[Foto: AdobeStock_ontronix]

Voraussichtliche Lesedauer:  7 Minuten

Taschentuchbaum: Außergewöhnlich in der Blüte

Luisa Roth
Online-Redakteurin

Wenn der Taschentuchbaum blüht, sieht es aus, als hätte jemand Dutzende zartweiße Papiertaschentücher im Geäst verteilt. Bei Wind wiegen die sonderbaren Gebilde sanft hin und her – ein zauberhaftes Spektakel! Woher das Gehölz stammt und welche Besonderheiten es außerdem mit sich bringt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Steckbrief

Name

Davidia involucrata

Frucht

kugelige Steinfrüchte

Lebenszyklus

mehrjährig

Bodenverhältnisse

frisch bis feucht

Wuchshöhe

6 bis 7 Meter

Lichtverhältnisse

Sonne bis Halbschatten

Verwendung

Parks, Botanische Gärten, Solitär

Wuchsform

Baum

Winterhärte

eingeschränkt winterhart

Blüte

runde Blüten mit auffälligen Hochblättern

Giftigkeit

Früchte leicht giftig

Blatt

herzförmig, gesägter Blattrand

Herkunft und Vorkommen

Der Taschentuchbaum (Davidia involucrata) aus der Familie der Tupelogewächse (Nyssaceae), auch unter dem Namen „Taubenbaum“ bekannt, ist ursprünglich beheimatet in frisch-feuchten Mischwäldern Chinas. Heute findet man diesen zauberhaften Baum in vielen Teilen der Welt als Ziergehölz.

Wie wächst der Taschentuchbaum?

Der Taschentuchbaum kann in seiner Heimat beeindruckende Höhen von bis zu 20 Metern erreichen. Bei milderem Klima sind immerhin Wuchshöhen von bis zu sechs oder sieben Metern realistisch. Er entwickelt mit den Jahren eine ausladende, breitovale Krone und eine schuppige Borke. Das Gehölz ist ein Tiefwurzler.

Krone eines Taschentuchbaums. Foto: AdobeStock_gabriffaldi
Ältere Exemplare besitzen meist einen malerischen, reich verzweigten Kronenaufbau. [Foto: AdobeStock_gabriffaldi]

Blätter, Blüten und Früchte

Die Blätter von Davidia involucrata sind wechselständig angeordnet, herzförmig mit gezähnten Rändern und außerdem von einem satten Grün. Im Herbst, wenn die Blätter ihr leuchtendes Farbenspiel abhalten, erstrahlt der Taschentuchbaum in Goldgelb und Orangetönen.

Das absolute Highlight dieses Baumes sind jedoch seine einzigartigen Blüten. Von April bis Juni, wenn der Baum in voller Blüte steht, gleicht er einem Kunstwerk der Natur. Bei den namensgebenden „Taschentüchern“ handelt es sich allerdings in Wirklichkeit um weiße Hochblätter, welche die kleinen, kugeligen Blüten umrahmen.

Die auffälligen Hochblätter sollen Insekten anlocken.

[Foto: AdobeStock_Taya]

[Foto: AdobeStock_Byakugun]

Im Inneren verborgen liegt die eigentliche Blüte.

Die rundlichen Steinfrüchte des Taschentuchbaums reifen etwa im Oktober. Vögel sollen die Früchte zu schätzen wissen. Auch in den Wintermonaten bleiben sie dem Baum noch als Fruchtschmuck erhalten, wenn sich das Laub bereits lange verabschiedet hat.

Runde Steinfrucht mit grüner Schale eines Taschentuchbaumes. Foto: AdobeStock_haseg77
Die kugeligen Früchte des Taschentuchbaumes erinnern an Walnüsse. [Foto: AdobeStock_haseg77]

Standort und Boden

Der Taschentuchbaum gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit gut durchlässigem Boden. Er zeigt sich äußerst anspruchslos, was die Bodenqualität angeht, solange er ausreichend Wasser bekommt. Staunässe wird hingegen nicht gut vertragen. Magere Böden können Sie mit reifem Kompost aufwerten.

Der Taschentuchbaum ist prinzipiell winterhart, als Jungpflanze jedoch noch frostempfindlicher. In den ersten Jahren muss daher ein Winterschutz her: Reisig oder Mulch rund um die Baumscheibe verteilt schützt vor der Kälte.

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Taschentuchbaum pflanzen und pflegen

Die Pflege des Taschentuchbaums gestaltet sich unkompliziert. Nach der Frühjahrspflanzung ist in den ersten Jahren vor allem regelmäßiges Gießen wichtig. Eine Mulchschicht im Sommer schützt vor Austrocknung und fungiert zugleich als organische Düngung. Schneiden muss man den Taschentuchbaum nicht unbedingt. Er verträgt aber einen Rückschnitt, wenn es nötig werden sollte.

Taschentuchbaum vermehren

Die Vermehrung des Taschentuchbaums erfolgt meist über seine Samen. Diese Samen werden im Herbst gesammelt, benötigen jedoch in der Regel zwei Jahre sowie eine Kältebehandlung, um schließlich keimen zu können. Auch die Stecklings- und die Absenkermethode sind möglich, allerdings weniger zuverlässig.

Krankheiten und Schädlinge

Über Schädlinge und typische Pflanzenkrankheiten müssen Sie sich beim Taschentuchbaum keine Sorgen machen. Das liegt zum einen daran, dass die Schädlinge aus seinen Heimatregionen hierzulande nicht vorkommen. Zum anderen erweist sich der Taschentuchbaum aber auch als äußerst widerstandsfähig gegenüber Pilzen und anderen Erregern.

Verwendung im Garten

In Europa wird der Taschentuchbaum gerne in Parkanlagen oder botanischen Gärten gepflanzt. Sie träumen von Davidia involucrata als Hausbaum?

Blüte lässt auf sich warten

Wichtig zu wissen: Leider blüht ein Taschentuchbaum meist erst nach circa 10 oder sogar 12 Jahren. Das Blütenhighlight lässt also auf sich warten und ist nichts für Ungeduldige.

Dann pflanzen Sie den Taschentuchbaum unbedingt als Solitärbaum, damit er sich auch wirklich als den Blickfang, der er ist, entfalten kann. Seine einzigartige Blütenpracht und das flammende Herbstlaub machen ihn in jedem Fall zu einer optischen Bereicherung.

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