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Weihnachtsbaum entsorgen: Diese Möglichkeiten gibt es

Selina Menke
Online-Redakteurin

Nach den Feiertagen stellt sich für uns alle die Frage: Wohin mit dem ausgedienten Weihnachtsbaum? Wir verraten Ihnen, welche Optionen es gibt, um Ihren Weihnachtsbaum korrekt zu entsorgen. Worauf Sie dabei achten sollten, warum das Abladen im Wald keine Option ist und wie Sie durch Recycling oder Upcycling Ihrem Baum sogar ein zweites Leben schenken können, erfahren Sie hier.

  • Weihnachtsbäume können über die kommunale Müllabfuhr oder Sammelstellen entsorgt werden. Die Abholtermine variieren je nach Region.
  • Das Abladen von Weihnachtsbäumen im Wald ist nicht erlaubt und schadet der Umwelt.
  • Weihnachtsbäume können auch recycelt werden, z. B. für Hackschnitzel oder Kompost.
  • Mit etwas Kreativität lassen sich ausgediente Bäume auch upcyclen. Wir haben Ideen zusammengetragen.

Möglichkeiten, den Weihnachtsbaum zu entsorgen

Wer um die Festtage einen üppig geschmückten Weihnachtsbaum aufgestellt hat, möchte ihn in der Regel bis Silvester, zum 6. Januar (Heilige Drei Könige) oder spätestens bis Maria Lichtmess am 2. Februar entsorgen. Denn egal wie gut Fichte oder Tanne gepflegt wurden – irgendwann beginnen sie zu nadeln und Haus und Wohnung werden bereit für eine dekorative Veränderung.

Doch wohin mit dem einst so stimmungsvollen Weihnachtsbaum? Ab in die Bio-Tonne, auf den Kompost oder einfach in den Wald? Wir haben da noch mehr Ideen.

Die Müllabfuhr hilft: Weihnachtsbaum-Abholung

Wer es sich leicht machen möchte, der lässt seinen Weihnachtsbaum abholen. In fast allen Kommunen kümmert sich um die Tannenbaum-Abholung die Müllabfuhr und sammelt die Bäume an bestimmten Stichtagen im Januar ein. Der genaue Zeitpunkt dafür steht in der Regel im Abfallkalender. Oftmals wird dieser sogar an die Haushalte verteilt. Sollte das bei Ihnen nicht geschehen sein, bieten die Homepages des jeweiligen Entsorgers alle nötigen Informationen.

  • In Berlin kümmert sich zum Beispiel die Berliner Stadtreinigung (BSR) um die Weihnachtsbaumentsorgung. Die genauen Termine können Sie hier nachlesen.

Wenn Sie den passenden Termin für Ihre Kommune gefunden haben, kommt der Baum am Stichtag an die Straße. Achten Sie aber darauf, dass Sie den Gehweg, Parkplätze oder Hauseingänge nicht unnötig blockieren, wenn Sie den Weihnachtsbaum entsorgen. Der Baum sollte zudem unverpackt, ungeschmückt und nicht zerkleinert sein.

Warum müssen Lametta, Kunstschnee und Co. unbedingt entfernt werden?

Auch wenn es Arbeit macht: Bevor Sie den Tannenbaum entsorgen, tun Sie den Entsorgungsdiensten und unserer Umwelt einen Gefallen und befreien Sie ihn unbedingt von jeglichen Dekorationen (auch von Lametta, Kunst- und Glitzerspray).

Lametta zählt zum Beispiel zu den Sonderabfällen, da es teils noch Blei enthält. Wandert das einfach auf den Kompost oder in die Verbrennungsanlage, werden die Giftstoffe freigesetzt. Bei Menschen können diese Stoffe das Nervensystem schädigen. Es ist auch gefährlich, wenn Blei nach dem Zersetzen in unser Grundwasser gelangt, denn dort kann es von Pflanzen aufgenommen werden und uns wiederum über das Essen des sonst so gesunden Gemüses schaden. Auch bleifreies Lametta ist eine große Belastung für unsere Umwelt.

In Kunst- und Glitzersprays sind außerdem Treibgase und Lösungsmittel zu finden, wodurch sie Atemwegs- und Hautreizungen auslösen können.

Verpasste Abholung: Tannenbaum an Sammelstelle entsorgen

Falls Sie den Termin für die Abholung verpasst haben oder verhindert sind, haben Sie auch die Möglichkeit, Ihren Weihnachtsbaum bei einer Sammelstelle zu entsorgen. Auch darum kümmern sich die jeweiligen Stadtreinigungen der Kommunen. Den genauen Ort finden Sie ebenfalls auf der Homepage des Entsorgungsbetriebs. Laut Öko-Test lassen sich Weihnachtsbäume auch problemlos beim Wertstoffhof in der Nähe abgeben.

Weihnachtsbäume liegen auf einer Sammelstelle.
An offiziellen Sammelstellen kann man seinen alten Weihnachtsbaum abgeben. [Foto: AdobeStock_s-photo]

In Berlin werden die gesammelten und abgeholten Bäume beispielsweise geschreddert und in speziellen Biomasse-Kraftwerken zur Energiegewinnung genutzt. In die Bio-Tonne sollten sie dort jedoch auf keinen Fall wandern, da Stämme und Äste nicht zur Vergärung in den BSR-Biogasanlagen geeignet sind.

Die Gemeinden unterscheiden sich jedoch darin, wie sie sich um die Entsorgung von Weihnachtsbäumen kümmern. Einige bieten die Entsorgung in der Bio-Tonne an, darum ist durchaus ratsam, sich genau zu informieren.

Zoos und Reiterhöfe recyceln Bio-Weihnachtsbäume

Wussten Sie, dass sich Zoos, Tierparks oder auch Reiter- und Bauernhöfe unter Umständen über aussortierte Bio-Weihnachtsbäume freuen? Die dort gehaltenen Tiere nutzen sie, um damit zu spielen oder daran zu knabbern – ganz besonders Tannen und Fichten. Klären Sie trotzdem zuvor ab, ob noch Bedarf besteht und fahren Sie nicht einfach mit dem Weihnachtsbaum im Schlepptau dort hin, um unnötigen Aufwand und Enttäuschungen zu vermeiden.

Warum nur Bio-Bäume?

Konventionelle Weihnachtsbäume werden für eine längere Haltbarkeit oft mit chemischen Zusatzstoffen behandelt. Diese können den Tieren schaden.

Vorgärten dienen oft nur praktischen Zwecken. Wir möchten das ändern und zeigen im GartenFlora SPEZIAL, wie abwechslungsreiche Gestaltung gelingt.

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Tannenbaum weiterverwerten lohnt sich!

Bevor Sie sich entscheiden, Ihren Weihnachtsbaum tatsächlich zu entsorgen, oder falls Sie zu spät dran sind, können Sie auch mögliche Alternativen ins Auge fassen. In vielen Fällen ist es nämlich durchaus sinnvoll, den Weihnachtsbaum zu verwerten, zum Beispiel wenn Sie einen Kamin besitzen oder Pflanzen in Ihrem Garten gegen Frost schützen möchten.

Beim Weihnachtsbaum-Recycling ist es zum Beispiel in manchen Fällen sehr nützlich, den Tannenbaum gut trocknen zu lassen und als Brennholz zu lagern, dann können Sie ihn anschließend wunderbar verfeuern – ein echter Spartipp in Zeiten wie diesen! Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel: Brennholz lagern – So trocknet es gut.

Die Zweige des Weihnachtsbaumes eignen sich außerdem gut als Frostschutz, wenn sie diese nicht entsorgen, sondern Blumenkästen, Pflanzen oder Beete mit ihnen bedecken. Besonders in den Monaten Januar, Februar und März ist das hilfreich. Lesen Sie hier mehr zu dem Thema.

Unser Tipp: Wenn Sie Fichten als Kälteschutz für Ihre Pflanzen verwenden, ist das gleich doppelt gut, denn ihre Nadeln fallen bis ins Frühjahr nach und nach ab. Dadurch bekommen die geschützten Pflanzen Schritt für Schritt mehr Luft sowie Licht und werden nicht überfordert.

Kreative Ideen zum Tannenbaum-Upcycling

Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, Ihr eigenes Duftöl aus Tannennadeln herzustellen? Nein? Dann wird es höchste Zeit, wenn Sie gerade überlegen, wie Sie Ihren Baum entsorgen. Sammeln Sie einfach eine gute Handvoll Nadeln Ihres Bio-Baums in einer Schüssel oder einem Einmachglas und übergießen Sie sie mit Sonnenblumenöl. Die Ziehzeit beträgt etwa zwei Wochen. Anschließend besitzen Sie fein-duftendes Tannenöl, das Sie zum Beispiel als Massageöl oder Raumduft nutzen können.

Sie können auch einige Nadeln absammeln und daraus einen Tannentee zubereiten. Für eine große Tasse benötigen Sie etwa zwei gehackte Teelöffel trockene Bio-Nadeln. In einem Tee-Ei oder Teebeutel wandern sie in die Tasse und müssen nur noch für zwei Minuten in kochendem Wasser ziehen, bevor Sie Ihren Tee genießen können. Hier finden Sie übrigens weitere leckere Teerezepte aus dem Garten.

Unsere Redakteurin Monica Lietzau hat in der GartenFlora-Ausgabe 12/2024 ab S. 26 noch mehr Rezepte mit Tannennadeln zusammengestellt. Nachlesen können Sie den Beitrag in unserem E-Paper.

Tipp aus der Redaktion

Statt den Weihnachtsbaum zu entsorgen, lässt sich auch ein Quirl daraus schnitzen. Dafür schneiden Sie mit der Astschere erst grob ein passendes Stück aus dem Baum heraus – es empfiehlt sich ein Abschnitt aus der obersten Verästelung –, dann kürzen Sie die Ästchen für den Quirlkopf auf etwa 2,5 Zentimeter ein. Die Äste, die noch am Stiel sitzen, nehmen Sie komplett weg, entrinden alles und schmirglen den Quirl abschließend mit Schleifpapier glatt. Das dauert keine zehn Minuten!

Das ist Ihnen zu viel Aufwand und Sie wissen nicht, wohin mit Zweigen und Stamm? Natürlich können Sie alles einfach zerkleinert auf dem Kompost entsorgen, aber ein zerlegter Weihnachtsbaum kann auch in einer ungenutzten und geschützten Gartenecke zu einem Haufen getürmt werden und so als kuscheliger Rückzugsort für Gartentiere dienen. Vielleicht haben Sie ja sogar schon im Herbst vorgesorgt und Laub im Garten mit etwas Reisig und Schnittgut unterfüttert, um Winterquartiere für Ihre Mitbewohner zu errichten. Auch der Tannenbaum kann so verwertet und entsorgt werden. Amsel, Insekten, Igel und Co. werden es Ihnen danken.

Weihnachtsbaum niemals im Wald entsorgen

Entsorgen Sie Ihren Weihnachtsbaum bitte auf keinen Fall einfach im nahe gelegenen Wald oder in der freien Natur. Zum einen ist das eine Ordnungswidrigkeit, die für Sie schnell teuer werden kann, da es sich auch in diesem Falle um zurückgelassenen Müll handelt.

Zum anderen dauert das vollständige Abbauen des Baumes viel zu lange. Die entsorgten Tannenbäume würden zunächst verdorren, die Umwelt mit chemischen Zusatzstoffen gefährden (außer bei Bio-Weihnachtsbäumen) und dabei obendrein ein unschönes Bild abgeben.

Ein Weihnachtsbaum liegt im Wald.
Weihnachtsbäume im Wald zu entsorgen, ist eine Ordnungswidrigkeit. [Foto: AdobeStock_Doris Gräf]

Nun wissen Sie, wie Sie Ihren Weihnachtsbaum entsorgen können. Damit Sie im nächsten Jahr auch lange Freude daran haben, möchten wir außerdem hier unsere Tipps zur Tannenbaumauswahl und -pflege mit Ihnen teilen. Oder möchten Sie vielleicht gar keinen echten Christbaum mehr aufstellen und damit der Umwelt einen Gefallen tun? Dann finden Sie hier interessante Alternativen zum Klassiker.

Wir freuen uns über Ihren Besuch!

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