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Pfingstrosen kombinieren: Für effektvolle Beetkompositionen

Von GartenFlora

Pfingstrosen können schon mal die Geduld strapazieren. Gerade Jungpflanzen benötigen im ersten Jahr etwas Fingerspitzengefühl – vor allem müssen sie umsichtig gepflanzt werden. Haben sie sich jedoch am Platz einmal richtig etabliert, erfreuen sie uns jahrzehntelang mit ihrer Schönheit. Die Kombination mit passenden Stauden oder Sträuchern wertet die Wirkmacht der großen Päonien-Blüten noch zusätzlich auf. Wir erklären, wie Sie Pfingstrosen kombinieren können und geben wichtige Pflegetipps.

Pfingstrosen kombinieren – voraussichtliche Lesedauer: 6 Minuten

Pfingstrosen und ihre große Vielfalt

Erst Anfang des 19. Jahrhunderts gelangten die chinesischen Zuchtformen nach Europa, wo sofort weitergezüchtet wurde. Man kreuzte nicht nur die Lactiflora-Sorten miteinander, sondern auch verschiedene andere Pfingstrosen-Arten ein. Zahlreiche Farbvarianten wie Purpurrot, Rosa und Milchweiß, dazu wunderschöne Blütenformen, von einfach bis verschieden stark gefüllt, stehen uns heute zur Auswahl. Die Möglichkeiten zum Kombinieren der Pfingstrosen ist also riesig.

Besonders unkompliziert sind die Staudenpfingstrosen. Ihre oberirdischen Triebe ziehen im Winter ein und treiben im Frühjahr wieder aus. Die Chinesische Pfingstrose (Paeonia lactiflora), auch Edel-Pfingstrose genannt, und die Bauern-Pfingstrose (Paeonia officinalis) sind die zwei wichtigsten staudigen Päonien-Arten. Bis heute sind durch die eifrige Züchtungsarbeit alleine von P. lactiflora 3.000 Sorten entstanden. Der Ursprung der Art liegt im südlichen Ostsibirien, in Nordchina und Korea. In Ostasien wurde die Art schon seit über 2.000 Jahren als Nutz- und Zierpflanze kultiviert. Bereits im Jahr 536 unterschied man hier mehrere Spielarten.

Neben den Staudenpäonien darf die kleinere Gruppe der Strauchpfingstrosen nicht vergessen werden. Diese Arten verholzen und werfen im Winter ihr Laub ab.

Neue Pfingstrosen im Sortiment

Zudem gewinnt eine neuere Päonien-Gruppe an Bedeutung, die Intersektionellen Hybriden. Die Kreuzungen zwischen Stauden- und Strauchpäonien zeichnen sich durch eine lange Blütezeit aus. Sie wachsen staudig, sind kompakt und kräftig und sie verfügen über eine ausgezeichnete Winterhärte. Außerdem gibt es bei diesen Päonien auch kräftig gelbe Sorten! Die ersten Züchtungsergebnisse in dieser Gruppe gehen auf den Japaner Toichi Itoh zurück. Er war der erste, dem es gelang, Stauden- und Strauchpäonien zu kreuzen. Zu Ehren dieses japanischen Züchters spricht man deshalb auch von Itoh-Hybriden. 

Pfingstrosen kombinieren

Hellrosablühende Pfingstrose. Im Vordergrund pinke Blütenbälle des Zierlauchs. Im Hintergrund eine Rose mit pinken Blüten.
Zierlauch, Pfingstrose und Rose bilden ein harmonisches Trio. [Foto: AdobeStock_Sibylle]

Eine gute Partnerwahl ist das A und O. Zwiebelblumen wie Schneeglöckchen, Narzissen oder Traubenhyazinthen stimmen schon im Frühling auf die Pfingstrosenblüte ein.

Sträucher, die in einem ähnlichen Zeitraum wie die Pfingstrosen blühen, sorgen ebenfalls für aufregende Gartenbilder – beispielsweise der Berglorbeer, Rhododendron oder Azaleen.

Außerdem harmonieren zahlreiche Stauden mit den prächtigen Päonien. Am besten eignen sich Arten, die gern sonnig stehen und mit einem reichhaltigen, durchlässigen Boden zurechtkommen.

Passende Begleiter für rosafarbene Pfingstrosen sind zum Beispiel Rittersporn und Türkischer Mohn. Violett blühende Stauden wie Steppen-Salbei oder der Riesen-Zierlauch fügen sich im Beet hervorragend mit weißen oder zartrosafarbenen Pfingstrosen ein.

Pfingstrosen kombinieren im Cottage-Stil

Cottages sind beschauliche, meist historische Häuschen, die typisch für das britische Hinterland sind. Zu englischen Cottages gehört oft ein kleines Stück Land, mit dem sich die bäuerliche Bevölkerung schon vor Jahrhunderten die Selbstversorgung durch Obst- und Gemüseanbau sicherte. Mit abnehmender Bedeutung der Selbstversorgung wurde der Cottagegarten aber immer mehr zum reinen Ziergarten.

Und die Pfingstrose passt wie keine andere in die üppige Blütenpracht eines Cottagegartens. Ihre verschwenderisch großen Blüten scheinen geradezu wie geschaffen für die berauschende Pflanzenvielfalt. Im Cottagegarten-Stil vereinen sich etwa Staudenpfingstrosen, Pracht-Storchschnabel oder Frauenmantel. Genauso machen verschiedene Schwertlilienarten, Fingerhüte und Rosen als Pflanzpartner eine gute Figur. Zwar ist der Pflegeaufwand eines dicht bepflanzten Cottagegartens nicht zu unterschätzen, doch belohnt der Anblick dieser romantischen Üppigkeit immer wieder aufs Neue.

Mögliche Pfingstrosen-Partner im Cottagegarten

Sie möchten mehr über das Anpflanzen von Staudenbeeten erfahren? Dann schauen Sie auch in diesen Beitrag: Staudenbeet anlegen – die wichtigsten Regeln.

Gemischtes Staudenbeet mit weißen Pfingstrosen, Katzenminze und Wollziest. Rechts eine Rasenfläche.
Mit den bläulichen Blütenständen der Katzenminze und dem grauen Laub des Wollziest harmonieren die weißen Pfingstrosenblüten. [Foto: AdobeStock_mashiki]

Individuelle Farbkonzepte

Pflanzungen dürfen gerne bunt gemischt sein oder Blütenkombinationen mit starken Farbkontrasten enthalten. Gerade in artenreichen Gärten kann das für manches Auge aber schnell zu viel werden. Dann hilft es, sich auf ein bestimmtes Farbspektrum zu beschränken. Kühle Farben wie Blau, Violett und Rosa stechen zudem weniger ins Auge als warme Farbtöne wie Rot oder Orange. So lassen sich beispielsweise rosa- oder purpurfarbene Pfingstrosen harmonisch mit blau- und violettblütigen Stauden ergänzen.

Pfingstrosen harmonisch kombinieren – oder doch lieber ins Rampenlicht stellen?

Vor unauffälligen, immergrünen Sträuchern oder Hecken kann man die Pfingstrose zur expressiven Hauptakteurin werden lassen. Besonders Strauchpäonien (Paeonia suffruticosa) gefallen aber selbstverständlich auch in Einzelstellung. Schließlich hat nicht jede*r Platz für weitläufige Beete. Setzen Sie die Schönheiten doch am besten neben die Terrasse, an Ihren Lieblingssitzplatz im Garten oder als Willkommensgruß an den Hauseingang – das geht natürlich auch im Kübel.

Rotblühende Pfingstrosen und apricotfarbene Rosen vor antiker Büste im Garten.
Hier teilen sich Rose und Pfingstrose die Bühne. [Foto: © GartenFlora/Christian]

Tipps zu Standort und Pflanzung: So klappt es mit der Pfingstrose

Pfingstrosen stehen gern sonnig und belohnen uns dann mit besonders vielen Blüten. Sie mögen es also auch nicht, von Sträuchern und anderen Pflanzen eingeengt oder beschattet zu werden. Wurzeldruck bekommt ihnen ebenso wenig. Der Boden sollte nährstoffreich, lehmig, außerdem unbedingt gut durchlässig sein. Auf Staunässe reagieren sie empfindlich.

Pfingstrosen sollten möglichst im Herbst gepflanzt, geteilt oder auch umgesetzt werden. Bei der Pflanzung von Staudenpäonien sollten Sie darauf achten, dass die Augen, die man an den Wurzelstücken erkennen kann, mit maximal drei Zentimeter Erde bedeckt werden. Strauchpfingstrosen, die meistens auf einer Unterlage veredelt sind, pflanzt man dagegen so, dass die Veredlungsstelle 10 bis 15 Zentimeter unter der Oberfläche liegt. Zudem setzten Sie die Pflanzen am besten leicht schräg in die Erde. Damit regen Sie die Bildung von Basistrieben an, sodass das Edelreis schneller eigene Wurzeln entwickeln kann.

Wichtig: Eine eventuelle Neupflanzung sollte im Herbst erfolgen – auf keinen Fall an dem Standort, an dem zuvor schon Pfingstrosen standen!

Lesen Sie auch:
Pfingstrosen pflanzen – so gedeihen Päonien prächtig

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