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Rosmarin überwintern: Tipps für die kalte Jahreszeit

Bereits seit der Antike ist Rosmarin eine angesehene Kulturpflanze. Und noch bis heute findet der immergrüne und duftende Halbstrauch eine breite Verwendung als Gewürz- und Heilkraut. Der aus der Familie der Lippenblütler stammende Rosmarinus officinalis ist ursprünglich in mediterranen Küstenregionen beheimatet, weswegen er für die raueren Gegenden Mitteleuropas eher schlecht gewappnet ist. Trotzdem können Sie Rosmarin überwintern, ohne dass er zu Schaden kommt. Wir zeigen, worauf Sie achten müssen.

Rosmarin überwintern – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten

Rosmarin überwintern: So klappts!

Wer seinen Rosmarin im Topf überwintern möchte, steht auf der sicheren Seite. Denn ein im Topf befindlicher Rosmarin ist besonders mobil und lässt sich rechtzeitig vor der kalten Jahreszeit umsiedeln. Sobald die Temperaturen unter 5 °C fallen, sollte gehandelt werden. Etwas kleinere Rosmarin-Exemplare lassen sich gut in einem kühlen Raum bei Temperaturen zwischen 7 und 15 °C überwintern. Ein nicht beheiztes Zimmer, das Treppenhaus oder ein Gewächshaus bieten sich hierfür an. Der ideale Standort sollte zudem ausreichend hell, trocken und gut durchlüftet sein.

Ein Rosmarin ist im Winter gerne ortsfest

Ist der optimale Platz für die Überwinterung gefunden, möchte Rosmarin im Topf an Ort und Stelle überwintern. Andernfalls könnte der Halbstrauch durch etwaige Temperatur- und andere Witterungsschwankungen Schaden nehmen.

Wohin mit größeren Pflanzen?

Rosmarin wächst häufig zu einem wahren Prachtexemplar heran, und nicht jeder verfügt über den nötigen Platz, um die Pflanze im Haus zu überwintern. Doch Sie können Abhilfe schaffen, indem Sie Ihren Rosmarin für den Außenbereich winterfest machen, denn einen guten Winterschutz für bedingt winterharte Rosmarin-Pflanzen im Topf erzielen Sie auch dort.

  • Gut zu wissen: Im Freien passieren unter Umständen sogar weniger Pflegefehler als in einem nicht ganz idealen Innenraum.

Ist Rosmarin winterhart?

Rosmarin ist also bedingt winterhart. Das bedeutet, dass die Pflanzen je nach Größe, Sorte und Schutzmaßnahmen auch bei uns im Freien stehen können. Ältere Rosmarin-Exemplare im Topf lassen sich beispielsweise problemlos auf dem Balkon oder an einer schützenden, eher schattigen Hauswand im Freien überwintern.

Das passende Schutzmaterial

Da ein Topf den empfindlichen Wurzeln nicht ausreichend Frostschutz bietet, sollte dieser jedoch unbedingt mit Vlies, Jute oder Folie umwickelt werden. Die Erde kann zusätzlich mit einem kältedämmenden Material wie altem Laub oder Stroh ausgelegt werden. Wird das Pflanzgefäß zusätzlich auf eine Holz- oder Styroporplatte gestellt, kann Rosmarin den Winter gut überstehen. Die empfindlichen Wurzeln werden so gut vor der heraufziehenden Kälte geschützt.

Rosmarin im Topf auf dem Balkon überwintern [Foto: AdobeStock_Marina]
Sie können Rosmarin auch auf dem Balkon überwintern: Dort freut er sich über einen leichten Winterschutz. [Foto: AdobeStock_Marina]

Rosmarin im Freien überwintern

Rosmarin kann sehr alt werden. Wenn Sie Rosmarin im Freien überwintern möchten, empfehlen sich für die Auspflanzung im Beet oder einer Kräuterspirale besonders robuste Sorten. Auf durchlässigen, sandigen Böden stehen die Chancen sehr gut, dass die Halbsträucher dann von Jahr zu Jahr schöner werden. Trotz der guten Winterhärte ist bei jüngeren und frisch im Herbst gesetzten Pflanzen ein leichter Winterschutz ratsam.

Um den Strauch im Beet vor Kälte und Frost zu schützen, kommen verschiedene Materialien zum Einsatz. Ein Vlies, das über den Rosmarin gezogen wird, fungiert als Kältepuffer und hilft beim Überwintern.

  • Wichtig: Das Wintervlies sollte unbedingt licht- und luftdurchlässig sein, da Rosmarin immergrün ist. Zudem ist es empfehlenswert, die Basis der Pflanze mit Laub und Nadelreisig zu schützen.
Rosmarin-Pflanzen, die unter einer Schneedecke überwintern [Foto: AdobeStock_Martina]
Eine Schneedecke im Garten bietet natürlichen Schutz und spendet Feuchtigkeit. [Foto: AdobeStock_Martina]

Winterharte Rosmarin-Hybriden 

  • ’Veitshöchheim‘ ist eine spezielle Züchtung für den deutschen Raum, die verlässlich den Winter übersteht und zusätzlich ein tolles Aroma mitbringt.
  • ’Blue Winter‘ ist äußerst robust mit schönen, blaugrünen Blättern.
  • ’Arp‘ wächst buschig und ist besonders unempfindlich gegenüber Frost.
  • ’Hill Hardy‘ hat einen feinen Blütenduft und ist winterfest, benötigt aber in den Anfangsjahren Schutz im Garten.

Die Rosmarin-Pflege im Winter

Trockenstress vermeiden

Wie alle immergrünen Gewächse kann Rosmarin unter Trockenstress in der kalten Jahreszeit leiden – sowohl im Topf als auch im Beet. Denn der Strauch verdunstet auch bei Kälte Feuchtigkeit über die Blätter. Wenn nun der Wurzelballen einfriert, kann kein neues Wasser aufgesogen werden und die Pflanze vertrocknet im schlimmsten Fall – besonders bei starker Wintersonne. Es sollte also dringend regelmäßig gewässert werden. Zwar benötigt ein Rosmarin nicht viel von dem kostbaren Nass, er darf aber beim Überwintern niemals gänzlich auf dem Trockenen sitzen. Prüfen Sie hierfür mit einem Finger die Feuchtigkeit in der Erde und gießen Sie immer dann, wenn die Oberfläche spürbar angetrocknet ist.

Rosmarin beim Überwintern auf Staunässe kontrollieren

Stehendes Wasser kann ebenfalls zum Problem im Winter werden. Achten Sie darauf, dass ein Topf über ein Abzugsloch verfügt und die dämmenden Materialien nicht den Wasserabfluss behindern, denn sonst droht Wurzelfäulnis.

Gedüngt werden muss über den Winter nicht. Weiterhin ist es sinnvoll, Rosmarin beim Überwintern in regelmäßigen Abständen auf Schädlinge zu untersuchen. Diese kommen zwar eher selten vor, können aber besonders in dunklen Winterquartieren auftreten.

Nun können Sie loslegen und Ihren Rosmarin erfolgreich überwintern. Aber vielleicht möchten Sie auch noch herausfinden, wie Sie Ihr Strauchbasilikum durch die kalte Jahreszeit bekommen? Oder interessieren Sie sich für winterharte Kräuter? Dann werden Sie in diesem Artikel fündig.

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