Blutstorchschnabel. Foto: AdobeStock_Pascal Cointe

Voraussichtliche Lesedauer:  5 Minuten

Blutstorchschnabel: 5 Tipps für den pflegeleichten Gartenbewohner

Von GartenFlora

Ausdauernd und robust: Der Blutstorchschnabel hat meist keinerlei Probleme, sich im Beet durchzusetzen. In Steingärten wird er seit vielen Jahren gerne gepflanzt. Die leuchtend rosa- bis pinkfarbenen Schalenblüten und das feurig rote Herbstlaub einiger Sorten sind nur zwei seiner vielen, äußerst überzeugenden Attribute. Wir geben Ihnen 5 Pflanz- und Pflegetipps für den Blutstorchschnabels an die Hand.

Blutstorchschnabel – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten

Tipp 1: Vollsonniger Standort mit durchlässigem Boden

Der Blutstorchschnabel liebt es, von der Sonne gewärmt zu werden – am besten auch den ganzen Tag über. Zwar toleriert er auch halbschattige Standorte, allerdings schlägt er dann möglicherweise nicht ganz so viele Wurzeln und breitet sich weniger stark in die Breite aus. Und schließlich ist sein buschiger Wuchs gerade so besonders an ihm.

Mit seinen Rhizomen breitet sich der Blutstorchschnabel zu allen Seiten aus. Aus einzelnen gesetzten Pflänzchen kann sich darum rasch ein dichter Teppich entwickeln.

Dabei müssen Sie selbst im Hochsommer keine Angst vor eventuellen Trockenschäden haben. Denn der Blutrote Storchschnabel verträgt die ein oder andere Durststrecke meist problemlos. Dies schafft er mitunter dank seines tiefgründigen Wurzelwerks. Seine Wurzeln und Rhizome machen ihn jedoch nicht nur trockenheitsresistent, sondern bringen ihn auch unversehrt über den Winter. Viel wichtiger als ausgiebiges Gießen ist es darum auch, Staunässe zu verhindern. Ein durchlässiger Boden, der das Wasser gut nach unten leitet, ist das A und O bei der Standortsuche für den Blutroten Storchschnabel. Ein hoher mineralischer Anteil ist darum ideal – Sand, Kies und andere Gesteinsbestandteile der Erde beugen Staunässe optimal vor. Auch einige gröbere Steine stellen kein Problem dar.

Blutstorchschnabel Foto: AdobeStock_delobol
Der Blutrote Storchschnabel wächst dicht und kompakt. Foto: Adobestock_delobol

Tipp 2: Blutstorchschnabel nach der Blüte schneiden

Der Blutrote Storchschnabel ist einer dieser Bodendecker, die uns mit einer scheinbar unermüdlichen Blütenpracht beschenken. Ungefähr von Juni bis August blüht die Staude quasi ununterbrochen. Und selbst mit den Jahren werden die Pflanzen ihrer Blütenkraft nicht müde. Trotzdem können Sie den Storchschnabel unterstützen, indem Sie ihm nach der Blüte einen kleinen Rückschnitt gönnen. So muss er nicht in die Samenbildung gehen, spart Kraft und kann sich regenerieren. Außerdem wird er sich im nächsten Jahr sogar noch prächtiger ausbreiten. Je nachdem, wie großflächig die Staude bereits wächst, empfiehlt sich für den Schnitt eine manuelle Heckenschere.

Auch durch regelmäßiges Ausputzen der verwelkten Blüten können Sie die Kraft der Pflanze fördern. Das Entfernen der welken Pflanzenteile beugt dem Ansammeln von Feuchtigkeit und somit Pilzbefall vor. Auf diese Weise bleibt Ihr Storchschnabel bei allerbester Gesundheit.

Tipp 3: Auf kargen Böden düngen

Der Blutstorchschnabel kommt bestens ohne gärtnerisches Zutun klar – Trockenheit kann ihm nichts anhaben und von Schnecken wird er glücklicherweise verschont. Auch beim Boden ist er nicht wählerisch, solange keine Staunässe entsteht und sich der pH-Wert grob im Bereich 6 oder 7 bewegt. Einzig bei sehr steinigen, kargen Böden sollten Sie für ausreichende Nährstoffzufuhr sorgen.

Verteilen Sie hierfür im Frühjahr bei beginnendem Austrieb Kompost oder einen anderen organischen Dünger, zum Beispiel Laubhumus oder Hornspäne, im Beet. Arbeiten Sie diesen leicht in die Erdoberfläche ein, beispielsweise mit einer kleinen Handhacke.

Blutstorchschnabel Foto: AdobeStock_Iva
Geranium sanguineum var. striatum ist eine besonders delikate Erscheinung – eine Unterart des Blutstorchschnabels. Foto: AdobeStock_Iva

Tipp 4: Sorten des Blutstorchschnabels entdecken

Wie so oft hat man auch beim Blutstorchschnabel die Qual der (Sorten-)Wahl. Wer es klassisch mag oder Wert auf einen besonders naturnahen Garten legt, kann auf die Wildart zurückgreifen. Von Geranium sanguineum lässt sich unter anderem auch Saatgut erwerben. In Deutschland wächst er beispielsweise in lichten Mischwäldern oder am Waldrand. Mit dem wilden Blutstorchschnabel kann man sich auf einen sehr langlebigen und treuen Gartenbewohner freuen.

Genauso viel Freude machen allerdings die zahlreichen, verschiedenen Züchtungen der Art. Die Sorte ‘Album’ trägt statt knalligem Pink weiße Blüten in großer Zahl. Geranium sanguineum ‘Compactum’ und ‘Nanum’ sind besonders klein und filigran – beide Sorten werden meist nicht höher als 25 Zentimeter. Die Hybride ‘Dilys’ begeistert hingegen mit einer besonders späten und langanhaltenden Blütezeit. Mit etwas Glück blüht sie vom Sommer bis Mitte November durch. Damit ist sie eine echte Seltenheit unter allen Geranium-Vertretern und gleichzeitig besonders interessant für Insekten. Wer es auf die rote Herbstfärbung abgesehen hat, ist mit den Sorten ‘Album’, ‘Elsbeth’, ‘Max Frei’ oder ‘Apfelblüte’ bestens beraten. Wichtig für eine starke Farbausprägung ist aber genügend Sonnenlicht.

Ein Insektenfreund

Der Blutrote Storchschnabel versorgt Insekten dank seiner reichen Blüte mit üppigen Nektar- und Pollenvorräten, an denen sich Wildbienen, Falter und Hummeln gleichermaßen gerne bedienen. Für Naturgärten ist die Staude darum die ideale pflegeleichte Ergänzung.

Blutstorchschnabel Foto: AdobeStock_Tony Baggett
Der weißblühende Blutstorchschnabel: Geranium sanguineum ‘Album’. Foto: AdobeStock_Tony Baggett

Tipp 5: So bringen Sie den Blutstorchschnabel zur Geltung

Die Verwendungsmöglichkeiten müssen sich nicht auf den Steingarten beschränken, wenngleich der Blutrote Storchschnabel für steinige Standorte geradezu gemacht ist. Auch für freie Flächen oder in gemischten Staudenbeeten können mit dem Bodendecker tolle Kompositionen entstehen. Pflanzen Sie mehrere Exemplare dicht beeinander, schließen sich schnell die Lücken und mit den Jahren entsteht ein üppiger Teppich. Sie können den Storchschnabel aber auch in kleinen Grüppchen pflanzen. So bildet er kleine runde Polster und setzt nicht nur Farb- sondern auch Formakzente. An den Rändern von Gehölzpflanzungen kann er als blickfangender Abschluss platziert werden. Gestalterisch sind Ihnen keine Grenzen gesetzt.

LUISA ROTH

Die Top-Themen der Mai-Ausgabe:

1. Blauregen in neuen Sorten

Wisterien – auch Blauregen oder Glyzinien genannt – sind kostbare Kletterer, die unsere Gärten mit edlen Blütenkaskaden schmücken. Bisher kaum gekannte Sorten erweitern nun das Sortiment.

2. Bühne frei für Pelargonien

In Kübeln, Körben und Kisten zeigen Pelargonien ihr Deko-Talent – und das ganz ohne Allüren. Die schönen Dauerblüher, auch als Geranien bekannt, sind robust und pflegeleicht.

3. Zucchini: Kürbis für den Sommer

Wer Zucchini kennt, weiß um deren Schwemme ab Juli. Ganz vermeiden lässt sich die „grüne Welle“ nicht, aber gut in den Griff bekommen: Einfach öfter ernten – und genießen!

 

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