Der Weihnachtsstern hat regelmäßig zum Jahresende seinen großen Auftritt. Was Sie beim Kauf beachten sollten und wie Sie die Pflanze mit der richtigen Pflege wieder zum Blühen bringen, erfahren Sie hier.
Weihnachtsstern – Voraussichtliche Lesedauer: 4 Minuten
Der Weihnachtsstern, auch Christstern, Adventsstern oder Poinsettie genannt, gehört sicherlich zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Und das, obwohl die Pflanze nur für eine kurze Zeit im Jahr Saison hat. Dabei beeindruckt die „allerschönste Wolfsmilch“, wie ihr botanischer Name Euphorbia pulcherrima übersetzt lautet, gerne bis in den Frühling hinein mit ihrer Blütenpracht.
Die bunten Hochblätter sind für den hohen Zierwert der Poinsettie verantwortlich. Sie ummanteln – ähnlich wie beim verwandten Christusdorn – die unscheinbaren, echten Blüten. Während die Hochblatthülle bei der Wildform eher schmal und klein ist, fällt sie bei kultivierten Sorten besonders auffällig aus. Selbst gezackte Formen sind möglich. In der mittelamerikanischen Heimat des Weihnachtssterns werden übrigens Kolibris und bestäubende Insekten von dem farbigen Blätterwirbel magisch angezogen.
An ihren Naturstandorten in Pazifiknähe kann die Art zu einem drei Meter hohen Busch heranwachsen. Eine schmucke Zimmerpflanze erreicht hingegen meist nur dreißig bis fünfzig Zentimeter in der Höhe, ein Hochstamm etwa einen Meter.
Dass sich der Weihnachtsstern so punktgenau zur Adventszeit produzieren lässt und deshalb zur Massenware wurde, liegt an seiner inneren Uhr. Er reagiert wie viele andere Pflanzen auf die Tageslichtmenge und richtet seine Blütezeit verlässlich danach aus. Die Blühphase kurbelt er erst an, wenn die Tage kürzer werden und er nicht mehr als zwölf Stunden Lichteinfall erhält. Die Steuerung der Hell-/Dunkelphasen ist also ausschlaggebend, um den schönen Schmuck zur richtigen Zeit zu erhalten.
Der Weihnachtsstern möchte einen warmen und sehr hellen Standort ohne pralle Sonne. Im Winter sind bei geringem Lichtangebot 20 Grad Celsius ausreichend, im Sommer sind auch 25 bis 30 Grad Celsius angenehm – etwa an einem vor Sonne geschützten Platz im Freien.
Wenn Sie die Pflanze weiterkultivieren möchten, wählen Sie ein durchlässiges Substrat. Dafür können Sie Perlite oder Tongranulat in eine handelsübliche Pflanzenerde untermischen. Auf diese Weise kann das Wasser gut abfließen und Staunässe wird verhindert.
Gießen Sie den Weihnachtsstern regelmäßig, aber moderat mit zimmerwarmem Wasser. Viel Wässern ist gut gemeint, führt aber zu Wurzelfäule und Schimmel. Lieber einmal kräftig gießen, nach ein paar Minuten das restliche Wasser abkippen. Und mit dem Nachschub warten, bis die Erde trocken ist. Im Winter benötigt die Pflanze in der Regel keinen Dünger, da der Nährstoffvorrat im Topf ausreichend ist.
Bei guter Pflege bleiben die Hochblätter bis Februar farbig. Ende April kürzt man die Triebe um ein Drittel ein – diese Maßnahme regt das Wachstum und die Verzweigung an. Ab Mai freut sich der Weihnachtsstern über regelmäßige Düngergaben.
Tipp: Damit die Pflanze erneut zur Adventszeit blüht, können Sie ab Oktober den Kurztag simulieren. Dazu stülpt man ihr über Nacht von circa 18 bis 8 Uhr einen Pappkarton über. Nach sechs bis acht Wochen sind dann die Blüten und farbigen Hochblätter ausgereift.
Ob in leuchtendem Bordeaux, in Cremeweiß oder Pink: Ein Weihnachtsstern zeigt sich schon längst nicht mehr nur im hellen Rot. Neuerdings beeindruckt er sogar mit panaschierten Blättern. ‘Ice Punch’ ist eine rot-weiß marmorierte Schönheit, und die Sorte ‘Sky Star’ besticht mit weißen Sternchen auf rotem Grund. Bewährte rote Sorten sind ‘Saturnus Red’ oder ‘Astro Red’.
Midi- oder Miniformate mit Größen von 5 bis 15 Zentimeter lassen sich in Einzeltöpfen oder Holzkisten schnell zu farbenfrohen Arrangements zusammenstellen.
Tipp: Schnittstiele vom Weihnachtsstern machen sich auch gut in der Vase. Zusammen mit Eukalyptus und Kiefernzweigen formieren sie sich zu einem festlichen Strauß. Damit der giftige Milchsaft die Schnittstelle nicht verklebt und die weitere Wasseraufnahme behindert, werden sie unmittelbar nach dem Schneiden kurz mit einem Feuerzeug angesengt. Alternativ kann man die Stängel für circa fünf Sekunden in 60 Grad heißes Wasser und anschließend in kaltes Wasser tauchen.
Stecklinge, die beim Rückschnitt anfallen, lassen sich gut in einem Topf mit Anzuchterde bewurzeln. Spannen Sie in den ersten Wochen eine Folie über das Anzuchtgefäß, um für die benötigte Wärme zu sorgen.
Bei zu trockener Zimmerluft stellen sich Weiße Fliege, Woll- und Schildlaus ein. Lässt die Pflanze ihre Blätter fallen lassen, kann dies ein Indiz für Kälte oder Zugluft sein. Aber auch ein ausgetrockneter Wurzelballen führt häufig zu einem Blattwurf.
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