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Weihnachtskaktus: Blütenpracht im Winter

Von GartenFlora

Wenn die kalte Jahreszeit grau und trist daherkommt und viele Pflanzen im Winterschlaf sind, bringt der Weihnachtskaktus Farbe in unsere Wohnzimmer. Vor allem als Dekoration an den Festtagen ist eine reich blühende Schlumbergera überaus beliebt. Wird sie am richtigen Standort kultiviert, kann sie mit der Zeit sehr opulent werden. Wir zeigen Ihnen, worauf es bei der Pflege dieser Kaktus-Gattung ankommt.

Weihnachtskaktus – voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten

Woher stammt der Weihnachtskaktus?

Der Weihnachtskaktus, auch Gliederkaktus genannt, ist eine beliebte Zimmerpflanze, die bezaubernde rote, weiße, pink- oder auch orangefarbene Blüten hervorbringen. Die verschiedenen Wildarten der Gattung Schlumbergera sind in den tropischen und subtropischen Küstenwäldern Brasiliens zu finden. Dort wachsen sie als sogenannte Epiphyten, das sind Aufsitzerpflanzen auf Bäumen oder sogar auf Steinen. Die botanische Bezeichnung stammt übrigens von dem französischen Kakteensammler Frédéric Schlumberger (1823 – 1893).

Ist der Weihnachtskaktus giftig für Menschen, Hunde und Katzen?

Der Pflanzensaft des Weihnachtskaktus, der bei Verletzungen der Pflanze austritt, gilt als schwach giftig. Dies gilt sowohl für Menschen als auch für Tiere. Pflanzenteile dürfen nicht verzehrt werden – Vorsicht ist daher bei Kindern und Haustieren geboten. Bei Pflegearbeiten an der Pflanze ist es zudem ratsam, Handschuhe tragen, da Kontakt mit dem Pflanzensaft zu Hautirritationen führen kann. Menschen mit einer Latex-Allergie sollten besonders vorsichtig sein: Der Saft enthält bestimmte Eiweiße, die den Latex-Proteinen ähneln – es kann zu Kreuzreaktionen kommen.

Beim ‚Echten Weihnachtskaktus‘ handelt es sich um eine Kreuzung zwischen den beiden Arten Schlumbergera russeliana und Schlumbergera truncata. Diese wird in Fachkreisen Schlumbergera x buckleyi genannt und entstand bereits Mitte des 19. Jahrhunderts. Heutzutage sind unzählige Auswahl- und Zuchtformen erhältlich, die auf den Echten Weihnachtskaktus zurückzuführen sind.

Schlumbergera truncata ist eine Elternart der zahlreichen Hybriden.
Schlumbergera truncata ist eine Elternart der zahlreichen Hybriden. [Foto: AdobeStock_LFRabanedo]

Wuchs und Aussehen

Alle Vertreter sind Blattkakteen mit einem strauchartigen Wuchs. Ihre glänzend grünen, segmentierten Triebe erscheinen flach und meist hängend, wodurch die zahlreichen Sorten in hohen Pflanzgefäßen sehr zur Geltung kommen. Bei der richtigen Pflege kann ein Exemplar bis zu 40 Zentimeter hoch und breit werden.

Gefährliche Dornen hat dieser Winterkaktus nicht. Stattdessen befinden sich häufig am Ende eines Triebabschnitts umgebildete Blätter mit brauner Wolle und winzigen Borsten. Dort erscheinen im Herbst auch die zahlreichen Blütenknospen – die Blütezeit liegt meist zwischen Dezember und Januar. Unter idealen Bedingungen kann eine Schlumbergera auch ein zweites Mal zur Blüte kommen.

Diese Hybride beeindruckt mit pinkfarbenen Blüten.
Diese Hybride beeindruckt mit pinkfarbenen Blüten. [Foto: iStock_aimintang]

Standort und Substrat für Schlumbergera

Der Weihnachtskaktus schätzt einen hellen Standort, direkte Mittagssonne mag er allerdings nicht. Die ideale Raumtemperatur beträgt 20 bis 23 Grad Celsius, Temperaturen unter 10 Grad Celsius sind zu vermeiden. Im Sommer zieht er auch gerne an einen halbschattigen Ort im Freien um.

Die passende Hell-Dunkel-Periode

Ein Weihnachtskaktus richtet sich in seiner Entwicklung nach der Tageslänge. Die Hauptwachstumszeit, in der er fleißig neue Triebe bildet, erfolgt an den sogenannten Langtagen (April bis August) mit 14 bis 16 Stunden Licht. Im Gegensatz dazu findet die Blütenbildung an Kurztagen (September bis November) statt. Dann ist das verfügbare Licht reduziert (8 bis 9 Stunden pro Tag). Ungefähr 6 Wochen Ruhepause benötigt die Schlumbergera, bis die ersten Knospen erscheinen.

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Da die Wurzeln von Schlumbergera anfällig für Fäulnis sind, ist es wichtig, dass die Erde durchlässig ist. Verwenden Sie aus diesem Grund ein Substrat mit einem höheren mineralischen Anteil. Eine passende Mischung können Sie auch gut selbst herstellen: Vermischen Sie dafür zwei Teile Blumenerde mit je einem Teil Sand und Tongranulat oder Bimskies. Alternativ bietet sich eine handelsübliche Kakteenerde an. Der pH-Wert der Erde liegt idealerweise zwischen 5,5 und 6.

Ist einmal das richtige Plätzchen im Haus gefunden, sollten Sie dem Weihnachtskaktus keinen häufigen Standortwechsel zumuten. Er richtet sich nämlich stets nach dem Sonnenlicht. Muss er häufig umziehen, hat er die Tendenz, sich erneut der Sonne zuzuwenden. Im schlimmsten Fall kann es dann sogar zu einem Knospenabwurf kommen. Allerdings sind viele neuere Züchtungen diesbezüglich weniger empfindlich.

Sind die Blütenknospen gut sichtbar, kann wieder mehr gegossen werden.
Sind die Blütenknospen gut sichtbar, kann wieder mehr gegossen werden. [Foto: AdobeStock_Krzysztof]

So pflegt man den Weihnachtskaktus

Gießen: Der Wasserbedarf des Weihnachtskaktus hängt von seiner Entwicklungsphase ab. In der Blütezeit sollten Sie ihn einmal in der Woche gießen. In der Wachstumszeit, also im Frühjahr, ist es hingegen empfehlenswert, zweimal in der Woche moderat zu wässern. Wasser, welches sich im Untersetzer oder Übertopf sammelt, sollten Sie stets zügig entfernen. Denn Staunässe verträgt der Weihnachtskaktus nicht gut.

Wenn die Ruhephase im September eintritt, reduziert man die Wassergabe schließlich stark. Sie findet dann nur noch alle paar Wochen statt – völlig austrocknen darf der Wurzelballen jedoch nie. Alternativ können Sie die Pflanze in dieser Zeit lediglich mit Wasser besprühen. Erst wenn die Blütenknospen ungefähr einen Zentimeter lang sind, greifen Sie wieder öfter zur Gießkanne.

Tipp: Kalkhaltiges Wasser bekommt einer Schlumbergera auf Dauer nicht – wesentlich besser geeignet ist weiches Regenwasser.

Düngen: Verwenden Sie von April bis Ende August gelegentlich einen Flüssigdünger für Kakteen. Es schadet nicht, wenn Sie eher selten düngen. Die Schlumbergera-Hybriden haben nämlich die Eigenschaften der Wildarten noch ‚im Blut‘. Als typische Aufsitzerpflanzen können diese gut mit einer Nährstoffarmut umgehen.

Umtopfen: Nachdem die Blüten abgefallen sind, freut sich der Weihnachtskaktus über ein neues Substrat. Da er recht schnell wächst, steht das Umtopfen etwa alle zwei Jahre an. Der neue Topf sollte nur etwas größer sein als der alte, da seine feinen Wurzeln gerne kompakt bleiben. Achten Sie unbedingt auf einen guten Wasserabzug im Pflanzgefäß.

Wie bringe ich meinen Weihnachtskaktus zum Blühen?

Beginnt eine Schlumbergera im Winter zu blühen, wird sie zu einem ausgesprochenen Blickfang. Dafür benötigt der Kaktus die passenden Bedingungen. Ab Ende September sollte er etwas kühler stehen, ideal ist zum Beispiel ein ungeheiztes Schlafzimmer oder ein Platz im Treppenhaus. Darüber hinaus sollten Sie in dieser Zeit möglichst auf künstliche Lichtquellen verzichten, beziehungsweise die Pflanze notfalls am Abend oder in der Nacht vorsichtig mit Folie abdecken.

Diese Punkte sind bei der Blütenbildung wichtig:

  • Raumtemperatur bei etwa 17 Grad Celsius
  • nur wenig und äußerst sparsam gießen
  • Düngergaben einstellen
  • den benötigten Kurztag gewährleisten (kein künstliches Licht)

Wenn die zarten Knospen erscheinen, können Sie Ihrem Gliederkaktus wieder mehr Licht und Wärme gönnen. Auch der Wasserbedarf der Pflanze steigt dann wieder.

Kann man einen Weihnachtskaktus schneiden?

Dieser Weihnachtskaktus wurde stark eingekürzt.
Dieser Weihnachtskaktus wurde stark eingekürzt.
[Foto: © GartenFlora/Christian Gehler]

Es ist nicht unbedingt notwendig, einen Weihnachtskaktus zu schneiden. Stimmen die Lichtverhältnisse, entwickelt er von Natur aus eine schöne Verzweigung. Allerdings kann ein Exemplar mit der Zeit recht groß werden und stark überhängen. Dann nimmt es die Pflanze nicht übel, wenn ihr Umfang etwas reduziert wird.

Die beste Zeit für diese Maßnahme ist direkt nach der Blüte, wenn der Kaktus sich auf die Wachstumsphase vorbereitet. Dafür benötigen Sie nicht unbedingt ein Messer oder eine Schere. Alles, was Sie tun müssen, ist, ein Segment am Übergang zu dem nächsten Blattspross vorsichtig abzudrehen oder zu brechen.

Ist die Pflanze vital und gesund, können Sie die Triebe beliebig stark einkürzen. Zeigt sich bereits eine Verholzung im unteren Bereich, sollten Sie entsprechend weniger tief zurückschneiden (der verholzte Bereich bleibt unangetastet). Ansonsten kann das Stutzen auch gut mit einer Vermehrung durch Stecklinge kombiniert werden.

Eine Schlumbergera auslichten

Sehr dicht wachsende Exemplare können Sie auch auslichten. Hierfür werden ganze Triebe direkt am Ansatz entfernt. So kommt wieder mehr Licht im Pflanzeninneren an. Durch ein regelmäßiges Auslichten zögern Sie zudem das Vergreisen der Pflanze hinaus, so dass diese leicht ein Alter von etwa 30 Jahren erreichen kann.

Tipp: Bekommt der Weihnachtskaktus schlaffe Blätter, kann das ein Hinweis auf zu häufiges oder zu starkes Gießen sein. Diese können entfernt werden, um dem Kaktus Kraft für einen Neuaustrieb zu geben.

Weihnachtskakteen vermehren

Die Vermehrung des Weihnachtskaktus klappt ganz einfach über Blattstecklinge. Drehen Sie im Frühjahr einen mehrgliedrigen Sprossteil der Pflanze ab und setzen Sie diesen in Erde (etwa 3 Zentimeter Pflanztiefe). Halten Sie die Erde in der Folgezeit feucht.

Tipp: Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit können Sie eine Plastiktüte über den Topf stülpen. Allerdings muss dann regelmäßig gelüftet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Nach etwa vier Wochen hat das Blattsegment erste Wurzeln gebildet.

Dank Zimmerpflanzen wie dem Weihnachtskaktus müssen die Wintermonate nicht gähnende Blütenleere bedeuten. Für noch mehr Blütenpracht über die Festtage stellen wir Ihnen außerdem Weihnachtsblumen für den Zimmergarten und Winterblüher für den Balkon vor.

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