Nicht nur in heißen Sommermonaten kann eine Vogeltränke für Vögel zum Lebensretter werden, sondern auch im Winter. Liegen Pfützen, Teiche und andere Wasserquellen unter einer dicken Schnee- oder Eisdecke, ist es für die Tiere fast unmöglich, an Trinkwasser zu gelangen. An einer sauberen und eisfreien Vogeltränke tummeln sich Vögel im Winter deswegen gerne.
Vogeltränke – voraussichtliche Lesedauer: 9 Minuten
An heißen Sommertagen gibt es oft nichts Schöneres, als in einen kühlen See zu springen, sich im Wasser treiben zu lassen und danach einen großen Schluck von der selbst gemachten Limonade zu trinken. Abkühlung gehört für uns zum Sommer dazu, doch auch für viele Tiere ist sie lebenswichtig. Gartenvögel beispielsweise kommen in Bedrängnis, wenn es über Wochen nicht regnet und ihre Wasserquellen allmählich versiegen. Eine Vogeltränke im Garten macht den Tieren das Leben dann deutlich leichter.
Die Tränke hilft den Tieren aus einer Notsituation heraus, wenn sie in der Natur sonst nur noch wenig Wasser finden. Den Gartenvögeln ein solches Angebot zu machen, lohnt sich aber doppelt: Denn sie stehlen deutlich weniger wasserreiches Obst wie Kirschen oder Johannisbeeren aus dem Garten, wenn sie nicht so durstig sind.
Die Vogeltränke ist neben der Wasserversorgung auch eine kleine Badeanstalt für die Tiere. Keine Amsel würde ein ausgiebiges Wasserbad ausschlagen, wenn Gärtner*innen es ihr so anbieten. Und auch Sperlinge lieben es, sich im Wasser zu erfrischen. Das wiederum gibt Vogelfans die Möglichkeit, die Tiere in aller Ruhe zu beobachten. Fühlen sich die Tiere sicher und sind nicht gestresst, halten sie sich länger an der Vogeltränke auf und putzen in aller Ruhe ihr Gefieder.
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Wer nun Lust bekommen hat, den heimischen Vögeln auszuhelfen, und sich an den Bau einer Vogeltränke wagt, der kann beruhigt sein: Mit den richtigen Materialien ist die Idee schnell umgesetzt. Ein paar wichtige Punkte sollten sich Gärtner*innen jedoch bereits vor dem Bau überlegen:
Sind die drei Punkte geklärt, geht es ans Eingemachte!
Wenn Sie Ihren Gartenvögeln möglichst schnell helfen wollen, beginnen Sie am besten mit einer einfachen Vogeltränke. Dafür brauchen Sie nicht mehr als beispielsweise eine flache Schale oder einen Blumentopfuntersetzer, die Sie mit Wasser füllen und an einem geschützten Ort im Garten aufstellen. Grundsätzlich gilt: Je größer die Vogeltränke ist, desto größer sind die Tiere, die sie aufsuchen. Bei der einfachen Variante versammeln sich dann zum Beispiel Spatz und Meise.
Tipp: Wollen Sie den Tieren noch etwas helfen, legen Sie ein paar kleine, raue Steine in die Schale. Die Steine sollten ein wenig aus dem Wasser herausgucken – so dienen sie den Vögeln als Sitzplatz, über den sie leichter ans Wasser herankommen.
Im Sommer verdunstet in den flachen Gefäßen das Wasser manchmal schneller, als man gucken kann. Nicht immer ist dann sofort jemand zur Stelle, der nachfüllt, deswegen lohnt sich im Sommer auch eine Vogeltränke, die den Job direkt selbst übernimmt.
Für eine sich selbst nachfüllende Vogeltränke benötigen Sie folgende Materialien:
Stellen Sie den Untersetzer stabil auf die Erde und stecken daneben den Zweig oder die Stange in den Boden. Die Glasflasche befüllen Sie mit Wasser und stellen sie ohne Deckel umgedreht in die Schale. Das muss schnell gehen, damit das gesammelte Wasser nicht sofort in die Schale ausläuft. Mit dem Bindfaden oder einer anderen Kordel befestigen Sie die Flasche nun an der Stange oder dem Zweig, sodass sie fest stehen bleibt. Sind am Zweig noch Seitentriebe vorhanden, lassen Sie diese stehen und nutzen sie Sie, um darauf den Bindfaden zu legen, mit dem Sie die Flasche fixieren.
Achtung: Die Öffnung der Flasche darf nicht komplett luftdicht mit dem Boden der Schale abschließen.
Füllen Sie als Letztes den Untersetzer mit Wasser, falls er das nicht die Flasche zum Teil schon übernommen hat. Trinken die Vögel diesen nun leer und senkt sich der Wasserstand in der Schale, sickert automatisch aus der Glasflasche frisches Wasser nach.
Sauberkeit ist die halbe Miete
Ist die Vogeltränke in Betrieb, dürfen Gärtner*innen das Putzen nicht vergessen! Denn eine noch so schöne Wasserstelle bringt den Tieren nichts, wenn sie verdreckt und voller gefährlicher Keime und Bakterien ist. Besonders im Sommer müssen Gärtner*innen die Schale einmal am Tag auswaschen und neu auffüllen. Alle paar Wochen steht eine Grundreinigung an, bei der Vogelfans die Schale mit beispielsweise Essigreiniger von hartnäckigem Schmutz und Dreck befreien. Wer im Sommer länger im Urlaub ist, sollte dem Gießdienst Bescheid geben, auch auf die Tränke zu achten, sonst droht nach den Ferien eine unschöne, dreckige Überraschung.
Eine weitere Option ist die schwebende Vogeltränke. Das macht es Fressfeinden der Vögel deutlich schwerer, die Tiere zu erreichen und damit zu stören. Für die schwebende Vogeltränke lassen sich beispielsweise Blumenampeln wunderbar nutzen: Dort hinein stellen Sie eine flache Schale oder den Blumenuntersetzer und füllen diesen mit Wasser. Wichtig ist, dass das Ganze stabil genug ist, um heranflatternden Vögeln standzuhalten. Auch kleine, flache Holzkörbe eignen sich wunderbar, um als Vogeltränke umfunktioniert zu werden. Sie lassen sich am Henkel direkt in den Baum hängen und haben genug Platz für eine flache Wasserschale.
Wer sich kreativ austoben möchte, kann sich die Halterung für die Wasserschale auch selbst flechten. Eine Anleitung stellt der Naturschutzbund Deutschland (NABU) zur Verfügung.
Um Vögeln zu helfen, braucht man nicht zwangsläufig einen Garten. Auch auf einem Balkon lassen sich Vogeltränken installieren. Entweder lassen Sie die Tränke statt von einem Ast von der Balkondecke herab hängen, stellen die Schale auf ein kleines, aber recht hohes Tischchen in der Nähe des Geländers oder kaufen sich im Gartencenter eine Klemme, mit der sie die Tränke direkt am Balkongeländer befestigen können.
Wer im Sommer seine Vogeltränke an einem geeigneten Ort platziert hat, der sollte im Herbst und Winter nicht aufhören, sich darum zu kümmern. Denn bei Temperaturen um den Gefrierpunkt frieren viele flache Wasserstellen in der Natur zu, sodass Gartenvögel weniger Trinkmöglichkeiten haben. Eine Vogeltränke im Winter bedeutet für die Tiere im Garten und auf dem Balkon also eine willkommene Anflugstelle.
Gärtner*innen sollten sich im Herbst darum kümmern, die Vogeltränke winterfest zu machen. Die Vogeltränke steht auf einem Stein frostsicher, auch wenn das erst mal komisch klingt. Für die Vogeltränken-Winter-Edition brauchen Sie:
Legen Sie die kleinen Steine so hin, dass Sie den Tonblumentopf daraufstellen können, ohne dass er wackelt. Das Loch im Boden des Topfes muss von oben und von unten so frei bleiben, dass noch Sauerstoff in das Topfinnere dringen kann. Nun platzieren Sie das Grablicht im Topf und zünden es an. Grablichter brennen über einen langen Zeitraum und geben dabei immer ein wenig Wärme ab. Diese Wärme ist im Winter von großem Nutzen, denn die Wasserschale findet über der Kerze auf dem Rand des Blumentopfes ihren Platz – das darin enthaltene Wasser bleibt nun dank der Kerzenwärme eisfrei und die Vogeltränke ist auch stehend winterfest.
Tipp: Sie müssen auf jeden Fall dafür sorgen, dass die Konstruktion mit der Kerze sicher steht, damit die Vögel beim Trinken nicht den Topf umkippen und sich verbrennen. Das funktioniert am besten, wenn die Steine auf einer festen, flachen Fläche zum Beispiel am Rand der Terrasse liegen und nicht auf der Rasenfläche oder im Beet.
Gartenvögel freuen sich auch über passendes Futter im Garten. Besonders im Winter sind viele heimische Vögel auf Ihre Hilfe angewiesen. Lesen Sie hier, welcher Gartenvogel was am liebsten frisst.
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