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Voraussichtliche Lesedauer:  10 Minuten

Gemüse grillen: Methoden, Tipps und Rezepte

Selina Menke
Online-Redakteurin

Von A wie Aubergine bis Z wie Zucchini – Gemüse grillen lohnt sich und macht fleischlos glücklich. Uns verzücken beispielsweise mediterrane Kombinationen. Doch auch Klassiker wie gegrillter Mais oder Champignons gehen immer, vor allem mit modernem Twist. Wir haben nützliche Tipps für die Zubereitung der beliebtesten Gemüsesorten und leckere Rezeptideen für Sie.

Gemüse grillen: Eine gute Entscheidung

Wer beim Grillen nur an Fleisch und Fisch denkt, verpasst einiges. Denn nicht nur die Ernte aus dem eigenen Garten, sondern auch die Gemüsevielfalt von regionalen Erzeugern kann Woche für Woche für Abwechslung auf dem saisonal belegten Rost sorgen. Wenn Sie Gemüse grillen, tun Sie zudem der Umwelt etwas Gutes. Enthalten Grillrezepte Gemüse oder bestehen sogar ausschließlich aus pflanzlichen Zutaten, wird weitaus weniger CO2 produziert. Ein Beispiel: Im Vergleich zu gegrilltem Fleisch lassen sich laut der Verbraucherzentrale Berlin beim Gemüsegrillen jährlich fast 75 Kilogramm CO2 vermeiden.

Und auch die Zubereitung von Grillgemüse ist abwechslungsreich. Verpackt, aufgespießt, mariniert oder gefüllt – Sie dürfen sich neben unzähligen Gemüsesorten auf vielfältige Zubereitungsmethoden freuen. Gegrilltes Gemüse kann würzig, knackig und rauchig schmecken. Wir zeigen, wie das grüne BBQ ein voller Erfolg wird.

Welches Gemüse eignet sich zum Grillen?

Erlaubt ist, was schmeckt und gefällt. Dabei dürfen sich Nutzgärtner*innen gerne an ihrem Gemüsebeet bedienen. Stöbern und Zuschlagen lohnt sich auch auf dem Wochenmarkt und in der Gemüseabteilung. Saisonal und regional sollte es sein. Dann kann es losgehen!

Mais wird für den Grill vorbereitet [Foto: AdobeStock_New-Africa]
Ganz klar: Zu den beliebtesten Gemüsesorten für den Grill zählt Zuckermais. [Foto: AdobeStock_New-Africa]

Wie lange braucht Gemüse auf dem Grill?

Festes Gemüse benötigt mehr Zeit auf dem Grill, als weicheres. Bleibt Gemüse nicht zu lange auf dem Feuer, schmeckt es knackiger. Gerade bei grünem Spargel, Kohlrabi, Paprika oder Brokkoli kann das von Vorteil sein.

Besonders fix garen Zucchini, Pilze, Spargel, Tomaten, Aubergine, Avocado, Lauch und Zwiebeln, während feste Gemüsesorten wie Kartoffeln, Süßkartoffeln, Mais und Karotten etwas mehr Zeit beanspruchen. Daher lohnt es sich, feste Sorten vorzukochen. Maiskolben werden beispielsweise schon vorgegart im Handel angeboten.

Zubereitungstipps für beliebte Gemüsesorten

Auberginen

Damit sie gelingen, sollten Sie sie in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden und für 15 Minuten gesalzen auf einen Teller legen. Das entzieht die Bitterstoffe, bevor Sie das Gemüse grillen. Tupfen Sie das dadurch ausgetretene Wasser ab und marinieren Sie die Scheiben anschließend nach Wunsch. Damit die feste Schale auf dem Grill zart wird, empfehlen wir, etwas Öl zu verwenden. Grillen Sie die Auberginen dann 5 Minuten von jeder Seite.

Avocados

Sie schmecken gegrillt einfach fabelhaft! Halbieren Sie die Frucht, entfernen Sie den Kern und beträufeln Sie das Fruchtfleisch mit etwas Limetten- oder Zitronensaft. Nach fünf Minuten mit der Schnittseite auf dem Rost sind sie fertig und dürfen gesalzen und gepfeffert auf den Teller.

Blumenkohl, Brokkoli und Rosenkohl

Am besten kurz blanchieren, bevor Sie das Gemüse grillen. Nach 10 Minuten entwickeln Blumenkohl, Brokkoli und Rosenkohl köstliche Röstaromen.

Chicorée und Radicchio

Was viele nicht wissen: Radicchio und Chicorée sind für den Grill geschaffen. Halbiert sind sie bereits nach 5 Minuten gar.

Fenchel

Fenchel ist nicht nur eine wunderbare Beilage zu Fisch, sondern schmeckt auch angeröstet mit ein bisschen Öl als Solist wunderbar. Entfernen Sie die grünen Stängel, schneiden Sie die Knolle in Scheiben und grillen Sie alles von jeder Seite für circa 5 Minuten.

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Kartoffeln und Süßkartoffeln

Wer die sättigenden Knollen direkt auf den Grill legen möchte, sollte diese am besten vorkochen. Zu schnell verbrennen die Knollen, bevor sie gar werden. Das Verpacken in Alufolie ist zwar ein Klassiker, allerdings nicht sehr gesund. Eine andere Möglichkeit: Dünn geschnittene und marinierte Scheiben auf den Rost legen und bei indirekter Hitze (also nicht direkt über den Flammen) garen. Außerdem gelingen Kartoffeln und Süßkartoffeln noch wunderbar in verschlossenen Päckchen aus Backpapier.

Karotten

Da Karotten etwas länger brauchen, um gar zu werden, sollten Sie sie entweder kurz blanchieren oder besonders dicke Exemplare längst halbieren oder vierteln. Mit einer Marinade schmecken sie besonders lecker. Rechnen Sie mit etwa 7 bis 10 Minuten Garzeit bei rohen Karotten.

Paprika und Tomaten

Sie dürfen auf dem Grill nicht fehlen. Beide Gemüsesorten lassen sich sehr gut aufspießen und sogar füllen. Mit etwas Geduld und bei indirekter Hitze gelingen sie außerdem wunderbar süß.

Gemuese grillen – Spargel, Tomaten und Zucchini liegen nebeneinander [Foto: AdobeStock_Natasha Breen]
Gemüse zum Grillen: Hier grüner Spargel, Zucchini, Kirschtomaten, Frühlingszwiebeln, Knoblauch und mehr. [Foto: AdobeStock_Natasha Breen]

Zucchini

Die grünen oder seltener auch gelben Leckerbissen garen in Scheiben geschnitten und mariniert in nur 2 bis 5 Minuten und schmecken auch gefüllt, als Schiffchen, köstlich. Zusammen mit Paprika, Auberginen und Knoblauch kreieren Sie übrigens im Nu ein aromatisches Antipasti-Gemüse.

Zwiebeln

Wenn süße Würze gewünscht ist, dürfen Zwiebeln natürlich nicht fehlen. Rote Zwiebeln, Schalotten, Frühlingszwiebeln oder Gemüsezwiebeln – es gibt für jedes Rezept und jeden Geschmack das passende Exemplar. Sie wandern im Ganzen oder halbiert und am besten mariniert auf den Grill. Je nach Größe und Stärke brauchen sie 5 bis 10 Minuten.

Wie kann ich Gemüse grillen?

Aufgespießt, direkt auf dem Rost, in wiederverwendbaren Grillkörbchen oder Grillschalen, mariniert, gefüllt und eingepackt – es gibt unzählige Methoden, Gemüse zu grillen. Achten Sie auf nachhaltige Materialen. Holzspieße sollten vor dem Grillen für eine Weile in Wasser eingelegt werden. Dann verbrennen sie nicht so schnell.

Gemuesespieße auf einem Grill [Foto: AdobeStock_Babsi_w]
Aufgespießt: Paprika, Zucchini, Zwiebeln und Auberginen passen wunderbar zusammen. [Foto: AdobeStock_Babsi_w]

Von Gemüse in Alufolie oder Aluschalen würden wir abraten. Sollten Sie doch nicht verzichten wollen, empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), beim Nutzen der Alu-Utensilien unbedingt folgende Ratschläge zu beherzigen.

  1. Würzen oder Salzen Sie Ihr Gemüse beim Grillen in Alufolie oder Aluschalen immer erst beim Servieren, denn durch den Kontakt von Salz und Alufolie lösen sich Aluminiumionen, die ins Grillgut übergehen. Auch auf Marinaden sollten Sie lieber verzichten.
  2. Säurehaltige oder salzige Gemüsesorten sollten Sie darum erst gar nicht in Alufolie garen.

Als Alternative zu Alufolie bieten sich übrigens auch Päckchen aus Backpapier, Bananen-, Wirsing- und Weinblättern an. Für zartes Gemüse sind diese Gar-Verpackungen unschlagbar. Um langfristig mit dieser Methode Gemüse grillen zu können, ist es sinnvoll, sich nach einer nachhaltigen Grillschale oder einem Grillkorb umzuschauen.

Wer sein Gemüse füllen möchte, kann für Auberginen, Tomaten, Paprika und Co. Zutaten wie Hirtenkäse, Frischkäse, Bulgur, Couscous, Reis, Quinioa, Nüsse, Hackfleisch oder kleingeschnittenes Gemüse verwenden und kombinieren. Werden Sie kreativ! Mit Frischkäse oder Semmelbröseln und Kräuterbutter gefüllte Champignons sowie gefüllte Zucchini sind beispielsweise bekannte und beliebte Klassiker.

Gemüse marinieren

Wenn Sie Gemüse grillen, darf eine ordentliche Portion Würze natürlich nicht fehlen. Etwas Bratöl oder raffiniertes Öl und ein Spritzer Limetten- oder Zitronensaft genügen meist schon als Basis. Zusätzlich darf beherzt gewürzt werden. Butter und feinblättrige Kräuter wie Petersilie oder beispielsweise Basilikum geben Sie besser später zum Grillgut, da diese Zutaten nicht zu stark erhitzt werden sollten und schnell verbrennen. Rosmarin oder auch Thymian dürfen hingegen schon von Beginn an zum Gemüse.

Tipp: Salzen Sie Ihr Gemüse (außer Auberginen) erst am Schluss, denn Salz entzieht Wasser und kann so die Konsistenz und den Geschmack negativ verändern.

Gemüse grillen: Rezeptideen für den Rost

Die besten Gemüse auf dem Grill sind bereits waschechte Klassiker geworden und von keiner Grillparty mehr wegzudenken. Gegrillter Mais und gegrillte Champignons sowie pikant und frisch gewürzte Gemüsemischungen lassen sich gut vorbereiten und schmecken Klein und Groß. Damit das gewisse Etwas trotzdem nicht fehlt, geben wir Tipps für abwechslungsreiche Zutatenkombinationen. Los gehts, wir grillen Gemüse!

Maiskolben grillen: Know-how und leckere Varianten

Wenn Sie Mais grillen möchten, finden Sie im Handel bereits vorgegarte und vakuumierte Kolben, die schnell und bequem gelingen. Grillen Sie den Mais einfach so lange, bis er goldbraun ist. Frischen Mais sollten Sie unbedingt für etwa 8 Minuten ohne Salz kochen und mit etwas Öl bepinseln, bevor er auf den Grill wandert. Nur so werden die süßen Körner gar, ohne zu verbrennen.

Den fertig gegrillten Mais können Sie nach Lust und Laune verfeinern. Typisch ist eine Kombination aus Butter und Salz. Aber es gibt auch deutlich buntere Toppings, wenn Sie das Gemüse grillen.

Feurig mit Butter und etwas Chili …

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… oder frisch mit Limettenbutter und Parmesan.

Chili- oder Limettenbutter selber machen

Für die zwei Buttervarianten werden einfach etwas Limettenabrieb (1 TL auf 100 g Butter) oder Chiliflocken (nach Geschmack) mit Butter vermischt und nach dem Grillen über die Maiskolben gegeben.

Zu der Chilibutter schmeckt frischer Koriander. Den Maiskolben mit der Limettenbutter können Sie zusätzlich mit etwas geriebenem Parmesankäse bestreuen.

Champignons und andere Pilze grillen

Ein weiterer unentbehrlicher Evergreen auf dem Grill sind natürlich Champignons, aber auch viele andere Pilze wie beispielsweise Kräuterseitlinge oder Austernpilze. Sie schmecken schön würzig und lassen sich problemlos auf dem Rost zubereiten. Dabei geben sie nicht nur eine gute Fleischalternative, sondern sind schon nach wenigen Minuten verzehrfertig.

Ganz kleine Pilze werden am besten in einer Grillschale gegart oder aufgespießt. Große Pilze, wie Champignon und Portobello, lassen sich wunderbar füllen und dürfen auch im Ganzen auf den Rost.

Etwas ganz Besonderes sind Grillfackeln aus Austernpilzen. In mundgerechte Stücke gezupft, aufgespießt und mariniert schmecken die Pilze wunderbar würzig. Aufgespießt können Sie aber auch gut kleine und mittelgroße Champignons grillen. In unserer Box unten finden Sie das herrlich würzige Rezept.

Grillfackeln aus Austernpilzen vor dem Marinieren

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Fertig gegrillte Spieße mit Champignons

Rezept für würzige Pilzspieße

Zutaten

  • 500 g Austernpilze oder Champignons
  • 2 TL Tomatenmark
  • 2 TL Sojasauce
  • 1 TL Rübenkraut
  • 1 TL Balsamico-Essig
  • 1 TL rauchige Paprika
  • 1/2 TL Cayenne-Pfeffer
  • 1 TL Sriracha-Sauce

Zubereitung

  1. Putzen Sie 500 g Pilze vorsichtig mit einer Pilzbürste. Die Austernpilze werden in mundgerechte Stücke gezupft.
  2. Geben Sie die restlichen Zutaten zusammen in eine große Auflaufform und vermische Sie alles gut.
  3. Spießen Sie die Pilze auf und legen Sie sie samt Spieß in die Marinade.
  4. Nach etwa einer Stunde sollten die Pilze genügend von der Marinade aufgenommen haben.
  5. In einer Grillschale lassen sie sich garen, ohne zu verbrennen. Nach etwa 5 Minuten von jeder Seite sollten die Pilze knusprig und gar sein.

Mediterranes Grillgemüse

Zusammen mit Fisch, zu Käse oder als aromatisches Antipasti neben einem Glas Wein und krossem Baguette – mediterranes Grillgemüse schmeckt nach Urlaub und Meer. Kein Wunder, dass es beim Grillen so gerne zubereitet wird. Schließlich wünschen sich die meisten von uns eine Spur Mittelmeer auf dem heimischen Tisch.

Zucchini, Tomaten, Paprika und Auberginen machen es möglich. Wer das Gemüse grillen möchte, mariniert es einfach in einer Mischung aus frischer Zitrone, feinstem Olivenöl, kräftigem Knoblauch und aromatischen Kräutern wie Rosmarin, Thymian und Lavendel. So kommen die vier Vertreter der mediterranen Gemüseküche in bestem Gewand auf den Grill. Nur wenige Minuten und etwas Meersalz fehlen dann zum Gemüseglück.

Mediterrane Gemuesemischung auf einer Servierplatte [Foto: AdobeStock_Irinagrigorii]
Mediterranes Grillgemüse (Kirschtomaten, Paprika, Aubergine und Zucchini) als Antipasti zu krossem Baguette. [Foto: AdobeStock_Irinagrigorii]

Rezept für mediterranes Grillgemüse

Zutaten

  • 1 Zucchini
  • 2 Spitzpaprika (gelb und rot)
  • 200 g Kirschtomaten
  • 1 Aubergine
  • 6 EL Olivenöl zum Braten
  • 3 EL Zitronensaft
  • 2 gepresste Knoblauchzehen
  • 1 TL Rosmarin
  • 1 TL Thymian
  • 1/2 TL Lavendelblüten
  • 1 TL Meersalz

Zubereitung

  1. Waschen Sie zunächst das Gemüse. Schneiden Sie die Zucchini in 2 cm dicke Scheiben, die Aubergine in 1 cm dicke Scheiben und die 2 Spitzpaprika jeweils in 2 Hälften.
  2. Nun geht es an die Marinade. Geben Sie dazu die restlichen Zutaten zusammen in eine große Schale und vermischen Sie sie miteinander.
  3. Legen Sie die Zucchini- und Auberginenscheiben, die Tomaten und die Paprikahälften in die Marinade.
  4. Lassen Sie alles für etwa einer Stunde ziehen.
  5. Anschießend darf die mediterrane Gemüsemischung in einer Grillschale für circa 5 bis 10 Minuten auf den Grill.

Sie wissen nun, wie Sie Gemüse grillen, aber haben noch keine passende Sauce zu Hause? Hier werden Sie fündig.

Wir freuen uns auf Sie!

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