Ein ganz besonders erlesenes Ziergehölz ist die Chinesische Winterblüte. Sie blüht zwischen Dezember und Februar. Ihre zartgelben und nach Vanille duftenden Glockenblüten sind in dieser Zeit ein hervorragendes Mittel gegen Winterblues. Wie Sie den Strauch richtig pflanzen und pflegen, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.
Name
Chimonanthus praecox
Frucht
länglich, behaart
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
humos, durchlässig
Wuchshöhe
3 bis 4 Meter
Lichtverhältnisse
Sonne
Verwendung
Solitärstrauch, Blütenhecke, Kübelpflanze
Wuchsform
Strauch
Winterhärte
ausreichend winterhart
Blüte
Glockenblüten
Giftigkeit
giftig
Blatt
lanzettlich
Die Chinesische Winterblüte gehört zu der Familie der Gewürzstrauchgewächse (Calycanthaceae) und stammt ursprünglich aus den gemäßigten Regionen des östlichen Chinas. Dort wächst sie vor allem in bergigen Gebieten. In China hatte der Strauch bereits lange Tradition als Ziergehölz, bevor er im 18. Jahrhundert nach Europa eingeführt wurde. Der botanische Name setzt sich aus den Wörtern „Cheimon“, „anthos“ und „praecox“ zusammen. Übersetzt aus dem Altgriechischen bedeutet das in etwa: „Winter“, „Blume“ und „früh“. In Japan gelten frisch geschnittene Blütenzweige zu Neujahr als Glückssymbol.
Wichtig: Die Chinesische Winterblüte ist giftig. Das Laub, die Früchte und Samen enthalten giftige Alkaloide.
Chimonanthus praecox wächst relativ langsam. Im Durchschnitt erreicht er eine Höhe von etwa drei bis vier Metern und eine ähnliche Breite. Es kann jedoch bis zu zehn Jahre lang dauern, bis der Strauch seine volle Größe erreicht. Der Strauch bildet mehrere Stämme aus und entwickelt dabei eine breit-ausladende Krone mit sparrig wachsenden Seitenästen in großer Zahl.
Nach einigen Jahren bildet der Strauch erstmals seine duftenden Blüten aus. Etwa zwischen Dezember und Februar, manchmal auch bis in den März hinein, schmücken hängende gelbe oder weißliche Blütenköpfe mit roter Mitte die unbelaubten Äste. Trotz der ungewöhnlichen Blütezeit von Chimonanthus praecox ist die Befruchtung gesichert: Frühe Bienen, Hummeln und Schmetterlinge lassen sich an milderen Tagen an den Blüten beobachten.
Erst nach dem Abblühen zeigen sich wieder erste Blätter – lanzettlich geformt und bis zu 20 Zentimeter lang. Ab Juni oder Juli reifen die auffälligen Früchte der Winterblüte aus. Sie sind zunächst leicht rosafarben, später braun und von einem filzigen Belag ummantelt. Im Herbst färbt sich das Laub leuchtend goldgelb, kurz vor der nächsten Blüte wirft es der Strauch schließlich ab.
In sonniger und windgeschützter Lage gedeiht die Chinesische Winterblüte am besten. Der Boden sollte humos und durchlässig sein. Der pH-Wert liegt im Idealfall im neutralen oder leicht kalkhaltigen Bereich, aber auch an leicht saure Böden kann sich der Strauch in Normalfall gut anpassen.
Ist die Chinesische Winterblüte winterhart? Ältere Sträucher sind auf jeden Fall gut winterhart, Jungpflanzen können hingegen bei Kälteextremen schnell zurückfrieren. Bei strengen und langanhaltenden Frösten ist daher ein Kälteschutz ratsam. Die Art wird in die Winterhärtezone 6 eingeordnet.
Jungpflanzen sollten im Frühjahr in den Garten gepflanzt werden, damit sie vor ihrem ersten Winter noch genügend Wurzeln bilden können. Haben Sie einen besonders schweren Gartenboden, sollten vor beziehungsweise während der Pflanzung bodenverbessernde Maßnahmen erfolgen. Lockern Sie den Boden vorsichtig mit einer Grabegabel und arbeiten anschließend Sand und Kompost ein. Nach dem Pflanzen wird großzügig angegossen. Ein Gießrand aus Erde sorgt dafür, dass das Wasser die Wurzeln besser erreicht.
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Auch bei der Pflege von Chimonanthus praecox sollten einige Dinge beachtet werden. Weder Staunässe noch Trockenphasen toleriert die Winterblüte besonders gut. Die Erde sollte man darum stets frisch bis feucht halten. Die Chinesische Winterblüte zählt außerdem zu den Starkzehrern und benötigt dementsprechend eine gute Versorgung mit Nährstoffen. Am besten für die Düngung im Freien eignet sich reifer Kompost, den man einmal im Frühjahr und ein zweites Mal im Sommer ausbringt.
Vorsicht beim Schnitt
Prinzipiell muss die Winterblüte nicht zurückgeschnitten werden. Wird sie zu ausladend, darf man dennoch zur Schere greifen. Allerdings ist zu beachten, dass der Strauch am zweijährigen Holz blüht, also die Blütenknospen bereits im Vorjahr anlegt. Schnittmaßnahmen sollten darum nur im Frühjahr, direkt nach der Blüte, vorgenommen werden.
Die chinesische Winterblüte kann über ihr Saatgut vermehrt werden. Mit etwas Geduld und unter den richtigen Kulturbedingungen ist dies auch beinahe immer von Erfolg gekrönt. Wichtig sind aber die Verwendung frischer Samen und das Warmhalten von Aussaat und Keimlingen. Alternativ sind auch Absenker möglich.
Chimonanthus praecox ist weitestgehend resistent gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Ledigilich die Spitzendürre, eine Pilzkrankheit, kann die Triebe befallen. Hier ist schnelles Handeln gefragt, indem man die betroffenen, vertrockneten Triebspitzen beherzt zurücknimmt.
Am besten kommt der breitwüchsige Habitus des Strauchs in Solitärstellung zur Geltung. Aber auch in eine Hecke kann die Chinesische Winterblüte integriert werden, zum Beispiel mit anderen Blütengehölzen. Um außerdem den betörenden Duft im Winter nicht zu verpassen, bietet es sich an, die Winterblüte in Hausnähe zu pflanzen – so steht sie gleichzeitig windgeschützt. Kultivieren können Sie die Chinesische Winterblüte auch im Kübel. Sie ist dann allerdings deutlich frostempfindlicher.
Mit Unterpflanzungen aus frühtreibenden Stauden oder Frühjahrsblühern schafft man einen schönen Übergang – während die Winterblüten am Strauch schwinden, sorgen Blattschmuckstauden oder Zwiebelblüher für das erste Frühlingserwachen.
Bewährte Sorten sind die großblumige Chimonanthus praecox ‘Grandiflorus’ sowie C. praecox ‘Luteus’, die mit kräftigem Gelbton überzeugt.
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