[Foto: AdobeStock_Daisy Daisy]

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Bärlauch erkennen: Wurzel hilft beim Bestimmen

Im Frühjahr verrät sich der Bärlauch im Garten ziemlich schnell: Überall liegt eine leichte Knoblauchnote in der Luft. Das ist nicht nur appetitanregend, sondern auch ein Zeichen, dass der Bärlauch reif zur Verarbeitung ist. Bei der Ernte müssen Gärtnerinnen und Gärtner jedoch aufmerksam sein, denn Bärlauch hat zwei giftige Zwillingsbrüder. Wenn Sie Bärlauch verwechseln, kann das gefährlich werden. Wir erklären, wie Sie die Pflanze eindeutig identifizieren.

Bärlauch erkennen: Blätter genau anschauen

Bei der Bärlauch-Ernte lohnt es sich, mit Ruhe und Geduld vorzugehen. So vermeiden Sie, dass Sie Bärlauch mit giftigen Pflanzen verwechseln. Wer unter Zeitdruck Blätter zupft, läuft Gefahr, dazwischen auch welche von Maiglöckchen und Herbstzeitlosen in den Händen zu halten. In der Hand ist das noch egal, in der Küche und auf dem Teller kann das aber schnell gesundheitsgefährdend werden.

Zu sehen sind Herbstzeitlose vor der Blüte.
Blätter der Herbstzeitlose wachsen aus Bündeln hervor. [Foto: AdobeStock_Martina-Simonazzi]

Die Bärlauch-Verwechslungsgefahr ist groß, denn die Blätter der drei unterschiedlichen Pflanzen lassen sich optisch kaum auseinanderhalten:

  • Bärlauch: Ein Blatt wächst an einem Stiel aus dem Boden.
  • Maiglöckchen: Zwei Blätter wachsen an einem Stiel aus dem Boden.
  • Herbstzeitlose: Mehrere Blätter wachsen aus einer Rosette, ohne Stiel.

Natürlich müssen Sie sich nicht nur auf diesen optischen Test verlassen. Nutzen Sie auch Ihre Nase und Ihre Hände. Zerreiben Sie ein grünes Blatt, bei dem Sie unsicher sind. Duftet es nach Knoblauch, halten Sie mit ziemlicher Sicherheit Bärlauch in den Händen.

Maiglöckchenblätter sprießen aus dem laubbedeckten Waldboden. Foto: AdobeStock_Piotr
Bei Maiglöckchen sprießen zwei Blätter an einem Stil aus dem Boden. [Foto: AdobeStock_Piotr]

Bärlauch: Giftige Doppelgänger anhand ihrer Wurzeln entlarven

Es kann vorkommen, dass Sie bereits vorher ein Bärlauch-Blatt gesammelt haben. Nun duften Ihre Hände bereits nach Knoblauch und der Riech-Test ist nicht mehr ganz so zuverlässig. Laut der Aprilausgabe der GartenFlora hilft es dann, die Pflanze auszugraben. Denn die Wurzeln geben den letzten und sichersten Hinweis auf die jeweilige Pflanze. Die Wurzeln des Bärlauchs sind etwa vier Zentimeter groß, lang und schlank. Maiglöckchen hingegen haben kriechende Rhizome und Herbstzeitlose rundliche Zwiebeln. Um eine Verwechslung mit Bärlauch zu vermeiden, sind solche Ausgrabungsaktionen aber nur im eigenen Garten erlaubt. Pflücken Sie im Wald, bleiben Sie beim Seh- und Geruchstest, um die Pflanze zu schützen.

Wilder Schnittlauch: Verwechslungsgefahr gering

Bärlauch und wilder Schnittlauch lassen sich in der Regel recht einfach auseinanderhalten. Hier besteht selten Gefahr, dass Sie Bärlauch verwechseln. Im Gegensatz zu den anderen Bärlauch-Verwechslungen hat wilder Schnittlauch dünne, schmale Blätter und wächst in Büscheln aus dem Boden. Im Garten lassen sich aber auch mit diesem wilden Gartenkraut wunderbare Gestaltungsideen umsetzen. Die beiden Pflanzen lassen sich aber wunderbar kombinieren bei der Zubereitung von Bärlauchpesto oder Aufstrichen.

Bärlauch erkennen: So gesund sind die grünen Blätter

Zum richtigen Zeitpunkt geerntet – nämlich vor der Blüte – enthalten Bärlauchblätter eine Menge guter Inhaltsstoffe. Laut der Landwirtschaftskammer Niedersachsen stecken in den Blättern beispielsweise eine Menge organischer Schwefelverbindungen, die bei Magen-Darm-Problemen helfen können. Außerdem enthält die Pflanze mehr Vitamin C als Paprika oder Zitrusfrüchte, daneben auch Eisen, Kalium, Kalzium und B-Vitamine.

Tipp: Haben Sie ausgeschlossen, dass Sie Bärlauch verwechseln, entfernen Sie bei der Ernte immer immer nur ein Blatt pro Pflanze. So stellen Sie sicher, dass der Bärlauch auch im nächsten Jahr noch gut austreibt und Sie mit Nachschub beliefert.

Herbstzeitlose: Vorsicht, sehr giftig!

Kommt es zu einer Herbstzeitlosen-Bärlauch-Verwechslung, kann das körperlich starke Beschwerden auslösen. Laut dem Naturschutzbund Österreich ist die gesamte Herbstzeitlosen-Pflanze giftig – schon geringe Mengen können für den Menschen tödlich sein. Symptome sind beispielsweise:

  • Starke Überlkeit
  • Schock und Benommenheit
  • Extreme Magenschmerzen
  • Schweißausbrüche
  • Krämpfe
  • Blutiger Durchfall

Die Verwechslungsgefahr von Bärlauch und Herbstzeitlose ist daher ein wichtiger Punkt bei der Gartenarbeit im Frühjahr. Wollen Sie lieber noch etwas warten und im kommenden Jahr den mutmaßlichen Bärlauch ernten, achten Sie Ende April und Anfang Mai auf die Blütenentwicklung: Die Bärlauch-Blüte beginnt bereits im späteren Frühjahr, Herbstzeitlose blühen hingegen erst – wie ihr Name schon verrät – im Herbst.

Achtung: Maiglöckchen blühen zu einer ähnlichen Zeit wie Bärlauch. Beide Pflanzen blühen weiß, sie lassen sich also leicht mit Bärlauch verwechseln. Es gibt aber einen entscheidenden Unterschied. Bei Maiglöckchen erinnern die Blüten tatsächlich an kleine Glöckchen. Die Bärlauch-Blüten hingegen eher an zarte Sternchen, die sich in Dolden als Einzelblüten zusammenschließen. Eine Verwechslung von Bärlauch und Maiglöckchen lässt sich also anhand der Blüten leicht ausschließen.

Wer erfolgreich Bärlauch geerntet hat, der hat viele Möglichkeiten, die leckere und gesunde Pflanze zu verarbeiten. Falls Sie noch auf der Suche nach Inspiration sind, werden Sie hier fündig: Bärlauch-Rezepte: Knoblauchduft liegt in der Luft.

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