[Foto: AdobeStock_Tomas Vynikal]

Voraussichtliche Lesedauer:  11 Minuten

Essbare Kürbisse: Sorten für jeden Geschmack

Von GartenFlora

Sobald die Saison beginnt, liegen sie wieder in Hülle und Fülle auf Marktständen und in der Gemüseabteilung des Supermarkts: Kürbisse. Doch welche Exemplare eignen sich auch zum Verzehr und sehen nicht nur hübsch aus? Wir möchten Ihnen die beliebtesten Sorten vorstellen und zeigen, wie Sie Zier- und essbare Kürbisse auseinanderhalten.

Essbare Kürbisse – voraussichtliche Lesedauer: 11 Minuten

Essbare Kürbisse

Es gibt unzählige Kürbisse. Weltweit finden sich sogar mehr als 850 Sorten. Davon sind jedoch nur etwa 200 Kürbisse essbar. Das sind Speisekürbisse (Cucurbita pepo), zu denen übrigens auch Zucchini gehören. Bei dem Rest handelt es sich um die sogenannten Zierkürbisse (Cucurbita pepo ovifera).

Kürbisse bei einem Hofverkauf [Foto: © GartenFlora/Christian Gehler]
Es gibt unzählige Kürbissorten, doch nur circa 200 davon sind essbare Kürbisse. [Foto: © GartenFlora/Christian Gehler]

Kann man Zierkürbisse essen?

Die Antwort lautet Nein. Zierkürbisse sind wirklich schön anzusehen, enthalten allerdings giftige Bitterstoffe (Cucurbitacine). Diese können Übelkeit und sogar Herzrasen auslösen, so das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).

Aus botanischer Sicht ist der Kürbis (Cucurbita), egal ob essbar oder nicht, übrigens kein Gemüse. Wie Melonen oder Gurken zählt er zu den Beerenfrüchten. Die herbstlich anmutende Beerenfrucht stammt ursprünglich aus Lateinamerika, wird heute aber erfolgreich auf der ganzen Welt kultiviert.

Essbare Kürbisse erkennen

Wer Zierkürbisse von essbaren Kürbissen unterscheiden kann, tut sich einen Gefallen, denn sind die Sorten ausnahmsweise mal nicht gekennzeichnet, vermeidet man auf diese Weise das meist bittere und giftige Fruchtfleisch der Ziervarianten.

Am besten erkennen Sie Zierkürbisse daran, dass sie viel kleiner sind als essbare Kürbissorten und oft eine viel auffälligere Farbe und Form haben. Im Laden sollten sie auch immer als solche gekennzeichnet sein. Zierkürbisse sehen wirklich hübsch aus und eignen sich damit sehr gut für herbstliche Kürbisdekorationen. Sie enthalten außerdem weniger Fruchtfleisch und schmecken ungenießbar.

unterschiedliche Zierkürbisse in einer Holzkiste  [Foto: AdobeStock_Gaia]
Zierkürbisse gibt es vielen Formen und Farben. Ihre Schale wirkt oft knubbelig. [Foto: AdobeStock_Gaia]

Doch welche Kürbisse sind essbar? Gartenkürbisse sind Speisekürbisse. Sie gibt es ebenfalls in vielen verschiedenen Varianten. Die Farben, Formen und auch Geschmacksprofile unterscheiden sich dabei, sodass für jeden Gaumen eine Sorte zu finden ist. Diese essbaren Kürbisse haben meist ein leuchtend gelbes oder rotes Fruchtfleisch, das sich leicht herauslösen lässt.

Lieber auf Nummer sicher gehen

Sollten Sie dennoch zweifeln, ob der Ihnen vorliegende Kürbis essbar ist, können Sie ein kleines Stück probieren. Ist der Geschmack bitter, spucken Sie es einfach sofort wieder aus.

Ob in Suppen, gebacken, frittiert oder eingelegt, als Püree, Beilage oder sogar Chutney und Marmelade – essbare Kürbisse sind echte Allrounder und sehr gesund. Im Fruchtfleisch stecken viele Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe und es ist besonders kalorienarm. Kürbiskerne haben ebenfalls viel zu bieten. So enthalten sie beispielsweise mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren.

Welche Kürbissorten sind essbar?

Wer es gerne genau nimmt, kann essbare Kürbisse, also Speisekürbisse, in Winter- und Sommerkürbisse aufteilen. Winterkürbisse weisen häufig eine harte Schale und einen runden Stielansatz auf. Die bekanntesten Sorten sind der Riesenkürbis, der Hokkaido, der Muskatkürbis und der Butternusskürbis. Diese lassen sich an einem dunklen und kühlen Ort für viele Monate lagern. Wie das funktioniert, erfahren Sie hier.

Sommerkürbisse lassen sich hingegen nicht ganz so gut aufbewahren und sollten so schnell wie möglich verzehrt werden. Ihre Schale ist nicht ganz so fest. Beliebte Exemplare sind der Patisson, der Ölkürbis (aus dem vorrangig wertvolles Kürbiskernöl gewonnen wird!), und der Spaghettikürbis. Doch wir möchten Ihnen unsere Lieblinge unter den essbaren Kürbissen gerne genauer vorstellen. Darunter finden sich auch kleine Exemplare, die sogar für den Kübel geeignet sind.

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Riesenkürbis: Gelber und Roter Zentner

Der ikonische Riesenkürbis wird auch Zentner genannt. Es gibt ihn in zwei Sorten, und zwar in Gelb und Rot. Die Namen lassen es teils schon verlauten. So besitzt der Gelbe Zentner eine gelbliche Schale und weist etwa 30 bis 40 kg auf. Der Rote Zentner wiegt weniger und kommt in einem satten Rotorange daher. Er bringt durchschnittlich zwischen 5 bis 10 kg auf die Waage. In seltenen Fällen kann er aber auch bis zu 20 kg erreichen. Beide Gartenkürbisse eignen sich für Suppe, Ofengemüse, Quiche, Püree, Chutney und Marmelade.

Gelber Zentner im Beet. Er zählt zu den essbaren Kürbissen. [Foto: AdobeStock_Adrian]
Riesenkürbisse können bis zu 40 kg auf die Waage bringen. [Foto: AdobeStock_Adrian]

Hokkaido: Der beliebteste essbare Kürbis

Der Hokkaido ist wohl einer der bekanntesten essbaren Kürbisse. Das könnte daran liegen, dass auch seine Schale essbar ist und er eine schöne Verzehrgröße aufweist. Das bei Kürbissen zuweilen anstrengende Schälen kann also ausgelassen werden. Außerdem besticht Hokkaido mit seinem feinen, süßlichen Geschmack sowie seinen vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten.

Hokkaido in einem Beet. Er zählt zu den essbaren Kürbissen. [Foto: AdobeStock_Encierro]
Der Hokkaido-Kürbis ist einer der bekanntesten Vertreter der essbaren Kürbisse. [Foto: AdobeStock_Encierro]

Da auch die Schale verwendet werden kann, erstrahlen Rezepte mit dem essbaren Kürbis in sattem Rotorange. Der absolute Klassiker, die Kürbissuppe, aber auch Püree, Flammkuchen, Kürbisquiche oder eine Reihe verschiedener Ofengerichte wie gebackener Kürbis werden so besonders lecker. Auf die Waage bringt ein durchschnittlicher Hokkaido 0,5 bis 3 kg.

Muskatkürbis

Bei uns eher unterschätzt ist der meist dunkelgrüne, seltener bräunliche Muskatkürbis. Mit bis zu 20 kg Gewicht ist er ein recht großer essbarer Kürbis, der mit seinem gelb bis orange-roten Fruchtfleisch beeindruckend anzusehen ist. Und auch sein Geschmack ist nicht zu unterschätzen: Fein würzig, duftend, fruchtig und leicht säuerlich im Geschmack besticht er obendrein mit einer leichten Muskatnote – wirklich fein! Und der Muskatkürbis lässt sich lange lagern. Ofengerichte, aber vor allem Süßspeisen freuen sich, wenn der Muskatkürbis ihnen innewohnt.

Muskatkürbis in Grün auf einem Gartentisch [Foto: AdobeStock_Anna]
Der Muskatkürbis ist meistens dunkelgrün und kommt mit gelbem oder orange-roten Fruchtfleisch daher. [Foto: AdobeStock_Anna]

Butternuss-Kürbis

Der Butternuss ist wie der Hokkaido-Kürbis häufig im Handel zu finden. Bei dem länglichen und beigefarbenen Stangenkürbis handelt es sich um eine mittelgroße Sorte, die mit einem Gewicht von rund 1 bis 3 kg daherkommt. Dank seines süßlichen und nussigen Geschmacks und seiner feinen Butter-Note schmeckt er sowohl in Suppen als auch in Quiche oder Nudelsoße hervorragend.

Ein Butternuss-Kürbis gehört zu den essbaren Kürbissen. Hier liegt ein Exemplar im Gartenbeet. [Foto: AdobeStock_fotografci]
Der Butternuss-Kürbis ist ein echter Klassiker unter den essbaren Kürbissen. [Foto: AdobeStock_fotografci]

Patisson-Kürbis

Der Patisson-Kürbis zählt mit seinen 10 bis 15 cm Durchmesser zu den kleineren Sommerkürbissen. Aufgrund seiner runden und flachen Form, die mit zackigen Rändern versehen ist, wird er auch als Ufo-Kürbis, Bischofs- oder Kaisermütze bezeichnet. Er gehört wohl zu den ältesten Kürbissorten, denn er soll schon bei den Inkas angebaut worden sein.

Patissons gehören zu den essbaren Kürbissen. Hier liegt ein Exemplar im Beet. [Foto: AdobeStock_Dario Sabljak]
Dieser essbare Patisson-Kürbis wird im Durchmesser nur 10 bis 15 cm groß. [Foto: AdobeStock_Dario Sabljak]

Seine Farbe variiert stark. Manchmal gibt es Patisson in Weiß, mal in Gelb oder Grün. Sogar zweifarbige Exemplare mit Streifen oder Punkten sind erhältlich. Beim Kauf oder im Beet sollte auf kleinere Früchte gesetzt werden, denn es gilt: Je kleiner, desto aromatischer. Dann schmeckt der hübsche Kürbis nach Zucchini oder Artischocke und verfeinert so Suppen oder Pürees.

Ganz besonders: Zarte und junge Patissons können roh, mit Schale und Kernen verzehrt werden. Darum eignen sie sich auch wunderbar zum Einlegen.

Öl-Kürbis

Der Ölkürbis, auch Steirischer Ölkürbis, ist dagegen ein noch junger essbarer Kürbis. Die besondere und natürliche Mutation entstand erst vor etwa 150 Jahren. Anstatt einer dicken Schale haben die Kerne nur ein dünnes Häutchen. Die Kernölproduktion ist so ausgesprochen einfach, weswegen er hauptsächlich für die Gewinnung von Kürbiskernöl Verwendung findet.

Öl-Kürbisse liegen auf einem Feld in der Sonne  [Foto: AdobeStock_Elena Schweitzer]
Auch Öl-Kürbisse sind essbar, allerdings nur, wenn sie noch jung und grün sind. [Foto: AdobeStock_Elena Schweitzer]

Ausgewachsene Öl-Kürbisse wiegen zwischen 8 und 10 kg. Dann enthält ein Exemplar bis zu 1.000 Kerne. Aber nur, wenn er nicht vorher schon gegessen wurde. Denn es ist durchaus möglich, Ölkürbisse zu verspeisen. Allerdings lieber, wenn sie noch jung, zart und grün sind. Dann schmecken sie gebacken, in Püree oder als Beilage. Auch die Blüten lassen sich, ähnlich wie Zucchiniblüten, füllen oder backen.

Spaghettikürbis

Sollen Kürbissuppe und Co. mal eine Pause einlegen, kommt dieser eindrucksvolle Kandidat ins Spiel: der Spaghettikürbis! Das Fruchtfleisch dieses Leckerbissens sieht nach dem Kochen und ein wenig formgebender Begabelung aus wie Spaghetti und ist daher namensgebend. Dieser 3 kg schwere Sommerkürbis könnte mit seiner hellgelben Schale auch als blasse Honigmelone durchgehen.

Spaghettikürbis gegart und in zwei Hälften geschnitten Foto: AdobeStock_New Africa
Das Fruchtfleisch des Spaghettikürbis sieht nach dem Durchkämmen mit einer Gabel aus wie Spaghetti. [Foto: AdobeStock_New Africa]

Sein Fruchtfleisch schmeckt mild und nussig. Neben der Möglichkeit, Spaghettikürbis wie Nudeln mit Soße zu verwenden, gibt es eine Vielzahl anderer Rezepte, in denen dieser essbare Kürbis glänzen kann. Frittiert schmeckt er ebenfalls hervorragend, zum Beispiel in Pommes-Form zu leckerem Dip.

Kleine essbare Kürbisse für den Balkon: ‚Jack be Little‘ und ‚Sweet Dumpling‘

Unter den essbaren Kürbissen gibt es übrigens auch noch ein paar kleine Sorten, die sich sogar im Kübel auf dem Balkon anbauen lassen. Dazu zählen unter anderem die kleinen Sorten ‚Jack be Little‘ und ‚Sweet Dumpling‘. Die Früchte des ‚Jack be Little‘ werden etwa 150 bis 300 g schwer. Sie schmecken in vielen Gerichten und sogar roh. Ihr pikanter Geschmack erinnert an nussige Esskastanien.

'Jack be Little' im Gartenbeet [Foto: AdobeStock_Studio-Barcelona]
Einer der kleinen Vertreter der essbaren Kürbisse: ‚Jack be Little‘ gelingt sogar auf dem Balkon. [Foto: AdobeStock_Studio-Barcelona]

‚Sweet Dumplings‘ erreichen zwischen 300 und 600 g. Ihr süßlicher Geschmack sucht seinesgleichen und ihr Fruchtfleisch bleibt auch nach dem Garen noch schön knackig. Sogar die Schale darf am Kürbis bleiben, denn sie ist essbar. Dieser ebenfalls nach Esskastanien schmeckende Kürbis kann roh, gekocht, gebacken oder gebraten werden.

Kürbis roh essen?

Grundsätzlich gilt: Alle essbaren Kürbisse können auch roh verzehrt werden. Es gibt jedoch ein paar Sorten, die im rohen Zustand besonders lecker sind. Das sind Muskat-, Butternuss- und Hokkaido-Kürbisse. Dabei ist es egal, für welche Sorte Sie sich entscheiden. Die Kürbisse müssen immer gründlich abgewaschen werden. Außer beim Hokkaido sollten Sie auch die Schale entfernen.

Bei den meisten Gemüsearten können beim Kochen viele Nährstoffe und Vitamine verloren gehen. So ist es auch bei essbarem Kürbis, weswegen es sich gesundheitlich und auch geschmacklich lohnt, ihn roh zuzubereiten. Das geht beispielsweise geraspelt in einem Kürbissalat mit einem würzigen Dressing. Fein gewürfelt und in Kombination mit Obstsorten wie Banane oder Birne schmeckt roher Kürbis zudem in Smoothies.

SELINA MENKE

Sie haben nun richtig Lust auf essbare Kürbisse bekommen und suchen nach leckeren Rezepten? Dann werden Sie hier ganz sicher fündig. Falls Sie lieber etwas dekorieren möchten, haben wir hier herbstliche Inspirationen und hier geeignete Sorten für Vorhaben.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß!

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  • Bühne frei für Pelargonien
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