Wer Ende Dezember seine Weihnachts- oder Silvestereinkäufe erledigt, begegnet einem Klee besonders häufig, und zwar dem Glücksklee. Zahlreiche Exemplare stehen dann im Handel bereit, um am Silvesterabend oder zu Neujahr verschenkt zu werden. Meist kommen die Pflänzlein mit zusätzlichem Talisman wie Schornsteinfeger oder Fliegenpilz daher. Bei den meisten wärt das dadurch symbolisierte Glück im beheizten Zuhause jedoch nicht lange, denn der Klee geht oft ein. Dabei lohnt es sich, etwas auf den Bedarf der hübschen Zwiebelpflanzen zu achten. Dann zeigen sie sich nämlich von ihrer langlebigen Seite – samt üppiger Blüte. Wir haben Pflanz- und Pflegetipps für das vierblättrige Kleeblatt für Sie zusammengefasst.
Name
Oxalis tetraphylla
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
durchlässig, humos, leicht sauer
Wuchshöhe
15 bis 20 Zentimeter
Lichtverhältnisse
Sonne bis Halbschatten
Wuchsbreite
15 bis 30 Zentimeter
Verwendung
Zimmerpflanze, Balkonpflanze
Wuchsform
Zwiebelpflanze
Winterhärte
nicht winterhart
Blüte
kleine Scheindolden
Giftigkeit
giftig
Blatt
vierteilig gefingert
Abonnieren Sie unseren GartenFlora-Newsletter
Bleiben Sie immer über aktuelle Gartenthemen und das Erscheinen der neuen Ausgabe der GartenFlora informiert.
Der Glücksklee (Oxalis tetraphylla) gehört zur Familie der Sauerkleegewächse (Oxalidaceae) und kommt ursprünglich aus Mexiko. Im Deutschen wird er auch Vierblättriger Sauerklee genannt. Roter Glücksklee oder auch Dreieckiger Glücksklee (Oxalis triangularis) mit seinen hübschen dunklen dreieckigen Blättern ist übrigens ein sehr beliebter Verwandter.
Achtung, giftig! Da Glücksklee giftig für Katzen, Hunde und andere Tiere sowie den Menschen ist, sollten Sie ihn außer Reichweite von kleinen Kindern oder Haustieren aufstellen. Er enthält Oxalsäure und Kaliumhydrogenoxalat.
Der Glücksklee wird etwa zwischen 15 und 20 Zentimeter hoch. Die Blattstiele sind lang, filigran und rotbräunlich. Obenauf sitzen die frischgrünen Blätter.
Beim Echten Klee ist das vierblättrige Glück nicht garantiert
Von alters her gilt das Kleeblatt als Glückszeichen – viele denken dann allerdings an die Blätter des Weißklees aus der Familie der Hülsenfrüchtler. Diese sind jedoch in den meisten Fällen dreiteilig. Nur selten, mit richtig viel Glück, findet man bei ihm vierzählige Blattspreiten.
Da nur die wenigsten die Geduld für eine dafür nötige Suche haben, kaufen sie besonders zum Neujahrsbeginn den sogenannten Glücksklee, denn er ist von Natur aus vierblättrig.
Oder etwa doch nicht?
Streng genommen ist Glücksklee gar kein vierblättriger Klee. Ein einzelnes Kleeblatt der Pflanze ist vielmehr vierteilig gefingert. Das Laub des Glücksklees ist zweifarbig, denn im Zentrum weist es eine aparte braune bis violette Färbung auf.
Wann blüht der Glücksklee? Ab April bilden sich filigrane Scheindolden. Daraus entstehen beim Glücksklee Blüten, die sich mit rosafarbenen oder roten Blütenblättern präsentieren. Mit etwa zwei Zentimetern bleiben sie relativ klein, können sich aber sehen lassen.
Die Zwiebeln des Glücksklees sind zwei bis drei Zentimeter lang und bestehen aus schmal eiförmigen, rötlich braunen Zwiebelschuppen.
Die dekorativen Blattfarben des Glücksklees …
[Foto: AdobeStock–christine]
[Foto: AdobeStock_fototheobald]
… harmonieren gut mit den Blüten.
Ist Glücksklee eine Zimmerpflanze? Töpfe, die zum Jahreswechsel verschenkt werden, sollten nur für kurze Zeit im Zimmer gehalten werden. Warme, trockene Zimmerluft schätzt die Pflanze gar nicht. Steht sie zu warm und dunkel, bildet sie mit der Zeit lange Triebe mit wenigen Blättern („Geiltriebe“) aus und bleibt dann auch insgesamt nicht vital.
Wo steht Glücksklee am besten? Stimmen beim Glücksklee Standort und Temperatur, fühlt er sich gleich viel wohler. Zum Überwintern empfehlen sich ein heller Standort und kühlere Temperaturen von etwa 15 Grad Celsius.
Tipp: Im Wintergarten und Gewächshaus sind die frostempfindlichen Südländer immergrün und sogar als Bodendecker geeignet. Auch hier sollte es allerdings nicht zu warm sein, 5 bis maximal 15 Grad Celsius sind optimal.
Meistens erhält man den Glücksklee in einem kleinen Töpfchen. Da sich die Pflanze als sehr wuchsfreudig erweist, ist ein baldiges Umtopfen anzuraten. Dabei darf das neue Gefäß ruhig um zwei Fingerbreit größer sein als das alte. Das Kleeblatt pflanzen Sie am besten in eine gewöhnliche Grünpflanzenerde. Eine Schicht aus alten Tonscherben am Topfboden verhindert Staunässe.
Ist der Glücksklee winterhart? Nein, ein Glücksklee ist nicht winterhart, Sie können ihn aber nach den letzten Frösten problemlos an einem halbschattigen Platz im Garten auspflanzen. Ein humusreicher und durchlässiger Boden ist ideal – der pH-Wert sollte leicht sauer sein. Im Spätherbst holen Sie die Zwiebelpflanzen wieder aus dem Boden, bis dahin bieten Klee-Arten jedoch eine wundervoll abwechslungsreiche Ergänzung für das Staudenbeet.
Vorgärten dienen oft nur praktischen Zwecken. Wir möchten das ändern und zeigen im GartenFlora SPEZIAL, wie abwechslungsreiche Gestaltung gelingt.
Erfahren Sie von ambitionierten Hobbygärtnern und renommierten Planern, wie sie schwierige Gegebenheiten in ästhetische und funktionale Vorgärten verwandelt haben. Lassen Sie sich inspirieren und machen Sie Ihren Vorgarten zu einem grünen Paradies!
Bei der Pflege des Glücksklees kommt es vor allem auf das richtige Gießen an. Es sollte regelmäßig, aber sparsam gegossen werden. Greifen Sie immer erst dann wieder zur Gießkanne, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist. Dabei sollte stets auf Staunässe kontrolliert werden, denn diese verträgt die Pflanze gar nicht.
Ab April beginnt die Wachstumsphase, in der sich der Sauerklee über eine Düngergabe im Abstand von zwei bis drei Wochen freut. Im August wird die Düngung dann eingestellt.
Als typisches Zwiebelgewächs hat der Glücksklee eigentlich eine Wachstums- und Ruhephase: Die Pflanze zieht nach der Blüte im Herbst ein, wenn die Temperaturen kühl genug sind (unter 6 Grad Celsius) – und wenn man sie lässt. Vorher speichert sie die benötigte Energie in den Zwiebeln. Ein Glücksklee, der hingegen durchgehend gegossen wird, zieht nicht ein.
Wird das Gießen ab August langsam eingestellt, fällt die Ruhezeit also auf den Winter. Für knappe zwei Monate sollte der Sauerklee dann an einem kühlen und dunklen Ort stehen. In dieser Zeit wässern Sie nur sporadisch und sparsam (etwa alle vier Wochen). Alternativ können Sie die Zwiebeln auch überwintern. Die Rhizome werden dann, wie auch Dahlien, in feuchten Sand gebettet im frostfreien Keller gelagert.
Sie möchten, dass Ihre Pflanze erneut zum Glücksbringer wird? Durch die vorsichtige Teilung der Brutzwiebeln im Frühjahr können Sie neue Exemplare gewinnen.
Pflanzen Sie einzelne Zwiebeln etwa 5 Zentimeter tief in frisches Substrat und gießen Sie diese besonders sparsam bis zum Austrieb. Gießen Sie anschließend immer, wenn die obere Erdschicht trocken ist.
Zum Jahresende können Sie auf diese Weise wieder neue Glücksbringer verschenken.
Gartenwissen jetzt auch als Prämienabo:
Sichern Sie sich exklusive Einblicke rund um Garten und Pflanzen.
Glücksklee wird aufgrund seiner kulturellen Bedeutung gerne zu Silvester als Zimmerpflanze verschenkt. Doch Oxalis tetraphylla eignet sich noch viel besser als Balkonpflanze für Balkonkästen oder flachen Pflanzschalen, in denen der buschige Wuchs besonders zur Geltung kommt.
Im Christentum repräsentierte das vierblättrige Kleeblatt beispielsweise das Kreuz sowie vier Evangelien. Auch glaubte man, dass Eva ein vierblättriges Kleeblatt als Andenken aus dem Paradies mit sich nahm.
Sauerklee, Schornsteinfeger, Fliegenpilz …
[Foto: AdobeStock_prophoto24-2]
[Foto: AdobeStock_photocrew]
… und Hufeisen sind traditionelle Glückssymbole.
Doch nicht nur die Christen, auch die Kelten sahen im vierblättrigen Klee Bedeutung. Für sie besaß er magische Kräfte und die Fähigkeit, böse Zauber abzuwehren.
Ebenfalls im Mittelalter sprach man ihm Kraft zu. Das Symbol sollte vor Unglück schützen, weshalb Reisende nicht selten ein vierblättriges Kleeblatt an die Kleidung genäht bekamen.
Das sind die Top-Themen: