Kaum etwas lässt uns mehr in unserer Kindheit schwelgen als der blumig-süße Geschmack von Waldmeister. Ob in Maibowle, Tee, Brausepulver, Eis, Wackelpudding, Likör oder Erfrischungsgetränken wie Limonade – die ebenfalls hübsche Staude bietet mit ihrem Aroma einige Rezepte, die perfekt in den Frühling passen. Wir möchten Ihnen zeigen, wie Sie Waldmeistersirup zubereiten, der sich auch hervorragend eignet, um anderen Leckereien ein frühlingsfrisches Aroma zu verleihen.
Waldmeistersirup – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
Inhalt
Niedrig, hellgrün und unauffällig wächst Waldmeister in fast jedem Laubwald. Im Frühjahr gehört das ikonische Kraut sogar zu den Pflanzen, die sich nach den langen Wintermonaten als erstes wieder aus dem Boden strecken. Und es gilt: Wer früh kommt, malt zuerst! Denn Sie sollten Waldmeister immer vor der Blüte ernten. Das geht entweder im nahe gelegenen Wald oder im eigenen Garten, vielleicht sogar auf dem eigenen kleinen Balkon.
Je nach Standort beginnen sich die weißen Blüten der Waldmeisterpflänzchen bereits ab Anfang April und bis in den Juni zu öffnen. Generell sollte die Ernte immer einen Tag vor der Verwendung erfolgen, damit man den Blättern die Möglichkeit gibt, über Nacht etwas anzutrocknen.
Wer Waldmeistersirup zubereitet, kann gleich mehrere Rezepte mit wenig Zutun aromatisieren. Einfach mal einen Schuss in eisgekühltes Mineralwasser oder die erfrischende Eismischung geben und schon wird der Nachmittag im Garten zu etwas Besonderem. Zudem konservieren Sie das Maikraut auf diese Weise und können es eine ganze Weile lang lagern. Perfekt, wenn der Geschmack des fein-würzige Pflänzchens auch im restlichen Jahr für Genussmomente sorgen soll.
Im Mittelalter wurde Waldmeister übrigens schon als Arzneipflanze genutzt. Da beim Trocknen der grünen Pflanzenteile die enthaltenen Cumaringlykoside zerfallen, entsteht der für den typischen Geschmack verantwortliche Stoff Cumarin. Er kann beruhigend wirken, den Stoffwechsel anregen, Schmerzen lindern und die Nerven stärken. Ein Tee aus frischem Waldmeister empfiehlt sich daher auch als gutes Mittel gegen Schlaflosigkeit. Doch Achtung! Auf die richtige Dosierung kommt es an.
Bei Waldmeister gilt: Vorsicht mit der Dosierung, denn in hoher Konzentration sollten Sie Cumarin lieber nicht verwenden. Der Stoff kann nämlich unter anderem Kopfschmerzen und Übelkeit verursachen. Nur in geringen Mengen eingesetzt, weist er positive Wirkungen auf. Darum sollten Sie Waldmeister nur im Frühjahr zwischen April und Juni und somit vor der Blüte ernten, wenn der Cumaringehalt noch niedrig ist. Verwenden Sie ihn am besten auch nur in kleinen Mengen oder halten sich immer strikt an die Mengenangaben in Rezepten. Aber zurück zu unserem Waldmeistersirup.
Waldmeistersirup eignet sich besonders gut für Limonaden, verschiedene Eiszubereitungen oder den klassischen und beliebten Wackelpudding. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Frühlingssirup problemlos zubereiten. Neben den unten angegebenen Zutaten benötigen Sie dann noch sterile Glasflaschen, Juteschnur, einen großen Kochtopf sowie ein Mull- oder Geschirrtuch bzw. ein feines Sieb. Etiketten zum Beschriften sind praktisch und wirken hübsch. Wer mag, kann für die grüne Färbung ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe verwenden.
Waldmeistersirup hält sich kühl und trocken gelagert mehrere Monate. Mit ein bisschen Glück sogar bis zum nächsten Frühjahr und somit bis zur nächsten Ernte!
Es ist heiß im Garten und Sie lechzen nach einer unkomplizierten Erfrischung? Dann befüllen Sie doch eine Eiswürfelform mit unserem Sirup. Nach ein paar Stunden im Tiefkühler erhalten Sie so fein-süße Waldmeistereiswürfel, die in Mineralwasser oder Zitronenlimonade einfach herrlich schmecken.
Ihnen läuft bereits das Wasser im Mund zusammen, aber Sie wissen nicht, wo Sie Waldmeister in Ihrer Nähe finden? Dann pflanzen Sie die Staude doch im eigenen Garten oder auf dem Balkon an!
Hier zeigen wir Ihnen, wie das geht.
Das sind die Top-Themen: