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Voraussichtliche Lesedauer:  6 Minuten

Dahlien pflanzen und pflegen: Anleitung für prächtige Beete

Von GartenFlora

Die Geschichte der Dahlie, auch Georgine genannt, reicht weit in die Vergangenheit zurück. Sie beginnt auch lange bevor europäische Botaniker Interesse an der schönen Pflanze, die ursprünglich aus Mexiko stammt, entwickelten. Es existieren sogar Berichte über die Dahlienkultur bei den Azteken, welche die Knollenpflanze bereits in ihren prachtvollen Gartenanlagen im Hochland von Zentralmexiko angebaut haben sollen. Obwohl Dahlien hierzulande nicht winterhart sind, werden sie oft und gerne in die Beete gepflanzt. Hier erfahren Sie alles darüber, wie Sie Dahlien pflanzen und pflegen können, um eine üppige und lange Blütezeit zu fördern.

Dahlien pflanzen – voraussichtliche Lesedauer: 6 Minuten

Warum werden Dahlien jedes Jahr aufs Neue gepflanzt?

Die Dahlie (Dahlia) gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist eine attraktive Beetpflanze mit einer langen Blütezeit vom Juli bis zum ersten Frost. Leider ist sie nicht winterhart, weshalb ihre Knollen nicht ganzjährig im Boden bleiben können. Im Winter müssen sie frostfrei gelagert werden. Dementsprechend gehört das Aus- und Einpflanzen der Dahlien für viele zum jährlichen Programm der Gartenpflege.

Dahlien besitzen verdickte Wurzelorgane, die Knollen, in denen sie Nährstoffe speichern und somit lange Zeit ohne oberirdischen Spross überdauern können.

Dahlien pflanzen

Einpflanzen können Sie entweder die Knollen der Dahlien oder bereits getopfte und herangezogene Pflanzen mit Wurzelballen. Etwas üblicher ist der Verkauf von Dahlienknollen. Getopfte Exemplare haben aber den Vorteil, früher zu blühen. Glücklicherweise können Sie diesen Effekt auch selbst erzielen, indem Sie Ihre Dahlien vorziehen.

Der richtige Zeitpunkt zum Einpflanzen

Vorgezogene Dahlien dürfen erst Mitte/Ende Mai raus, da ihre Triebe bei einem Spätfrost mit ziemlicher Sicherheit erfrieren würden. Die nackten Knollen dagegen, die sich noch weitgehend in Ruhe befinden, können meist schon Ende April in den Boden, da noch auftretende Fröste ihnen dort nicht viel anhaben können. Bei Knollen mit sehr frischen Trieben gilt etwas mehr Vorsicht. Wer ganz sicher gehen möchte, nicht mehr vom Frost überrascht zu werden, kann mit dem Auspflanzen der Dahlien die Eisheiligen Mitte Mai abwarten.

Standortansprüche

Die dauerblühenden Dahlien benötigen einen vollsonnigen Standort. Halbschatten vertragen die meisten Sorten ebenfalls, jedoch fällt die Blütenpracht hier deutlich schwächer aus. Im tiefen Schatten sollten Sie Ihre Dahlien nicht pflanzen, dort gedeihen sie nicht zufriedenstellend.

Die perfekte Erde ist nährstoff- und humusreich, locker und und gut durchlässig. Ein eher sandiger Boden ist also von Vorteil, wohingegen lehmige Böden es den Dahlienwurzeln schwer machen. Kann überschüssiges Wasser nicht zügig ablaufen, führt das leicht zu Staunässe und damit zum Faulen der Knollen. Der pH-Wert liegt im Idealfall bei etwa 6 bis 6,5.

Boden verbessern

Bevor Sie Ihre Dahlien pflanzen, sollten Sie Ihren Gartenboden untersuchen. Prüfen Sie, ob er den Standortansprüchen der Dahlien entspricht. Besonders schwere, lehmige bis tonige Böden können durch einige Maßnahmen verbessert werden. Hier empfiehlt es sich, den Boden bereits im Herbst des Vorjahres schonend mit einem Spaten oder einer Grabegabel aufzulockern. Für einen verbesserten Wasserabfluss kann auch Sand eingearbeitet werden.

Dahlien pflanzen und pflegen Foto: AdobeStock_alexin21
Foto: AdobeStock_alexin21

Für alle anderen Böden gilt stattdessen: besser nicht umgraben. Lockern Sie lediglich die oberste Schicht der Erde ein wenig auf und arbeiten etwas Kompost ein. Wichtig ist, dass Sie die Bodenschichten nicht vermischen, denn das wirbelt das wichtige Bodenleben Ihres Gartens durcheinander. Mit einem Bodenaktivator können Sie die Mikroorganismen zusätzlich fördern.

Dahlien einpflanzen in 4 Schritten

  1. Dahlien müssen nicht sehr tief eingepflanzt werden. Heben Sie für jede Knolle ein Pflanzloch aus, in dem diese genügend Platz hat.
  2. Die Knolle wird mit ihrem Wurzelhals nach oben zeigend eingesetzt, sodass sie sich in der Mitte des Pflanzlochs befindet.
  3. Bedecken Sie die Knolle nun mit Erde, sodass der Wurzelhals mit einer etwa zwei bis drei Zentimeter dicken Erdschicht bedeckt wird.
  4. Der richtige Pflanzabstand kann zwischen 25 und 100 Zentimetern liegen. Er richtet sich nach der jeweiligen Dahliensorte und deren Wuchsgrößen.
  5. Das Angießen nicht vergessen, damit sich im Boden die Hohlräume um die Knollen schließen.

Tipp: Höhere, kippgefährdete Dahlien sollten einen Stützstab zur Seite bekommen. Wichtig hierbei: Der Stab wird vor dem Einsetzen der Dahlie eingeschlagen, damit die Knollen nicht beschädigt werden.

Dahlien pflegen

Glücklicherweise ist die Dahlienpflege, abgesehen von der jährlichen Einlagerung im Winter, nicht besonders aufwändig und erfordert wenig Vorkenntnisse. Wenn Sie die folgenden Punkte berücksichtigen, kann eigentlich nichts schief gehen und Ihnen winkt schon bald eine volle Blütenpracht.

Düngen & Bewässern

Da Dahlien sehr üppig wachsen und blühen, brauchen sie reichlich Nährstoffe. Außer mit Kompost können Sie Ihre Dahlien zur Pflanzung z. B. mit einem langsam wirkenden, organischen Volldünger versorgen. Im Hoch-und Spätsommer fördert ein kalium- und phosphorbetonter Dünger zusätzlich die Standfestigkeit und Blühfreude der Knollenpflanze.

Dahlien pflanzen und pflegen Foto: AdobeStock_joern_gebhardt
Bis auf Regen sollte kein Wasser die Dahlientriebe treffen. Foto: AdobeStock_joern_gebhardt

Besonders zur Blütezeit sind Dahlien durstig und sollten während anhaltender Hitzeperioden regelmäßig gegossen werden. Sonst gerät die Bildung neuer Knospen ins Stocken. Staunässe dennoch unbedingt vermeiden! Abgesehen davon ist gelegentliches Gießen ausreichend, immer dann, wenn der Boden ausgetrocknet erscheint. Gießen Sie das Wasser dabei nicht über das Blattwerk.

Schnitt

Ein Schnitt beeinflusst immer die weitere Wuchsform einer Pflanze. Ein Einkürzen der Triebspitzen im Frühjahr etwa regt die Dahlien zum Verzweigen an. Sie erhalten dadurch mehr Blütenknospen und werden buschiger. Sieht man hingegen von einem Schnitt ab, bilden sich weniger, dafür aber größere Blüten.

In jedem Fall sinnvoll ist das regelmäßige Entfernen verwelkter Blütenstände im Sommer. Es verhindert, dass die Dahlien Samen bilden, was sie viel Kraft kosten würde. Stattdessen regt der Schnitt das Wachstum weiterer Knospen an.

Pilzbefall vorbeugen

Neben den eigentlich immer allgegenwärtigen Blattläusen und Schnecken stellt ein Befall mit Pilzen, zum Beispiel Grauschimmel, eine Gefahr für Dahlien dar. Wenn Sie Verwelktes regelmäßig entfernen, minimiert das die Pilzgefahr.

Dahlien überwintern, wenn die Saison vorbei ist

Sobald im Herbst die ersten Nachtfröste aufkommen, wird es kritisch für die kälteempfindlichen Dahlien. Die Dahliensaison neigt sich zu diesem Zeitpunkt leider dem Ende zu und es geht ans Überwintern. Weil Dahlienknollen nicht frostfest sind, werden nach der ersten kalten Nacht die Triebe etwa 10 Zentimeter über Bodenniveau abgeschnitten und die Knollen vorsichtig mit einer Grabegabel vorsichtig aus dem Boden gehoben. Die Knollen müssen eingelagert werden, damit wir uns auch im nächsten Jahr an ihrer farbgewaltigen Blütenpracht erfreuen können. Wie Sie dabei genau vorgehen, hat unser Fachredakteur Achim Werner für Sie in einem Video zusammengefasst. 

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Mit den Tipps unseres Fachredakteurs Achim Werner überwintern Sie Ihre Dahlien ohne Probleme. © GartenFlora

Das Winterlager muss trocken, kühl und gut durchlüftet sein. Die Temperatur liegt im Idealfall zwischen 5–8 °C. Dann kann man die Knollen zum Beispiel gut auf einer Lage Zeitungspapier in Holzkisten überwintern. Ist der Keller durch eine Heizungsanlage wärmer, sollte man die Knollen in einen stabilen Umzugskarton in Holzspäne (Einstreu für Pferdeboxen) oder trockenen Torfmull einschichten. Dadurch verlieren die Knollen über den Winter weniger Feuchtigkeit und lassen sich ab Ende März erfolgreicher in guter Blumenerde wieder antreiben. Nach dem Einlagern ist erstmal Warten angesagt – bis zur nächsten Pflanzzeit.

Unser Tipp: Beschriftet man die Dahliensorten, gibt es im nächsten Jahr keine Verwechslungsgefahr.

LUISA ROTH

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