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Voraussichtliche Lesedauer:  4 Minuten

Tiere im Winter: Winterschlaf, Winterruhe und Winterstarre

Wenn im Herbst die Blätter fallen, kuscheln sich Igel, Mäuse und andere Tiere gerne ein, um Winterschlaf zu halten. Doch sie sind nicht die einzigen Gartenbewohner, die eine Strategie entwickelt haben, um über den Winter zu kommen. Auch Eichhörnchen, Frösche, Eidechsen und sogar Fische gönnen sich eine Pause, wenn Schnee und Eis sich über das einst saftige Grün legen. Ob Winterschlaf, Winterruhe oder die sogenannte Winterstarre – in unserem Artikel möchten wir Ihnen mehr über Tiere im Winter und ihre Ruhephasen erzählen.

Tiere im Winter: So trotzen sie Schnee und Eis

Damit Tiere im Winter die klirrende Kälte und das geringe Nahrungsangebot überleben, haben sie verschiedene Methoden entwickelt, um es in den nächsten Frühling zu schaffen. Während sie im Herbst noch emsig Futter, Laub, Stroh oder Reisig sammeln, um sich damit ein ruhiges Plätzchen zu gestalten oder ein Fettpolster anzufressen, wird es schon bald ruhiger in der Natur.

Doch nicht alle Tiere verschlafen den Winter in Gänze. Einige ziehen sich auch nur zeitweise in ihre Winterquartiere zurück, verfallen in eine Kältestarre oder bleiben vollkommen aktiv. Bei ruhenden Tieren wird beispielsweise zwischen Winterschlaf, Winterruhe und Winterstarre unterschieden.

Winterquertiere für Tiere. Hier kuschelt sich ein Igel in einen Laubhaufen. [Foto: AdobeStock_Anne Coatesy]
Wenn Tiere im Winter schlafen, ziehen sie sich wie dieser Igel gerne in Laubhaufen zurück. [Foto: AdobeStock_Anne Coatesy]

Welche Tiere sind winteraktiv?

Tiere, die im Winter auf Futtersuche gehen, nennt man winteraktiv. Zu ihnen zählen Rehe, Wildschweine, Wölfe, Füchse, Schneehasen, Schwäne und Amseln sowie alle anderen wildlebenden Tiere, die nicht zu den Zugvögeln zählen und im Winter bei uns bleiben. Sie haben den Vorteil, dass sie sich durch ein besonders dickes Fell, ihr dichtes Federkleid oder einer wärmenden Fettschicht vor Minustemperaturen schützen können.

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Tiere im Winter: Winterruher

Dachs, Eichhörnchen und Bären halten Winterruhe. Dabei unterbrechen die Tiere im Winter den schlafähnlichen Zustand, indem sie wie beispielsweise Eichhörnchen immer wieder aus ihrem Bau kommen, um Nahrungsvorräte, die sie über den Herbst vergraben haben, aufzuspüren und zu verspeisen.

Manche dieser ruhenden Tiere haben im Winter erstaunliche Methoden entwickelt, die ihnen helfen, nicht zu erfrieren. Dachse überstehen den kalten Winter in ihrem Bau z. B. so gut, weil sie eine Art Heizung aus Naturmaterialien nutzen. Sie platzieren Pflanzenteile wie Reisig, Moos und Laub in speziellen Kammern. Diese verrotten dann nach und nach, wobei Wärme entsteht.

Feste Regeln für die Länge der Ruhephasen gibt es dabei nicht. So wachen einige Tiere schon nach wenigen Tagen auf, andere hingegen erst nach ein bis zwei Wochen. Sie senken ihre Körpertemperatur dabei nicht und können in ihren Pausen auch ihre Schlafposition wechseln. Dennoch benötigen die Tiere im Winter mehr Ruhe, um ihre Energiereserven aufteilen zu können.

Diese Tiere halten Winterschlaf

Der Winterschlaf ist eine faszinierende Methode, um eisigen Temperaturen und Nahrungsengpässen zu trotzen. Während Zugvögel beispielsweise gen Süden fliegen oder winterruhende Tiere immer wieder Futter sammeln, können Winterschläfer die kalte Jahreszeit einfach verschlafen, indem sie ihre Lebensfunktionen auf Sparflamme setzen. Die Tiere senken im Winterschlaf ihre Körpertemperatur ab, ziehen sich in ein warmes Versteck zurück und verweilen dort schlafend bis in den Frühling.

Zu den Tieren, die im Winter schlafen, zählen beispielsweise Murmeltiere, Siebenschläfer, Fledermäuse, Igel und Hamster. Sie fressen im Herbst besonders viel, um sich ein Fettpolster zuzulegen, das über mehrere Monate genügt.

Tiere im Winter wie der Siebenschläfer halten manchmal Winterschlaf [Foto: AdobeStock_PIXATERRA]
Um möglichst wenig Wärme zu verlieren, verbringen Siebenschläfer den Winterschlaf dicht zusammengerollt. [Foto: AdobeStock_PIXATERRA]

Der Siebenschläfer hält beispielsweise von September bis April oder Mai Winterschlaf. Um währenddessen Wärmeverluste zu minimieren, nimmt er eine kugelförmige Schlafposition ein, die seine Körperoberfläche verringert. Außerdem sind die Tiere im Winter in der Lage, ihre Herzschlagfrequenz zu senken. So reduzieren sie gleichzeitig ihren Sauerstoffverbrauch. Das ermöglicht ihnen, in Erdhöhlen zu schlafen, die sich in bis zu einem Meter Tiefe befinden.

So können Sie Winterschläfer unterstützen:

Jede Störung des Winterschlafs kann Tiere im Winter versehentlich wecken. So können Laubbläser, laute Musik auf einem Gartenfest oder andere Lärmquellen schnell auf Kosten der überlebenswichtigen Fettreserven der Tierchen gehen. Wer winterschlafenden Tieren etwas Gutes tun möchte, sollte darum in der Nähe potenzieller Winterquartiere rücksichtsvoll sein.

Winterstarre: Strategie für Amphibien und Reptilien

Im Gegensatz zu anderen Tieren, die ihre Körpertemperatur absenken, fallen Fische, Frösche, Eidechsen, Schildkröten und auch Insekten in die sogenannte Winterstarre. Dabei passt sich ihr Körper der Umgebungstemperatur an und sie werden stocksteif. Ihr Atemrhythmus und ihr Herzschlag reduzieren sich, während ihre Augen meist geöffnet bleiben.

Besonders spannend: Eine Art Frostschutzmittel in ihren Körpern verhindert ein Erfrieren aller Flüssigkeiten wie z. B. Blut und Wasser. So können die Tiere im Winter selbst Temperaturen unter dem Gefrierpunkt überleben.

Bei den Tieren, die im Winter erstarren, fällt jegliche Nahrungszunahme aus. Auch ein erneutes Aufwärmen der Körpertemperatur ist nicht möglich. Sie wachen erst dann wieder auf, wenn es wärmer wird.

Ist es nicht interessant, wie die Tiere den Winter verbringen? Wenn Sie selbst mithelfen möchten, können Sie z. B. gemütliche Winterquartiere in Ihrem Garten schaffen und Ihren tierischen Mitbewohnern damit einen Gefallen tun.

Schauen Sie in unseren Artikel. Wir freuen uns auf Sie!

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