwiebeln:

  1. Je nach Art den passenden Standort auswählen. Die meisten Frühjahrsblüher benötigen für die kurze Zeit, in der sie sich an der Erdoberfläche zeigen, genügend Sonnenlicht.
  2. Die Pflanzzeit für Blumenzwiebeln sollte an einem Tag stattfinden, an welchem der Boden leicht feucht und nicht gefroren ist.
  3. Große Steine und Beikräuter entfernen. Verdichtete Böden vorsichtig mit der Grabegabel lockern und je nach individuellen Ansprüchen ggf. Sand und/oder Kompost einarbeiten.
  4. Sollten Sie größere Flächen mit Blumenzwiebeln bepflanzen wollen, ist es hilfreich, die Zwiebeln zuerst auf der Erde auszulegen, um die individuellen Pflanzabstände optimal einzuhalten.
  5. Dann mit der Hacke oder einem Pflanzholz die Pflanzlöcher in den Boden stechen. Eine Zwiebel oder Knolle sollte jeweils zwei bis dreimal so tief gesetzt werden, wie die Zwiebel hoch ist. Ein Wühlmauskorb schützt vor Fressschäden. Blumenzwiebel dabei immer mit der spitzen Seite nach oben und der rundlichen nach unten pflanzen.
  6. Gründlich angießen – und geschafft!
Orange-blühende Tulpen. Foto: AdobeStock_daniel boberg/EyeEm
Gemeinsam sind sie stark – und sehr wirkungsvoll. [Foto: AdobeStock_daniel boberg/EyeEm]

Im Video: Die Sandwichmethode

Die Sandwichmethode ist eine spezielle Art des Pflanzens von Blumenzwiebeln. Dr. Markus Phlippen zeigt in diesem Video, wie die „Sandwichmethode“ funktioniert und welche Komponenten dieses besondere Sandwich enthält.

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Mehr Informationen

Dr. Markus Phlippen ist promovierter Biologe und Buchautor. Seit Jahrzehnten ist er als TV-Gartenexperte im WDR bekannt. Er ist der wissenschaftliche Leiter von Gardify, einer Garten-App für Hobby- und Profigärtner, die unter anderem einen To-do-Kalender bereithält, Pflanzen scannt und bestimmt, das Garten-Wetter präsentiert und in der Kategorie „Pflanzen-Doc“ Nutzer-Fragen zu Pflege, Krankheiten und Schädlingsbefall beantwortet.

Viele der Frühlingsblüher sind mehrjährig

Blumenzwiebeln können auf vielfältige Weise den Frühlingsgarten verschönern. Manche wie Schneeglöckchen, Strahlen-Anemonen, Hundszahn, Schneeglanz, Porzellanblümchen, verschiedene Krokusse, Traubenhyazinthen, Winterlinge und andere kleinere Blumenzwiebel-Arten breiten sich selbstständig aus und blühen zudem in den nächsten Jahren erneut.

Voraussetzung dafür ist, dass ihnen der Standort zusagt und sie nicht durch Hacken oder Ähnliches gestört werden. Sie verwildern und bilden dann schöne Blütenteppiche unter lichten Bäumen, in Rasenflächen oder Wiesen.

Viele dieser Blumenzwiebeln sind auch eine wertvolle Nahrungsquelle für Hummeln und andere frühstartende Insekten, denn zeitig im Jahr blühen nur wenige Pflanzen.

Lesen Sie auch:
Tulpen – Wissenswertes rund um die Zwiebelblumen

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