Vorgezogene Gurken blühen früher und setzen daher auch früher Früchte an. Allerdings vertragen Gurken das Pikieren schlecht, und beim Hantieren mit der Gurkenpflanze bricht auch mal leicht der Stängel. Hier kommen einige Tipps, wie Sie Gurken optimal vorziehen.
Das Vorziehen von Gurken kann im Gewächshaus oder am Fenster erfolgen und dauert etwa vier Wochen. Ein guter Start ist daher Mitte März oder April. Freilandgurken sollten Sie jedoch nicht vor Mitte April aussäen, damit die Jungpflanzen in der Wohnung oder unter Glas nicht zu groß werden. Denn erst ab Mitte Mai dürfen sie ins Beet.
Füllen Sie durchsichtige Anzuchttöpfchen zur Hälfte mit Substrat (nährstoffreicher Anzuchterde). Zuvor werden Abzugslöcher in den Boden gebohrt. Nun bekommt jedes Töpfchen ein bis zwei Samenkörner. Das Saatgut mit Substrat bedecken. Die Keimdauer beträgt etwa ein bis zwei Wochen. Wenn die Keimlinge gerade über den Topfrand lugen, vorsichtig mit Substrat auffüllen. Sobald die Gurken maximal vier Laubblätter entwickelt haben, wird ausgepflanzt.
Jungpflanzen reagieren empfindlich auf Kälte. Vor dem eigentlichen Auspflanzen kann man sie jeden Tag für ein paar Stunden im Freien aufstellen – aber nicht gleich in die pralle Sonne! Das bereitet die Pflanzen gut auf die Bedingungen im Freiland vor. Ins Beet oder in ein Pflanzgefäß mit mindestens 20 Liter Fassungsvermögen können Jungpflanzen nach den Eisheiligen Mitte Mai. Die vorgezogenen Pflanzen sollten so tief gesetzt werden, dass die Keimblätter mit Erde bedeckt sind.
Wichtig ist die Fruchtfolge im Beet oder Gewächshaus: Gurken sollten mit vier Jahren Abstand an die gleiche Stelle gepflanzt werden. Die Erde im Gewächshaus muss ggf. ausgetauscht werden.
Gurken sind Starkzehrer und benötigen viele Nährstoffe. Vor dem Einpflanzen sollten Sie reichlich Kompost ausbringen.
Ab Ende April können die ersten Freilandgurken ausgesät werden, sofern der Boden mindestens 10 °C warm ist. Gegen Spätfröste, die bis Mitte Mai drohen, helfen Vlies oder Folie.
Da Gurken zwar ein großes Beet beanspruchen, sich aber zunächst langsam entwickeln, bleibt an den Beeträndern noch Platz für Salat oder andere Schnellentwickler. Sie sind längst abgeerntet, wenn die Gurken ranken. Säen Sie die Gurken einreihig in die Beetmitte. Innerhalb der Reihe sind 30 cm Abstand ausreichend.
Bis Gurken, Kürbis oder Tomaten die volle Fläche beanspruchen, reifen daneben locker Salate, Radieschen, frühe Rettiche, Asiasalate, Babymöhre, Kerbel, Kresse. Haben Sie nur wenige Wochen zur Verfügung, dann nutzen Sie die Lücken, um Kohl-, Salat- oder Mangoldjungpflanzen vorzuziehen.