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Voraussichtliche Lesedauer:  11 Minuten

Narzissen: Alle Infos zu Sorten, Pflanzung und Pflege

Von GartenFlora

Sie läuten das Frühjahr ein und kündigen so die neue Gartensaison an: Narzissen erfreuen uns jedes Jahr aufs Neue, nicht nur in Gelb. Das Sortiment der vorwitzigen Frühblüher ist riesig. Wie und wann Sie welche Sorte pflanzen und worauf Sie dabei achten sollten, erklären wir Ihnen in den folgenden Absätzen.

Narzissen – voraussichtliche Lesedauer: 11 Minuten

Mehr als Osterglocken

Die Osterglocke, auch Osterglöckchen oder Gelbe Narzisse genannt, ist die wohl bekannteste Art der Gattung Narcissus aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Dabei ist die Gattung um einiges vielseitiger: Zwischen 30 und 40 Narzissen-Arten gibt es.

Wo liegt der Unterschied zwischen Narzissen und Osterglocken?

Jede Osterglocke ist eine Narzisse, aber nicht jede Narzisse eine Osterglocke. Die Osterglocke (Narcissus pseudonarcissus) ist die bekannteste Art der Gattung der Narzissen.

Herkunft und Züchtung der Narzisse

„Die Narzisse kommt ursprünglich aus Spanien und Portugal, wo auch heute noch große Mengen wild wachsen“, weiß Carlos van der Veek zu berichten. Er kennt sich bestens aus mit diesen Pflanzen, sie begleiten ihn schon sein ganzes Leben. Sein Vater Karel van der Veek war der berühmteste Narzissenzüchter der Niederlande. „Hinter seinem Haus hatte er eine Sammlung von sage und schreibe 2.635 verschiedenen Narzissen – für die Blumenfreunde aus der ganzen Welt im Frühjahr ein Pilgerort.“

Narzissen blühen in Gelb Foto: AdobeStock_Gottfried Carls
Eines der ersten Farbtupfer im Garten: Narzissen in Gelb. [Foto: AdobeStock_Gottfried Carls]

Auch Carlos ist der Narzisse treu geblieben und hat seine Fühler in die ganze Welt ausgestreckt. 1992 begann er mit dem Export von Narzissen. Heute betreibt er zusammen mit genauso zwiebelblumenbegeisterten Kollegen in Nordholland das Unternehmen Fluwel (www.fluwel.de) und verkauft frisch geerntete Blumenzwiebeln auf kurzem, modernem Weg online.

Qualität geht vor Masse, deshalb wird hier auf Klasse gesetzt und nur die großen Zwiebeln schaffen es in den Verkauf. Denn je wohlgenährter die Blumenzwiebel, umso schöner später die Blüte. Die Bollen, wie man die Blumenzwiebeln in Holland nennt, müssen fest und drall sein und dürfen keine schimmeligen Stellen aufweisen. Eine gute Lagerung auf dem Handelsweg ist dafür wichtige Voraussetzung. Je kürzer die Strecke vom Feld in den eigenen Garten ist, umso besser.

Es gibt ein riesiges Narzissensortiment

Wer bei Narzissen ausschließlich an gelbe Frühblüher denkt, ist sich nicht bewusst, wie viele farbenfrohe Varianten es tatsächlich gibt. Zwar steht das satte Gelb für die Sonne und somit unweigerlich auch für Fröhlichkeit und gute Laune – nach einem langen und grauen Winter genau das Richtige. Doch manche Narzissen blühen in reinem Schneeweiß, andere in Orange- oder Cremetönen, einige kommen sogar mehrfarbig daher.

Cyclamineus-Narzissen blühen in Gelb und Weiß AdobeStock_Alexandra
Cyclamineus-Narzissen blühen in Gelb und Weiß. [Foto: AdobeStock_Alexandra]

Und damit nicht genug: Neben der klassischen Blütenform der bekannten Osterglocken gibt es zum Beispiel auch gefüllt blühende Sorten und andere mit elegant zurückgeschlagenen Blütenblättern wie beispielsweise die an Alpenveilchen erinnernden Cyclamineus-Narzissen.

Sind Narzissen giftig?

Ja, alle Narzissen sind giftig. Sie enthalten den Stoff Lycorin, ein Alkaloid. Bei Verzehr kann es zu Vergiftungserscheinungen wie unter anderem Übelkeit und Erbrechen führen.

Die Narzissengruppen

Ein genauerer Blick auf das Riesensortiment lohnt sich. Weil es so viele Sorten gibt, hat man verschiedene Narzissengruppen gebildet, um den Überblick zu bewahren.

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Die sogenannten Trompetennarzissen beziehungsweise Osterglocken beispielsweise werden 40 bis 50 Zentimeter hoch und eignen sich als Blickfang im Blumenbeet und auch als Schnittblume.

Andere Narzissen hingegen bleiben so klein, dass sie auch gut in Töpfen und Kästen wachsen können. Für Pflanzgefäße ideal sind unter anderem die zierlichen Cyclamineus- oder Alpenveilchen-Narzissen, die nur 15 bis 30 Zentimeter groß werden. Sorten der Weißen Narzisse (Narcissus poeticus), auch Dichter-Narzisse oder Montreux-Narzisse genannt, bilden die Gruppe der Poeticus-Narzissen.

Trompetennarzissen Foto: AdobeStock_SusaZoom
Trompetennarzissen zeigen ihre Pracht auf einer Parkwiese. [Foto: AdobeStock_SusaZoom]

Die ideale Pflanzzeit

Die ideale Pflanzzeit für Narzissen ist früh im Herbst. Je eher die Narzissenzwiebeln in die Erde kommen, umso mehr Zeit haben sie, noch vor dem Winter Wurzeln zu bilden, was sich positiv auf die Entwicklung und Blüte im nächsten Jahr auswirkt.

Unser Tipp: „Pflanzen Sie die Zwiebeln immer doppelt so tief wie sie hoch sind.“

Zwiebelblumen kommen am besten zur Geltung, wenn sie in kleinen Gruppen zusammenstehen. So wirken sie auch am natürlichsten. Um einen guten Farbeffekt im Garten zu erzielen, sollten es dann immer mindestens fünf Zwiebeln von der gleichen Sorte sein, besser noch mehr.

Bei Narzissen im Topf nicht vergessen: Das Pflanzgefäß muss Abzugslöcher besitzen, sodass keine Staunässe entstehen kann.

So haben Sie lange Freude an Ihren Narzissen

Wer sich im Frühjahr über einen möglichst langen Zeitraum an Narzissen erfreuen möchte, sollte Sorten mit unterschiedlichen Blütezeiten wählen. Früh blühen zum Beispiel ‘February Gold‘ und ‘Jetfire‘. Es folgen ‘Golden Harvest‘, ‘Jack Snipe‘ und ‘Suzy‘. Späte Blüher sind unter anderem ‘Hawera‘, ‘Actaea‘ und ‘Thalia‘.

Narzissen 'Thalia' blühen in Garten AdobeStock_LianeM
‘Thalia‘-Narzissen blühen im Garten. [Foto: AdobeStock_LianeM]

Narzissen eignen sich übrigens hervorragend zur Verwilderung, das heißt, einmal an die richtige Stelle gepflanzt, kommen sie immer wieder. So verwandeln sie jedes Frühjahr langweilige Rasenflächen in blühende Landschaften, schaffen Lichtblicke vor dunklen Hecken und fangen mit ihrer Farbe im Beet, in der Rabatte und im Vorgarten die frühe Sonne.

Sie möchten keine Narzissen, aber andere Frühblüher pflanzen? Dann könnte Sie vielleicht unser Artikel zu Schneeglöckchen interessieren.

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