Gladiolen bringen mit ihren prachtvollen Blüten und dem aufrechten Wuchs Leuchtkraft und Struktur ins Beet. Auch in Pflanzkübeln auf dem Balkon und der Terrasse sorgen sie für besondere Blickfänge. Da die Knollenpflanzen nicht winterhart sind, sollten Sie diese Pflege-Tipps beachten.
Gladiolen – voraussichtliche Lesedauer: 0 Minuten
Die faszinierenden Blüten der Gladiolen, die im Volksmund auch Schwertblumen genannt werden, lassen sich von Juli bis September bestaunen. Viele Sorten beeindrucken mit einem majestätischen Wuchs, und auch als Schnittblumen sind die Schwertliliengewächse (Familie Iridaceae) sehr beliebt.
Heimisch sind die Wildarten der Gattung Gladiolus im südlichen Europa, Vorderasien und Afrika. Als Überwinterungsorgane bilden Gladiolen Knollen, die von einer faserigen Schale umgeben sind. Aus ihnen treiben im Frühjahr ein oder zwei kräftige Triebe aus, die von den typischen schwertartigen Blättern umschlossen sind.
Mittlerweile sind die Sorten und Hybriden der Gartengladiolen beinahe unüberschaubar – aus diesem Grund werden sie oft nach Blütengrößen oder der Abstammung klassifiziert.
Edel- oder Garten-Gladiolen
Garten-Gladiolen gedeihen am besten vollsonnig in einem humosen, gut durchlässigen Boden. Das Substrat ist idealerweise frisch bis leicht feucht und nährstoffreich. Im Topf oder Kübel verwenden Sie am besten eine hochwertige Blumenerde. Auf schweren, lehmigen Böden ist eine Drainage aus grobem Sand empfehlenswert – leichte, sandige Böden erhalten hingegen etwas Kompost. Im Garten sollten Sie möglichst jedes Jahr das Beet wechseln, um Krankheiten vorzubeugen.
Gladiolen benötigen bis zur Blütezeit 70 bis 100 Tage und zeigen ihre Pracht etwa zwei Wochen lang. Aus diesem Grund werden sie gerne gestaffelt gepflanzt, so dass ihre Schönheit bis in den Frühherbst verzaubert.
Reifer Kompost und Hornspäne versorgen die Knollenpflanzen mit wichtigen Nährstoffen – arbeiten Sie den organischen Dünger gleich nach der Pflanzung oberflächlich in den Boden ein. Ist der Standort starken Winden ausgesetzt, sollten Sie vor allem Großblütige Gladiolen vorsichtshalber stützen. Gießen Sie in der Wachstumsperiode regelmäßig und stellen Sie sicher, dass die Erde niemals austrocknet – ein Mulchen rund um die Pflanzen hält die Feuchtigkeit länger im Boden.
Als Schnittblumen nutzen Sie Gladiolen am besten dann, wenn sich die ersten, unteren Blüten öffnen. Schneiden Sie nicht direkt über dem Boden ab, sondern lassen vier bis fünf Blätter stehen. Ein Rückschnitt vor der Samenbildung ist empfehlenswert, damit die Pflanzen ihre Kraft in die Knollen stecken.
Tipp: Entnehmen Sie in der Wachstumszeit nicht zu viele Blüten für die Vase, wenn Sie die Knollen überwintern möchten! Grundsätzlich sollten Sie nur Verwelktes entfernen und nicht zu tief schneiden – auf diese Weise bleiben die Speicherorgane der Pflanzen vital.
Garten-Gladiolen sind aufgrund ihrer Herkunft frostempfindlich und müssen daher im Herbst, ähnlich wie Dahlien, ausgegraben werden. Schwertblumen im Topf werden hingegen einfach in einem kühlen, aber frostfreien Raum platziert. Achten Sie darauf, nur intakte Knollen einzulagern, damit sich Krankheiten nicht ausbreiten können!
Pilzkrankheiten treten häufig bei feuchtem Wetter und auf ungünstigen Standorten auf. Die Trockenfäule wird durch Fusarium oxysporum verursacht. An den Knollen zeigen sich faulige Stellen. Der Pilz Sclerotinia gladioli befällt den unteren Teil der Blätter und die Knolle, die dann schwarze Flecken aufweist. Die beste Vorbeugung gegen Pilzkrankheiten besteht darin, schwere, feuchte Böden durchlässiger zu machen. Pflanzen Sie Gladiolen zudem nicht in frischen Mist, da die darin enthaltenden Pilze und Bakterien schädlich sein können.
Wenn eine Gladiole umknickt, kann Lackschorf die Ursache sein, eine bakterielle Krankheit. Auf den Knollen sind eingesunkene Flecken mit erhabenem Rand zu erkennen. Diese müssen unbedingt aussortiert werden. Vorbeugend sollten Sie jedes Jahr eine neue Fläche für die Pflanzung wählen und die Knollen vor dem Setzen genau kontrollieren.
Thripse sind kleine Insekten, die verkrüppelte Blüten erzeugen. Ein Befall zeigt sich auch durch weißlich-graue Streifen auf den Blättern und Blüten. Vorbeugung und Behandlung: Säubern Sie die ausgegrabenen Knollen im Herbst gründlich. Ist die Lagerung kühl (eine Zeit lang unter fünf Grad Celsius), sterben die Plagegeister im Winter häufig ab. Bei den ersten Anzeichen eines Befalls können Sie zudem alle Blätter der Pflanze bodennah abschneiden.
SABINE FAASS
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