Eine Dipladenia oder Mandevilla punktet über viele Monate mit farbintensiven Blüten und glänzendem, dunkelgrünem Laub. Hier kommen unsere Tipps zur Pflege und Überwinterung der attraktiven Tropenpflanze.
Eine Dipladenia oder Mandevilla bringt südliches Flair auf die Terrasse oder in den Wintergarten. Die pflegeleichte Kletterpflanze aus dem tropischen Amerika steht bereits ab Mai in voller Blüte und blüht bis zum ersten Frost unermüdlich weiter. Ihre Arten und Sorten begrünen Rankgerüste oder Balkongeländer – und auch als Ampelpflanze macht sie eine gute Figur.
Die Gattung Mandevilla umfasst über hundert Arten. Sie sind typischerweise hängende, immergrüne Kletterpflanzen – einige Vertreter wachsen jedoch auch aufrecht. Häufig werden die nach Henry John Mandeville (1773-1861, britischer Minister in Buenos Aires) benannten Pflanzen noch unter dem botanischen Namen Dipladenia geführt. Als Mitglieder der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) sind sie in allen Teilen giftig.
Eine Dipladenia kann äußerst vielfältig verwendet werden. Je nach Art und Sorte eignet sie sich als Kletter-, Balkonkasten- oder Ampelpflanze. Auch im Beet kommt sie sehr gut zur Geltung – eine aufrecht wachsende Züchtung, zum Beispiel aus der Jade-Serie, bildet dort einen schönen Blickfang. Winterhart ist eine Mandevilla allerdings nicht. Wer sie jedoch rechtzeitig einräumt und an einem passenden Standort weiterpflegt, wird mit einer prächtigen Blüte im Folgejahr belohnt.
Neben einigen ausgewählten Ursprungsarten sind im Handel zahlreiche Hybriden sowie gestauchte Züchtungen erhältlich. Letztere bleiben nur in der Anfangszeit kompakt. Nach einer Überwinterung ist das Stauchmittel in der Regel nicht mehr wirksam, so dass der Wuchs im zweiten Jahr deutlich kräftiger ausfällt.
Die Sundaville-Serie besteht aus einer Gruppe von Hybriden, die in Japan gezüchtet wurden. Die rankenden Sorten, die auf die Art Mandevilla sanderi zurückzuführen sind, punkten mit einer schönen Verzweigung und bleiben vergleichsweise klein. Sie eignen sich für Ampeln, Blumenkästen und Kübel.
Die Jade-Serie ist Teil der Diamantina™ Collection, die in Frankreich entstanden ist. Diese sonnenliebenden Busch-Sorten blühen recht früh und zeichnen sich durch eine gute Hitze- und Trockenheitstoleranz aus. Meist können sie auch ohne Spalier gepflanzt werden.
Beliebte Mandevilla-Arten und -Sorten
Als Gewächs der Subtropen und Tropen bevorzugt eine Dipladenia einen warmen, sonnigen Platz im Freien. Je mehr Licht und Wärme sie erhält, desto üppiger fällt ihre Blüte aus. Steht sie zu dunkel, reagiert sie schnell mit gelben Blättern. Platzieren Sie die exotische Schönheit am besten an einem luftfeuchten Standort, der etwas Schutz vor der prallen Mittagssonne bietet. Temperaturen um 20 Grad Celsius und mehr sind ideal, auch Hitze macht ihr nicht viel aus.
Pflanzen Sie eine Dipladenie in eine hochwertige, strukturstabile Kübelpflanzenerde. Vorsicht: Staunässe nimmt das Gewächs übel – Übertöpfe ohne Wasserabzug sind deshalb ungeeignet. Eine Schicht aus Blähton erzeugt eine gute Drainage im Pflanzgefäß. Im Beet sollten Sie ebenfalls für einen durchlässigen Boden sorgen – lockern Sie die Erde vor der Pflanzung gründlich. Ist der Boden sandig und nährstoffarm, empfiehlt es sich, reifen Kompost einzuarbeiten. Nach dem Einpflanzen sollten Sie durchdringend wässern.
Ein stabiles Rankgitter für eine Dipladenia ist meist ein bis zwei Meter hoch. Die Größe richtet sich auch nach der gewünschten Endhöhe, da die Pflanze durch Schnittmaßnahmen kompakt gehalten werden kann.
Eine Dipladenie erweist sich als recht anspruchslos. In ihren ledrigen Blättern und Wurzeln kann sie Wasser lange vorrätig halten. Gießen Sie Ihre Mandevilla daher mäßig – und am besten mit kalkarmem Wasser. Wie häufig gewässert werden muss, hängt vom Standort und dem vorhandenen Erdvolumen ab. Die Faustregel beim Gießen: Der Wurzelballen sollte immer gut durchfeuchtet sein. Allerdings ist es sehr wichtig, dass überschüssiges Wasser nicht im Topf oder Untersetzer verbleibt – Staunässe ist bekanntlich ein Feind. Nach der Blüte sollten Sie die Wassergaben reduzieren.
Ist der Topfballen nach zwei bis drei Jahren vollständig durchwurzelt, ist es an der Zeit, die Blütenschönheit umzutopfen. Größere Exemplare verzeihen es auch, wenn Sie den Wurzelballen einfach etwas verkleinern, so dass das alte Pflanzgefäß wieder zum Einsatz kommen kann.
Heranreifende Früchte sollten Sie am besten entfernen. Somit kann die Pflanze ihre ganze Energie in die weitere Blütenbildung stecken.
Als Blühwunder benötigt die Dipladenia recht viele Nährstoffe. Etwa sechs Wochen nach der Pflanzung ist es empfehlenswert, mit einem flüssigen Blumendünger zu starten. Düngen Sie die Pflanze während der Sommermonate alle zwei Wochen. Im Spätsommer sollten Sie die Nährstoffgabe reduzieren und im Winterquartier komplett einstellen.
Ein wichtiger Teil der Pflege sind gelegentliche Schnittmaßnahmen. Aber Achtung: Mandevillen blühen an den jungen Treiben, daher sollten Sie im Sommer möglichst nicht zur Schere greifen. Der beste Schnittzeitpunkt ist im Spätwinter (Februar oder März) – dann werden zu groß gewordene Exemplare erfolgreich in Form gebracht. Ein Rückschnitt wirkt sich zudem positiv auf den Neuaustrieb und die Blütenbildung aus.
Wenn die Wuchshöhe bewahrt werden soll, schneiden Sie alle von den Haupttrieben abgehenden Seitentriebe vollständig direkt am Ansatz zurück, um möglichst viele neue Blütentriebe zu erhalten. Für eine gute Verzweigung ist es zudem ratsam, Jungpflanzen häufiger zu entspitzen. Zum Verjüngen oder zur Begrenzung des Höhenwachstums können Sie auch die ganze Pflanze kräftig herunterschneiden – in diesem Fall wird sie auf etwa ein Drittel eingekürzt.
Auch beim Einwintern können die Gewächse stärker beschnitten werden. Selbst ein bodennaher, radikaler Schnitt ist möglich – im Frühjahr treiben sie wieder willig aus.
Tipp: Tragen Sie beim Schneiden Handschuhe, da der Milchsaft zu Hautreizungen führen kann.
Eine Dipladenie ist sehr kälteempfindlich, nur die Art Mandevilla laxa erweist sich als vergleichsweise robust. Wenn im Herbst die Temperaturen auf 8 Grad Celsius in der Nacht fallen, zieht die Pflanze in ein sicheres Winterquartier um. Dieses ist im Idealfall hell und kühl (10 bis 15 Grad Celsius). Es muss keine direkte Sonne vorherrschen, jedoch darf der Standort nicht zu dunkel ausfallen.
Von Oktober bis März legt die Mandevilla dann eine Ruhepause ein. Wer wenig Platz hat, kann das Gewächs vor dem Einräumen stark zurückschneiden.
An einem kühlen Ort sollten Sie nur sparsam gießen, sodass der Wurzelballen zwischendurch gut abtrocknen kann. Achten Sie zudem auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit im Raum und lüften Sie an frostfreien Tagen. Ein regelmäßiges Besprühen der Blätter ist förderlich für die Pflanzengesundheit.
Ab März greifen Sie wieder häufiger zur Gießkanne und verabreichen auch den ersten Dünger. Nach der kalten und dunklen Jahreszeit ist es empfehlenswert, die Pflanze schrittweise an die Freilandbedingungen zu gewöhnen. Bei Temperaturen von mindestens 15 bis 18 Grad Celsius darf sie schließlich dauerhaft ihren Sommerstandort beziehen.
Eine Dipladenia kann auch in einem beheizten Raum bei über 20 Grad Celsius überwintert werden – die fehlende Ruheperiode schmälert jedoch die Blütenpracht in der nächsten Saison.
Vor allem im Überwinterungsquartier stellt sich häufig ein Blattlausbefall (Wollläuse) ein. Kontrollieren Sie regelmäßig das Laub und brausen Sie die Pflanze bei Bedarf gründlich mit Wasser ab. Bei einem starken Auftreten der Schädlinge können Sie eine Dipladenie im Spätwinter auch einfach radikal beschneiden. Bei lang anhaltender Hitze ist mitunter die Weiße Fliege anzutreffen. Gelbtafeln oder Gelbsticker locken die Tiere an – diese bleiben dann an der geleimten Oberfläche haften. Auch Rapsöl- oder Neem-Präparate sind als Bekämpfungsmethode empfehlenswert.
Bei gelben Blättern kommen unter anderem die folgenden Ursachen in Frage:
SABINE FAASS
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