Die imposanten Blütenkelche haben der hochgiftigen, aber auch betörend schönen Engelstrompete ihren Namen eingebracht. Das aus Südamerika stammende Gehölz ist einer der absoluten Klassiker unter den Kübelpflanzen. Schnell wachsen die Engelstrompeten zu stattlichen Sträuchern oder kleinen Bäumen heran. Alles, was es zur Pflege dieser Pflanzen zu wissen gilt, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Name
Brugmansia
Frucht
Beerenfrüchte
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
nährstoffreich, durchlässig
Wuchshöhe
200–500 cm
Lichtverhältnisse
sonnig
Wuchsbreite
100–200 cm
Verwendung
Kübelpflanze, Balkon, Terrasse, Wintergarten
Wuchsform
Großstrauch oder Kleinbaum
Winterhärte
nicht winterhart
Blüte
Trichterblüten
Giftigkeit
hochgiftig
Blatt
eiförmig bis lanzettlich
Die Engelstrompeten (Brugmansia) sind eine Pflanzengattung, die zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) gehören. Beheimatet sind die Arten in den Anden Südamerikas, wo sie auch in Gebirgshöhen von bis zu 3.000 Metern wachsen.
Bekannt ist die Verwendung der Engelstrompete zu rituellen Zwecken durch einige indigene Kulturen Südamerikas. Die giftigen Alkaloidverbindungen, die in der Engelstrompete vorkommen, wie Scopolamin und Atropin, haben psychoaktive Eigenschaften und können halluzinogene Wirkungen hervorrufen. Durch die psychoaktiven Wirkungen sollen spirituelle Erlebnisse induziert werden. Die Effekte sind jedoch unberechenbar und können zu schweren Vergiftungen sowie gesundheitlichen Problemen führen oder sogar tödlich enden.
Alle Teile der Engelstrompete sind stark giftig, allen voran die Wurzeln und die Samen. Daher sollte der Umgang mit Engelstrompeten mit Vorsicht erfolgen, insbesondere in Haushalten mit Kindern oder Haustieren.
Vorsicht, Engelstrompeten sind hochgiftig!
Engelstrompeten sind hochgiftig. Alle Teile der Pflanze, einschließlich Blätter, Blüten und Samen, enthalten giftige Alkaloide wie Scopolamin, Atropin und Hyoscyamin. Diese Stoffe können Halluzinationen, Verwirrungszustände oder Bewusstseinsverlust hervorrufen – sogar tödliche Auswirkungen sind möglich, wenn Teile der Pflanze verzehrt werden.
Engelstrompeten wachsen als Großstrauch oder Kleinbaum und erreichen je nach Art zwischen zwei und fünf Metern Höhe. Ihre Wuchsform variiert und kann auch je nach Umgebung unterschiedlich ausfallen. Die meisten Pflanzen entwickeln aber eine verzweigte Struktur mit aufrechten oder leicht hängenden Zweigen.
Engelstrompeten sind zudem bekannt für ihr schnelles Wachstum, insbesondere in warmen und feuchten Umgebungen. Unter idealen Bedingungen können sie in kurzer Zeit beachtliche Größen erreichen. Engelstrompeten haben außerdem einen tendenziell ausladenden Wuchs.
Die Blätter der Engelstrompete sind groß, eiförmig oder lanzettlich geformt und leicht behaart. Die markanteste Eigenschaft der Engelstrompete sind ihre eindrucksvollen trompetenförmigen Blüten, die je nach Sorte und Art unterschiedliche Farben aufweisen. Die Blüten können Weiß, Gelb, Rosa, Orange oder Pfirsichfarben sein und besitzen einen charakteristischen Duft. Elegant lässt die Engelstrompete ihre Blüten herabhängen, die am Ende des Trichters eine Art hübsch geformten Saum tragen.
Der Geruch der Blüten wird als äußerst intensiv, schwer und süß beschrieben. Die Blütezeit der Engelstrompete ist von der jeweiligen Sorte, dem Standort und den Witterungsverhältnissen abhängig. In der Regel beginnt die Blüte im späten Frühling oder Sommer und kann bis zum Herbst andauern.
Hinweis: Tatsächlich kann bereits der Duft der Blüten leichte Vergiftungserscheinungen hervorrufen, wenn man ihm zu lange ausgesetzt ist – Kopfschmerzen und Übelkeit sind möglich. Vermeiden Sie also, kräftig an den Blüten zu schnuppern.
Die Engelstrompete ist ein Nachtblüher. Die Blüten der Engelstrompete öffnen sich normalerweise am späten Nachmittag oder Abend und erreichen ihre volle Pracht während der Nacht. Damit passt sich das Gehölz an eine bestimmte Gruppe von Bestäubern an. Im Sommer ist Insektenbesuch ein rares Gut für Blütenpflanzen. Die Konkurrenz ist groß, da in dieser Zeit besonders viele Arten blühen.
Die Engelstrompete setzt mit ihrer Nachtblüte auf Hauptbestäuber wie Nachtfalter und andere nachtaktive Insekten, die in den Abend- und Nachtstunden aktiv sind. Aus den bestäubten Blüten entwickeln sich anschließend bei einigen Sorten Beerenfrüchte, welche die (ganz besonders) giftigen Samen enthalten.
Engelstrompeten werden in der Regel ganzjährig als Kübelpflanze kultiviert, um sie im Winter in ein frostfreies Quartier bringen zu können. Wählen Sie einen großzügigen Topf mit Wasserabzug. Umtopfen sollte man die Engelstrompete etwa alle ein bis zwei Jahre. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr, wenn es ohnehin ans Auswintern geht.
Auf Balkon oder Terrasse ist ein windgeschützter Standort von Vorteil, da die ausladend wachsenden Engelstrompeten sonst schnell mal umkippen können. Wichtig ist zudem ein standfester Kübel, dessen Volumen zur Größe der Krone passt.
Um Staunässe vorzubeugen, kann eine Drainageschicht am Topfboden sinnvoll sein. Kies oder Blähton eignen sich hierfür besonders gut. Als Substrat verwenden Sie am besten eine hochwertige Kübelpflanzenerde, die sowohl nährstoffreich als auch gut durchlässig ist.
Das Winterquartier ist entweder hell und konstant warm, bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius; oder aber dunkel gehalten mit Temperaturen um die 5 Grad Celsius. Je heller der Standort, desto öfter sollten Sie auch im Winter gießen. Im dunklen Quartier kann es zwar zu Blattverlust kommen, für gewöhnlich treibt die Engelstrompete im Frühjahr aber wieder problemlos aus.
Während die Pflanzen in Regionen mit mildem Klima bereits zwischen Mitte und Ende April nach draußen können, sollten Sie, solange noch Nachtfröste zu erwarten sind, lieber bis nach den Eisheiligen warten. Nach dem Auswintern sollte man die Engelstrompete außerdem erst langsam wieder an die Sonne gewöhnen und direkte Sonnenstrahlung zunächst besser vermeiden.
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Engelstrompeten haben einen recht hohen Nährstoffbedarf. Mit Beginn der Wachstumsperiode im Frühjahr ist es also wichtig, regelmäßig Nährstoffe zuzuführen. Das geht bei größeren Kübelpflanzen am besten mit einem flüssigen Dünger, der auf den Nährstoffbedarf von Blühpflanzen zugeschnitten ist. Der Dünger sollte also phosphorbetont sein, um die Blütenbildung zu unterstützen. Befolgen Sie die Anwendungshinweise auf der Düngemittelpackung, um nicht überzudosieren. Flüssigdünger wird in der Regel alle paar Wochen über das Gießwasser verdünnt zugeführt. Im Herbst reduziert man die Düngemenge, um die Engelstrompete auf ihre Ruheperiode im Winter einzustimmen. Dann wird nicht mehr gedüngt.
Auch der Wasserbedarf der Engelstrompete ist nicht zu unterschätzen. Hier gilt: Je sonniger und wärmer, desto öfter muss gegossen werden. Auch die Kübelgröße hat Einfluss. Bei kleinerem Topfvolumen kann weniger Wasser im Substrat gespeichert werden – die Pflanzen leiden also schneller unter Trockenstress. Im Idealfall halten Sie die Erde konstant feucht, jedoch nicht nass.
Im Gegensatz zum Dünge- und Gießaufwand gibt es beim Schneiden nicht viel zu beachten. Empfohlen ist ein leichtes Einkürzen der Triebe vor dem Einwintern auf etwa 30 Zentimeter nach jeder Verzweigung. Größere Schnittmaßnahmen werden jedoch lediglich bei schwerem Schädlingsbefall oder Pflanzenkrankheiten nötig. Tragen Sie bei jeglichen Pflegemaßnahmen an der Engelstrompete Handschuhe.
Von typischen Gartenschädlingen wie Blattläusen, Spinnmilben, Pilzbefall, Dickmaulrüsslern oder auch Schnecken bleibt die Engelstrompete leider nicht immer verschont. Wichtig ist, einen Befall rechtzeitig zu entdecken, um größeren Schäden vorzubeugen. Ganz besonders im Winterquartier sollte regelmäßig kontrolliert werden, da es Schädlinge hier oft besonders leicht haben, sich unbemerkt auszubreiten. Durch zu häufiges Gießen beziehungsweise Staunässe kann es auch zu Wurzelfäule kommen. Sowohl im Winter als auch im Sommer ist zudem eine ausreichende Luftzirkulation essenziell.
Durch ihre auffälligen Blüten und ihren ausladenden Wuchs ist die Engelstrompete ein beliebter Blickfang in Einzelstellung für Wintergarten, Gewächshaus oder Außenbereich.
Sagt Ihnen der Begriff Mondgarten etwas? Ein Mondgarten ist für die Nacht gemacht. Im Mondgarten werden vorwiegend Pflanzen mit hellem Laub oder weißen Blüten angepflanzt. So soll möglichst viel Mondlicht reflektiert werden, sodass der Garten in der Nacht regelrecht erstrahlen kann. Als Nachtblüher ist die Engelstrompete hierfür natürlich prädestiniert, da sie sich ohnehin erst in der nächtlichen Atmosphäre von ihrer besten Seite zeigt. Am besten wählen Sie eine weiße oder pastellfarbene Sorte. Die an den geöffneten Blüten umherschwirrenden Insekten beleben die Komposition zusätzlich und sorgen für romantische Sommernächte.
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