Neben Thymian und Rosmarin zählt Oregano zu den wichtigsten und bekanntesten Kräutern der mediterranen Küche. Die aromatischen Blüten und Blätter der Stauden sind ein besonderer Genuss, und zwar nicht nur auf Pizza und Pasta. Wir geben Tipps für einen erfolgreichen Anbau der Gewürz- und Heilpflanze.
Oregano, häufig auch Dost, Wilder Oregano oder Wilder Majoran genannt, gehört zu der Familie der Lippenblütler. Die mehrjährige Heil- und Gewürzpflanze, die zumeist aus dem Mittelmeerraum stammt, wächst als Staude oder Halbstrauch.
Im Kräutergarten bezaubert Dost vor allem mit intensivem Duft. Zudem sind nicht nur die Blätter, sondern auch die Oregano-Blüten essbar. Manche Oregano-Sorten warten mit besonders attraktiven rosa, lila oder weißem Flor auf. Oregano punktet also nicht nur mit seiner Würzkraft, sondern ist auch Zierpflanze für Beete, Kübel oder Kisten beliebt. Auch bei den Bestäubern ist Oregano gern gesehen, denn es handelt sich um reich blühende Schmetterlings- und Bienenweide.
Echte Oregano-Arten werden der Gattung Origanum zugeordnet. Sie sind nicht nur vielgestaltig, sondern kommen auch mit unterschiedlichen Geschmacksnuancen daher. Frisch oder getrocknet entfalten sie ein wunderbares Aroma. Daneben gibt es andere Pflanzen, die als „Oregano“ in der internationalen Küche verwendet werden, aber nicht der Gattung angehören. Wir stellen Ihnen die bekanntesten Arten und Sorten vor.
Was ist der Unterschied zwischen Majoran und Oregano?
In der Gewürzküche unterscheidet man meist zwischen Majoran (Origanum majorana) und Oregano (Origanum vulgare). Obwohl sie eng miteinander verwandt sind, schmecken sie unterschiedlich. Ganz grob kann man sagen, dass Oregano etwas herber schmeckt als der etwas lieblichere Majoran.
Wer Oregano anbauen möchte, stellt schnell fest, dass er sehr pflegeleicht und trockenheitsverträglich ist. Doch wo wächst Oregano am besten? Die Aromapflanze aus dem Süden gedeiht natürlich am liebsten an einem vollsonnigen Platz. Aus diesem Grund ist sie in einer Kräuterspirale im oberen Bereich sehr gut aufgehoben.
Der Boden sollte eher mager und möglichst etwas kalkhaltig ausfallen. Ein lockeres Substrat ist wichtig, denn so erhalten die Wurzeln des Küchenkrauts immer ausreichend Sauerstoff. Einen schweren und lehmigen Gartenboden vermischen Sie daher am besten mit reichlich Sand.
Wer Oregano im Topf oder Kübel pflanzen möchte, kann hingegen auf eine herkömmliche Gemüse- oder Kräutererde zurückgreifen. Achten Sie unbedingt darauf, dass er niemals zu feucht oder gar nass steht! Aus diesem Grund empfiehlt es sich, Sand oder Blähton hinzuzufügen, um die Drainage zu verbessern.
Vor allem beim einjährigem Majoran ist die Aussaat lohnenswert, denn dieser lässt sich sehr gut über Samen kultivieren. Eine Reihensaat mit 20 Zentimetern Abstand im Beet ist bei Origanum majorana ideal.
Die beste Aussaatzeit im Freiland ist ab Mitte Mai. Dann hat sich der Boden bereits ausreichend erwärmt. Wenn Sie die Samen mit grobem Sand mischen, lassen sie sich gleichmäßig ausstreuen. Eine Abdeckung mit Vlies beschleunigt das Auflaufen.
Das Würzkraut ist ein sogenannter Lichtkeimer. Seine Samen sollten Sie daher nicht mit Erde bedecken, sondern nur leicht festdrücken. Die Keimdauer beträgt meist 6 bis 10 Tage. Halten Sie das Substrat anschließend stets feucht.
Vorkultur auf der Fensterbank
Einfacher als die Direktsaat im Beet ist eine Vorkultur in Schalen oder Töpfen bei einer Temperatur von etwa 20 Grad Celsius. So kann die Anzucht bereits im März starten. Decken Sie die Erde am besten mit Klarsichtfolie ab, die Sie mit Löchern versehen. Auf diese Weise kann das Substrat nicht austrocknen. Pikieren Sie die Sämlinge, wenn sie etwa 5 bis 10 Zentimeter hoch sind. Damit sie später nicht zu dicht stehen, sollten sie einen Abstand von rund 25 Zentimetern einhalten.
Wie pflanze ich Oregano richtig? Eine Jungpflanze aus dem Handel kann im Frühling beispielsweise direkt ihren endgültigen Standort beziehen. Warten Sie am besten die letzten Nachtfröste ab. Neben anderen trockenheitsliebenden Küchenkräutern entwickelt sie sich prächtig.
Natürlich lässt sich Oregano im Beet aber auch in kleinen Tuffs von bis zu 5 Pflanzen ansiedeln. Balkongärtner*innen pflanzen die Staude in einen Kasten oder Topf, der mindestens 5 Liter Volumen aufweist. Achten Sie dabei unbedingt auf einen guten Wasserabzug im Pflanzgefäß!
Wenn Sie Oregano pflanzen, sollten Sie in den ersten Wochen ausreichend wässern. Hat er sich im Boden einmal gut etabliert, erweist er sich in Bezug auf die Wasserversorgung als recht anspruchslos. Im Topf sollten Sie das Würzkraut hingegen regelmäßig gießen.
Der Lippenblütler hat grundsätzlich einen geringen Nährstoffbedarf. Einmal im Jahr freut er sich allerdings über etwas Kompost. Bei einer Kultivierung im Pflanzgefäß verwenden Sie hin und wieder einen Flüssigdünger für Kräuter.
Wenn Sie Oregano zurückschneiden, sorgt ein kräftiger Schnitt nah über dem Boden – zu Ernte- oder Pflegezwecken – für Vitalität und einen buschigen Wuchs. Nach der Blütezeit sollten Sie jedoch keinen radikalen Rückschnitt mehr vornehmen. Auf diese Weise kann sich die Oregano-Pflanze ungestört für den Winter rüsten. Oft sind die Samenstände auch in der kalten Jahreszeit dekorativ.
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Nicht nur die Blätter und Stängel, sondern auch die Blüten der Pflanze sind essbar. Für eine direkte Verwendung in der Küche können Sie diese vom Frühjahr bis zum Herbst portionsweise ernten. Wenn Sie Oregano mit Blüten ernten, schneiden Sie ganz einfach längere Triebspitzen. Die aromatischen Blättchen lassen sich hingegen gut von den Stängeln abstreifen.
Ist frischer Oregano giftig?
Nein, frischer Oregano ist nicht giftig und kann gefahrlos verzehrt werden. Doch ist Oregano gut für die Gesundheit?
Bei getrocknetem und gerebeltem Oregano aus dem Handel besteht tatsächlich Grund zur Sorge, denn die Stiftung Warentest warnt vor gesundheitsschädlichen Stoffen wie beispielsweise giftigen Pyrrolizidinalkaloide (PA) und vor Pflanzenschutzmitteln. Hier können Sie mehr darüber lesen.
Umso besser ist es, wenn Sie eigenen Oregano anbauen. Das schont nicht nur die Gesundheit, sondern auch den Geldbeutel.
Wer auch in der kalten Jahreszeit nicht auf das Würzkraut aus eigenem Anbau verzichten möchte, sollte seinen Oregano ernten und trocknen. Mit der Haupternte sollten Sie allerdings bis zur Blüte warten. Dann hat die Pflanze nämlich viel Sonne getankt und der Gehalt an ätherischen Ölen erreicht einen Höchststand. Oregano ernten Sie am besten an einem warmen, trockenen Tag – noch vor der Mittagshitze. Schneiden Sie das Würzkraut dafür etwa eine Handbreit über dem Boden ab.
Oregano trocknen
Das intensive Aroma des Oregano lässt auch nach dem Trocknen nicht nach und verleiht Pizza und Pasta die entscheidende Note. Binden Sie hierfür die Stängel zusammen und hängen Sie diese in einem gut durchlüfteten, dunklen und kühlen Raum kopfüber auf. Je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit dauert der Prozess etwa drei Wochen. Achten Sie darauf, dass der Strauß bereits raschelt, wenn er abgenommen wird. Denn sonst bildet sich durch die Restfeuchtigkeit schnell Schimmel.
Alternativ lassen sich die Pflanzenteile bei 35 bis 40 Grad Celsius im Ofen trocknen, sodass der Oregano Gewürzmischungen verfeinern oder als einzelnes Gewürz gelagert werden kann. Ein schmaler Gegenstand (zum Beispiel ein Löffel) in der Ofentür sorgt dafür, dass das verdunstete Wasser schnell entweicht. Nach dem Trocknen füllen Sie das Gewürz in einen dunklen Behälter, sodass das Aroma gut konserviert wird.
Die meisten Oregano-Arten sind robuste Gewächse, die mit extremen Temperaturen zurechtkommen. Obwohl es sich um ausgesprochene Sonnenanbeter handelt, sind sie auch in unseren Breiten winterhart. Der Griechische Oregano toleriert beispielsweise Temperaturen von bis zu minus 15 Grad Celsius. In rauen Lagen sollten Sie allerdings für einen zusätzlichen Schutz sorgen. Verteilen Sie hierfür Laub, Tannenzweige, Mulch oder Stroh rund um die Pflanzen.
Tipp: Verbringt Oregano die kalte Jahreszeit auf dem Balkon, empfiehlt es sich, das Pflanzgefäß an einer windgeschützten Wand zu platzieren. Ummanteln Sie den Topf oder Kübel zusätzlich mit einem schützenden Material, zum Beispiel mit Vlies oder Noppenfolie. Achten Sie darauf, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet!
Oregano können Sie durch Wurzelteilung oder über Stecklinge vermehren. Eine Teilung und die anschließende Umpflanzung empfiehlt sich nach etwa 3 Jahren, da die Pflanze dann häufig weniger ansehnlich ist. Die Gewinnung von Samen ist natürlich ebenfalls möglich, sofern es sich nicht um eine sterile Sorte handelt.
In Beet, Kübel oder Kasten passt Oregano gut zu anderen Sonnenanbetern wie Currykraut, Rosmarin, Salbei, Thymian und Ysop.
Mit seinem silbrigen Laub und den aparten, rosafarbenen Blüten ist der Kreta-Majoran sicherlich eine der schönsten Origanum-Arten. Aber auch der Blumen-Dost (Origanum laevigatum) ist eine attraktive Zierpflanze und gleichzeitig ein mildes Würzkraut. Die Origanum-Laevigatum-Hybride ‘Rosenkuppel‘ fällt dagegen in erster Linie durch ihre farbintensive Blüte auf. Die Sorte ‘Herrenhausen‘ beeindruckt ebenfalls mit einer Vielzahl purpurrosafarbener Blüten.
Das Gewürzkraut punktet nicht nur mit seinem Aroma, sondern erweist sich auch bei Entzündungen, Verdauungsproblemen und Atemwegsbeschwerden als wohltuend. Das verwundert nicht: Schließlich enthält der Lippenblütler hohe Mengen an Gerb- und Bitterstoffen sowie ätherischen Ölen.
Oreganoöl ist ein beliebtes Naturprodukt, das nicht nur zum Aromatisieren und Würzen von Speisen und Getränken Verwendung findet, sondern auch Keime in der Darmflora bekämpfen kann.
Oregano-Tee lässt sich zum Beispiel wunderbar bei Erkältungen einsetzen. Der Heilpflanze wird zudem ein stimmungsaufhellender Effekt zugeschrieben. Daher rührt wohl auch die volkstümliche Bezeichnung „Wohlgemut“.
SABINE FAASS
Sie können gar nicht genug von mediterranen Kräutern bekommen? Dann schauen Sie doch mal bei den Pflanz- und Pflegetipps für Thymian vorbei.
Wir freuen uns auf Sie!
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