Wer im Oktober und November noch mitten in der geschäftigen Pflanzzeit steckt, darf nicht vergessen, dass man auch rechtzeitig den Garten winterfest machen sollte. Dazu gehört es unter anderem, frostempfindliche Pflanzen, Beete und Rasenflächen oder auch Gartengeräte vor der kalt-feuchten Witterungen zu wappnen. Wir erklären Ihnen alles, was Sie dazu wissen müssen.
Garten winterfest machen – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
Wann sollte man den Garten winterfest machen?
Etwa zwischen Mitte Oktober und Mitte November sollten sich Gartenbesitzer*innen langsam auf den Winter vorbereiten. Zwar bleiben die Temperaturen oft noch länger mild, doch sollten Sie keine plötzlichen Frosteinbrüche riskieren.
Laub und Zweige dienen an mancher Stelle im Garten, zum Beispiel auf Beeten, gerne als Winterschutz. Andere Pflanzenreste können an der falschen Stelle aber auch Probleme bereiten. Gerade der Rasen sollte frei von Laub sein, denn sonst könnte es bei feuchtem Wetter unter der Laubschicht faulen oder sich ein Schimmelpilz ausbreiten.
Auch bei Fallobst ist sowohl auf dem Rasen als auch in den Beeten Vorsicht geboten. Andernfalls werden Schädlinge angezogen, die dann sogar bis zum Frühjahr überwintern. An Obstbäumen müssen außerdem sogenannte Fruchtmumien, das sind nicht geerntete oder abgefallene Früchte, entfernt werden. Denn auch diese sind Eintrittstüren für Pilzkrankheiten.
Nicht nur das Einsammeln von Laub und Fallobst beugt Fäulnis vor. Während Sie Ihren Garten winterfest machen, kann hier und da auch ein Rückschnitt sinnvoll sein. Wichtig ist dabei, erkrankte Triebe an jeglichen Pflanzen großzügig mit einer scharfen, sauberen Schere zu entfernen.
Nicht stark zurückschneiden sollten Sie beispielsweise Rosen, denn deren Triebe frieren über den Winter oft noch weiter zurück. Auch vertrocknete Stauden dürfen stehenbleiben. Diese bilden nämlich einen natürlichen Kältepuffer.
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Der Rasen benötigt vor dem Winter seinen letzten Rückschnitt. Dabei ist die richtige Länge entscheidend – etwa vier Zentimeter sind ideal. Bei zu langen Halmen gedeihen unter etwaigem Schneefall leicht Pilzkrankheiten, bei zu kurzen Halmen ist der Rasen gegenüber Sonnenlicht empfindlicher. Aus demselben Grund ist ein Rückschnitt an immergrünen Hecken sinnvoll.
Nicht alle Pflanzen sind kälte- und frostresistent. Einige, weil sie aus wärmeren Regionen stammen; andere, weil sie noch jung sind oder gerade erst frisch gepflanzt wurden und noch nicht genügend Wurzeln ausbilden konnten. Auf diese Pflanzen sollten sie ein besonderes Augenmerk legen und noch vor dem ersten Frost Vorkehrungen treffen.
Natürlich gehört es beim winterfest machen des Gartens auch dazu, mediterrane Kübelpflanzen wie Zitruspflanzen, Oleander und andere in ihr Winterquartier zu verfrachten. Aber auch eigentlich winterharte Kübelpflanzen, vor allem Immergrüne, sind im Kübel frostempfindlicher als ausgepflanzt, da ihr Wurzelballen exponierter ist. Sie sollten darum über den Winter an einer geschützten Hauswand stehen. Der Topf kann zusätzlich mit Jute oder Luftpolsterfolie umwickelt werden und auf Styroporplatten zur Dämmung platziert werden.
Viele junge Gehölze benötigen in den ersten Jahren einen Winterschutz. Die Rinde kann durch schnelle Temperaturschwankungen zwischen nächtlichem Frost und starker Sonne Risse erleiden. Ein sogenannter Kalkanstrich bringt weiße Farbe auf den Stamm und reflektiert die Sonnenstrahlen. Um bei frisch gepflanzten Obstbäumen die oft empfindliche Veredelung abzuschirmen, wird einfach ein wenig Erde angehäufelt.
Das Anhäufeln ist auch bei Rosen sinnvoll. Besonders junge Exemplare sind in den ersten Jahren noch empfindlich. Die Triebe von besonders zierlichen Rosen können zusätzlich oberirdisch eingewickelt werden – zum Beispiel mit Jute.
Zum Einwickeln von Pflanzen sollte ausschließlich natürliches und luftdurchlässiges Material verwendet werden. Unter Planen aus Plastik kann kein Luftaustausch stattfinden und in der Folge fördert der Feuchtigkeitsstau Schimmel- und anderen Pilzbefall.
Einige sommergrüne Ziergräser sind im Winter empfindlich gegenüber der oft langanhaltenden Nässe. Darunter fallen beispielsweise das Pampasgras (Cortaderia selloana), das Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides) und auch Chinaschilf (Miscanthus sinensis).
Für diese Arten ist es ratsam, wenn Sie die Gräser im Winter zusammenbinden. Statt vertrocknete Halme im Herbst zurückzuschneiden, können Sie ganz einfach die Spitzen locker mit einem Stück Juteband verknoten.
Besonders die unteren Ansätze der Halme sollten möglichst trocken bleiben. Das schützt den unteren Teil der Pflanze vor Kälte und sorgt dafür, dass Wasser seitlich abläuft. Andernfalls kann es rasch zu Fäulnis kommen, die im schlimmsten Fall zum Absterben des Grases führt.
Ganze Beete können Sie winterfest machen, indem Sie ganz einfach etwas Laub oder Reisig flächig und locker auf den Beeten verteilen. Doch auch, falls Sie über den Winter zum Beispiel ein leeres Gemüsebeet oder eine frisch umgegrabene Fläche stehenlassen möchten, sollten Sie dabei an den ungeschützten Gartenboden denken. Um Austrocknung und Erosion zu minimieren, werden solche Flächen mit Stroh, Mulch oder Laub abgedeckt. Das organische Material gibt gleichzeitig Nährstoffe an den Boden ab.
Wichtig zu wissen: Falls Sie es in Ihrem Garten nicht mit einem besonderes schweren Boden zu tun haben, müssen Sie diesen nicht umgraben. Regelmäßiges Wenden und Umverteilen der Erdschichten schadet auf lange Sicht dem wertvollen Bodenleben.
Zu guter Letzt betrifft Winterschutz nicht nur empfindliche Pflanzen, auch so manchem Gartenutensil bekommt der nahende Frost nicht gut. Vor allem dann, wenn Wasser gefriert und sich ausdehnt, kann es zu Problemen kommen. Regentonnen und Gießgeräte können Risse bekommen, Wasserleitungen und Teichpumpen platzen. Daher: Regentonnen leeren, Wasser abstellen und das Restwasser aus den Leitungen ablaufen lassen.
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