Ziersträucher schneiden gehört zu den Aufgaben im Februar.

Voraussichtliche Lesedauer:  4 Minuten

Der Ziergarten im Februar

Von GartenFlora

Wenn im Februar der strengste Frost vorüber ist, braucht es nur noch einen milden Tag und eine scharfe Schere, um die Ziergehölze im Garten wieder in Form zu bringen. 

Warum im Februar schneiden und wie?

Viele gängige Ziersträucher entwickeln den üppigsten Flor am ein- bis zweijährigen Holz. Alte, stark verzweigte Triebe dagegen werden blühfaul, biegen sich immer weiter zu Boden und vergreisen. Gleichzeitig wachsen aus der Strauchbasis, teils auch aus den Scheitelstellen der Astbögen jährlich neue vitale Schösslinge nach. Für die gilt es, Luft zu schaffen. 

Lichten Sie die Sträucher alle zwei bis drei Jahre kräftig aus, indem Sie ein Drittel der ältesten Zweige bodeneben kappen bzw. auf junge Triebe ableiten. Beim Ableiten die Äste bis zu einer Verzweigung mit einem jüngeren, schräg nach außen weisenden Trieb zurückschneiden. Das lässt keine Stummel zurück, die eintrocknen und von Pilzen befallen werden können. Der Schnitteingriff bleibt zudem fast unsichtbar.

Ebenfalls entfernt wird alles Vertrocknete und Kranke. Zu dicht stehende oder sich kreuzende Triebe ausdünnen. Überlange Jungtriebe können zudem etwas eingekürzt werden. Das regt ihre Verzweigung an. 

Unser Rat: Frühlingsblühende Arten wie Forsythie, Blut-Johannisbeere, Scheinquitte oder frühe Spiersträucher erst unmittelbar nach der Blüte auslichten. Sonst bringen Sie sich um einen Teil des Flors. Jetzt geschnitten werden zum Beispiel: 

• Deutzie (Deutzia-Arten) 
• Ranunkelstrauch (Kerria japonica) 
• Perlmuttstrauch (Kolkwitzia amabilis) 
• Pfeifenstrauch (Philadelphus) 
• Flieder (Syringa vulgaris) 
• Weigelie (Weigela-Hybriden)

Starker Rückschnitt

Sommer- und herbstblühende Sträucher blühen an den diesjährigen Neutrieben. Ein jährlicher scharfer Rückschnitt im März regt den Austrieb zahlreicher kräftiger, blühfreudiger Ruten an. 

Und so geht’s: Alle vorjährigen Triebe bis auf knapp fingerlange Zapfen kappen. Einige ältere, etwa kniehohe Stämmchen bleiben dabei als Grundgerüst stehen. Fein verzweigte Arten einfach mit der Heckenschere bis auf eine Handbreit über dem Boden stutzen. Zu dieser Schnittgruppe zählen zum Beispiel: 

• Sommerflieder (Buddleja davidii) 
• Bartblume (Caryopteris-Arten) 
• Scharlach-Fuchsie (Fuchsia magellanica) 
• Schneeball-Hortensie (Hydrangea arborescens) 
• Rispen-Hortensie (Hydrangea paniculata) 
• Japanischer Spierstrauch (Spirea japonica)

Praxis-Tipp: Hortensie ist nicht Hortensie! Wer Garten-Hortensien (Hydrangea macrophylla, H. serrata) jetzt stark zurückschneidet, entfernt damit auch die Blütenknospen an den Enden der Vorjahrestriebe. Daher nur vertrocknete Blütenstände entfernen.

Rinden- und Blattschmuck

Auffallend gefärbte Rinde liefert im Winter eine Schau. Am kräftigsten ist sie an einjährigen Langtrieben ausgeprägt. 

Werden buntrindige Hartriegel (Cornus alba ‘Sibirica’, C. sericea ‘Flaviramea’) oder die Dotter-Weide (Salix alba ‘Vittelina’) jährlich im Spätwinter fast bodeneben heruntergeschnitten, bilden sich viele leuchtend rote, orange oder gelbe Ruten in Augenhöhe. 

Das lohnt auch bei Gehölzen, die nach einem solchen Auf-den-Stock-setzen besonders großes, intensiv gefärbtes Laub zeigen, zum Beispiel: 

• roter Perückenstrauch (Cotinus coggygria ‘Royal Purple’) 
• buntlaubiger Eschen-Ahorn (Acer negundo ‘Flamingo’) 
• gelbblättriger Trauben-Holunder (Sambucus racemosa ‘Plumosa Aurea’).

Hochstämme schneiden

Hochstämmchen sind dekorative Blickfänge. Doch nur so lange sie gepflegt werden. Ungeschnitten bilden sie bald ein dichtes Astgewirr, das kaum noch blüht. Die Krone wird kopflastig und bricht schlimmstenfalls ab. 

Kappen Sie die Triebe von Hängender Sal-Weide (Salix caprea ‘Kilmarnock’) und Mandelbäumchen (Prunus triloba) jährlich nach der Blüte auf 5 cm lange Zapfen. So können die Gehölze bis zum Herbst neue, blühwillige Langtriebe bilden. Die Japanische Weide (Salix integra ‘Hakuro Nishiki’) wird wegen ihres buntscheckigen Laubs gezogen und bereits im Februar/März geschnitten.

Rückschnitt nötig

Ohne Schnitt verkahlen Besenheide (Calluna vulgaris), Schnee-Heide (Erica carnea) und Irische Heide (Daboecia cantabricia) und fallen auseinander. 

Die Zweigchen jährlich im Frühjahr einige Zentimeter unterhalb des alten Blütenansatzes kappen und zu einer halbkugeligen Form trimmen. So bleiben die Sträucher kompakt und stabil. 

Wichtig: Nicht bis ins kahle Holz schneiden! Heide regeneriert daraus nicht oder schlecht. Das gilt auch für Lavendel, Heiligenkraut (Santolina) und Zierginster (Cytisus x praecox, C. scoparius).

Fast ohne Schnitt

Einige größere Sträucher bauen aus wenigen Bodentrieben ein dauerhaftes Astgerüst auf, das jahrelang bestehen bleibt, ohne zu vergreisen. Ihre Wuchsform ist von Natur aus ebenmäßig und bedarf kaum der Korrektur. Meist können Sie sich darauf beschränken, nur kranke und abgestorbene Triebe zu entfernen oder einzelne, zu dicht stehende oder aus der Silhouette ragende Zweige herauszuschneiden. 

Es sind ausgesprochene Solitärgehölze, die im Garten einen entsprechenden Platz erhalten sollten, an dem sie sich frei entfalten können. Dazu zählen zum Beispiel: 

• Fächer-Ahorn (Acer palmatum) 
• Judasbaum (Cercis siliquastrum) 
• Blumen-Hartriegel (Cornus florida, C. kousa) 
Scheinhasel (Corylopsis pauciflora) 
• Zaubernuss (Hamamelis x intermedia) 
Goldregen (Laburnum x watereri ‘Vossii’) 
• Japan. Schneeball (Viburnum plicatum) 

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