In der Antike galten Olivenbäume als Symbol der Unsterblichkeit. Ein Grund: Sie können mehrere tausend Jahre alt werden. In dem kleinen Dorf Vouves auf Kreta steht beispielsweise ein Exemplar, das über 3000 Jahre alt sein soll. Zum Vergleich: Der angeblich älteste Baum weltweit, eine Fichte in Schweden, wächst dort bereits 9550 Jahre. Wer einen Olivenbaum sein Eigen nennt, kann also ein Stück Geschichte heranziehen. Doch bei der Olivenbaum-Pflege kommt es auf ein paar Kniffe an. Wir verraten Ihnen, welche Maßnahmen von Wert sind.
Neben Zitrusbäumchen und Oleander, verleihen vor allem Olivenbäume Garten und Terrasse mediterranes Flair. Knorrige Zweige, silbergrünes Laub und leckere Früchte, aus denen das beliebte Olivenöl hervorgeht, machen die Bäumchen auch in unseren Gärten zu gefragten Kübelpflanzen. Doch wie pflege ich einen Olivenbaum richtig?
Wer mediterrane Pflanzen wie den Olivenbaum schätzt, sollte unbedingt beachten, welche Unterstützung die Sonnenanbeter benötigen, um auch bei uns zu gedeihen. Stimmen bei einem Olivenbaum Pflege und Standort, ist das essentiell. Besondere Aufmerksamkeit fordert Olea europaea beispielsweise beim Thema Winterhärte.
Im Bezug auf das Thema Winterhärte ist beispielsweise die Region ausschlaggebend. Olivenbäume sind grundsätzlich winterhart, aber ihre Kälteresistenz hängt von verschiedenen Faktoren ab. Da sie aus dem Mittelmeerraum stammen, sind sie an trockene Sommer und milde Winter angepasst.
Ob man einen Olivenbaum in Deutschland im Garten auspflanzen kann, hängt deshalb von der jeweiligen Region ab, in der man sich befindet. Empfehlenswert ist das Auspflanzen nur unter milden klimatischen Bedingungen, zum Beispiel am Niederrhein.
Denn Olea europaea hält nur Temperaturen bis circa –10 °C stand. In kälteren Regionen ist die Kübelpflanzung daher die bessere Option. So kann der Baum zur Überwinterung in ein passendes Winterquartier gebracht werden, ohne, dass man Frostschäden fürchten muss.
Doch wie pflegt man einen Olivenbaum im Topf?
Der beste Standort für Kübelpflanzen
Wo steht ein Olivenbaum am besten? Diese Frage sollten sich alle Fans des Bäumchens stellen, denn stimmen beim Olivenbaum Standort und Winterquartier, bereitet er lange Freude.
Gerade im Kübel lassen sich für die mediterrane Schönheit gute Bedingungen schaffen.
Im Sommer sollten Sie der Kübelpflanze den sonnigsten, wärmsten und wenn möglich trockensten Platz im Garten oder auf dem Balkon anbieten, damit sie sich wohlfühlt.
Zur Überwinterung in kalten Regionen bieten sich Gewächshauser, Kaltwintergärten oder unbeheizte Innenräume an. Die Temperaturen müssen ungefähr zwischen 5 und 10 °C liegen, außerdem sollte es ausreichend hell sein.
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Wie oft man einen Olivenbaum gießen sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es ist wichtig, zu verstehen: Der Olivenbaum ist Trockenheit gewohnt und daher auch genügsam, was die Bewässerung betrifft.
Die größte Gefahr liegt also im Überwässern, wenn Sie einen Olivenbaum pflegen, denn Staunässe behindert die Sauerstoffaufnahme der Wurzeln. Dies kann außerdem zu Fäulnis führen und das Wachstum hemmen. Der Wasserbedarf ist zudem abhängig von der Verdunstung, also vom individuellen Standort und Substrat des Baums sowie von der Jahreszeit.
Faktoren für schnelle Verdunstung | Faktoren für langsame Verdunstung |
sandiges Substrat | lehmiges Substrat |
Viel direkte Sonne | Wenig direkte Sonne |
windiger Standort | windstiller, geschützter Standort |
Geringe Luftfeuchtigkeit | Hohe Luftfeuchtigkeit |
Hohe Temperaturen | Niedrige Temperaturen |
Weil der Wasserbedarf also von mehreren Faktoren abhängig ist, lässt sich keine pauschale Gießempfehlung geben. Gießen Sie jedoch stets bedacht und vor allem sparsam; lediglich im Hochsommer darf es etwas mehr sein. Schäden durch Staunässe machen sich oftmals durch gelbe Blätter bemerkbar. Ist die Erde im Kübel einmal stark durchnässt und trocknet von alleine nicht mehr schnell ab, kann es sogar nötig werden, das Substrat komplett auszutauschen.
Wichtig: Die Erde bzw. das Substrat sollte zwischendurch immer wieder abtrocknen können – gerne auch bis in tiefere Schichten, damit Luft an die Wurzeln gelangt. Für Unerfahrene kann ein Feuchtigkeitsmesser hilfreich sein.
Beim Düngen verhält sich die Pflegeempfehlung ähnlich dem Gießen: Weniger ist mehr. Olivenbäume bevorzugen einen eher nährstoffarmen Boden, ihr Bedarf ist dementsprechend gering. Überdüngung kann außerdem zu Wurzelschäden führen.
Ausgepflanzte Exemplare müssen Sie daher überhaupt nicht düngen. Kübelpflanzen können zwischen Frühjahr und Herbst etwa einmal im Monat mit einem Flüssigdünger für mediterrane bzw. Zitrus-Pflanzen versorgt werden.
Falls umgetopft wurde, darf die Düngung einige Monate pausieren, denn das frische Substrat enthält im Normalfall bereits alle nötigen Nährstoffe.
Olivenbaum mit Kaffeesatz düngen
Eine Alternative ist das Düngen mit Kaffeesatz. Dieser enthält unter anderem Koffein, Stickstoff, Kalium und Magnesium. Doch es ist Vorsicht geboten, denn Kaffee ist sauer, was den ph-Wert der Erde absenkt. Für einen Olivenbaum sollte das Hausmittel daher nur sparsam, also nicht mehr als ein bis zwei Mal im Jahr, angewendet werden. Arbeiten Sie eine kleine Menge in die oberste Erdschicht ein.
Während junge Olivenbäume meist noch jährlich umgetopft werden, müssen Sie ältere Bäume für gewöhnlich nur noch alle drei bis fünf Jahre umpflanzen. Der beste Zeitpunkt ist das zeitige Frühjahr.
Wenn Sie den Olivenbaum umtopfen, sollten Sie beim Pflegen auf hochwertige, durchlässige und strukturstabile Kübelpflanzenerde setzen. Im Fachhandel ist beispielsweise spezielles Substrat für mediterrane Pflanzen erhältlich, das gut für Olivenbäume geeignet ist. Der pH-Wert liegt am besten zwischen 7 und 8, ist also leicht basisch.
Tontöpfe beugen Staunässe vor.
[Foto: AdobeStock_Redzen]
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Im passenden Topf fühlt sich nicht nur der Olivenbaum wohl.
Die Wurzeln sind nicht nur recht dick, sondern können auch sehr lang werden. Steht ein Olivenbaum im Topf, muss dem Wurzelwerk also auch dort genug Platz zur Verfügung stehen. Unabdingbar ist zudem ein großes Abflussloch am Boden des Kübels, damit das Wasser abfließen kann; noch besser funktioniert der Wasserabfluss, wenn der Topf auf Füßen oder auf andere Weise erhöht steht und eine Drainage am Topfboden eingebracht wird, bevor Sie den Olivenbaum umpflanzen.
Stimmen beim Olivenbaum Pflege und Standort, geht es an das Material des Kübels, denn auch das will gut gewählt sein. Terracotta ist der beste Freund der Olive und auch vieler anderer mediterraner Pflanzen. Denn die poröse Struktur des Tons sorgt für einen guten Luftaustausch und wirkt Überwässerung entgegen. Wenn Sie einen Kübel für Olivenbaum und Co. suchen, der Saunässe entgegenwirkt, sind Sie mit den ikonischen Tontöpfen gut beraten.
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Olivenbäume sind prinzipiell sehr schnittverträglich und treiben selbst nach Rückschnitten bis ins ältere Holz wieder aus. Manche werden sogar als Formgehölze gezogen. Bei in Kübeln kultivierten Oliven liegt der Fokus meist nicht auf dem Fruchtertrag, sondern ihrem Zierwert. Wenn Sie solche Olivenbäumchen pflegen, sind dementsprechend nur kleinere Eingriffe nötig, um die Krone schön kompakt zu halten.
Schnittmaßnahmen werden zeitgleich mit der Auswinterung im Frühjahr vorgenommen. Dabei wird zunächst Totholz gründlich entfernt, anschließend können einzelne lange, dünne Triebe um bis zu zwei Drittel eingekürzt werden.
An ihren natürlichen Standorten sind Olivenbäume prinzipiell sehr robuste Gehölze. Leider bekommt ihnen der Aufenthalt im Winterquartier weniger gut. Oftmals sind sie in dieser Zeit etwas geschwächt und somit anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Spinnmilben und Wollläuse fühlen sich beispielsweise besonders wohl in trockenen, warmen Räumen. Die Temperaturen im Winterquartier sollten daher nicht zu hoch sein.
Tipp: Kontrollieren Sie regelmäßig Blätter und Zweige während des Winters, um einen Schädlingsbefall rechtzeitig zu entdecken. Dann ist schnelles Handeln gefragt: Eine effektive Methode ist es, die Blätter gründlich abzuwischen und den Baum anschließend mit Wasser zu besprühen.
Ihr Olivenbaum verliert Blätter, und zwar trotz guter Pflege? Kontrollieren Sie zunächst auf Staunässe. Falls es daran nicht liegen kann und nur ein paar Blätter fallen gelassen werden, ist das noch kein Grund zur Beunruhigung. Besonders im Winter werfen viele Olivenbäume einen Teil ihrer Blätter ab. Das ist eine natürliche Reaktion auf die kälteren Temperaturen. Mit dem Blattfall wird der Wasserverlust durch Verdunstung reduziert.
LUISA ROTH, SELINA MENKE
Sie wissen nun, wie Sie Ihren Olivenbaum pflegen und suchen nach der nächsten mediterranen Schönheit? Dann schauen Sie doch unbedingt mal in unseren Beitrag zum Thema Bergamotte.
Wir freuen uns auf Sie!
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