Mit dem silbrigen Laub und ihrem malerischen Wuchs versprühen Olivenbäume (Olea europaea) wahrlich ein mediterranes Flair im Garten. Und im Sommer fühlen sich die wärmeliebenden Gehölze schließlich auch in klimatisch gemäßigteren Gebieten wohl. Der nasskalte Winter, wie er auch in Deutschland vorkommt, macht ihnen aber doch zu schaffen. Doch auch hierzulande lässt sich der Olivenbaum überwintern – sofern man einige wichtige Punkte beachtet.
Olivenbaum überwintern – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
Als mediterrane Pflanze bevorzugt der Olivenbaum milde Temperaturen und gilt daher nur als eingeschränkt winterhart. Leichte Fröste mit Temperaturen um -5 °C übersteht ein Olivenbaum in der Regel unbeschadet. Für junge Pflanzen, kältere Winter und längere Frostperioden ist jedoch ein effektiver Winterschutz nötig.
Ab und zu begegnet uns auch in Deutschland ein stolzer, alter Olivenbaum, der wohl schon vor vielen Jahren gepflanzt wurde. Doch die Abwägung, ob man den Versuch des Auspflanzens wagen soll, gestaltet sich gar nicht so einfach. Zwar zählt Olea europaea zu den eher kälteverträglichen Arten aus dem Mittelmeerraum, doch ist sie keineswegs absolut winterhart.
Als grobe Faustregel für im Garten ausgepflanzte Olivenbäume gilt: Sie tolerieren kurzzeitig Temperaturen von etwa -5 bis -10 Grad.
Selbst in wintermilden Regionen besteht daher also noch die Gefahr, dass im Garten verpflanzte Olivenbäume Frostschäden erleiden – und bereits eine frostig kalte Nacht kann manchmal ausreichen. Mit einem gewissenhaften Winterschutz, vor allem in den ersten Jahren nach der Pflanzung, können Sie aber vorbeugen.
Bevor die ersten Nachtfröste zu erwarten sind, sollte man handeln und den Olivenbaum winterfest verpacken. Zu schützen sind sowohl die Baumscheibe als auch der Stamm und die Krone. Mit luft- und lichtdurchlässigem Pflanzenvlies lässt sich der Stamm des Olivenbaums dick einpacken und ist dann winterfest. Auch die Krone wird mit Vlies umwickelt. Auf der Baumscheibe können Sie organisches Material ausbreiten, zum Beispiel Reisig oder eine großzügige Laubschicht.
Wohnen Sie in einer Region mit strengen Wintern oder ist ihnen das Risiko von Frostschäden schlicht zu hoch? Dann bleibt immer noch die Kultur als Kübelpflanze. So kann der Olivenbaum problemlos in ein frostfreies Winterquartier umziehen. Wichtig dabei: Die Pflanzen sollten so lange draußen bleiben, bis tatsächlich der erste Frost einsetzt.
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Der Olivenbaum sollte beim Überwintern möglichst hell und kühl stehen, bei Temperaturen von etwa 5 bis 10 Grad Celsius. Denkbar sind beispielsweise unbeheizte Treppenhäuser oder Wintergärten, eine helle Garage oder ein kalt gehaltenes Gewächshaus. Lüften Sie den Raum regelmäßig und gießen Sie in dieser Zeit nur mäßig. Je kühler die Umgebung, desto weniger Wasser benötigt der Olivenbaum.
Steht nur ein sehr dunkler Raum zur Verfügung, sollte die Temperatur durchgängig sehr niedrig sein. Dabei kann es dann passieren, dass der Olivenbaum seine Blätter über den Winter fallen lässt. Im Normalfall wird das Gehölz im nächsten Frühjahr wieder austreiben. Allerdings ist dies keine optimale Lösung.
Trockene Luft im Winterquartier macht den eigentlich so robusten Olivenbäumen ab und an zu schaffen. Wollläuse und Spinnmilben fühlen sich in warmer, trockener Umgebung wohl. Achten Sie daher darauf, dass die Temperaturen nicht zu hoch sind.
Tipp: Sollten Sie Schädlinge an Zweigen oder Blättern entdecken, gilt es schnell zu handeln. Wischen Sie betroffene Stellen gründlich ab und besprühen den Baum anschließend mit Wasser.
Sollte keine Möglichkeit bestehen, den Olivenbaum in einem Innenraum zu überwintern, müssen Topf und Krone möglichst gut geschützt werden. Kleinere Töpfe sollten Sie in einen Karton oder Holzkiste stellen und diese zusätzlich mit Stroh oder Laub auspolstern. Zusätzlich werden Krone und Stamm in luft- und lichtdurchlässiges Vlies eingepackt.
LUISA ROTH
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