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Voraussichtliche Lesedauer:  5 Minuten

Winterhärtezonen: Das bedeuten sie

Luisa Roth
Online-Redakteurin

Viele Zierpflanzen stammen ursprünglich aus anderen Regionen der Erde. Daher können sie sich auch erheblich in ihrer Frostverträglichkeit unterscheiden. Die Einteilung in Winterhärtezonen soll Aufschluss geben, welchen Minustemperaturen eine Pflanze standhalten kann – so kann der nächste Winter gerne kommen.

Was bedeuten die Winterhärtezonen?

Die Winterhärtezonen (oft mit WHZ abgekürzt) kennzeichnen alle Gebiete der Erde entsprechend ihrer mittleren jährlichen Minimumtemperaturen. Die Gebiete werden also anhand ihrer klimatischen Bedingungen unterschieden – man spricht hier auch von Klimaklassifikation.

Die Einteilung gilt als internationaler Standard in der Beurteilung der Frosthärte von Gewächsen. Solche Pflanzenarten, die den üblichen Minustemperaturen eines Gebiets im Winter standhalten, werden dementsprechend als winter- oder frosthart bezeichnet. In der jeweils den Pflanzen zugeteilten Zone besteht also eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie den Winter im Freiland ohne Schäden überstehen.

Winterhärtezonen: Ein mit Frost bedeckter Garten: in der Mitte ein Gartenweg, links und rechts Staudenbeete. Foto: AdobeStock_wiert
In vielen Gärtnereien wird die Winterhärtezone einer Pflanzenart angegeben. [Foto: AdobeStock_wiert]

Das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten (US-Department of Agriculture), kurz USDA, hat im Jahr 1990 erstmals eine Karte für die Winterhärtezonen der USA herausgegeben, 2012 wurde die Zonierung dann neu erstellt. Die Temperaturwerte werden außerdem auch weiterhin stetig angepasst. Unterschieden werden dabei 13 Zonen, jeweils wiederum unterteilt in a und b, um eine genauere Aufgliederung zu gewährleisten.

Welche Winterhärtezonen gibt es?

WinterhärtezoneTemperaturbereich*
1a–51,1 bis –48.3 °C
1b–48,3 bis –45,6 °C
2a–45,6 bis –42,8 °C
2b–42,8 bis –40 °C
3a–40 bis –37,2 °C
3b–37,2 bis –34,4 °C
4a–31,7 bis –28,9 °C
4b–31,7 bis –28,9 °C
5a–28,9 bis –26,1 °C
5b–26,1 bis –23,3 °C
6a–23,3 bis –20,6 °C
6b–20,6 bis –17,8 °C
7a–17,8 bis –15 °C
7b–15 bis –12,2 °C
8a–12,2 bis –9,4 °C
8b–9,4 bis –6,7 °C
9a–6,7 bis –3,9 °C
9b–3,9 bis –1,1 °C
10a–1,1 bis 1,7 °C
10b1,7 bis 4,4 °C
11a4,4 bis 7,2 °C
11b7,2 bis 10 °C
12a10 bis 12,8 °C
12b12,8 bis 15,6 °C
13a15,6 bis 18,3 °C
13b18,3 bis 21,1 °C
* angegeben wird der Temperaturbereich der mittleren jährlichen Minimumtemperatur

Winterhärtezonen Deutschland

Im Hinblick auf die USDA-Klimazonen für Deutschland gilt: Im deutschsprachigen Raum sind die Winterhärtezonen von 4a bis 8b vertreten. Während beispielsweise die Hochalpen den Zonen 4 und 5 zugeteilt werden, zählen Gebiete mit milderem Klima wie zum Beispiel das Rheinland oder die Bodenseeregion zu Zonen zwischen 7 und 8.

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Zoneneinteilung als Planungshilfe

Die Einteilung der Winterhärtezonen kann als sinnvolle Planungshilfe bei der Pflanzenauswahl dienen. Zusätzlich bieten die Zonen auch gute Anhaltspunkte darüber, welche Pflanzen im Garten vielleicht einen Winterschutz benötigen. Allerdings sind für Luft- und Bodentemperatur immer auch weitere Faktoren abseits der geografischen Lage entscheidend. So liegen beispielsweise die Temperaturen in der Stadt meist höher als die des Umlands. Unterschiede kann es aber auch schon innerhalb eines einzigen Gartens geben: Freie Flächen sind unter anderem mehr dem Frost ausgesetzt als windgeschützte Standorte.

Doch bereits bei einer einzelnen Pflanze kann die Frosttoleranz variieren. So spielen beispielsweise auch die Bodenverhältnisse sowie die Wasser- und Nährstoffversorgung eine Rolle.

Winterhärtezonen Deutschland: Mit Frost bedeckte Rhododendronblätter. Foto: AdobeStock_agneskantaruk
Die Winterhärtezonen können eine gute Orientierung bieten – sind jedoch nie als Garantie für eine erfolgreiche Überwinterung zu werten. [Foto: AdobeStock_agneskantaruk]

Vorsicht bei Kübelpflanzen

Der Wurzelballen ist bei Kübelpflanzen nochmal deutlich kälteexponierter als bei ausgepflanzten Gewächsen. Rechnen Sie daher eher etwas großzügig mit der nächst höheren Zone, um Frostschäden zu vermeiden.

Frostempfindliche Pflanzen unterstützen

Pflanzenarten sind meist für die klimatischen Bedingungen von fünf oder mehr Winterhärtezonen geeignet. Sollten Sie eine Pflanze in den Garten setzen wollen, die es im Winter eigentlich etwas wärmer benötigt, können Sie die Überlebenschancen aber auch noch mit anderen Maßnahmen erhöhen. Zum Beispiel kann es schon helfen, einen besonders geschützten Standort im Garten auszuwählen: in der Nähe einer Hauswand, windgeschützt hinter größeren Bäumen oder an Südhängen beispielsweise. In Mulden ist die Temperatur stattdessen meist etwas kühler.

Winterhärtezonen: Mit Tannenzweigen bedeckte Beete im Winter von oben fotografiert. Foto: AdobeStock_Animaflora PicsStock
Ein Winterschutz aus Tannenzweigen ist schnell auf den Beeten verteilt und erhöht die Überwinterungschancen. [Foto: AdobeStock_Animaflora PicsStock]

Reicht es nicht aus, einen günstigen Standort für die Freilandpflanzen zu wählen, hilft nur noch ein Winterschutz: Geeignete Maßnahmen sind unter anderem das Abdecken des Wurzelbereichs mit kältedämmendem Material (beispielsweise Laub, Reisig oder Stroh) oder das Einwickeln der oberirdischen Zweige mit lichtdurchlässigem Pflanzenvlies.

Empfindliche Kübelpflanzen, die nicht für die regionale Winterhärtezone gemacht sind, räumt man am besten in ein frostfreies Winterquartier, beispielsweise ein Gewächshaus oder einen Wintergarten.

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