Der Amberbaum ist im Herbst ein wahrer Blickfang: Sein Laub erstrahlt in einer beeindruckenden Farbpalette, die von leuchtendem Gelb über intensives Orange bis hin zu flammendem Rot und tiefem Purpur reicht. Als Solitärgehölz macht er in viele Gärten eine gute Figur. Zudem gibt es Sorten, die als Säule oder Kugel wachsen und somit vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten bieten. Wo und wie Sie die schöne Augenweide am besten pflanzen, lesen Sie bei uns.
Name
Liquidambar styraciflua
Frucht
sternförmige Kapselfrüchte
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
sandig-lehmig, sauer
Wuchshöhe
10 bis 20 Meter
Lichtverhältnisse
Sonne
Wuchsbreite
6 bis 12 Meter
Verwendung
Hausbaum, Straßenbaum
Wuchsform
Baum
Winterhärte
winterhart
Blüte
unscheinbar
Giftigkeit
ungiftig
Blatt
ahornähnlich, gelappt
Kaum ein Gehölz zieht im Herbst mehr Blicke auf sich: Der Amberbaum ist für viele Gartenliebhaber der unangefochtene Champion im Wettstreit um das schönste Herbstlaub. Zuerst zeigt er warmes Gold, dann verwandelt sich sein Laub in tiefes Orange und endet schließlich in flammendem Rot. Diese beeindruckende Farbenpracht hat den Amberbaum (Liquidambar styraciflua) in den vergangenen Jahren zum Verkaufsschlager in Gartenbaumschulen gemacht und lässt ihn in vielen Gärten strahlen.
Amberbäume spielen als Solitärgehölze eine tragende Rolle in der Gartengestaltung: Im Vorgarten, als schmalwüchsiger Begleiter am Weg zum Hauseingang, an der Grundstücksgrenze oder auf einer großen Rasenfläche. Sie schmücken mit ihrem kerzengeraden Stamm und dem regelmäßigen Aufbau. Auch als Schatten spendendes Quartett in flacher Dachform lässt sich Liquidambar gut einsetzen. An Bambusstäben heruntergebunden, sind seine Zweige problemlos formbar und treiben nach einem Schnitt gut wieder aus.
Der Amberbaum stammt aus Nordamerika. Seine fulminante Herbstfärbung ist eine Grundlage für Indian Summer (vergleichbar mit dem Altweibersommer) in den USA. In diesem Punkt kann dem Laubbaum kein anderes Gehölz das Wasser reichen. Seine Samen reifen in Mitteleuropa nicht aus, was eine ungezügelte Verbreitung ausschließt. Sein Name leitet sich von den lateinischen Wörtern liquidus = flüssig, ambra (aus arabisch = ambar) = harzartige Masse und styracifluus = Storax liefernd ab. Das Holz des Amberbaums verströmt einen angenehmen Duft. Auch die zerriebenen Blätter sind stark aromatisch.
Wie groß wird der Amberbaum? Auf den feuchten und nahrhaften Auwald-Böden seiner nordamerikanischen Heimat kann der Amberbaum bis 50 Meter Höhe erreichen – in unseren Breiten bleibt der Amberbaum kleinwüchsiger, schafft aber auch rund 20 Meter.
Der Amerikanische Amberbaum wird auch „Sweetgum“ genannt.
Aus Rindenverletzungen tritt Storax, ein duftendes Harz, aus. Es handelt sich um eine gelblich-braune Flüssigkeit, die in Amerika traditionell bei der Kaugummiherstellung verwendet wurde.
Der Amberbaum verträgt Trockenheit und Hitze. Somit gehört er zu den Gehölzen, die recht gut mit dem Klimawandel zurechtkommen. Auch als Straßenbaum wird er gerne genutzt, da Abgase ihm nichts anhaben können.
Der Standort sollte vollsonnig gewählt werden. Auch lichter Schatten taugt noch, geht aber auf Kosten der Herbstfärbung. Ein sandig-lehmiger Boden mit ausreichender Feuchte ist ideal. Bei zu trockener Erde ist der Zuwachs nur gering. Auch auf sauren, moorigen Standorten wächst der Amberbaum gut. Nur stark kalkhaltige Böden scheiden aus.
Tipp: Der Boden spielt auch bei den sicher färbenden Sorten eine Rolle: Je sandiger und trockener er ist, desto schöner leuchtet das bunte Farbenspiel. In feuchter, nährstoffreicher Erde schließt der Amberbaum dagegen erst spät mit dem Wachstum ab und zeigt dann nur ein dunkles Purpur.
Ein später Triebabschluss kann bei jungen Exemplaren Frostschäden verursachen. Eine generelle Empfindlichkeit von Liquidambar styraciflua gegenüber starkem Frost, wie in der Literatur oft angegeben, hat sich gemäß Erfahrung der Redaktion jedoch nicht bestätigt. Allein letzte Spätfröste können junge Blätter dahinraffen, die aber bald darauf wieder aus schlafenden Knospen austreiben.
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Die Pflanzgrube sollte gut einen Quadratmeter messen und wird drei Spaten tief umgegraben. Sandigen Boden verbessert man dabei mit Urgesteinsmehl und reichlich Bentonit aus dem Gartenmarkt. Danach sollte sich die Grube einen Monat lang setzen können.
Gepflanzt wird am besten im Herbst: Ware mit Erdballen wächst besser weiter als Bäume im Container – gerade, wenn diese ein, zwei Jahre zu lange im Verkaufsquartier auf Kunden gewartet haben. Solch ein Baum bildet leicht Ringwurzeln am Topfboden, die später die Stabilität bei Herbst- und Frühjahrsstürmen vermindern.
Junge Bäume werden ebenerdig, große Solitäre mit schwerem Ballen leicht erhöht gepflanzt, denn die Pflanzgrube setzt sich noch. Man tritt die Erde um den Ballen an, formt einen hohen Gießrand und schlämmt mit 40 bis 50 Litern Wasser ein. Dann sichert man das Gehölz mit Kokosstrick an einem stabilen Baumpfahl. An heißen Standorten leistet zudem eine Rohrmatte als Stammschutz gegen Frostrisse sinnvolle Dienste.
Zuerst kamen exakt geschnittene Kuben, Heckenspaliere auf Stamm oder schmal gezogener Sichtschutz aus dem italienischen Baumschulgebiet bei Pistoia zu uns. Mittlerweile bieten auch deutsche Baumschulen einen Formschnitt an, der sich als Hingucker für moderne, urbane Gärten eignet. Allerdings variieren solche Amberbäume teils stark in der Färbung – sie sind in der Regel aus Sämlingen herangezogen. Für einen zuverlässigen Indian Summer empfehlen wir Sorten, die über Veredelung vermehrt wurden. Hier lassen sich Zeitpunkt, Intensität und Farbe des Herbstlaubes mit einem Blick in Baumschulkataloge gut im Vorfeld planen.
Attraktive Amberbaum-Sorten
Ist der Amberbaum winterfest? Ja, der Amberbaum ist in unseren Breiten winterhart, frisch gepflanzte Exemplare können aber noch etwas frostempfindlich sein. In der Winterzeit sind die Äste mit ihren bizarren Korkleisten und der tief gefurchte Stamm das Hauptmerkmal.
Im Frühjahr muss man dann ein wenig warten, denn er lässt sich etwas Zeit und treibt erst spät aus. Doch sein attraktives, ahornähnliches Laub belohnt die Geduld: Es schmückt unsere Grundstücke über die ganze Saison und setzt im Gartenjahr einen fulminanten, leuchtenden Schlusspunkt.
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