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Voraussichtliche Lesedauer:  7 Minuten

Zuckerschoten: Süße Nascherbsen

Von GartenFlora

Wer gerne leckeres Gemüse direkt vom Beet naschen möchte, wird Zuckerschoten lieben, denn sie schmecken besonders süß. Außerdem können die kleinen Erbsen mitsamt der Hülle gegessen werden. Die flachen Hülsen dieser Erbsen haben keine Pergamentschicht. Zuckerschoten sind im Garten einfach zu kultivieren, wenn einige Dinge beachtet werden, und sie lassen sich vielseitig in der Küche oder als Snack verwenden.

Je frischer die Zuckerschoten, desto besser

Erbsen (Pisum sativum) stammen ursprünglich aus dem Nahen Osten. Erbsen sind Schmetterlingsblütler und gehören in die Familie der Hülsenfrüchtler, auch als Leguminosen bezeichnet. Sie werden schon sehr lange in Europa angebaut. Bei vielen Sorten muss man die Erbsen erst mühsam aus der Hülse „pulen“, bei Zuckererbsen-Sorten ist das nicht notwendig. Sie sind ideal zum Naschen zwischendurch und man kann sie ohne viel Aufwand in der Küche verwenden. Die flachen, feinen Zuckerschoten, oft als Kaiserschoten oder mange-tout bezeichnet, sind eine besondere Delikatesse.

Zuckerschoten oder mange-tout

Der französische Name mange-tout (manger = essen, tout = alles) weist darauf hin, dass diese Erbsen mitsamt Hülse verzehrt werden können. Die leckeren Zuckerschoten werden als Ganzes verwendet, roh oder gegart, beispielsweise als Snack oder für Salate sowie zum Blanchieren, Schmoren oder Dünsten.

Zuckerschoten sind nicht so leicht im Handel erhältlich wie Mark- und Schalerbsen. Oft haben sie zudem einen langen Weg hinter sich, denn ein Teil der Zuckerschoten wird aus Afrika importiert. Um sie möglichst oft und frisch zu genießen, lohnt sich der Anbau im eigenen Garten. Erbsen enthalten viele wertvolle Inhaltsstoffe und sind wegen des hohen Proteingehaltes für Vegetarier besonders wertvoll. Wer Zuckerschoten selbst ernten möchte, benötigt nicht viel Platz. Die Erbsen wachsen je nach Sorte sogar gut in größeren Kübeln.

Die drei großen Erbsengruppen

Erbsen sind einjährige Pflanzen und zumeist nicht winterhart. Die große Zahl an Erbsensorten und die vielen unterschiedlichen Bezeichnungen machen es manchmal schwer, die passende Sorte zu finden. Im Wesentlichen werden bei Erbsen drei große Gruppen unterschieden: Schalerbsen, Markerbsen und Zuckererbsen. Die Übergänge zwischen den Gruppen werden immer fließender, weil durch Züchtung neue Erbsensorten mit besonderen oder verbesserten Eigenschaften entstehen. Die flachen Zuckerschoten werden schon gepflückt, wenn die Hülsen noch unreif sind und sich nur wenige Erbsen pro Schote entwickelt haben. Im Handel sind sie oft unter dem Namen Kaiserschoten erhältlich.

Verschiedene Zuckererbsen-Typen

In die Gruppe der Zuckererbsen gehören die „mange-tout“-Typen, die flache, dünnwandige Hülsen bilden, also die typischen Zuckerschoten. Außerdem gehören die sogenannten Knackerbsen, im professionellen Gemüseanbau oft als „sugar-snap“-Typ („Zucker-Knackerbse“) bezeichnet, zu den Zuckererbsen. Die Hülsen der Knackerbsen sind fleischig verdickt, im Gegensatz zu den flachen, dünnwandigen „mange-tout“-Typen. Die Knackerbsen können Sie ebenfalls schon früh pflücken, wenn die Erbsen noch sehr klein und die Hülsen noch flach sind.

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Wie die „mange-tout“-Sorten können Knackerbsen als Ganzes gegessen werden, sowohl im flachen Zuckerschoten-Stadium als auch zu einem späteren Zeitpunkt. Eventuell müssen vorher noch die Fäden an den Nähten entfernt werden. Es gibt jedoch Sorten, bei denen auch die größeren und älteren Hülsen fadenlos sind. Rund zehn Wochen nach der Aussaat beginnt die Ernte der Zuckerschoten. Idealerweise werden Zuckerschoten schon gepflückt, wenn die kleinen Körnchen gerade zu erkennen sind und sich leicht auf der Hülse abzeichnen. Zuckererbsen können von Ende April bis Anfang Juli ausgesät werden.

Zuckerschoten anbauen

Rankhilfen erleichtern Ernte von Zuckerschoten

Im Garten sät man Zuckererbsen üblicherweise in Reihen aus. Höhere Sorten wachsen am besten an einer Rankhilfe, damit sie nicht abknicken und auch, um die Ernte der Zuckerschoten zu erleichtern. Ein Maschendrahtgeflecht oder Reisig kann ihnen Halt bieten, denn die Pflanzen bilden Ranken aus. Auch das Spannen von Schnüren ist eine Möglichkeit, den Erbsen eine Kletterstruktur zu bieten und ihre Standfestigkeit zu verbessern. Die Pflanzen können je nach Sorte bis circa 1,5 Meter hoch ranken. Viele bleiben jedoch kleiner und werden rund 70 bis 80 Zentimeter hoch. Zuckererbsensorten, die nur bis etwa 40 Zentimeter hoch werden, sowie selbststützende Sorten brauchen keine Rankhilfe.

Zuckerschoten wachsen in einem Gemüsebeet an Rankhilfen. Foto: GartenFlora/Christian Gehler
Höherwachsende Sorten bekommen durch Rankhilfen Halt und die Erbsen lassen sich leichter pflücken. [Foto: GartenFlora/Christian Gehler]

Zuckerschoten aussäen

Um die Rankhilfe beidseitig zu nutzen, erfolgt die Aussaat häufig in Doppelreihen. Die Aussaattiefe beträgt circa 4 bis 5 Zentimeter. Am besten werden Rillen gezogen, in die die Erbsen in einem Abstand von etwa 5 Zentimeter gelegt und dann dünn mit Erde abgedeckt werden. Als Abstand zwischen den Reihen werden 30 bis 40 Zentimeter empfohlen.

Tipp: Es ist sinnvoll, nicht alle Zuckererbsen auf einmal zu säen. Frisch aus dem Garten schmecken diese Erbsen am besten. Werden sie etappenweise gesät, können über einen langen Zeitraum Zuckerschoten geerntet werden.

Zuckererbsen pflanzen: Standort und Pflege

Der beste Standort für Zuckererbsen ist nach Möglichkeit sonnig und warm, ohne dass sich in diesem Gartenbereich Hitze stauen kann. Der Boden sollte locker, humusreich, tiefgründig und feucht sein. Wichtig ist, dass keine Staunässe auftritt. Ist der Boden sehr leicht beziehungsweise sandig, kann man ihn mit Kompost verbessern. Den Kompost sollte man bei Erbsen am besten bereits im Herbst ausbringen.

Zuckerschoten wachsen an einem Erbsenstrauch, teilweise sind noch violettfarbene Blüten zu sehen. Foto: AdobeStock_tamu
Im Zeitraum von der Blütenbildung bis zur Ernte ist eine gleichmäßige Wasserversorgung wichtig, damit sich die Zuckerschoten gut entwickeln. [Foto: AdobeStock_tamu]

Die pflegeleichten Pflanzen sind Schwachzehrer und brauchen keinen Stickstoffdünger: Zuckererbsen und ihre Geschwister sind dank Knöllchenbakterien an den Wurzeln in der Lage, Stickstoff aus der Luft zu binden und für ihr Wachstum zu nutzen. Sie sind deshalb auch eine gute Vorkultur für Starkzehrer. Kompost im Boden liefert weitere wichtige Nährstoffe.

Anbaupause berücksichtigen und Krankheiten vermeiden

Wenn Sie Zuckererbsen anbauen möchte, sollten Sie den Fruchtwechsel berücksichtigen, das ist wichtig für die Gesundheit der Pflanzen. Am ehesten treten bei Erbsen Pilzerkrankungen wie der Falsche Mehltau auf. Um den Befall mit diesen Krankheiten zu vermeiden, ist die Wahl entsprechend resistenter oder toleranter Sorten wichtig. Eine gute Vorbeugungsmaßnahme, auch gegen den Erbsenwickler, ist ein luftiger, windoffener Standort. Bei Befall entfernt man infizierte Pflanzen rasch aus dem Beet, um die Ausbreitung zu verhindern.

Am besten ist es, mit Mehltau befallene Pflanzen direkt über dem Boden abzuschneiden, statt sie mitsamt Wurzeln herauszuziehen. Auf diese Weise bleiben die stickstoffbindenden Wurzelknöllchen im Boden und der Nährstoff steht den anderen Pflanzen im Beet oder der Folgekultur zur Verfügung. Wer in den Folgejahren wieder Zuckerschoten ernten möchte, sollte dann auf andere Beete ausweichen und eine Anbaupause von vier bis fünf Jahren einplanen.

Zuckererbsen ernten

Ernten lassen sich die süßen Schoten etwa ab Juni. Die Zuckerschoten entfernt man, solang sie noch ein frisches Grün aufweisen und die einzelnen Erbsen unter der Schale gut erkennbar sind. Frisch schmecken sie am besten, also halten Sie sich ran mit dem Verzehren. Alternativ können Sie die Schoten aber auch einfach einfrieren. Blanchiert man sie zuvor, bleiben sie schön grün und geschmacklich einwandfrei.

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