Ein Eukalyptus muss auf dem australischen Kontinent keine starken Fröste erdulden. Eine (bedingt) winterharte Art ist dennoch unter den zahlreichen Vertretern zu finden: Der Mostgummi-Eukalyptus, Eucalyptus gunnii, erweist sich bei uns als gartentauglich, sofern er etwas Schutz erhält.
Die vielen hundert Arten des Eukalyptus haben einiges zu bieten. Eucalyptus cinerea und populus werden beispielsweise gerne in dekorativen Sträußen oder Kränzen verarbeitet. Aus Eucalyptus globulus wird das ätherische Eukalyptusöl gewonnen, und die Art lässt sich auch als Zimmerpflanze kultivieren.
Nur Eucalyptus gunnii ist aber (bedingt) winterhart und somit für eine Auspflanzung interessant. Die tasmanische Art (im Englischen „Cider Gum“ genannt) hat tatsächlich das Zeug, einen mitteleuropäischen Winter zu überstehen. Mit einer Winterhärte von -10°C (kurzzeitig erträgt sie sogar noch tiefere Temperaturen) kann man sie an einem geschützten Standort problemlos pflanzen. Selbst bei Frost behält der Eukalyptus seine Blätter. Die Sorte ‘Azura‘ gilt sogar als richtig winterhart.
Während der Baum an seinen Naturstandorten ein Riese wird, bleibt er in unseren Gärten mit etwa 4 Metern Wuchshöhe vergleichsweise klein und wächst eher als Großstrauch.
Starkwüchsig ist er aber auf jeden Fall: Pro Jahr kommen etwa 50 Zentimeter in der Höhe dazu.
Tipp: Greift man im Frühjahr regelmäßig zur Schere, werden die Art und ihre Sorten recht buschig, behalten dabei aber ihre schlanke Erscheinung. Durch gezielte Schnittmaßnahmen kann man außerdem leicht die Wunschgröße halten.
Ein botanisches Phänomen: Die Heterophyllie
Junge Blätter des Tasmanien-Eukalyptus sind rundlich, ungestielt und erscheinen in einem silbrigen Blauton. Am älteren Gehölz zeigen sich hingegen grüne, lanzettliche Blätter.
Eucalyptus gunnii ‘Azura’
Die Sorte ‘Azura‘ ist besonders hart im Nehmen und hält Temperaturen bis -20 °C aus . Ihre silbrig-blaugrün leuchtenden Blätter versprühen einen intensiven Duft und sind sehr apart.
Eucalyptus gunnii ‘Silverana’
‘Silverana‘ ist sehr schnittverträglich und mit den silbrig schimmernden Blättern besonders elegant. Die Sorte toleriert Temperaturen bis -10 °C.
Ein winterharter Eukalyptus kann auch unter den hiesigen Klimabedingungen ausgepflanzt werden, sofern die Bedingungen stimmen. Für den immergrünen Strauch ist es wichtig, dass er einen sonnigen, geschützten Platz erhält. Der Boden sollte locker und durchlässig sein – ein Eukalyptus bildet gerne tiefe Wurzeln aus. Die Gewächse sind grundsätzlich sehr durstig – vor allem, wenn das Wurzelwerk noch schwach ausgeprägt ist.
Winterschutz für den Mostgummi-Eukalyptus
Frisch gepflanzte Sträucher sind besonders im ersten Winter, aber auch in den folgenden vier bis fünf Jahren, noch deutlich frostempfindlich. Die Wurzeln benötigen einige Zeit, um tief ins Erdreich einzudringen. Daher empfiehlt es sich, die Erde über dem Wurzelballen mit Stroh oder Reisig zu bedecken. Auch im oberen Bereich kann der Eukalyptus Schutz vertragen: Mit einem lichtdurchlässigen Vlies können Sie die Pflanze gut einwickeln.
In rauen Gegenden sollte Eucalyptus gunnii vielleicht doch eher im Kübel kultiviert werden. Durch die gute Schnittverträglichkeit kann man das Gehölz leicht auf Terrassengröße halten. Aber – das muss man wissen: Im Winter sind selbst ausreichend frostharte Sträucher in einem Pflanzgefäß recht empfindlich. Den Wurzeln fehlt nämlich die schützende Wärme des Bodens, der im Winter oft nur oberflächlich gefriert.
Am sichersten ist es daher, wenn Sie die Kübelpflanze in einem geschützten Gewächshaus oder einem anderen hellen Raum überwintern. Die Temperatur in Innenräumen sollte etwa 5 Grad Celsius betragen.
Falls Sie keine geeignete Möglichkeit haben, oder der Strauch schlicht zu groß für das Haus ist, müssen Sie den Kübel anderweitig über den Winter bringen: Stellen Sie das Pflanzgefäß am besten an eine nicht zu sonnige Hauswand. Zudem sollten die Wurzeln geschützt werden. Hierfür können Sie den Kübel auf eine Styroporplatte stellen und ihn mit Dämmmaterial (zum Beispiel Vlies oder Folie) einwickeln. Bedecken Sie das Substrat zusätzlich mit Laub oder Stroh.
Wie bei allen immergrünen Pflanzen, muss man im Winter die Wasserversorgung im Auge behalten. Der Eukalyptus im Kübel sollte auch in der kalten Jahreszeit nie vollständig austrocknen.
Grundsätzlich wird ein Eukalyptus wie eine Zitruspflanze überwintert:
Hell, nicht zu warm – und das Wässern nicht vergessen!
Gehölze mit lange haftenden Früchten sorgen mit leuchtenden Farben und Brillanz im zunehmend ruhigen Gartenbild für aufregende Momente – übrigens auch bei der stets hungrigen Vogelschar.
Ob Fichte oder Tanne, die Nadeln beider Bäume lassen sich zum Aromatisieren und Würzen von Speisen und Getränken verwenden. Wir haben es ausprobiert.
Im dritten Teil unserer fünfteiligen Serie widmen wir uns Wassersammelstellen im Garten: Regentonnen, Zisternen, Sickergräben, Teich und Sumpfbeet.
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