Sie haben Fragen an den Weihnachtsbaum und wir die Antworten! Von der Auswahl über die Pflege bis hin zu den Zweigen, die je nach Art viel zu schade zum Wegwerfen sind. Außerdem lesen Sie Tipps zu nachhaltigen Alternativen, wie beispielsweise einem Weihnachtsbaum im Kübel, der später in den Garten gepflanzt werden kann.
Fragen an den Weihnachtsbaum – voraussichtliche Lesedauer: 8 Minuten
Die Frage aller Fragen zum Weihnachtsbaum: Welcher Baum hat die längste Haltbarkeit?
Die Bäume fürs Fest werden in spezialisierten Christbaumschulen produziert. Dort zieht man sie aus Samen. Douglasiensämlinge etwa stehen zwei Jahre im Saatbeet, bis man sie zum ersten Mal verpflanzt.
Zwei Jahre später werden sie noch einmal verpflanzt oder verschult, wie der Baumschuler sagt. An ihrem neuen Platz bleiben die Bäume, bis sie die gewünschte Größe erreicht haben, meist 8 bis 10 Jahre.
Ein tolles Familienerlebnis: Lange Transportwege sparen Sie ein, wenn Sie sich an Ihr örtliches Forstamt wenden. Nach Absprache können Sie dann in einem bestimmten Waldgebiet selbst Ihren natürlich gewachsenen Baum aussuchen und schlagen.
Einige Baumschulen und Waldbesitzer bieten an, dass man auf ihrem Gelände selbst tätig werden darf. Auf der Webseite von www.proplanta.de sind sie aufgelistet.
Es ist strafbar, im Wald Weihnachtsbäume zu schlagen, ohne vorher den Waldbesitzer (egal ob privater oder staatlicher Wald) um Erlaubnis zu bitten.
Eine oft gestellte Frage beim Weihnachtsbaum-Kauf: Wann wurde der Baum geschlagen? Ein guter Frischetest vorm Kauf: Mit der Hand die Nadeln nach hinten Richtung Stamm (also gegen den Strich) streifen. Fallen dann Nadeln herunter, schaut man sich besser nach einem anderen Baum um.
Beim Transport auf dem Autodach die Schnittstelle mit Folie verpacken, sonst trocknet der Fahrtwind den Baum schnell aus.
Zu Hause angekommen: Die unteren zwei Zentimeter des Stammes noch einmal abschneiden und den Baum sofort ins Wasser stellen (jetzt sind seine Leitbahnen wieder geöffnet). So kann er sich gut mit Wasser vollsaugen. Dadurch ist er gut gerüstet für den Wohnzimmeraufenthalt. Dann einen oder zwei Tage lang im kühlen Keller oder in der Garage an wärmere Temperaturen gewöhnen, ehe er ins Zimmer kommt.
Kühl lagern: Je nach Familientradition wird der Christbaum erst am 24. Dezember aufgestellt und geschmückt. Den Baum kauft man aber meist eher. An einem kühlen, aber windgeschützten und schattigen Platz lagert der eingenetzte Baum unbeschadet in einem Eimer Wasser.
Eine ganz wichtige Frage zum Weihnachtsbaum, wenn er in einem Netz transportiert wurde: Wie entfernt man es am besten? Das Packnetz von unten nach oben aufschneiden, um Zweige und Nadeln zu schonen.
Der Baum sollte ständig im Wasser stehen. Trocknet er einmal aus, schließen sich seine Leitbahnen wieder, und der Stamm muss erneut beschnitten werden. Ein zwei Meter großer Baum benötigt pro Tag etwa zwei Liter Wasser.
Nach dem Fest ist auch die Glanzzeit des Weihnachtsbaums vorüber. Wohin jetzt damit?
In Städten gibt es Abholtermine, an denen man die ungeschmückten Bäume an den Straßen ablegen kann. Kleine Städte und Kommunen haben kommunale Sammelstellen. Und manche Gemeinde macht aus dem Weihnachtsbaum-Verbrennen ein Event.
Mit den Zweigen können Sie Stauden vor Frost schützen. Der entastete Stamm kann als Rankhilfe für einjährige Kletterer genommen werden. Kleingehäckselt lockern Zweige und Holz den Kompost auf. Hat der Baum schon seine Nadeln verloren, kann man mit ihnen einen sauer wirkenden Kompost für Moorbeetkulturen ansetzen.
Die schönste Zeit des Jahres steht an: Wer jetzt nachhaltig plant, hat auch nach dem Fest noch allen Grund zum Feiern: Denn wo der Müllberg ausbleibt, macht sich bald wohlig wärmend das gute Gewissen breit. Beherzigen Sie einen dieser vier Tipps, tun Sie sich und Ihrer Umwelt Gutes.
Ist ein künstlicher Weihnachtsbaum aus ökologischer Sicht wertvoller als jedes Jahr einen neuen echten Weihnachtsbaum zu kaufen?
Nein, denn laut einer Studie der Saint Joseph’s University in Philadelphia müsste ein künstlicher Baum mindestens 20 Jahre lang in Ihrem Besitz bleiben, bevor er erneuert wird, um in seiner Ökobilanz günstiger zu sein als 20 echte Bäume. Durchschnittlich kauft man jedoch alle 6 Jahre einen neuen künstlichen Baum.
Jedes Jahr werden allerdings auch knapp 30 Millionen Weihnachtsbäume in Deutschland verkauft. Der bei Weitem größte Teil davon stammt aus den oben genannten landwirtschaftlichen Monokulturen, in denen große Mengen an Pestiziden und Mineraldüngern eingesetzt werden. In aller Regel gelangen die Bäume als geschlagene Wegwerfware in unser Wohnzimmer.
Es geht aber auch anders, zum Beispiel mit Weihnachtsbäumen aus ökologisch einwandfreier Produktion. Halten Sie Ausschau nach dem FSC-, Naturland- oder Bioland-Siegel.
Eine Übersicht sämtlicher Verkaufsstellen veröffentlicht jährlich die Naturschutzorganisation Robin Wood.
In aller Regel ist ein Öko-Baum kein bisschen teurer als einer aus konventioneller Produktion.
Oder Sie kaufen einen Weihnachtsbaum im Topf. Die Idee dahinter: Nach Weihnachten pflanzt man den Weihnachtsbaum in den Garten und schmückt ihn in den kommenden Jahren draußen. Achten Sie beim Kauf auf einen festen Wurzelballen.
Soll das Bäumchen während der Feiertage ins warme Wohnzimmer, lassen Sie es sich vorher in einem kühlen Raum, etwa dem Flur oder der Garage, langsam akklimatisieren. Im Zimmer wird es dann regelmäßig gegossen und auch mal übersprüht.
Nach drei Tagen sollte das Bäumchen wieder an die kühle Luft an einen geschützten Platz dürfen, selbstverständlich mit vorheriger Akklimatisierung. Ab März kann der Garten-Weihnachtsbaum dann verpflanzt werden.
Lang lebe der Baum! Schon lange gibt es den Baum im Topf, der nächstes und vielleicht auch übernächstes Jahr noch einmal Verwendung finden soll. Doch nach dem Fest wird er meist schnell zum ungeliebten Platzräuber. Seit einiger Zeit gibt es daher Weihnachtsbäume im Topf zur Miete: Die Bäume werden vor die Haustür geliefert und an einem zuvor vereinbarten Termin nach dem Fest wieder abgeholt.
Dann dürfen sie sich meist zwei Jahre ausgepflanzt in der Erde erholen, ehe sie für die nächste Weihnacht gebucht werden können. Mit viel Glück finden Sie vor Ort einen entsprechenden Verleih, in der Regel läuft es aber übers Internet: z. B. www.weihnachtsbaumfreunde.de, www.paderbaeumchen.de
Muss es immer gleich ein Baum sein? Festlich dekorierte Tannen- bzw. Kiefernzweige in der Vase sind zuweilen eine echte Alternative. Sie sehen, es gibt verschiedene Wege, sich festliches Grün in Ihr Heim zu holen, auch ohne die Umwelt zu belasten. Sie dürfen sich also auch ohne schlechtes Gewissen auf die Weihnachtszeit freuen.
Sie haben noch nicht genug über Weihnachtsbäume gelernt? Dann lesen Sie doch mehr zur Geschichte in unserem Artikel „Als der Weihnachtsbaum in die Stuben kam„.
Wir freuen uns auf Sie!
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