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Katzenminze: Bereichernd für jeden Garten

Von Kerstin Ackermann

Die Katzenminze ist eine vielseitig einsetzbare Staude. Sie passt in den Naturgarten ebenso wie in sorgfältig bepflanzte Prachtbeete, in Kästen oder Kübel, und auch als Rosen- oder Pfingstrosenbegleitung macht sich der Dauerblüher bestens. Außerdem hat man es hier endlich mal mit einer Pflanze zu tun, die die Schnecken so gar nicht interessiert … doch da macht sich Nachbars Kater an ihr zu schaffen! Warum die herrliche Katzenminze trotzdem in keinem Garten fehlen darf, welche Ansprüche sie stellt und wie sich der Kater bei aller Verzückung auch schnell wieder einkriegt, verraten wir.

Steckbrief

Name

Nepeta

Frucht

Klausenfrüchte

Lebenszyklus

mehrjährig

Bodenverhältnisse

mager bis mäßig nährstoffreich, gut durchlässig

Wuchshöhe

20 bis 150 cm

Lichtverhältnisse

Sonne bis Halbschatten

Verwendung

Staudenrabatten, Rosenbegleitpflanzen, Töpfe und Kübel, Kräuter- und Duftgarten

Wuchsform

Staude

Winterhärte

winterhart

Blüte

Scheinquirle mit violettfarbenen Lippenblüten

Giftigkeit

ungiftig

Blatt

eiförmig bis lanzettlich, gezähnte Blattränder, bei einigen Arten auch behaart

Echte Katzenminze: Genuss für Mensch und Tier

Die Gattung der Katzenminzen (Nepeta) gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sage und schreibe zwischen 250 und 300 Katzenminzenarten gibt es. Da herrschen Glücksgefühle allerorten! Der hübsche Dauerblüher scheint wirklich jedem gutzutun.

Ein Schwalbenschwanz und eine Biene umschwirren die blühenden Rispen einer Katzenminze. Foto: AdobeStock_pipapur
Für Falter, Hummeln, Bienen und andere Insekten stellen die Blüten der Katzenminze ein reiches Nahrungsbuffet dar. [Foto: AdobeStock_pipapur]

Katzenminze ist nicht giftig, sondern essbar! Der Geschmack ist allerdings recht herb und man sollte sie besser nur wohldosiert einsetzen. Die Echte Katzenminze (Nepeta cataria) wirkt auf uns Menschen als Tee serviert entspannend bis euphorisierend. Katzen wälzen sich gleich wie liebestoll in den so verführerisch duftenden Pflanzen. Und schrecken dabei bestimmt die eine oder andere Hummel auf, sie sich an den sehr nektarreichen Blüten gerade das Bäuchlein vollschlägt.

Extra-Wissen: Namens-Wirrwarr um Nepeta

Sehr zu Recht hört man in den letzten Jahren immer häufiger von Calamintha nepeta, der Bergminze. Obwohl sie mit der Katzenminze nicht näher verwandt ist, hat sie sich den lateinischen Namen der großen Schwester zu eigen gemacht. Denn Gemeinsamkeiten gibt’s zuhauf: Trockentolerante Dauerblüher und Bienen-Magnete, die bei Gelegenheit gerne mal mit Samen um sich werfen, sind sie alle beide. Die Bergminze riecht nur besser – wohlgemerkt für uns Menschen, nicht für Katzen! Daher wird sie sehr gerne als Tee aufgegossen oder als Salatwürze genutzt. 

Niedrige Sorten: Katzenmagneten oder zitronige Duftschranken

Neben Nepeta cataria sind besonders die niedrigen, bodendeckenden Nepeta racemosa-Sorten von den Gartentigern begehrt. Die graulaubigen Pflanzenzwerge dienen meist als Beeteinfassung oder als schmuckes Polster um Hochstämmchen oder Statuensockel. Oft als Teppich gepflanzt (mit circa acht Pflanzen pro Quadratmeter), laden sie zum Herumwälzen geradezu ein. Ob die Art deshalb so eifrig mit Samen um sich wirft? Um vor dem möglichen Ende für ausreichend Nachwuchs gesorgt zu haben? Doch keine Sorge, ihre Ausbreitungsfreude lässt sich mit einem beherzten Rückschnitt nach der Blüte im Zaum halten. Und selbst den Samtpfoten können Gärtner*innen Einhalt gebieten: Die beiden Sorten der Katzenminze N. racemosa ‘Grog’ und ‘Odeur Citron’ duften fein nach Zitrone – sehr zum Verdruss empfindlicher Katzennasen.

Hohe Sorten: Harmonisch mit leuchtenden Farben

Auch die größeren Schwestern der Pflanzenzwerge, die 50 bis 120 cm hohen Sorten von Nepeta x faassenii (‘Six Hills Giant’, ‘Walkers Low’, kaum Selbstaussaat) und Nepeta grandiflora (‘Dawn to Dusk’, ‘Blue Danube’, sehr eifrige Samenwerfer!), pflanzt man am besten gleich zu mehreren. Setzen Sie sie jedoch nicht kompakt als Teppich, sondern hier und da eingestreut, als unverzichtbare Mittler im Staudenbeet. Mit ihrem filigranen Wuchs und den kleinen Blüten, die aus der Ferne zu blauvioletten Wolken zusammenfließen, umschmeicheln sie Diven wie Beetrosen, Türkischen Mohn oder Bart-Iris, die Partner auf Augenhöhe nicht dulden.

Im mediterranen Kräutergarten gibt Katzenminze mit Lavendel ein stimmiges Bild ab.

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Pfingstrosen und andere Sträucher umschmeicheln die Blütenrispen und sorgen für noch mehr Blütenfülle.

Dabei fügen sie sich so gut ein, dass sie mit wirklich jedem Farbton harmonieren, selbst mit dem schreienden Orange einer Fackellilie. Einen fröhlich wilden Trupp bilden sie wiederum mit anderen naturnahen Stauden wie Storchschnäbeln, Knautien oder Duftnesseln (Agastache).

Welchen Standort braucht die Katzenminze?

Das Aussehen der Blätter gibt Hinweise auf die Standortansprüche der jeweiligen Nepeta-Art. Wichtig ist dabei vor allem, dass Partner einer Pflanzengemeinschaft die gleichen Ansprüche an den Standort stellen. Die Katzenminzen lassen sich da ganz leicht sortieren: Alle Arten und Sorten mit graugrünem Laub (das sind alle bisher genannten) brauchen viel Sonne, vertragen Trockenheit und möchten in magerem bis mäßig nährstoffreichem Boden mit sehr gutem Wasserabzug gedeihen.

Anders die weniger verbreiteten sattgrünlaubigen Arten wie die recht schattenverträgliche Nepeta subsessilis, eine Katzenminze, die auch im Halbschatten auskommt und anstatt mit Rosen und Knautien entsprechend mit Funkien, Taubnesseln oder Glockenblumen anbandelt. Ebenso wie die großblütige Nepeta kubanica freut sie sich über einen Schuss Volldünger zum Start der Saison. Ansonsten braucht sie es gleichmäßig feucht, wobei der Boden aber nie wirklich nass sein darf. Schade eigentlich, wären sie doch sonst sicher vor den wasserscheuen Samtpfoten.

Auch im Topf oder Kübel kann die Katzenminze gepflanzt werden. Wichtig dabei ist eine gute Drainage, damit keine Staunässe entsteht.

Katzenminze schneiden für eine zweite Blüte

Wenn Sie die Katzenminze nach ihrem ersten Blütenflor bis unter die Rispen zurücknehmen, regen Sie die Staude zur zweiten Blüte an. Man nennt solche Pflanzen „Remontierende Stauden“.

Katzen fernhalten – so geht’s

Der Name kommt nicht von ungefähr! Doch was macht Katzenminze eigentlich mit Katzen? Die Staude ist für Katzen deshalb so attraktiv, weil sie einen bestimmten Inhaltsstoff besitzt: das Nepetalacton. Dieser Wirkstoff löst bei den meisten Katzen eine euphorische Reaktion aus, die sie beinahe in eine Art Rauschzustand versetzt.

Doch das Wohlbehagen hat natürlich eine Schattenseite: Katzen können ihre Lieblingspflanze mit ihrer Zuneigung buchstäblich erdrücken – und bei entsprechender Leibesfülle alle umstehenden Pflanzen gleich mit.

Eine braun getigerte Katze liegt neben einer Katzenminze im Garten. Foto: AdobeStock_rhoenes
Einfach unwiderstehlich: Katzen wälzen sich zu gerne in Katzenminze. [Foto: AdobeStock_rhoenes]

Daher noch ein paar Tipps am Rande, falls die Katzen einmal allzu zudringlich werden:

1. Sichern Sie stark frequentierte Pflanzen durch einen Drahtkorb.
2. Setzen Sie von Nepeta racemosa die zitronenduftenden Sorten. Diese werden eher gemieden.
3. Nepeta grandiflora scheint für Katzen weniger attraktiv zu sein als Nepeta x faassenii.
4. Und wer sich nun aus Frust eine Packung Baldriantee zugelegt hat: Baldrian dient nicht nur der Beruhigung strapazierter Gärtnernerven. Er hat auch eine ähnlich magnetische Wirkung auf Gartentiger wie die Katzenminze.

Wenn Sie den Teesatz also regelmäßig an anderer Stelle verteilen, suhlt sich Nachbars Kater vielleicht zukünftig nur noch dort, wo es eigentlich niemanden stört.

Praxistipps im Experteninterview

Die Staudengärtnerei Lichtnelke in Hamburg nimmt gerne neue Sorten in ihr Sortiment auf – bei den Katzenminzen hat sie nun einen Volltreffer gelandet. Wir baten Gärtnerin Stefanie Kiel auf ein Wort.

Wofür empfehlen Sie die Katzenminze am liebsten Ihren Kunden?

Ich persönlich? Für Mauerkronen oder für den Steingarten! Die graulaubigen Arten vertragen die Verhältnisse dort bestens. Und wenn sie dazu noch einen eher lockeren Wuchs haben, lassen sie ihre Blütentriebe so schön herabwallen. Die lilarosafarbene ‘Dawn to Dusk’ bietet sich etwa an.

Ehrlich gesagt, in meinem Garten wuchsen fast alle Katzenminzen irgendwann ziemlich locker und ausladend. Selbst die als so standfest geltenden ‘Six Hills Giant’ oder ‘Walkers Low’.

Katzenminzen haben diese zarten, recht filigranen Triebe. Das ist auch gewünscht, damit sie sich so adrett zwischen andere Stauden weben können. Aber kommt nach einer sommerlichen Trockenphase, in der die Stängel noch an Kraft verloren haben, ein starker Regen, geben die nassen, schweren Triebe halt irgendwann nach und kippen. Das passiert tatsächlich bei fast allen Katzenminzen, auch wenn sich die meisten später wieder aufrichten. Allerdings gibt es jetzt eine ganz neue Sorte, die hält wirklich dem stärksten Landregen stand!

Interessant!

‘Summer Magic’ heißt die preisgekrönte, sehr großblumige Sorte mit festen Stängeln. Sie wird 30–45 cm hoch, also nicht ganz so groß wie die von Ihnen genannten. Die Höhe ist aber ideal, um zum Beispiel als Wegbegleiter oder Beeteinfassung eingesetzt zu werden.

Da macht sie also dem klassischen Lavendel Konkurrenz. Was sind die Vorzüge der Katzenminze?

Katzenminzen sind sehr robust und langlebig. Zudem sind sie alle ausgemachte Dauerblüher. Vor allem ‘Summer Magic’ blüht von Mai bis weit in den Oktober hinein, egal ob sie zwischendurch gestutzt wurde oder nicht. Andere Katzenminzen blühen auch durch, allerdings empfiehlt sich bei ihnen ein Rückschnitt nach dem ersten Hauptflor auf etwa halbe Höhe. Damit sie neue Kraft sammeln und die Nachblüte entsprechend üppiger wird.

Kann der Rückschnitt auch die Selbstaussaat unterbinden?

Nicht ganz. Denn bei Dauerblühern geht das Knospenschieben und Samenbilden ja meist nahtlos ineinander über. Bis der erste Hauptflor durch ist, haben sich die allerersten Blüten also schon in kleine Samenkapseln verwandelt. Die Sorten von Nepeta x faassenii sind aber ohnehin so gut wie steril. Und außerdem: Wir kappen unsere Katzenminzen im Herbst immer auf knapp fünf Zentimeter – da werden also sämtliche Samenkapseln abgeräumt. Die Körnchen, die vorher schon ausbüxen konnten, lassen sich später leicht jäten. Oder beobachten! Jedes davon ist ein kleines Überraschungspaket. Und wer weiß, was einem daraus später mal Schönes blühen wird?

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