[Foto: AdobeStock_simona]

Voraussichtliche Lesedauer:  5 Minuten

Buchsbaum: Immer noch ein Klassiker

Luisa Roth
Online-Redakteurin

Seit 2006 sucht der Buchsbaumzünsler nun schon die Gärten der Deutschen heim. Während einige dem Buchsbaum deshalb bereits vor vielen Jahren abgeschworen haben, bleibt er für andere ein unverzichtbarer Gartenbestandteil. Denn – die Zünslerproblematik mal ausgenommen – sind die immergrünen Buchsbäume robuste, pflegeleichte Gehölze, die dank ihrer Schnittverträglichkeit prädestiniert für Formschnitte jeglicher Art sind.

Steckbrief

Name

Buxus sempervirens

Frucht

Kapselfrüchte

Lebenszyklus

mehrjährig

Bodenverhältnisse

durchlässig

Wuchshöhe

6 bis 8 Meter

Lichtverhältnisse

Absonne bis Halbschatten

Wuchsbreite

2 bis 3 Meter

Verwendung

Formgehölz, Hecke, Kübelpflanze

Wuchsform

Großstrauch, Kleinbaum

Winterhärte

winterhart

Blüte

unscheinbar, gelbgrün

Giftigkeit

giftig

Blatt

rundlich bis eiförmig

Buchsbaum: Herkunft und wichtige Arten

Die Gattung der Buchsbäume (Buxus) gehört zur gleichnamigen Familie der Buchsbaumgewächse (Buxaceae) und umfasst ungefähr 70 bis 100 Arten. Im Garten kommen meist zwei der vielen Arten zum Einsatz. Sehr weit verbreitet ist der Gewöhnliche Buchsbaum (Buxus sempervirens). Diese Art wird je nach Sorte zwischen drei und sechs Meter hoch. Die vielen Sortenzüchtungen variieren unter anderem auch in ihrer Wuchs- und Blattform. Buxus sempervirens gilt in Südwest- und Mitteleuropa, Nordafrika und Westasien als heimisch.

Niedrige Buchshecken in ornamentaler Form zwischen einer Kiesfläche.
Es gibt spezielle Sorten, die langsam wachsen und sich darum besonders für niedrige Buchsbaumhecken eignen. [Foto: AdobeStock_Lifeisbeautiful]

Doch nicht nur als Formgehölze, sondern auch für niedrige Beeteinfassungen oder -hecken wird Buchs gerne gepflanzt. Hierfür ist besonders Buxus microphylla, der Kleinblättrige Buchsbaum, geeignet. Die Art stammt ursprünglich aus Ostasien.

Wuchsform und Aussehen

Buchsbäume wachsen langsam, bleiben dafür aber auch schön kompakt. Dank des dichten Wuchses lässt sich Buchs hervorragend in Form schneiden. Bereits seit Jahrhunderten wird er als Heckenpflanze, für Beeteinfassungen oder kunstvolle Formgehölze in Gärten und Parks verwendet. Ohne einen regelmäßigen Formschnitt entwickelt er dagegen meist eine leicht säulenartige Wuchsform.

Buchs ist giftig!

Buchsbäume enthalten in allen Pflanzenteilen giftige Alkaloide. Besonders hoch konzentriert sind die Giftstoffe in der Rinde und den Blättern. Dies gilt für Menschen genauso wie für Tiere. Besondere Vorsicht ist daher mit Kindern und Haustieren geboten.

Blätter, Blüten und Früchte des Buchsbaumes

Buchsarten sind immergrün. Sie tragen also das ganze Jahr über ihre kleinen, rundlichen bis eiförmigen Blätter. Bei guter Versorgung mit Nährstoffen entwickeln diese eine satte, dunkelgrüne Farbe. Die recht unauffälligen kleinen Blütenbüschel zeigen sich dann zwischen März und Mai. Sie duften angenehm und – was viele nicht wissen – machen den Buchs zu einer ausgezeichneten Bienenweide. Buchsbäume sind monözisch, das heißt, jede Pflanze besitzt männliche und weibliche Blüten.

Die kleinen Kapselfrüchte erscheinen schließlich etwa ab September. Die Samen des Buchsbaums werden unter anderem von Ameisen fortgetragen – ein Verbreitungsmechanismus, der in der Pflanzenwelt nur selten vorkommt.

Nahaufnahme eines Buchsbaumzweigs mit mehreren kleinen, unreifen, grünen Fruchtkapseln zwischen glänzenden, dunkelgrünen Blättern.
Die gehörnten Früchte enthalten drei Kapseln mit je zwei Samen. [Foto: AdobeStock_ChrWeiss]

Standort und Boden

Ein durchlässiger, humoser Boden ist für den Buchsbaum zwar ideal, doch er toleriert eigentlich die meisten Gartenböden. Lediglich anhaltende Staunässe oder Trockenheit können zum Problem werden. Der pH-Wert liegt am besten zwischen 6,5 und 7,5. Vollsonnige Standorte können leicht zu Verbrennungen führen. Besser sind daher absonnige oder halbschattige Lagen. So kann sich auch die schöne dunkelgrüne Blattfarbe besser entwickeln.


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Einen Buchsbaum pflanzen

Buchsbäume werden meist im Container, seltener mit Ballen oder wurzelnackt angeboten. Gehölze im Container können Sie prinzipiell das ganze Jahr über auspflanzen – sofern es keinen Frost gibt. Im Sommer erhöht sich aber der Pflegeaufwand, denn gerade frisch gesetzte Pflanzen sind anfällig für Trockenschäden. Wurzelnackte und Ballenware pflanzt man dagegen am besten im Herbst oder Frühjahr. Wurzelnackte Gehölze sind zwar etwas kostengünstiger, ihr Zeitfenster zur Pflanzung (Oktober bis April) ist allerdings auch etwas enger als bei Sträuchern und Bäumen, die mit Ballen verkauft werden (September bis Mai).

Heben Sie ein Pflanzloch aus, das mindestens doppelt so groß ist wie der Wurzelballen Ihrer Pflanze. Entfernen Sie dabei grobe Steine und Wurzelunkraut. Karge Gartenböden können Sie bei der Pflanzung mit etwas Kompost anreichern – man vermengt ihn einfach mit dem Aushub. Setzen Sie den Buchsbaum nicht zu tief ein und drücken Sie die Erde abschließend etwas an. Am Ende muss großzügig angegossen werden, damit alle Wurzeln Bodenkontakt erhalten. Eine Mulchschicht aus Laub oder Rasenschnitt hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Den Buchsbaum pflegen

So gießen und düngen Sie Ihren Buchs

Ein besonderes Augenmerk liegt vor allem für Buchspflanzen im Kübel auf der Wasserversorgung. Im Sommer sollte täglich gewässert werden. Auch im Winter sollten Sie das Gießen nicht gänzlich einstellen, da der Buchs schließlich seine Blätter behält. Im Freiland etablierte Gehölze können sich dagegen in der Regel gut selbst versorgen. In besonders heißen und trockenen Phasen muss aber auch hier möglicherweise gelegentlich nachgeholfen werden.

Ein dichter, grüner Buchsbaum wird mit feinem Wasserstrahl bewässert, Wassertröpfchen sprühen in alle Richtungen.
Im Sommer lohnt es sich, den Buchsbaum gelegentlich abzubrausen. So werden die Blätter von Staub und Pollen befreit. [Foto: AdobeStock_Marina Lohrbach]

Düngen Sie Ihren Buchsbaum zweimal jährlich. Im Frühjahr sollte es stickstoffbetont sein, um gute Startbedingungen für die Wachstumsphase zu schaffen. Im Herbst folgt eine zweite, kaliumbasierte Düngung. Das unterstützt bei der Holzausreifung vor dem Winter.

Den Buchsbaum schneiden

Wie und wann ein Buchsbaum geschnitten wird, hängt davon ab, was mit der Schittmaßnahme erreicht werden soll. Generell unterscheidet man zwischen:

  • Formschnitt
  • Pflegeschnitt
  • (starker) Rückschnitt

Eine ausführliche Erläuterung dazu, wie Sie Ihren Buchsbaum schneiden, finden Sie in diesem Beitrag:

Buchsbaumzünsler

Welche Möglichkeiten es im Umgang mit dem Buchsbaumzünsler gibt, haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Buchsbaum-Vermehrung

Buchsbäume lassen sich am besten durch Stecklinge vermehren, idealerweise zwischen Juli und September. In dieser Zeit sind die Triebe ausgereift, aber noch nicht völlig verholzt. Von einem gesunden Buchsbaum schneiden Sie hierfür etwa 15 bis 30 Zentimeter lange Triebe ab. Entfernen Sie die unteren Blätter.

Die vorbereiteten Triebe werden anschließend entweder direkt ins Freiland oder in Töpfe mit einem lockeren, durchlässigen Substrat gesteckt. Platzieren Sie die Stecklinge etwa zur Hälfte in der Erde und drücken Sie diese leicht an. Die Wurzelbildung kann mehrere Monate lang auf sich warten lassen. Es ist also Geduld gefragt. Wichtig sind eine gute Wasserversorgung an einem halbschattigen, geschützten Standort.

Verwendung im Gartenkontext

Der Buchsbaum ist und bleibt mit dem dichten, immergrünen Laub und seiner exzeptionellen Schnittverträglichkeit ein klassisches Element in der Gartengestaltung – dem Buchsbaumzünsler zum Trotze. Er eignet sich als Solitärpflanze in Topf und Beet, als niedrige Einfassung von Beeten und Wegen, wie man es aus traditionellen Bauern- oder Klostergärten kennt, als zuverlässiger Sichtschutz oder als elegantes Formgehölz in barocker Gestaltungstradition: in Würfel-, Kugel-, Kegel- oder Spiralform.

Drei unterschiedlich große, frisch getrimmte Buchsbaumkugeln wachsen auf einer Rasenfläche.
Buchsbaumkugeln sehen besonders hübsch in kleinen Gruppen aus. [Foto: AdobeStock_OLAYOLA]

Die Königsdisziplin des Formschnitts (manchmal auch ‚Topiari‘ genannt, übernommen vom Englischen topiary) sind dann besonders komplexe organische oder geometrische Gebilde, Bonsais oder gelegentlich auch Tierfiguren. Für den privaten Garten ist dies gewiss nur schwierig instandzuhalten und – je extravaganter der Schnitt – auch gestalterisch nicht ganz einfach einzufügen. Die ein oder andere Buchskugel macht sich aber auch in Gärten gut, in denen man es ansonsten nicht so streng mit der Ordnung nimmt.

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