Die schönste Zeit des Jahres steht an. Wer jetzt nachhaltig plant, hat auch nach dem Fest noch allen Grund zum Feiern: Denn wo der Müllberg ausbleibt, macht sich guten Gewissens ein wohlig wärmendes Gefühl breit. Gerade beim Herzstück zu den Festtagen – dem Weihnachtsbaum – geht es oft nachhaltiger. Wir haben einige Vorschläge zu Weihnachtsbaum-Alternativen für Sie zusammengestellt.
Es gibt gute Gründe, die klassische Weihnachtsbaum-Produktion zu kritisieren und sich nach einer Alternative zum Tannenbaum umzusehen. Die Nordmanntanne ist der unangefochtene Kassenschlager zu Weihnachten. Pünktlich bis zum Fest wird sie in aller Regel in Monokultur und unter dem Einsatz erheblicher Mengen Pestizide und synthetischen Düngemitteln herangezüchtet. Hinzu kommen meist weite Transportwege aus dem Ausland. In der Summe zeigt sich: Der festliche Tannenbaum ist für Umwelt und Klima eine Zumutung. Unter der Massenproduktion leiden nicht nur Gewässer, Böden und zahlreiche Tierarten, sondern letztlich auch die menschliche Gesundheit. Denn Pflanzenschutzmittel haften noch lange an den Nadeln – auch dann noch, wenn der Baum endlich geschmückt im eigenen Zuhause steht.
Schädlich für Umwelt und Gesundheit
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hatte im Jahr 2020 eine Untersuchung auf Pestizide an Weihnachtsbäumen durchgeführt. Das Ergebnis: An 14 der 23 Nadelbäume wurden Rückstände verschiedenster Mittel nachgewiesen – darunter auch als gesundheitsschädigend nachgewiesene Präparate sowie zwei Mittel ohne offizielle Zulassung.
Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Niemand muss auf feierliches Ambiente und die Tannenbaum-Tradition verzichten. Wir zeigen Ihnen Weihnachtsbaum Alternativen, die nachhaltig sind und dennoch Stimmung aufkommen lassen.
Viele fragen sich: Ist ein künstlicher Weihnachtsbaum aus ökologischer Sicht wertvoller als jedes Jahr einen neuen echten Weihnachtsbaum zu kaufen? Die Antwort lautet: Nein, denn laut einer Studie der Saint Joseph’s University in Philadelphia müsste ein künstlicher Baum mindestens 20 Jahre lang in Ihrem Besitz bleiben, bevor er erneuert wird, um in seiner Ökobilanz günstiger zu sein als 20 echte Bäume. Durchschnittlich kauft man jedoch alle 6 Jahre einen neuen künstlichen Baum.
Jedes Jahr kaufen die Deutschen allerdings auch knapp 30 Millionen Weihnachtsbäume. Der bei Weitem größte Teil davon stammt aus den oben genannten landwirtschaftlichen Monokulturen, in denen große Mengen an Pestiziden und Mineraldüngern eingesetzt werden. In aller Regel gelangen die Bäume als geschlagene Wegwerfware in unser Wohnzimmer.
Es geht aber auch anders: Es gibt nachhaltige Weihnachtsbäume aus ökologisch einwandfreier Produktion. Halten Sie Ausschau nach dem FSC-, Naturland- oder Bioland-Siegel. Eine Übersicht sämtlicher Verkaufsstellen veröffentlicht jährlich die Naturschutzorganisation Robin Wood.
Übrigens: Ein Öko-Baum ist meist kein bisschen teurer als einer aus konventioneller Produktion.
Auch Bäume aus regionalem Anbau haben eine bessere Klimabilanz als die Nordmanntanne aus dem Kaukasus oder der Türkei. Fichten, Tannen oder Kiefern können aus regionaler Forstwirtschaft erworben werden. Informieren Sie sich am besten bei Ihrem ansässigen Forstamt.
Das Leben eines Weihnachtsbaums beginnt nicht erst mit der Pflanzung, sondern bereits mit der Samenernte. Die meisten Nordmanntannen entstammen Zapfen, die in einer kleinen Region in Georgien geerntet wurden. Dort herrschen oft desaströse Arbeitsbedingungen. Die Arbeiter*innen sind teilweise lebensgefährlichen Bedingungen ausgesetzt, denn sie müssen bis zu 40 Metern oder höher ohne ausreichende Schutzausrüstung in die Höhe klettern, um die Zapfen per Hand zu pflücken.
Um dem entgegenzuwirken gründete sich im Jahr 2017 die dänische Stiftung Fair Trees. Sie setzen sich unter anderem für faire Löhne, Arbeitsschutz sowie Unfallversicherungen ein. Das Logo von Fair Trees markiert Tannenbäume, deren Samen unter fairen Bedingungen geerntet wurden.
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Eine weitere Alternative: Sie kaufen einen Weihnachtsbaum im Topf. Die Idee dahinter ist es, den Baum nach Weihnachten in den Garten zu pflanzen und ihn in den kommenden Jahren draußen zu schmücken. Achten Sie beim Kauf auf einen festen Wurzelballen.
Soll das Bäumchen während der Feiertage ins warme Wohnzimmer, lassen Sie es sich vorher in einem kühlen Raum, etwa dem Flur oder der Garage, langsam akklimatisieren. Im Zimmer gießt man den Baum dann regelmäßig und kann ihn gerne auch mal übersprühen. Nach drei Tagen sollte das Bäumchen wieder raus an die kühle Luft und an einen geschützten Platz dürfen, selbstverständlich mit vorheriger Akklimatisierung. Ab März können Sie den Weihnachtsbaum dann in den Garten verpflanzen.
Lang lebe der Baum! Schon länger gibt es auch den Baum im Topf, der nächstes und vielleicht auch übernächstes Jahr noch einmal Verwendung finden soll. Doch nach dem Fest wird er meist schnell zum ungeliebten Platzräuber. Seit einiger Zeit gibt es daher Weihnachtsbäume im Topf zur Miete. Die Bäume werden vor die Haustür geliefert und an einem zuvor vereinbarten Termin nach dem Fest wieder abgeholt.
Dann dürfen sie sich meist zwei Jahre ausgepflanzt in der Erde erholen, ehe sie für die nächste Weihnacht wieder zur Verfügung stehen. Mit viel Glück finden Sie vor Ort einen entsprechenden Verleih, in der Regel läuft es aber übers Internet, zum Beispiel hier:
Muss es immer gleich ein Baum sein? Alternativ zum Weihnachtsbaum können festlich dekorierte Tannen- beziehungsweise Kiefernzweige in der Vase das Wohnzimmer schmücken. Aber auch ein üppiger Tannenzweig, kopfüber aufgehängt und mit Lichterkette versehen, macht schon einiges her und eignet sich auch für kleine Wohnungen. Ebenfalls eine schöne Alternative sind beispielsweise kleine Zuckerhut-Fichten, Zimmerzypressen oder andere weihnachtlich geschmückte Nadelbäume im Kübel, die über die Feiertage ins Haus einziehen.
Tannengrün lässt sich stimmungsvoll in Szene setzen.
[Foto: AdobeStock_sonyachny]
[Foto: AdobeStock_Maya Kruchancova]
Auch ganz klassisch in der Vase.
Sie sehen, es gibt verschiedene Wege, sich festliches Grün in Ihr Heim zu holen, auch ohne die Umwelt zu belasten. Sie dürfen sich also auch ohne schlechtes Gewissen auf die Weihnachtszeit freuen.
Ob klassischer Christbaum oder Tannenbaum-Alternative: Natürlich muss auch festlich geschmückt werden! Wir haben für Sie 3 Ideen, wie der Weihnachtsbaum geschmückt werden kann.
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