Während die meisten Weidenarten sich in bescheidene Blattkleider hüllen, legt die Harlekinweide mit dem Laubaustrieb einen ganz großen Auftritt hin. Fast schon exzentrisch wirken ihre weiß-grün panaschierten Blätter und die rosafarbenen Zweigspitzen. Ihrem Namen macht sie also alle Ehre – und der Harlekin hat es von den Theaterbühnen der Renaissance in unsere Gärten geschafft. Hier erfahren Sie, was es bei Pflanzung und Pflege zu beachten gilt.
Harlekinweide – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
Als Harlekinweide, Flamingobaum oder Japanische Zierweide bezeichnet man die buntlaubige Zuchtsorte Salix integra ‘Hakuro Nishiki‘. Salix integra stammt aus Ostasien und ist dort bis heute weit verbreitet. Bestände finden sich zumeist an feuchten Standorten, etwa in der Nähe von Flüssen und kleinen Bächen.
Harlekinweiden können bis zu drei Meter in der Höhe und etwa zwei Meter in der Breite erreichen. Die Ziersträucher sind sommergrün, wachsen dicht-buschig und bilden ein flaches Wurzelwerk aus. Sehr häufig werden sie auch als Stämmchen kultiviert – die Stammhöhe bleibt dann gleich, lediglich die Krone wächst weiter.
Noch vor dem Laubaustrieb, meist im März, beginnt die Blütezeit und hält bis in den April an. Für einige Wochen trägt die Harlekinweide hübsche, aber unscheinbare Kätzchen. Doch die Hauptattraktion kommt erst noch: Mit den weiß-grün panaschierten Blättern und dem zarten Austrieb in Weißrosa sorgt diese Weidensorte für ein monatelanges Farbspektakel. Und mit einer leuchtend gelben Herbstfärbung verabschiedet sie sich in den Winter.
Salix integra ‘Hakuro Nishiki‘ benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. An den Gartenboden stellt sie nur wenige Ansprüche. Lediglich ausreichend durchlässig sollte es sein, außerdem mindestens frisch, besser sogar feucht. Die Sorte ist frosthart, im Garten ausgepflanzte Exemplare benötigen daher keinen Winterschutz.
Für eine besonders intensive Blattfärbung ist ein vollsonniger Standort zu empfehlen.
Pflanzen, die in einem Pflanzcontainer verkauft werden, können im Prinzip ganzjährig in den Garten gepflanzt werden – sofern der Boden nicht gefroren ist. Da die Harlekinweide aber eher feuchten Boden bevorzugt, sind Sie im Frühjahr oder Herbst auf der sichereren Seite. Denn gerade Jungpflanzen benötigen eine gute Wasserversorgung. Nach dem Pflanzen sollte also unbedingt durchdringend angegossen werden. Und auch in der nächsten Zeit ist Gießen Pflicht, damit die Zierweide gut anwachsen kann. Sollte sich die Sommerpflanzung nicht vermeiden lassen, muss hierauf also ein besonderes Augenmerk liegen.
Die Harlekinweide benötigt vergleichsweise viel Wasser. Darum sollten Sie immer dann gießen, wenn sich die oberen Erdschichten trocken anfühlen. Je nach Bodenbeschaffenheit und der Wasserspeicherfähigkeit kann dies regelmäßig nötig sein oder nur ab und zu. Vor allem im Hochsommer sollten die Sträucher nicht zu lange trocken stehen. Empfehlenswert ist es, weniger oft und dafür richtig durchdringend zu gießen. Eine Düngung ist nicht zwingend notwendig, doch es kommt der Pflanzengesundheit zugute, im März oder April etwas organischen Dünger auszubringen.
Als Wuchsförderung und für eine ausgeprägte Blattmusterung ist ein jährlicher Rückschnitt wichtig. Bei der Stämmchenform dient der regelmäßige Kronenschnitt außerdem zur Formerhaltung. Damit Insekten von den Kätzchen profitieren, schneidet man die Harlekinweide am besten nach der Blütezeit. Wie das geht, erfahren Sie in diesem Beitrag: Harlekinweide schneiden für eine intensive Laubfärbung.
Dank ihres flachen Wurzelwerks kann die Harlekinweide auch problemlos in Kübeln gezogen werden. Wichtig ist, dass das Wasser ungehindert abfließen kann. Verwenden Sie außerdem hochwertige Kübelpflanzenerde und beachten Sie, dass das Substrat schneller austrocknet und daher öfter gegossen werden muss. Im Winter kommt der Topf an einen geschützten Platz und wird zum Schutz vor Frost mit Vlies und/oder Luftpolsterfolie umwickelt.
Weiden machen einem die Vermehrung sehr einfach. Sowohl Ableger als auch Stecklinge sowie Steckhölzer wurzeln äußerst schnell und unkompliziert. Für Zuchtsorten sind diese Methoden besonders geeignet, da die neuen Pflanzen genetisch mit der Mutterpflanze identisch sind und somit dieselben Eigenschaften besitzen.
Die in Baumschulen und Gärtnereien angebotenen Hochstämme der Harlekinweide sind hingegen meist veredelt worden. Hierfür werden Triebe der Sorte ‘Hakuro Nishiki‘ auf andere Weidenarten „gepfropft“. Als Unterlagen dienen zum Beispiel Salix viminalis oder S. daphnoide. Durch die Verwendung von wüchsigeren Weidenunterlagen lassen sich höhere und kräftigere Stämme ziehen.
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Die Harlekinweide ist nicht besonders anfällig für Krankheiten. Kommt es zu Pilzbefall, sollten die entsprechenden Triebe rasch zurückgenommen werden. Selten treten auch Schädlinge auf: etwa der Gefleckte Weidenblattkäfer, der Ameisensackkäfer oder die Larven des Weidenbohrers.
Das auffällige Blätterkleid der Harlekinweide macht ihren Reiz aus. Hinzu kommt, dass sich das Ziergehölz aufgrund seiner Schnittverträglichkeit vielseitig einsetzten lässt. Als Solitärstrauch kann sich das besondere Farbspektakel frei entfalten. Aber auch zur Hecke lässt sich diese unkomplizierte zurechtschneiden. Mit Stamm und kugelrunder Krone ist Salix integra ‘Hakuro Nishiki‘ außerdem ein idealer Baum für kleinere Gärten – oder glänzt im Kübel auf Balkon und Terrasse.
LUISA ROTH
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