Ein blühender Garten ist nicht nur ein Fest für die Sinne, sondern liefert auch die Grundlage für zahlreiche kulinarische Genüsse. Wer sie einmal für sich entdeckt hat, weiß ihre besonderen Eigenschaften zu schätzen: Essbare Blüten werten viele Rezepte auf und sind dabei äußerst gesund. Lassen Sie sich von der Aroma-Vielfalt überraschen!
Bereits im Frühling können Sie die ersten essbaren Blüten ernten. Das liebliche Aroma der violetten Veilchenblüten macht sich besonders gut in Süßspeisen – auch bunte Salate erhalten durch sie einen dezenten Geschmack. Die dottergelben Blüten der Schlüsselblumen haben ein leicht süßliches Aroma, das gut in Obstsalaten zur Geltung kommt. Mit einem Vergissmeinnicht können Suppen und Salate hübsch dekoriert werden. Eine angenehme Schärfe erzielen Sie durch die Verwendung der rosafarbenen Blütenkugeln des Schnittlauchs. Die Blüten des verwandten Bärlauchs müssen in der Küche ebenfalls nicht verschmäht werden, denn sie sind durchaus schmackhaft.
In der Sommerzeit ist die Auswahl natürlich dementsprechend riesig: Die bunten Blüten der Taglilie, der Monarde, die himmelblauen Borretsch-Sterne und die rosafarbenen, lieblich-süß duftenden Malvenblüten laden zum Pflücken ein. Letztere können Sie beispielsweise in kalte Getränke geben oder im Salat verwenden. Auch die süß schmeckenden Blüten einer Hosta (Funkie) kann man naschen oder zum Dekorieren verwenden.
Essbare Blüten der Mittelmeerkräuter – wie Salbei, Thymian und Ysop – besitzen eine würzig-aromatische Note. Der blumige Duft und das fein-harzige Aroma des Lavendels hingegen verleiht Fisch- und Geflügelmarinaden à la Provence den besonderen Geschmack. Getrocknete Basilikum- oder Oregano-Blüten können auch sehr gut in Speiseöl eingelegt werden. Die blauen Blüten des Echten Salbeis eignen sich zum Ansetzen eines würzigen Essigs.
Geben Sie frische Salbeiblüten in eine möglichst dunkle Flasche (¾ der Flasche sollten locker befüllt sein). Anschließend fügen Sie einen hochwertigen Wein- oder Apfelessig hinzu und verschließen das Gefäß fest. Lassen Sie die Flasche bei Zimmertemperatur etwa 4 Wochen stehen und schwenken Sie diese gelegentlich. Die Flüssigkeit können Sie am Ende filtrieren und in eine saubere Flasche abfüllen. Der selbstgemache Salbei-Blütenessig eignet sich hervorragend für ein dezent aromatisiertes Salatdressing.
Auch das Gemüse im Garten hält küchentaugliche Blüten bereit:
In der Nähe von Getreidefeldern gedeihen Kornblumen und Klatschmohn, auch sie sind kulinarisch interessant. Sie bringen außerdem Farbtupfer in Limonaden und Tees und eignen sich als Dekor von Speisen.
Die weißen Blüten der Knoblauchsrauke, die in Laubwäldern, an Wegrainen und in Gärten zu finden ist, erscheinen im Mai oder Juni und besitzen ein würziges Aroma, das gut in herzhaften Gerichten zur Geltung kommt. Kandiert sind die blauen Blüten der Wegwarte eine Leckerei.
Von Mai bis Juli können Sie die Blüten oder Blütenknospen der Wiesen-Margerite pflücken, die mild und leicht süßlich schmecken. Auch ihre Blätter, Wurzeln können roh gegessen und als Gemüse gedünstet werden.
Bei der Ernte von Blütenpflanzen in der Nähe von landwirtschaftlichen Flächen sollte man allerdings Vorsicht walten lassen, da hier meist Pflanzenschutzmittel verwendet werden. Auch an dicht befahrenen Straßen ist das Abzupfen ebenfalls nicht empfehlenswert. Manchmal ist auch das Sammeln streng verboten: So steht beispielsweise die Schlüsselblume unter Naturschutz.
Würzig-scharfe Blüten von Kapuzinerkresse, Schnittlauch, Basilikum und anderen Kräutern machen sie gut in herzhaften Speisen wie Butter, Frischkäse oder Salatsoßen oder als Topping auf der Brotscheibe oder im Rührei.
Essbare Blüten eignen sich natürlich auch hervorragend für süße Speisen. Die zarten Blüten der Duftgeranien sind auf Desserts ein echter Hingucker. Je nach Sorte schmecken sie entweder zitronig, herb oder süßlich. Pfefferminz macht sich beispielsweise gut in Schokoladencreme. Mit Zucker und getrockneten Rosenblüten zaubern Sie einen hocharomatischen Rosenzucker, der Schlagsahne, Desserts und Getränke mit seiner Duftnote verfeinert. Sinnlich duftende Rosenblüten können zum Beispiel auch in Honig oder Zucker eingelegt werden.
Leuchtende Hingucker auf Speisen: Eine sternenförmige, himmelblaue Borretschblüte verwandelt eine einfache Gurkenscheibe mit Frischkäse in einen Appetizer, mit dem Sie bei Ihrer nächsten Gartenparty punkten. Ringelblumen oder Gänseblümchen auf Salaten sind ebenfalls ein besonderer Augenschmaus.
Intensiv herb duftende Muskateller-Salbeiblüten dienten früher zum Aromatisieren und Färben von Wein. Heute verfeinern sie hingegen Bowlen, Teemischungen und Sommer-Cocktails. Wer Gefallen an ihrem Geschmack findet, kann die Blüten ebenfalls für selbst gemachten Kräuterhonig verwenden.
Die Blütenblätter der Ringelblumen dienen ebenfalls als hervorragender Farbstoff: Gut gemörsert färben diese Kuchenteige und Risottos gelborange.
Aber Vorsicht: Nicht alle Blüten sind für die Küche geeignet. Nachstehend eine (unvollständige) Liste von Gewächsen, die Giftstoffe enthalten:
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