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Zitruspflanzen-Pflege: Tipps für die Fruchtgehölze

Von GartenFlora

Bei der Pflege von Zitruspflanzen sollte man sich lieber nicht ausschließlich auf sein glückliches Händchen verlassen. Allzu schwer ist es aber auch nicht, sich anhaltend an den mediterranen Schönheiten zu erfreuen. Mit ein paar Pflege-Tipps von unserem Experten sollten Ihre Zitruspflanzen bestens gedeihen.

Zitruspflanzen-Pflege: Welche Kniffe sind notwendig?

Da stehen sie, die immergrünen, knorrigen Bäumchen, behangen mit goldenen Zitronen oder unzähligen Kumquats: Sinnbilder für ein mediterranes Lebensgefühl – und die perfekten Kandidaten für unbedachte Impulskäufe. Gartenbauingenieur Thomas Bay aus Spanien weiß, welche Kniffe bei der Zitruspflanzen-Pflege notwendig sind, damit aus solch einer spontanen Versuchung eine dauerhafte Beziehung erwächst. 

Zitruspflanzen Pflege Foto: AdobeStock_4zoom4
Die Zitruspflanze ´Buddhas Hand` zieht mit ihren ungewöhnlich geformten Früchten alle Blicke auf sich. Foto: AdobeStock_4zoom4

5 Fragen an Gartenbauingenieur Thomas Bay

Herr Bay, bei Ihnen in Cambrils an der Costa Dorada gehören Zitruspflanzen zum normalen Garteninventar. Hierzulande haben wir es mit der Zitruspflanzen-Pflege etwas schwerer: Nicht immer entwickeln sich die Gehölze wie erwartet …

Einen gewissen Hinweis auf die Qualität der Zitruspflanzen liefert der Preis. Die meisten Zitrusarten wachsen langsam und müssen zudem veredelt werden. Bis sie anfangen, Früchte zu tragen, braucht es seine Zeit, wenigstens drei Jahre. Das schlägt sich natürlich im Preis nieder. Bei sehr günstigen Angeboten sollte man daher etwas misstrauisch sein: Sie stammen teils direkt aus dem Freiland, wurden also in südlichen Ländern auf dem Feld kultiviert, ihre Wurzelballen dann auf Topfgröße zurechtgestutzt und die Lücken einfach mit Substrat aufgefüllt. Um den Zustand des Ballens zu überprüfen, können Sie den Verkäufer bitten, die Pflanze kurz mal auszutopfen. 

Wie lebt sich eine neu erstandene Pflanze schnell ein? 

Manch einer schwächelnden Zitruspflanze hilft schon ein wenig Pflege in Form von Flüssigdünger wieder auf die Beine. Je nach Zustand des Wurzelballens, etwa bei den erwähnten Zitruspflanzen aus Feldkultur, wenn ungeeignetes Substrat verwendet wurde, oder wenn das Gefäß erkennbar zu klein ist, kann aber auch ein Umtopfen notwendig sein. Wählen Sie den Topf nicht zu groß. Zwei bis drei Nummern größer genügen. 

Zitruspflanzen Pflege  Foto: AdobeStock_katinkah
Bei diesen knubbeligen Exemplaren handelt es sich um Bergamotten. Ihr Aroma ist unverwechselbar. Foto: AdobeStock_katinkah

Muss es denn spezielle Zitruserde sein?

Gerade Anfängern kann ich sie uneingeschränkt empfehlen. Fortgeschrittene Kübel-Gärtner werden vielleicht mit Sand, Perlite, kompostierter Rinde etc. die Durchlässigkeit noch etwas verbessern. Außerdem bitte immer an eine Drainageschicht am Topfboden denken. Ältere Pflanzen werden dann in der Regel nur noch alle fünf Jahre im Frühjahr umgetopft. Bei den Düngern gibt es ebenfalls zahlreiche Spezialprodukte für die Zitruspflanzen Pflege. Nach meiner Erfahrung bieten sie aber häufig weniger als sie versprechen. Zur Orientierung: Die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium sollten etwa im Verhältnis 1 : 0,5 : 1 vorliegen. Daneben sollte der Dünger Magnesium sowie Spurennährstoffe wie Eisen, Zink, Mangan, Kupfer, am besten in Chelatform, enthalten. 

Ein Mangel an Spurennährstoffen führt ja oft zu Blattvergilbungen, …

… die aber nicht unbedingt bedeuten, dass diese Elemente nicht vorhanden sind. Es kann jedoch sein, dass ihre Beweglichkeit z. B. bei niedrigen Temperaturen eingeschränkt ist. Daher werden die Blätter von Zitruspflanzen im Winter trotz richtiger Pflege oftmals gelb. Im Frühjahr wächst sich dieser Schaden durch den erneuten Temperaturanstieg meist wieder aus. 

Zitruspflanzen Pflege Foto: AdobeStock_ChiccoDodiFC
Die leuchtende Calamondin-Orangen werden heute meist auf den Philippinen angebaut. Foto: AdobeStock_ChiccoDodiFC

Und wenn doch mal vermehrt Blätter fallen?

Dann ist das noch kein Grund zur Beunruhigung: Zitruspflanzen sind zwar immergrün, aber auch sie verlieren im Laufe der Zeit ihr Laub – in der Regel nicht vollständig, doch auch das ist denkbar. Hier heißt es Ruhe bewahren und nicht etwa versuchen, durch vermehrtes Gießen und Düngen gegenzusteuern oder die Pflanze zu schneiden. In der Regel erfolgt nach gewisser Zeit ein neuer Austrieb. Dann können Sie unschön gewordene Astpartien entfernen. 

THOMAS BAY, SASKIA RICHTER

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