Wann der Winterjasmin blüht, ist abhängig von den Temperaturen. Bleibt es mild, lässt sich sein strahlendes Gelb bereits ab Dezember und den ganzen Winter über bis zum Frühling bewundern. Etwas anders sieht es bei dauerhaft strenger Kälte aus. Dann wagt sich aber immerhin die ein oder andere Einzelblüte hervor, die im eisglasigen Gewand umso hübscher aussieht.
Name
Jasminum nudiflorum
Frucht
Beeren
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
anpassungsfähig
Wuchshöhe
2 bis 3 Meter
Lichtverhältnisse
Sonne
Wuchsbreite
2 bis 3 Meter
Verwendung
Bodendecker, Fassadenbegrünung, Kübelpflanze
Wuchsform
Strauch
Winterhärte
winterhart
Blüte
gelbe Einzelblüten
Giftigkeit
ungiftig
Blatt
lanzettlich bis oval
Der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) und stammt ursprünglich aus China, wo er an Hanglagen beziehungsweise in Bergschluchten gedeiht. Von Natur aus ist er also an karge und eher unwirtliche Untergründe gewöhnt und damit auch im Garten, was den Boden betrifft, recht anspruchslos. Je nach Witterung beginnt der Winterjasmin bereits im Dezember zu blühen und kann seine leuchtend gelben Blüten dann bis zum März oder April präsentieren. So oder so ist er damit eine ausgezeichnete Trachtpflanze für frühe Wildbienen und andere Insekten. Gegen Winterende und Frühlingsanfang schließt der Strauch wichtige Lücken im sonst eher spärlichen Nahrungsangebot für die Insektenwelt.
Da er seine Blüten bar jeden Blätterkleides zur Schau stellt, erhielt die Pflanze im Volksmund den Beinamen „Nackedei“ – oder wissenschaftlich korrekt: Nacktblütiger Jasmin. Andere Bezeichnungen sind Echter Winterjasmin oder Gelber Winterjasmin. Im Gegensatz zum verwandten Gewöhnlichen Jasmin (Jasminum officinale) duften die Blüten von Jasminum nudiflorum allerdings nicht.
Der Winterjasmin wächst als Strauch bogig überhängend bis fast niederliegend. An Mauern zeigt die Art einen hängenden Wuchs; kletternder Winterjasmin ist aber mit einer Rankhilfe ebenfalls möglich. Triebspitzen, die Kontakt mit der Erde haben, bewurzeln sich leicht, so dass nach und nach ein breiter Busch entsteht.
Ist Winterjasmin immergrün? Nein, das Blattwerk wird im Herbst abgeworfen. Eher ungewöhnlich ist die grüne Rinde seiner kahlen, vierkantigen Triebe, die damit aber beinahe einen immergrünen Eindruck vermitteln. Ohne Blätter und Blüten erscheint der Habitus mitunter etwas struppig.
Und wie sieht der Winterjasmin eigentlich im Sommer aus? Im Sommer trägt der Winterjasmin zwar keine Blüten, dafür aber glänzend-dunkelgrüne Blätter, die eine schmal-elliptische Form besitzen.
In Bezug auf den passenden Standort verhält sich Gelber Winterjasmin anspruchslos. Selbst nährstoffarme und trockene Böden sowie schattige Lagen werden noch toleriert. Stadtklima, Hitze und Wind machen ihm wenig aus. Wer sich jedoch schon im Dezember am Blütengold erfreuen möchte, reserviert dem Winterjasmin ein geschütztes, vollsonniges Plätzchen in Hausnähe.
Ist der Winterjasmin winterhart? Obwohl der Strauch als winterhart gilt, können dennoch in rauen Lagen Frostschäden an den Blüten oder Trieben auftreten.
Winterjasmin pflanzen Sie am besten im Frühjahr (nach den letzten kalten Nächten), so dass er sich im Boden gut etablieren kann. Das Substrat ist im Idealfall locker, nährstoffreich, leicht feucht und kalkhaltig.
Eine Kompostgabe im Frühjahr sorgt für die benötigte Nährstoffzufuhr. Da Winterjasmin im Sommer mit Hitze und Trockenheit recht gut zurechtkommt, benötigt er selten zusätzliche Wassergaben. Greifen Sie dem Winterjasmin in der Anfangszeit ein wenig unter die Arme und leiten Sie die Triebe zwischen Spalier- oder Zaunstreben hindurch. Dann hangelt er sich gut und gerne bis drei Meter hoch. Ein bisschen Geduld ist allerdings gefragt: Nach dem Pflanzen lässt sich der Strauch Zeit, ehe er richtig in Fahrt kommt.
Jungpflanzen im Garten sollten Sie im Winter mit etwas Reisig vor starkem Wind und Frost schützen. Ein Pflanzkübel wird in der kalten Jahreszeit am besten mit Vlies oder Matten umwickelt.
Es ist zwar kein Muss – doch sollte er mal über die Stränge schlagen, können Sie den Strauch nach der Blüte problemlos zurückstutzen. Ein leichter Rückschnitt des Winterjasmins im Frühling regt zudem die Bildung neuer Triebe an, sodass der Flor im nächsten Winter üppiger ausfällt. So verhindern Sie auch, dass die Pflanze von der Basis her verkahlt. Die Art blüht nämlich nur an den jungen Trieben.
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Die selbstständig anwurzelnden Triebspitzen werden „Absenker“ genannt. Sie können auch genutzt werden, wenn Sie Ihren Winterjasmin vermehren möchten. Dafür schneidet man einfach im Frühjahr vor der Blüte einen dieser bewurzelten Triebe ab und pflanzt ihn an anderer Stelle wieder ein.
Winterjasmin ist nicht oft von Krankheits- oder Schädlingsbefall betroffen. Selten kann Mehltau entstehen. In der Regel bleibt der Strauch aber unversehrt.
Besonders eindrucksvoll erscheinen die leuchtend gelben Jasminblüten vor einem dunklen Hintergrund, zum Beispiel vor Backsteinwänden, Koniferen oder der immergrünen Laubwand des Efeus.
Sehr reizvoll präsentiert sich der Blütenstrauch, wenn er sich anlehnen und an Stützen in die Höhen ziehen kann. Als sogenannter Spreizklimmer besitzt er keine Rankorgane oder schlingt wie „übliche“ Kletterpflanzen, sondern er flicht seine langen Ruten in andere Gehölze oder in Rankhilfen hinein und benötigt dabei etwas Unterstützung. An einem Gerüst zaubert er so Farbe an Häuserwände oder Mauern.
Der Winterjasmin ist zwar kein ordentlicher, ebenmäßiger Bodendecker, sondern erzeugt eher ein wirres Dickicht. Doch das ist wie gemacht, um Böschungen und Terrassenhänge locker zu überspinnen. Oder um sich mit einer üppigen Schleppe über eine Mauerkrone zu schwingen, so dass seine biegsamen langen Triebe Kaskaden bilden. Übrigens ist ein Winterjasmin im Kübel auch eine Möglichkeit: Jasminum nudiflorum lässt sich auch als Kübelpflanze auf dem Balkon oder der Terrasse verwenden. Für diesen Zweck verankern Sie frühzeitig eine passende Kletterhilfe im Gefäß.
Zumindest den frühen Flor können Sie hervorragend mit Fruchtschmuckgehölzen kombinieren, deren Behang lange an den Zweigen haften bleibt: Zieräpfel, Zier-Ebereschen, Stechpalme oder Feuerdorn. Ein ganz besonders effektvoller Begleiter wäre außerdem die violette Schönfrucht.
Tipp: Einzelne Blütenzweige können gut für die Vase geschnitten werden. Sie sind ein fröhlicher Tischschmuck in der dunklen Winterzeit.
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